karakan87
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Was mach ich am besten nach meiner Ausbildung als Fachinformatiker?

Hi @ all,

seit ein paar Tagen mache ich mir ernsthafte Gedanken um meine Zukunft.

Nach meinen Realabschluß war ich auf dem Berufskolleg Halle und habe dort 3 Jahre lang den Bildungsgang zum staatlich geprüften Assisstenten für Betriebsinformatik gemacht, wobei ich auch die Fachhochschulreife bekommen habe. Da es aber nur eine schulische Ausbildung ist kam ich um eine Betriebsaubildung nicht herum.

Momentan bin ich bei der Telekom und mache die Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintagration.

Die wahrscheinlichkeit, dass man bei der Telekom übernommen wird, ist im moment leider sehr gering.

Ich hab mich schon über viele Sachen im Internet informiert.

Fernstudium z.B. als Wirtschaftsinformatiker bei der Fernhochschule Hagen (die einzige anerkannte in Deutschland) : Problem ist, dass es einmal zu teuer ist und man statt 6 Semester ca. 6 Jahre oder mehr braucht bis man damit fertig ist. Natürlich muss man Selbstdisziplin haben und wirklich die ganzen Jahre lang sich 3 oder 4 mal in der Woche hinsetzten und paar Stunden büffeln.

Alternative wäre ein Fernstudium der ILS wobei aber fraglich ist ob mir dann das Zertifikat von der ILS was bringt und sich die Firmen um mich reißen. Das würd dann so ca. 3 Jahre dauern und um die 1.800 Euro kosten was also meiner Meinung nach noch bezahlbar ist.

Jetzt werdet Ihr sagen geh doch Studieren aber dazu habe ich leider keine Zeit. Für mich kommt also nur Abendschule bzw. Wochenendunterricht oder halt so ein Fernstudium in Frage.

Alternativ habe ich mir überlegt sowas wie ein MCSA oder noch besser MCSE Zertifikat zu machen aber die Seminare dafür sind auch richtig teuer.

Meine Frage - Habt Ihr vielleicht Ideen wie ich vorgehen sollte? Vielleicht hat ja jemand etwas ähnliches bereits durchgemacht und kann mir helfen.

Beiträge zu ähnlichen Themen habe ich mir durchgelesen also nicht sagen benutz die Suchfunktion, denn bei mir ist es etwas anders.

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Ausgedruckt am: 28.03.2024 um 16:03 Uhr

Mitglied: Burschi
Burschi 07.05.2008 um 14:46:13 Uhr
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Hallo,

also die Chancen stehen doch gerade super auf dem Arbeitsmarkt.
Und als Mitarbeiter der T-Systems kann ich Dir sagen, dass es momentan Überlegungen gibt die Auzubis hier zu integrieren. Ob Du darunter bist oder nicht ist die Frage, aber da würde ich mich seitens HRM mal schlau machen.

Ganz verschweigen sollte ich aber auch nicht, dass ich hier vor einigen Wochen gekündigt habe. Nach acht Jahren in diesem Konzern habe ich die Nase randvoll von den vielen Verhinderen, Faulpelzen und Prozesstreibern - nix wie weg!
Mein neuer Arbeitgeber ist mir übrigens ca. einen Monat hinterher gerannt bis ich dann ja gesagt habe. Der Markt gibt also einiges her.

Aber da das jedem sein eigen Freud oder Leid ist - falls Du bleiben willst wäre das ein Ansatz.

Viel Erfolg!
Mitglied: Karakan87
Karakan87 07.05.2008 um 15:04:19 Uhr
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Danke erstmal für deinen Beitrag.

Von den Überlegungen die Azubis bei T-Systems zu integrieren wusste ich noch nichts, das hört sich schonmal gut an werd mich da auf jeden Fall genauer Informieren danke für die Info.

