pazifist
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Wer kann Empfehlung für RAID-Konfiguration für Exchange 2007 geben?

Hi @all,

hab mal wieder ne Frage und bin gespannt, ob mir jemand diese kurzfristig beantworten kann.

Es geht darum, dass wir in den nächsten Tagen/Wochen die Migration von Exchange 2000 auf 2007 realisieren wollen.

Der neue Server ist bereits beschafft, und ich frage mich nun, ob die RAID-Konfiguration grunsätzlich genauso gestaltet werden soll, wie
damals zu 2000er Zeiten....

Kurz ein paar Infos zu unseren Voraussetzungen bzw. der vorhandenen Hard-/Software-Plattform:

Reine Windows 2003 Domäne (2 Dom.Contr./DNS/WINS/GC etc. alles vorhanden)
Clients: Alle XP SP2/Office 2003 Prof.
Ca. 120 Clients

Zum neuen Exchangeserver wird noch ein UMS-System dazukommen (eigenständige Serverhardware bereits vorhanden - das neue integrierte UMS-System in Exchange 2007 wird aber NICHT verwendet), so dass die bisherige Postfachgrößer der User von derzeit 200MB/User auf
sicherlich mind. 500MB/User anwachsen wird. (VoiceMail + Fax)

Server:
Intel 2x 2GHz Xeon Duo Core (5130), 8GB RAM, 10x 73GB SAS 15er-Platten, Raid ICP 5085BR mit Batteriepuffer.
Betriebssystem wird Windows 2003 Enterprise 64-Bit (als Memberserver)
Exchange wird 2007 Enterprise-Version.


Meine erste Idee ist die selbe Konfirguration wie beim alten Exchangeserver zu fahren:

RAID1: Betriebssystem/Auslagerung/Temp/Programmdateien - ges. 70GB, eine Partition C: (2 Festplatten)
RAID1: Log- bzw. Transaktionsprotokolle - ges. 70GB, eine Partition D: (2 Festplatten)
RAID5: Datenbanken - ges. 280 GB, eine Partition E: (5 Festplatten)
Hot Fix: 1 Festplatte

Die Empfehlungen auf der Microsoftseite fand ich insgesamt etwas schwammig - bzw. es gibt es für unsere relativ kleine Lösung keinen dedzierten Ansatz als
exemplarischen Lösungsansatz.

Es stellt sich nun speziell die Frage, ob insbesondere das Array für die Datenbank performanter als RAID 10 mit 4 Platten oder als RAID 5 mit 5 Platten ausgelegt wäre.

Und noch eine Frage:
Beim alten Exchangeserver hatten wir keinen Battrie gepufferten Raid-Controler. Jetzt haben wir den ICP 5085BR mit Batteriepuffer. Soll man also den Schreibcache jetzt
aktivieren, oder doch lieber die konservative Variante mit einem reinen Lese-Cache auswählen?

Microsoft empfiehlt für den reinen Empfang/Versand einen dedizierten Edge-Server zu verwenden. Nachvollziehbar ist, dass hier dann auch z.B. der SPAM-/Virenfilter drauf läuft, und
der frisst natürlich auch ne Menge Performance.
Sollten wir entsprechend den alten Server mit neuen Platten ausstatten (ca. 3 Jahre alt), und als Edge-Server verwenden?
Allerdings haben wir einen Anti-Spam/-Viren-Service-Provider vor unser Netzwerk geschaltet, so dass annähernd keine Spams, und vor allem keine virenverseuchten eMails mehr ankommen (seit 2 Jahren ist nachweislich keine verseuchte Mail mehr durchgekommen)...Den Virenscanner haben wir aber derzeit dennoch auf dem SMTP-Connector laufen - und würden dies auch zukünftig tun.

Ein ebenfalls empfohlener zusätzlicher Hub-Server würde bei uns sicherlich keinen Sinn machen, da wir nur einen Standort haben, und es ohne hin nur eine Routinggruppe mit 2 Connectoren (Haupt- und Backup-Connector) zu unserem Provider geben wird. (Oder vielleicht doch?...)


Vielen Dank für ein paar nützliche Tips und Hints.

