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2-Port-Switch für GB-Ethernet-Verlängerung?

Moinsen,

ich suche gerade nach einer Lösung, mehrere GB-Ethernet-Segmente kostengünstig über Entfernungen von mehr als 100m zu verlängern. Aktuell laufen 5 Strecken < 100m in einem kleinen unmanaged GBE-Switch zusammen, der wiederum einen Uplink zum ca. 100m entfernten Backbone-Switch hat. Ich würde diese 5 Strecken jetzt gerne direkt an je einen Port im Backbone-Switch anbinden, um die Segmente besser managen zu können. Weitere Kabel zwischen Verteiler und Backbone-Switch zu ziehen wäre möglich. Die Stelle, an der der kleine Switch liegt, hat zwar Strom, aber viel mehr als der 8-Port-Switch passt da von den lokalen Platzverhältnissen nicht rein.

Folgende Optionen hab ich soweit gefunden:
- optische Verbindung: Ich müsste dann je einen Mediakonverter am Verteiler und vor dem BB-Switch installieren (Kosten für 2xMediakonverter + Glasfaser pro Verbindung, Mediakonverter mit Stromversorgung über PoE möglich?)
- Signalregenerierung durch einen kleinen Switch (erhöht zwar Latenz etwas, wäre aber verkraftbar. Allerdings finde ich keine kleinen 2-Port-Switches...)
- Repeater (regenerieren AFAIK das Signal, veschlechtern aber die Geschwindigkeit?, Kosten?, Stromversorgung?)

Entweder stelle ich mich bei der Suche etwas doof an, oder das Problem scheint nicht wirklich verbreitet zu sein ;) Freue mich schon auf eurer Ideen!

Danke und viele Grüße,

Georg

Content-Key: 279434

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Printed on: April 20, 2024 at 03:04 o'clock

Member: broecker
Solution broecker Aug 06, 2015 updated at 16:33:03 (UTC)
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gab's vor ein paar Tagen ähnlich als Freitags-Thread:
Kann es sein, dass es auf dem Weltmarkt keinen einzigen, kompakten 10,100,1000Mbit-Ethernet-Konverter (wie ein Switch, jedoch mit nur zwei RJ-45-Anschlüssen) gibt?

Kurze Antworten:
- reden wir dann über eine Gesamtlänge von 150m? bei ordentlichen Cat7 (Cat5e?)? - einfach 'mal testen, ob's nicht auch damit direkt geht...
- es gibt Profi-Switche mit wenigen Ports insbesondere für den Verbau in Kabelkanälen und für die Industrie - nur unsinnig teuer für Euch.
- es gibt als logische Lösung einer strukturierten Verkabelung gemanagte kleine Switche, so löst man das orthodox.
- Mediakonverter mit Stromversorgung über PoE: klingt gerade für morgen gut: - meinst Du 40W-Laser, 0,1W für's Signal, 39,9W für den Switch? face-smile

also ordentliche Lösung m.E.: über die 100m hinausgehen und intensiv testen oder gemanageten Switch (vielleicht zentral gemanaged - wie heißt denn der Backbone-Switch?) vor Ort hinstellen.

HG
Mark
Member: Lochkartenstanzer
Solution Lochkartenstanzer Aug 06, 2015 updated at 16:33:01 (UTC)
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Zitat von @2967:

- optische Verbindung: Ich müsste dann je einen Mediakonverter am Verteiler und vor dem BB-Switch installieren (Kosten
für 2xMediakonverter + Glasfaser pro Verbindung, Mediakonverter mit Stromversorgung über PoE möglich?)

Eine Möglichkeit. Die Medienkonverter kosten nciht die Welt und es gibt PoE-versionen.

- Signalregenerierung durch einen kleinen Switch (erhöht zwar Latenz etwas, wäre aber verkraftbar. Allerdings finde ich
keine kleinen 2-Port-Switches...)

Übe rdie Sinnhaftigkeit von 2-Port-switches wurde hier gerade erst vor ein paar Tagen diskutiert. -> vergiß es

- Repeater (regenerieren AFAIK das Signal, veschlechtern aber die Geschwindigkeit?, Kosten?, Stromversorgung?)

Gibt es heutzutage kaum noch udn nciht sinnvoll.

Entweder stelle ich mich bei der Suche etwas doof an, oder das Problem scheint nicht wirklich verbreitet zu sein ;) Freue mich
schon auf eurer Ideen!

Weil die Leute für diese Entfernung gleich Glasfaser legen (oder Modems benutzen).


Aber für Dein Problem würde ich einfach einen 16-Port switch nehmen, der VLANS unterstützt und die Ports paarweise einem "internen" VLAN zuordnen, so daß die 5 Leitungen quasi "getrennt" zu dem BB-Switch geführt werden. Wenn der gar VLANs unterstützt, kannst Du sogar einen kleinen 8-Port-switch mit VLANS nehmen.

lks

Nachtrag: Sehe gerade, daß @broecker gerade im ähnlichen Tenor schon geantwortet hat, während ich noch am Schreiben war.
Mitglied: 2967
2967 Aug 06, 2015 updated at 16:32:25 (UTC)
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@broecker Danke für die Rückmeldung!