Aber trotz allen denke ich sollte man wenigstens ein paas Zertifikate machen, denn falls man sich doch mal woanders einen Job suchen muss sind Zertifikate unerlässlich oder?
Mitglied: Burschi
Burschi 07.05.2008 um 15:17:17 Uhr
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Die Zertifizierungen bekommst Du normalerweise wo Du arbeitest, also so war das hier immer. Learning on the job und begleitend wurden dann Zertifikate gemacht.
Auch bei meinem neuen Arbeitgeber ist das so, die Firma bezahlt die Zertifizierungen.

Aber ich kann Dir nur raten - bewerb Dich mal extern. Auch was Gehälter angeht ist der Konzern längst nicht mehr so weit vorne wie er mal war. Teilweise extrem traurig wie die Leute schon fast verarscht werden - immer mehr arbeit aber das Gehalt bleibt stabil (wenig).

Wichtig ist aber noch was: Du solltest immer besser sein als andere, dich von der Masse Deiner Kollegen abheben. Denn nur, wer ein recht breitgefächertes Wissen hat, ist auf breiter Ebene einsetzbar. Dabei solltest Du aber nicht Halbwissen aufbauen, sondern schon in der Tiefe know-how haben.
Mitglied: spacyfreak
spacyfreak 07.05.2008 um 15:29:39 Uhr
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Wenn du jung bist, mach noch ein fettes Hochschulstudium.
Das zahlt sich langfristig am ehesten aus.

In der realen Joblandschaft wiederum ist es eine gute Idee sich auf die Themen zu stürzen die gefragt sind - SAP Beratung und Cisco Networking sind da derzeit die gefragtesten Gebiete so weit ich das beurteilen kann.

Bezueglich Cisco kann ich Dir sehr den kostenlosen GNS3 Emulator http://www.gns3.net/download empfehlen.
Damit kannst du dann virtuelle Netze mit echtem Cisco IOS und PIX OS emulieren und das ganze in ner Testumgebung erlernen und verstehen wie alles zusammenhängt, einen schnellen Rechner vorausgesetzt. Du musst jemand finden der nen Cisco Account hat und die IOS und PIX Images runterladen darf um diese im GNS3 zu laden.
Dann abgehn mit CCNA und dann CCNP Zertifizierung.
Damit regnets dann Jobs ohne Ende und die Kohle fällt quasi in grossen Scheinen vom Himmel ohne Zwischenstop auf dein Bankkonto!
Mitglied: Burschi
Burschi 07.05.2008 um 15:45:43 Uhr
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Dem kann ich nur zustimmen. Ebenfalls gefragt ist noch immer Know-How im Bereich Mobility (Blackberry usw).

Mit den von Spacyfreak beschriebenen Themen machst Du allerdings def. mehr Asche, das ist klar.

Zum Thema Studium - auch gut, aber am besten Berufbegleitend, also BA oder so. Die Leute sind auch sehhr gefragt, weil sie eben nicht nur das Studentenleben kennen, sondern auch schon gearbeitet haben. Und das kennst Du ja schon, denn als Azubi in dem Laden hier sollte man ja nen Ausbildungspaln gehabt haben und auch schon einge Tätigkeiten hinter sich haben.
Mitglied: RoterSpringer
RoterSpringer 07.05.2008 um 20:43:46 Uhr
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Hallo,
habe ungefähr das gleiche Problem wie der Threadersteller.
Stehe auch kurz vor Ende einer Ausbildung bei der Telekom, allerdings als IT-System-Elektroniker.

Während meiner Ausbildung war ich die größte Zeit im Technischen Kundendienst eingesetzt, wo ich halt nur die Standard TK-Sachen gelernt habe. Für kurze Zeit war ich allerdings auch bei T-Systems eingesetzt, wo ich eher mit auf- und abbauen von PCs, patchen von LAN-Dosen etc. beschäftigt war.
Also habe im tiefergehenderen IT-Bereich recht wenig Praxis Erfahrung. Abgesehen von der zusätzlichen Theorie aus der Berufsschule, wo alle wichtigen Themen nur grob angeschnitten wurden und sich lieber mit programmieren etc. beschäftigt wurde.