Gruß
Der Pazifist

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Ausgedruckt am: 28.03.2024 um 14:03 Uhr

Mitglied: meinereiner
meinereiner 29.01.2007 um 19:31:48 Uhr
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Ich glaube für die 120 User machst du dir ein bischen viel Geadnken.
Der Server sollte in deiner angedachten Plattenkonfiguartion keinerlei Probleme machen.
Raid5 mag ich nicht so gerne, ich würde ein Raid 10 nehmen.
Mitglied: pazifist
pazifist 30.01.2007 um 11:56:08 Uhr
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Stimmt - ich mach mir viele Gedanken, aber sich VORHER Gedanken zu machen ist immer besser - das zeigt die Erfahrung...
Und i.d.R. fährt man mit den Empfehlungen von MS recht gut - das hat auch die Erfahrung gezeigt - die TechNet stellt aber meiner Meinung nach eher ein Szenario von mehreren Tausen Usern dar...
Klar sind 120 User mit ca. 500MB Postfächern nicht die Welt - aber bei uns im Haus ist eMail DER Kommunikationsweg schlecht hin. Entsprechend genervt sind die User schon, wenn eine eMail nicht in 1Sek sondern erst nach 3Sek aufpoppt...(Aber wer kennt das nicht...)

Wenn ich mir aber von vornherein einen Flaschenhals ersparen kann ist das doch der bessere Ansatz.

Würdest du denn auf den Edge-Server verzichten, und alles auf einer Maschine laufen lassen (ist ja jetzt auch schon so)?

Warum bevorzugst du RAID 10 vor RAID5? Hast du mit RAID5 schlechte Erfahrungen gemacht? (Performance/Ausfall oder so?).

Warum ich mir die Gedanken insbesondere mache: Mit unserer gerade neu angeschafften TK-Anlage zieht eben auch CTI und UMS bei uns ein...und da habe ich schlicht weg keine Erfahrungs- oder Referenzwerte, was die Performance und Speicherauslastung anbelangt. (gut, CTI hat damit erstmal nix zu tun, aber UMS) - Aber die Postfächer werden ja nicht unerheblich größer...

Gruß
Pazifist
Mitglied: meinereiner
meinereiner 30.01.2007 um 13:08:36 Uhr
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aber meiner Meinung nach eher ein Szenario
von mehreren Tausen Usern dar...
Klar sind 120 User mit ca. 500MB

Ja, eben, Deswegen meine ich ja, mach dich nicht verrückt.

User schon, wenn eine eMail nicht in 1Sek
sondern erst nach 3Sek aufpoppt...(Aber wer
kennt das nicht...)

Da würde ich mir an deiner Stelle ehetr Geadnken zu Ausfallscenarien machen. Ich weiß auch icht ob ich nicht eher Exchnage 2003 nehmen würde, der ja schon eine Weile länger auf dem Markt ist. Dein Server sollte IMO auf jeden Fall von den Hardwareanforderungen keine Probleme machen. Wir haben im Moment eine Oracle Datenbank für 600 User auf ähnlicher Hardware am laufen. face-wink


Würdest du denn auf den Edge-Server
verzichten, und alles auf einer Maschine
laufen lassen (ist ja jetzt auch schon so)?

Ja, auf jeden Fall.


Warum bevorzugst du RAID 10 vor RAID5? Hast
du mit RAID5 schlechte Erfahrungen gemacht?
(Performance/Ausfall oder so?).

Weil in eiem RAID10 die Daten wirklich 2 mal vorhanden sind und nicht im Notfall erst neu berechnet werden müssen. Ich weiss noch nicht mal wie wohl ich mich mit einem Server mit 10 Platten fühlen würde. Das sind schon recht viele und die wahrscheinlichkeit das da eine Platte einen Schhuss bekommt ist schon deutlich höcher. Da würde ich mich mit einem guten SAN deutlich besser fühlen.


(gut, CTI hat damit erstmal nix zu tun, aber
UMS) - Aber die Postfächer werden ja
nicht unerheblich größer...

Bei uns läuft noch Exchnage 5.5. Einge Postfächer haben das Gig schon geknackt. Der Server halt 2 SCSI Platten im Raid1 drin und früher lief er sogar auf IDE Platten.
Mitglied: pazifist
pazifist 30.01.2007 um 16:15:29 Uhr
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Hallo "meinereiner",

danke erstma für die Rückantwort.

