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Suche Backup-/Spiegelungs-Möglichkeit für Windows Server 2003

Hallo zusammen,
ich habe folgendes Situation:
Ein kleines Netzwerk mit einem Windows 2003 Server ("Allround-Server" mit AD, DHCP, DNS, WINS, File-/Print-Server, usw.). Dieser Server hat 2 Festplatten eingebaut.
Ansonsten sind im Netz 6 XP-Clients.

Nun zum Problem:
Ich möchte, dass die aktive Festplatte des Servers jede Nacht um 04:00 Uhr auf die 2. im Server eingebaute Platte gespiegelt wird.
Hört sich eigentlich nicht so schwierig an.
Mein Problem ist jetzt aber, dass sämtliche Backup-Lösungen, die ich bisher getestet habe, Probleme beim Zugriff auf Dateien haben, die momentan benutzt werden bzw. geöffnet sind.
Für eine richtig teure Backuplösung habe ich bzw. mein Chef allerdings kein Geld.

Ich habe schon cwRSync getestet, womit ich auch das Problem mit den geöffneten Dateiene hatte.
Ein RAID 1 möchte ich nicht, da ich zumindest einen geringen Zeitraum zur Verfügung haben möchte, um Dateien, die aus Versehen gelöscht wurden wiederherzustellen.

Hat jemand von euch eine Idee?
Danke schon mal für eure Bemühungen.

Markus

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Printed on: April 16, 2024 at 21:04 o'clock

Mitglied: 27119
27119 Oct 30, 2006 at 18:44:06 (UTC)
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RAID 1 in Verbindung mit Bandlaufwerksicherung ist wohl das gängige (und empfehlenswerte) für diesen Fall (Sicherung der Systemplatte). Der Vorteil liegt daran, dass auch bei Ausfall einer der Platten das System weiterläuft - Server haben ja auch in der Regel Hardware RAID Controller eingebaut, mit denen das absoluter Standard ist und nix exotisches. Hotplug ist freilich auch was feines. Platte kaputt? Platte raus, neue Platte rein, aus der Mops. System läuft weiter, von der zweiten RAID Platte.
Damit wird freilich nur dem Ausfall einer Platte entgegengewirkt - wenn die Serversoftware an sich verkonfiguriert ist oder sonstiges passiert, wird der Fehler logischerweise auch auf die gespiegelte Platte kopiert - prinzipbedingt.

Man muss freilich auch unterscheiden zw. Systemdateien (Systempartition) und Datendateien (Dokumente, Home-Verzeichnisse der User usw).

Die Server Systempartition jede Nacht komplett zu sichern macht in meinen Augen so viel Sinn nicht - für die Sicherung des sysvol bzw. dynamischer Serverdaten (wie Active Directory Datenbank usw) die sich sporadisch ändern können (zb. Anlegen von neuen Usern usw) kann man beherzt ntbackup.exe benutzen, und nur DIESE Daten sichern.
Ansonsten bietet sich die Acronis True Image Server Variante an - die kostet aber paar hundert Euro.

Ich glaube, ich würde an Deiner Stelle mal einen Blick auf Drivesnapshot machen - kostenlos und seit Jahren zuverlässige Image Lösung, auch für Server. Und die sysvol Dateien per ntbackup sichern.

Die DATEN der User gehören eh auf andere Platten, am besten ein fettes RAID5 oder gar RAID10 mit Bandlaufwerksicherung. So wird das in Profiumgebungen gemacht.
Oder SAN wenn die Datensicherheit sehr wichtig ist und grosse Datenmengen aufkommen.
Das kostet dann allerdings schon einiges...
Member: gemini
gemini Oct 30, 2006 at 18:47:31 (UTC)
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Hallo Markus,

die Server-Versionen von bspw. Acronis TrueImage sollten sowas können.

Bei einem Server würde ich dir in jedem Fall zu einem RAID raten, und wenn's nur ein SoftRAID ist.
Das Thema Restore gelöschter Dateien könntest du mit Schattenkopien erschlagen. Dabei wird zu festgelegten Zeitpunkten ein Snapshot der Daten in einem vor spezifizierten Festplattenbereich abgelegt.
Es können dann auch mehrere Versionen derselben Datei vorhanden sein und der Benutzer kann dann sogar selbst seine gelöschten Daten wiederherstellen.

Gruß,
gemini
Mitglied: 27119
27119 Oct 30, 2006 at 18:54:51 (UTC)
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Ich hab es bei einem kleinen Unternehmen mal so gemacht:

1 Sicherung der Systemplatte des fertigen Servers mit Acronis True Image (BootCD - keine Server Variante)

2. Nächtliches Backup mit ntbackup des sysvol, exchange datenbanken usw auf andere Platte

Das Restore auf eine komplett neue Platte hat funktioniert.

1. Acronis Image wiederherstellen
2. mit ntbackup das / die letzten Backups wiederherstellen

fertig - läuft.