Jetzt nach der Ausbildung ist zwar die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich im Technischen Kundendienst erstmal auf VIS-Basis (Personaldienstleister der Telekom) eine Stelle bekommen könnte, allerdings würde ich lieber zukünftig im richtigen IT-Bereich (Administration, Server etc.) arbeiten, da sich dort auch wesentlich mehr Geld verdienen lässt.

Naja, mein Problem ist das ich halt nicht viel Praxiserfahrung im Server-, Administrations-, Datensicherungsbereich sammeln konnte. Daran scheitern wahrscheinlich auch meine Bewerbungsversuche bei den Firmen.

Da ich nur den erweit. Realschulabschluss habe, schließt sich direkt studieren zu gehen schonmal aus, wobei mir wahrscheinlich auch der nötige Ehrgeiz fehlt, die ganzen Jahre durchgehend zu lernen.


Ich würde nun gerne Wissen welche Möglichkeiten Ihr seht, um einen guten Einstieg in den tiefliegenderen IT-Bereich zu bekommen?
Ich würde auch gerne Weiterbildungen bzw. Zertifikate machen, allerdings wenn ich keinen Arbeitgeber finde, der mir das auch noch bezahlen würde (Wer will schon einen "Newbie" aufbauen?) würde das auch sehr teuer werden.

Tut mir leid das der Text ein bisschen lang wurde, allerdings hoffe ich das ihr mir ein wenig weiterhelfen könnt.

MfG
RoterSpringer
Mitglied: spacyfreak
spacyfreak 07.05.2008 um 22:42:44 Uhr
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Naja, mein Problem ist das ich halt nicht
viel Praxiserfahrung im Server-,
Administrations-, Datensicherungsbereich
sammeln konnte. Daran scheitern
wahrscheinlich auch meine Bewerbungsversuche
bei den Firmen.

Ich würde auch gerne Weiterbildungen
bzw. Zertifikate machen, allerdings wenn ich
keinen Arbeitgeber finde, der mir das auch
noch bezahlen würde (Wer will schon
einen "Newbie" aufbauen?)
würde das auch sehr teuer werden.


Na dann mach dir doch die Praxiserfahrung selber und setze daheim Server auf bis der Arzt kommt! Active Directory,DHCP, Linux Apache,SAMBA,Radius etc etc.
Das kostet garnix, nur Ehrgeiz, Zeit und Nerven.
Oder man machts ganz schlau und lernt professionell labern, studiert irgendwie und wird dann Laber-Berater oder Teamleader und macht einen auf Chef, dann hat man mehr mit Gelaber zu tun, muss sich aber nicht so sehr mit den den technischen Details rumschlagen.

Wer nen billigen privaten Cisco Kurs braucht kann sich gern bei mir melden. Zum CCNA prügel ich jeden binnen 4-8 Wochen.
Mitglied: Karakan87
Karakan87 08.05.2008 um 08:17:14 Uhr
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Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten.

Ich werd mich mal erkundigen ob ich hier vielleicht ein paar Zertifikate finaniziert bekomme.

Mit dem GNS3 Emulator werde ich mich auf jeden Fall auch beschäftigen, ich denke ich mach hier auch am besten ein Projekt daraus.

Ihr habt mir wirklich viel geholfen, ich fühl mich schon viel besser und weiß jetzt auch was ich in der nächsten Zeit machen werde.

PS. Spacyfreak, ich finds toll, dass du ein privaten Cisco Kurs anbietest. Ich komm auf jeden Fall mal auf die Sache zurück und werd mich bei dir melden.
Mitglied: RoterSpringer
RoterSpringer 08.05.2008 um 15:42:51 Uhr
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@ Karakan87: Glaube eher weniger das du von der Telekom Zertifikate bezahlt bekommst. Es werden eher Schulungen zu produktspezifischen Themen wie z.B. T-Entertain angeboten, allerdings auch nur wenn du Glück hast.