Ein paar der 5 Segmente sind wiederum ca. 100m lang und an deren Ende hängt oft ein weiterer unmanaged Switch... Kabel durchziehen fällt daher wohl aus. Vielleicht ist der kleine gemanagte wirklich die Lösung... Hast Du da ein paar Namen?

Ich habe die "historisch gewachsene" Installation vor ein paar Monaten übernommen und überlege gerade ein v.a. kostengünstiges Redesign, da der Betreiber eine Non-Profit ist. Bitte nicht lachen: Der BB-Switch ist momentan auch ein unmanaged Taiwan-Teil face-smile soll aber als erstes abgelöst werden. Ich schaue gerade in Richtung Cisco SG-300 oder HP 1920.

LG Georg
Mitglied: 2967
2967 Aug 06, 2015 updated at 16:32:51 (UTC)
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@Lochkartenstanzer Danke auch an Dich! Das mit den VLANs klingt gut. Vielleicht einen kleinen SG-300 dort? Hintergrund der ursprünglichen Idee war dass ich v.a. nur eine MAC-Table hab, die ich bei Problemen durchsuchen muss. Wenn die langsam die Switches auf dem 35ha großen Land aus dem Boden spriessen, kann das über die Jahr recht aufwändig werden. Oder es muss doch gleich was mit zentralem Management her, aber das sprengt wahrscheinlich den finanziellen Rahmen des Auftraggebers...
Member: chiefteddy
chiefteddy Aug 06, 2015 at 16:49:46 (UTC)
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Hallo,

wenn man eine Übertragungsstrecke verlängern will, setzt man einen Repeater ein. Der arbeitet auf Layer 1 - also der phy. Schicht - und ist ein reiner Signalverstärker. Dafür braucht er keine Netzwerkpakete analysieren (MAC-Adresse) und ist damit schnell. Repeater arbeiten immer mit "Wirespeed"! Sie haben nämlich, im Gegensatz zu einem Switch, keinen Paketpuffer.

Auch ein Medien-Konverter ist netzwerktechnisch ein Repeater.

Ein Switch ist netzwerktechnisch eine Brigde und arbeitet auf Layer 2 - muß also MAC-Adressen analysieren (auch wenn nur 2 Ports existieren!) - und ist damit prinzipiell langsamer als ein Repeater.

Damit ist klar, warum es keine 2-Port-Switche gibt, das macht netzwerktechnisch keinen Sinn, da ist ein Repeater einfach besser und preiswerter.

Neben dem netzwerktechnischen Aspekt spielt bei so langen Links auch noch ein anderes Thema eine Rolle:

Wenn die beteiligten Netzwerk-Komponenten so weit auseinander liegen, ist es wahrscheinlich, dass sie aus unterschiedlichen Stromkreisen versorgt werden. Das steigert die Gefahr von Ausgleichsströmen über die Cu-Netzwerkverkabelung, was zu Störungen oder Defekten an den Netzwerkkomponenten führen kann.

Von der Gefahr der Einkopplung von Blitz-Überspannungen gar nicht zu reden.

Deshalb orientiert man in solchen Fällen immer auf eine LWL-Verkabelung!

Übrigens: es gibt auch LWL-Netzwerkkarten, so dass sich ein Medien-Konverter erübrigt. ( zB. http://shop.jacob-computer.de/startech.com-pci-express-gigabit-ethernet ... )

Jürgen
Member: chiefteddy
chiefteddy Aug 06, 2015 at 17:00:25 (UTC)
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Hallo,

die anderen waren schneller face-sad

Aber zu Deiner Info

Ein paar der 5 Segmente sind wiederum ca. 100m lang und an deren Ende hängt oft ein weiterer unmanaged Switch...

noch eine Bemerkung:

Auch und gerade bei der heutigen Gigabit-Netzwerktechnik gibt es beim Design des Netzwerkes Regeln zu beachten. Man kann nicht einfach beliebig viele Switche in einem Link kaskadieren. Irgendwann gibt es Probleme mit dem Timing. Das führt zu Paketverlusten und damit zu Mehrfachsendungen und erhöhter Netzwerklast.

Jürgen
Member: Pjordorf
Pjordorf Aug 06, 2015 at 21:10:15 (UTC)
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Hallo,

Zitat von @chiefteddy:
Stromkreisen versorgt werden.
Und haben dann mit Sicherheit unterschiedliche Betriebserden...

Störungen oder Defekten an den Netzwerkkomponenten führen kann.
Naja, das ist ja nicht weiter schlimm. Die Geräte werden neu gekauft und gut. Schlimmer ist da der anfassende Mensch dran. Dem wird es vermutlich die Schwarzen Essensmarken rüberreichen....

Gruß,
Peter
Member: chiefteddy
chiefteddy Aug 07, 2015 at 07:19:59 (UTC)
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Hallo @Pjordorf,

ich gehe mal davon aus, dass wenigstens die Vorschriften für die Elektroinstallation eingehalten wurden (aber da bin ich wohl zu blauäugig). Dann sollten in einem solchen Fall die Schutzmaßnahmen (RCD bzw. FI) greifen.

Im Prinzip hast Du aber Recht.

Jürgen