Speziell zum Raid 10 hätte ich jetzt noch eine Frage, da ich bisher noch nie ein RAID 10 konfiguriert/eingesetzt habe:

Du schreibst, dass die Daten sozusagen 2x vorgehalten werden.

Wird beim Raid 10 denn zuerst 2x ein RAID 0 erstellt, welches dann gespiegelt wird, oder
werden erst zwei RAID1 erstellt, die dann gestriped werden?

In jedem Fall darf ja max. 1 Platte ausfallen (oder 2 im gleichen RAID0-Verbund), wenn erst RAID 0 und dann RAID1. Oder max. 1 Platte (oder 2 im unterschiedlichen RAID1-Verbund), wenn erst RAID1 zwei mal erstellt wird, und dann per RAID0 gestriped.

Oder habe ich da was falsch verstanden?

Wäre nett, wenn du auf diese Konfiguration nochmal näher eingehen könntest.

Danke
Gruß
Pazifist
Mitglied: meinereiner
meinereiner 30.01.2007 um 19:00:47 Uhr
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Soweit ich weiss wird erst gespiegelt und dann aus den zwwei RAID1 verbunden ein Raid0 gemacht.

Stimmt. Eine Platte kann auf jeden Fall ausfallen, bei der zweiten muss es die Richtige sein. Wobei du beim Ausfall von zwei Platten eine 33,3% prozentige Chance hast, das es trotzdem gut geht. face-wink

Evtl. Wäre es eine Idee die Platten von zwei Herstellern zu beziehen.
Eine größere Firma, die SANs verkauft meinte mal sie würde die Platten in den Systemen gerne tauschen um Produktionsfehlern in einer Charge entgegen zu wirken. Hat sich für mch damals auf den ersten Blick plausibel angehört..ob was dran ist..keine Ahnung.
Mitglied: Becrux
Becrux 13.03.2008 um 21:18:50 Uhr
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Ich möchte noch darauf hinweisen, dass ein RAID nur Schutz gegen Festplattenausfälle
bietet, aber nicht gegen einen Ausfall des Controllers bzw. Mainboards.
Auch logische Fehler in der Datenbank werden einfach repliziert und somit bietet auch
ein RAID keinen sicheren Schutz.

Deshalb immer eine gute Backupstrategie überlegen!
Mitglied: pazifist
pazifist 14.03.2008 um 11:25:28 Uhr
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Hallo Becrux,

vielen Dank für deinen Beitrag.

Klar ist, dass das RAID nur einen - übrigens auch nicht 100%igen! - Schutz gegen Festplattenausfälle bietet.

Meine Frage zielte aber weniger auf den Datenschutz bzw. die Datenintegriät, sondern vielmehr auf die Konfiguration der RAIDsysteme für eine optimale Performance.

Unsere Lösung sieht jetzt genauso aus, wie auf dem ehemaligen Exchange 2000:

RAID 1 für Betriebssystem

RAID 1 für LOG-Files und Protokolle

RAID 5 für Datenbanken

2x HotSpare

**

Es ging mir bei der Anfrage nicht um die höchst mögliche Verfügbarkeit.
Dann hätte ich eher nach Clusterlösung o.ä. gefragt, sondern ausschließlich um den optimierten Einsatz der RAID-Konfiguration.
Das Controller und Mainboard natürlich Single-Points-of-failur sind ist klar.
Wir haben grundsätzlich aber keine Systeme ohne RAIDs oder zumindest redundante
Netzteile - und natürlich auch USV-Systeme redundant - das ist ein "Minimalschutz".
Aber weder Controller noch Mainboard sind in den letzten sieben Jahren bei keinem unserer ca. 30 Server jemals ausgefallen.

Unabhängig davon: Eine vernünftige Datensicherung ist meiner Meinung nach obligatorisch.

Nach meinem Verständnis haben RAID und Datenischerung nicht im Ansatz was miteinander zu tun face-wink


Beste Grüße und ein schönes Wochenende vom
Pazifist
Mitglied: Becrux
Becrux 14.03.2008 um 14:10:01 Uhr
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Hallo Pazifist!

War auch nur ein Hinweis.

Wünsche auch ein schönes Wochenende