@ spacyfreak: Mit Windows Server 2003 beschäftige ich mich ein bisschen in meinem Abschlussprojekt, aber lediglich ein paar Accounts im AD installieren, Clients in die Domäne einbinden und Netzlaufwerke. Ich habe mir zwar schon Server genauer angeguckt, allerdings hat man zu Hause nicht die gleichen Vorraussetzungen wie in einer Firma, wo man alles real ausführen muss (auch von der Hardware her).

Einen auf Laber Rabarber machen, ist auch nicht mein Ding, würde wie gesagt lieber schon weiter in die technische Tiefe eingehen.
Finde halt nur leider nich so die Möglichkeiten, wie man da am besten einsteigen kann.
Solche Weiterbildungen z.B. zum IT-Systemadministrator, oder Netzwerkadministrator, wäre das ein guter Einstieg?
Wobei ich auch nicht glaube das man da so einfach rankommt....

Wenn ich jetzt erstmal im Technischen Kundendienst bei der Telekom weiterarbeiten würde, zählt das für die Arbeitgeber dann auch gleich als "Berufserfahrung", oder nur wenn man auch in dem Feld wo die Firma eine Stelle anbietet, schon gearbeitet hat?

Würde mich über weiter Antworten wirklich freuen.

MfG
RoterSpringer
Mitglied: spacyfreak
spacyfreak 09.05.2008 um 04:31:33 Uhr
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@ spacyfreak: Mit Windows Server 2003
beschäftige ich mich ein bisschen in
meinem Abschlussprojekt, aber lediglich ein
paar Accounts im AD installieren, Clients in
die Domäne einbinden und Netzlaufwerke.
Ich habe mir zwar schon Server genauer
angeguckt, allerdings hat man zu Hause nicht
die gleichen Vorraussetzungen wie in einer
Firma, wo man alles real ausführen muss
(auch von der Hardware her).


Stimmt nicht. Mit VMware Workstation kannst du dir für paar Euro eine virtuelle Firmenlandschaft auf den PC zaubern und alles was ne Firma so braucht auf einem PC installieren. Zu Testzwecken reicht auch ein 1GHz-Pipifaxrechner. Mit aktuellen PCs kann man recht komplexe Geschichten anstellen. Wichtig ist dass man Angst und Scheu vor der Komplexität hinter sich lässt und spielerisch an die Sachen herangeht. Stück für Stück den Berg hoch und immer nach vorne schauen! Es gibt für alle Windows Server Evaluierungsversionen die nix kosten (ich glaub 120 Tage Lizenz oder so). Damit kannst alles ausprobieren. Und LInux Distributionen kosten garnichts und sind frei downloadbar.
Installieren, lernen,begreifen, alle Probleme lösen die so auftauchen. Wenn man fertig ist - alles löschen und nochmal bei 0 anfangen. Dann gehts schon leichter. Wenn fertig - alles löschen und nochmal bei 0 anfangen - und plötzlich merkt man dass man die Fehler vom Anfang nichtmehr macht und Dinge für die man vorher 2 Wochen gebraucht hat, plötzlich in 2 Stunden hinkriegt...
Es gibt immer gute Ausreden warum man nichts machen kann - kein Equipment, keine Zeit, keiner der einem hilft. Diese Ausreden alle aus dem Hirn löschen und LOSLEGEN. Dranbleiben.


Solche Weiterbildungen z.B. zum
IT-Systemadministrator, oder
Netzwerkadministrator, wäre das ein
guter Einstieg?
Wobei ich auch nicht glaube das man da so
einfach rankommt....

