stefankittel
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SQL im SBS 2003 Premium beschleunigen?

Hallo,

ein Kunde von uns setzt zwei Server ein.
Windows 2003 SBS Premium, AD, Daten, Exchange und SQL (für Navision)
Dual Xeon, 4GB RAM, 3xRAID1 (Daten + Exchange, SQL, SQL Transakationsprotokolle)
Größe DB ca. 40GB

Windows 2003 Standard, Terminalserver, 5 User Navision
Dual Xeon, 4GB RAM, 1xRAID1

Beide ca 2 Jahre alt.

Insgesamt ca. 40 Clients mit XP Prof und Office 2007.

Jetzt tritt zeitweise das Problem auf, dass der SQL Server / Navision zu langsam sind (lokalen und per Terminalserver).
Was kann man tun:

a) mehr RAM: geht nicht da 2003 SBS leider 32Bit ist.
b) schnellere Festplatten: ca. 10-15% mehr Leistung. zuwenig
c) SSDs: wieviel bringt das? 2 Server SSDs Kosten ja nun auch 1500 Euro. Und 4 SSDs mit neuem RAID Controller ja auch eher 4000 Euro
d) Alles auf 2008 64Bit umstellen: zu teuer. Man müßte alle Lizenzen neu kaufen (SBS 2008 Premium) und beide Server neu installieren. Kostenpunkt ca. 8.000 Euro.
e) weiteren Server nur für SQL mit Workgroup Edt: Ist auch nur 32Bit
f) weiteren Server nur für SQL mit Standard SQL: zu teuer. Allein SQL Server mit 1 CPU Lizenz kostet 7.000 Euro. + Windows 2008 64Bit mit 40 CALs (da "inkompatibel" zu 2003).

g) mehr RAM + WSXi + RAM über 4GB als Cache für VM verwenden
geht sowas überhaupt?

Hat ja noch Jemand eine schlaue Idee?

Btw. Ich finde 8.000 Euro durchaus verhältnissmäßig. Die Leute sind halt versaut...

Stefan

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Printed on: April 20, 2024 at 15:04 o'clock

Member: St-Andreas
St-Andreas Mar 18, 2010 at 19:57:37 (UTC)
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Also: Lizenztechnisch könnte man über ein Transition Pack nachdenken (Preis hab ich leider nicht im Kopf) und danach die Funktionen auf mehrere Geräte verteilen (oder die vorhandene Hardware als VM-Host nehmen und Speicher und Plattenplatz reinballern)

Dann würde ich mal die RAID-Konfig untersuchen. Ist da was machbar mit dem Raid-Kontroller? Vielleicht eine Batteryunit und Write-Cache? Oder Migration auf einen besseren Kontroller? Oder eine weiteres RAID10 für die Datenbanken mit schnellen 15k-Platten und evtl. eigenem Kontroller?

Allerdings sagt mein Bauchgefühl mir das Du mit dem vorhandenen 2003er SBS da nicht mehr weit kommen wirst und im Endeffekt eh neue Lizenzen fällig werden. Aber wenn der Kunde erstmal Geld rausschmeissen will weil man sparen will...und nachher dann doch die 8000€ raushaut sollte Dir doch egal sein.

Andreas
Member: creyzee
creyzee Mar 18, 2010 at 21:07:05 (UTC)
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Hallöle,

hast du denn schon mal z.B. mit Perfmon eine Leistungsanalyse gemacht? Es bringt dir nichts über neue Hardware nachzudenken, wenn die CPU dahindümpelt, 2 von 4 GB RAM frei sind und die RAIDs sich langweilen. Vergiss auch die Netzwerkkarte nicht. Die kann beim TS auch ans Limit kommen (ist ja vielleicht ne 100Mbit).

Dann sind natürlich auch die Softwarekonfigurationen interessant. Ist z.B. der SQL-Server vom RAM her eingeschränkt (dann fängt der an, die pagefile zu nutzen - und die Performance ist im Eimer)? Welche Version vom SQL läuft denn da? Auf welchem RAID ist denn das OS untergebracht? Ist da vielleicht ein Virenscanner, der versucht die Datenbanken zu scannen? Denk dabei auch an die MX-DBs! Tritt die schlechte Performance vielleicht zu bestimmten Zeiten auf? Läuft da vielleicht ein Backup? Gerade bei SQL hab ich schon öfter gesehen, das im Hintergrund TransactionLog-Backups z.B. im 10Min-Takt laufen...

So würde ich an die Sache rangehen:
- Baseline mit perfmon erstellen
- Konfiguration der Dienste (AD?, MX, SQL, ...) prüfen
- zeitliche Abhängigkeiten prüfen

Gib einfach mal noch ein paar mehr Infos.

Servus, der creyzee
Member: StefanKittel
StefanKittel Mar 18, 2010 at 22:59:21 (UTC)
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Hallo Ihr beiden,

das was primär auffällt wenn man sich auf den Server einloggt:
- 3.3GB RAM gesamt
- Exchange Server 1.5 GB
- SQL Server 1.5 GB
- RAM frei: 0

Weiter braucht man eingetlich nicht mehr schauen.