Kommt halt immer drauf an, wie wichtig die Verfügbarkeit des Servers für das Überleben der Firma ist. Wenn sehr wichtig, würd ich da schon bissi Kohle investieren und alle Eventualitäten durchspielen. Am besten dann nen zweiten Domaincontroller parallel halten, die replizieren dann munter vor sich hin, u. das System ist immer verfügbar.
Member: datasearch
datasearch Oct 31, 2006 at 01:46:47 (UTC)
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Am besten dann nen zweiten
Domaincontroller parallel halten, die
replizieren dann munter vor sich hin, u. das
System ist immer verfügbar.

wenn dir der schema master oder der GC wegraucht geht ned alles munter weiter -fg-
aber für was gibts ntdsutil -gg-

ne, mal ernsthaft....wenn man nicht so viel ausgeben möchte reicht ein SW-Raid-1 auf 2 dynamischen datenträgern PLUS ein externes backup auf band oder wechselplatte volkommen aus. man sollte vieleicht auch noch ne USV vor den server hängen um das system bei stromausfall sauber auszuschalten da gerade bei softraid dumme dinge passieren können.
Member: backbonex
backbonex Oct 31, 2006 at 09:43:10 (UTC)
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Guten Morgen!
Also erst mal vielen Dank für eure Antworten und Lösungsvorschläge.
Das mit dem RAID 1 ist prinzipiell kein Problem, denn es ist ein Hardware-RAID-Controller im Server eingebaut, welcher RAID 1 und 0 unterstützt.
Dann werde ich wohl das System seperat von den Daten speichern bzw. sichern.
Einen 2. DC wollte ich nicht einrichten, da dies zu teuer wäre.

Würdet ihr ein Backup auf eine externe USB-Platte empfehlen, oder sollte es ein Bandlaufwerk sein?

Schönen Tag und viele Grüße,

Markus
Member: datasearch
datasearch Oct 31, 2006 at 11:04:34 (UTC)
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Ich persönlich würde ein Bandlaufwerk einsetzen. Welches hängt von deinen Daten ab. Wir verwenden HP Ultrium 2 Laufwerke mit 200/400Gb bändern in den außenstellen bis maximal 80Gb Änderungsdaten/Monat und max. 150GB Gesammtvolumen. Pro Monat 1 Band, am 1. des Monats FULL, danach incrementell. Jeden Monat 1 neues Band, dann hast du auch gleich Archiviert. (ca. 40 EUR/Monatsband, Laufwerk ca. 1200EUR) Darüber nimmst einfach ein LTO3 laufwerk(ca. 3000EUR) und bänder(ca.60EUR/Band)

im Hauptsitz haben wir eine HP MSL, 1 Monatssatz besteht aus 6 LTO3 Bändern 400/800 GB. Jeden 1. Samstag full , den rest des monats inkrementell. (ca. 400EUR/Monatzsatz, Lib ca. 6000 EUR) Die freien plätze in der MSL habe ich nochmal mit 12 bändern bestückt und mache täglich Datum-Basierend Diff-backup´s der Daten um aus versehen gelöschte files usw. schnell wiederzubekommen. Ist mir lieber als speicherplatz im SAN für schattenkopien zu verschwenden. (die nutze ich zusätzlich zwar auch noch, reicht aber meistens nur 1-2 wochen zurück)

Du kannst aber auch Platten verwenden, nur, je nach datenvolumen, wird das sehr warscheinlich teurer werden. Außerdem können platten beim transport auch mal runterfallen, nicht schön wenn dir ein server abbrennt, du stolz mit der backup-platte aufkreuzt und die platte dann nur noch "klick --- klick --- klick --- klick --- klick" macht. Is nem bekanntem mal passiert, so schnell wird der nicht mehr ausser seinem Handy administrieren.

nochwas ... komm bitte nicht auf den einfall die bänder dann per Post zu verschicken, nichts ist einfacher für Industriespione, hacker oder ähnliches als einfach den briefkasten des empfängers zu klauen.
Mitglied: 27119
27119 Oct 31, 2006 at 11:09:23 (UTC)
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Würdet ihr ein Backup auf eine externe
USB-Platte empfehlen, oder sollte es ein
Bandlaufwerk sein?

Eine externe USB Platte ist freilich so schlecht nicht - vor allem sehr bequem.
Denkbar wäre auch eine Sicherung übers Netz auf einen SAMBA oder Fileserver.

Der Vorteil einer BAndsicherung wäre die Archivierung - bei aus Versehen gelöschten Dateien kann man ältere Versionen wiederherstellen. Bei Synchronisation auf eine USB-Platte werden ja in der Regel die älteren Dateien überschrieben.
Denkbar wäre auch die Anschaffung mehrerer USB-Platten, die man täglich wechselt.
Dann hätte man auch recht übersichtlich eine Versionskontrolle - und zwar von einander physikalisch getrennten Versionen.