Wenn man arbeitslos ist und eine gewisse Penetranz aufzubauen in der Lage ist, kriegt man jedes Arbeitsamt dazu Weiterbildungen zu zahlen. Allerdings denke ich aus heutiger Sicht dass man das alles was einem dort vermittelt wird auch selber herausfinden - es ist nur schwierig den Willen aufzubringen sich daheim hinzuhocken und einfach loszulegen.
Dabei ists so schwierig doch garicht! Man kann Pseudofirmen erfinden und dann einfach alles daheim virtuell nachbauen was ne Firma so braucht -Domaincontroller, Exchange Mailserver, Linux Sambaserver, Radiusserver, IIS oder Apache Webserver usw. Einfach aufschreiben was ne Firma so braucht, und dann aufsetzen, konfigurieren, Kopf kratzen, lesen, in Foren forschen usw. Nur wer nichts macht, kann auch nichts. Man muss bereit sein kontinuierlich über einen längeren Zeitraum (1-3 Jahre) Zeit zu investieren, dann kommt das Wissen ganz von alleine. Nicht entmutigen lassen von Rückschlägen.

Wenn ich jetzt erstmal im Technischen
Kundendienst bei der Telekom weiterarbeiten
würde, zählt das für die
Arbeitgeber dann auch gleich als
"Berufserfahrung", oder nur wenn
man auch in dem Feld wo die Firma eine Stelle
anbietet, schon gearbeitet hat?

Alles ist Berufserfahrung wo man was MACHT. Ob das was man während der Beschäftigungszeit macht und lernt auch für andere Firmen interessant ist? Jede Firma mag engagierte interessierte Mitarbieter. Und wenn man schon wo drin ist, kann man Kontakte knüpfen. Wenn du beispielsweise im 1st Level Support bist und nur Telefonanrufe entgegennimmst und Hotlinetickets öffnest - ja, da wird man wohl nie lernen wie man Probleme in einem Cisco Netzwerk löst. Doch versetz dich in die Lage eines IT-Leiters - Leute die nen Headset aufsetzen können findet er an jeder Ecke. Leute die Cisco Netzwerke aufbauen können jedoch kaum bis garnicht - ergo wird er einem Spezialisten den er händeringend sucht immer mehr zu zahlen bereit sein als einem der was kann was JEDER kann. Klingt verblüffend logisch, oder?

Wenn du dich nebenbei jedoch privat damit beschäftigst, und dich in der Firma mit den Leuten zusammentust, die das täglich machen, dann können die dir auch weiterhelfen - wenn Du Biss und Interesse zeigst.
Bekanntschaftsnetzwerk aufbauen ist extrem wichtig. Das war bei mir immer eins der wichtigsten dinge die einen voranbringen.

Meide die Luschen und such dir immer jemand der aus deiner Sicht ein Profi-Gott ist. Dann entwickelst du dich weiter. Und irgendwann hast du den vermeintlichen Profi-Gott hinter dich gelassen und wunderst dich wie einfach es doch war.
Eine Frage von Biss, Zeit und Kontinuität.
Mitglied: Karakan87
Karakan87 09.05.2008 um 08:22:51 Uhr
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Spacyfreak du hast es wieder geschafft mich zu inspirieren. Ich werde mal Privat versuchen so eine Testumgebung mit VMware zu machen.

Nur weiß ich nicht wie ich anfangen soll, ich denke mal am besten ist es erst einen Netzplan zu erstellen aber was brauche ich alles?

Kann ich eigentlich dann VMware mit dem GNS3 Emulator verknüpfen?

Ich habe den VMware Server 1.05 bei mir installiert, reicht der aus oder sollte ich doch am besten den VMware Workstations kaufen?
Mitglied: spacyfreak
spacyfreak 09.05.2008 um 08:45:26 Uhr
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VMWare Workstation würde ich eher empfehlen, da du damit beliebig viele Snapshots (Speicherung des aktuellen Systemzustands) erstellen kannst - der erleichtert das lernen ungemein. Sobald alles läuft und du kapiert hast warum es läuft, Snapshot zurücksetzen, und nochmal anfangen. Nach 2-3 Durchgängen beherrschst du diesen spezifischen Dienst dann perfekt und wie im Schlaf.

GNS3 müsste auch in einer VM lauffähig sein - wollt ich demnächst mal testen.