Der "aktive" Bereich der DB ist ca. 6 GB groß. Die Festplattenaktivität sichtbar hoch.

Der Effekt tritt unterschiedlich auf und hat definitiv mit der Last des SQL Servers zu tun. Zu viele Nutzer und zu viele Abfragen.

Viel kann das mit den Platten nicht bringen. mit den SSDs schon eher. Aber wenn nicht was dann?
Gesucht wird natürlich eine garantierte Lösung face-smile (Die habe ich mit 2008 64Bit angeboten).

Kann ein ESXi der VM eine RAM Disk als SCSI Laufwerk andrehen?
Ich hasse mich jetzt schon für diese Idee. Das wäre natürlich richtig schnell.
Aber wehe der ESX stürzt mal ab oder wird ohne Vorwarnung abgeschaltet. Man könnte die Transaktionsprotokoll wieder auf einer HDD speichern womit man zumindest den Effekt beim lesen aus der DB hat.
Wirre Idee.
Was meint Ihr?

Stefan
Member: creyzee
creyzee Mar 19, 2010 at 06:20:31 (UTC)
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Hallöle,

also eine garantierte Lösung findest du definitiv nur im x64-Bereich. Von der Idee mit den SSDs halte ich nicht soviel. Da würde ich eher in einen guten RAID-Controller und ein RAID-10 investieren (wie Andreas auch schon gesagt hat).

Mit dem ESXi kann ich dir leider nicht weiterhelfen.

Ich würde dem Kunden folgendes Angebot machen:
1) Er behält seine aktuellen Server
2) Der alte SBS behält den Exchange
3) Er kauft einen neuen mit W2K8 x64, ordentlich RAM, RAID-10
4) Der neue Server geht als Member in die vorhandene Domain -> keine CALs für W2K8 erforderlich
5) Der neue Server bekommt SQL Server 2008 Workgroup x64. Das kostet nur knapp 1000€ (je nach Anzahl der CALs)

Diese Lösung setzt aber voraus, dass Ihr mit SQL 2008 umgehen könnt und dass die Software, welche den SQL benötigt auch mit SQL 2008 arbeiten kann. Aber dass hast du auch, wenn du nen neuen W2K8 SBS kaufst (der hat in der Premium-Edition auch SQL 2008 dabei, aber in der Standardversion! 2003 hatte meines Wissens nur die Workgroup-Edition)

Und zumindest hast du so eine Lastverteilung auf immerhin 3 Server.

Aber ich teile deine Meinung, dass in so einem Fall 8.000€ nicht übertrieben ist. Es soll ja auch wieder ein paar Jahre halten... Immer dieser Geiz!

Gib einfach mal Bescheid, was Ihr nun machen wollt. Würd mich interessieren. Ist ja bei mir auch nichts anderes: es darf nichts kosten und soll alles können face-big-smile

Viele Grüße by creyzee
Member: StefanKittel
StefanKittel Mar 19, 2010 at 06:41:33 (UTC)
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Zitat von @creyzee:
4) Der neue Server geht als Member in die vorhandene Domain -> keine CALs für W2K8 erforderlich
Falsch. Zumindest laut der Lizenzhotline von Microsoft. Es sind neue CALs erforderlich.

5) Der neue Server bekommt SQL Server 2008 Workgroup x64. Das kostet nur knapp 1000€ (je nach Anzahl der CALs)
Da frag ich mal. Die meinsten Workgroup gibts nur als 32Bit. Das wär aber prima.

Stefan
Member: creyzee
creyzee Mar 19, 2010 at 08:19:42 (UTC)
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Hallo,

wenn du einen W2K8 Standard x64 R2 als Member reinnimmst und so deine SBS 2003-Domain weiter fährst, wieso sollst dann 2008er CALs kaufen? Also das wär mir neu... Ich hab grad selber noch mal ne Anfrage dazu gestellt. Ich poste dann das Ergebnis

Die Info mit der x64-Workgroup hab ich hier gefunden: http://technet.microsoft.com/de-de/library/ms144275.aspx

Frag mal beim Dealer deines Vertrauens, was diese Version kostet.

Viele Grüße, creyzee
Member: St-Andreas
St-Andreas Mar 19, 2010 at 14:37:59 (UTC)
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Zitat von @StefanKittel:
[...]

Kann ein ESXi der VM eine RAM Disk als SCSI Laufwerk andrehen?
Ich hasse mich jetzt schon für diese Idee. Das wäre natürlich richtig schnell.
Aber wehe der ESX stürzt mal ab oder wird ohne Vorwarnung abgeschaltet. Man könnte die Transaktionsprotokoll wieder auf
einer HDD speichern womit man zumindest den Effekt beim lesen aus der DB hat.
Wirre Idee.
Was meint Ihr?

Stefan

Schon der Gedanke lässt mir einen kalten Schauer den Rücken runterlaufen. Das würde ich niemals machen.
Aber als erstes würde ich mal schauen das Du den RAM des Exchange begrenzt. Exchange-Performance wird sicher nicht besser aber wenn der SQL sich mehr ziehen und ein wenig schneller wird....

Wie wäre es denn mit einer schnellen SSD als Auslagerungspartition?