Du kannst es aber auch so machen :

  • In VMware Workstation diverse Server und Test-Clients installieren (Server 2003 als Exchange, IAS, Domaincontroller, DHCP, DNS usw), auch mehrere verschiedene Server sowie Clients in Form von XP, Win2000, Ubuntu. Innerhalb der VM spielen die dann schonmal "Firma" wo sich die clients am Domaincontroller anmelden und Emails verschicken etc

  • Auf dem physikalischen Rechner GNS3 installieren und ein virtuelles Netzwerk mit Router, Switches usw aufsetzen.

  • Der Clou: GNS3 kann nun mit den VMware-Computern (Server wie Clients) kommunizieren, und du hängst die Server und Clients virtuell an die in GNS3 emulierten Router und switches und übst schön Routing, Switching, ACLs, PIX Firewall Regeln...


Voraussetzung

Ein schneller Rechner! Intel Dual Core mit viel RAM (2-4 GB) und 1-2 schnelle SATA2 Platten machen das ganze zu einem ruckelfreien Vergnügen.
Als Grundlage kannst du locker Windows XP benutzer, wobei GNS3 angeblich unter Linux performanter läuft (aber auf nem aktuellen XP mit Dual Core konnte ich sehr gut damit arbeiten ohne Probleme).


Schritt für Schritt...

Aber nicht alles auf einmal wollen!
Sonst kommt schnell der Frust wenn man nicht mehr weiss wo oben und unten ist!

Wenn Du eher auf die Netzwerkschiene schielst, fang mit GNS3 an, zieh dir Cisco Anleitungen aus dem Internet (CCNA, CCNP Unterlagen) und fang langsam an. Erstmal ein Router, wenn du den konfiguriert hast nen zweiten dazu klicken und OSPF konfigurieren usw. Voraussetzung ist dass du ne Ahnung von Netwerk Basics hast (OSI, TCP/IP, ARP Protokoll, Subnetrechnen, 802.1Q, 802.1e, 802.1d, 802.1w etc).
Wenn das Basisverständnis fehlt kann man am Router ewig erfolglos herumdoktern.
Für den Anfang kapieren -
  • was macht ein Router eigentlich konkret?
  • Wie greif ich auf das Teil zum Managen zu (telnet, console, ssh, management IP)
  • wie schütze ich den router vor fremdem Zugriff (user exec mode, privileged enable mode, vty und consolen login, aaa authentication, acls auf management interfaces...)?
  • was ist der Unterschied zw. Switch und Router?
  • was macht eigentlich ein Layer3 Switch den ganzen tag?
  • warum sollte man ein Netz in Subnetze aufteilen? Wie macht man das konkret?
  • was ist ein default gateway?
  • welche Ethernet Standards gibt es
  • Unterschied u.Zusammenspiel zw. MAC- und IP-Adressen (ARP Protokoll)
  • OSI Modell Verständnis muss absolut ins Hirn gebrannt sein

Wenn das mal sitzt geht die Party erst richtig los...

  • was sind statische u. dynamische sowie default Route?
  • welches Routingprotokoll einsetzen (die gängigen wären RIPv2, OSPF)
  • Sinn und Synthax von Access-Listen
  • was sind VLANs, welche Gründe gibt es sie einzusetzen, wie konfiguriert man den Käse?
  • Was ist das Native VLAN und was sind tagged VLANs?
  • Was ist 802.1Q Trunking?
  • Was sind Etherchannels?
  • was macht Spanning Tree Protokoll eigentlich?
  • Was passiert wenn man zwei Switchports "kurzschlisst" und was macht man mit Leuten die so etwas tun? Was kann man technisch dagegen machen? (Spanning Tree Protokoll, RSTP, MSTP, PVSTP+,


Wenn du eher auf die Serveradmin Schiene schielst, fang mit Server2003 an. Mach ihn zum DNS Server und AD Server (Befehl "dcpromo") und häng dann virtuelle XP Clients in die Domäne (Desktoprechner) und spiel mit Active Directory berechtigungen, DFS Shares, Gruppenrichtlinien etc herum.
Mitglied: Karakan87
Karakan87 09.05.2008 um 09:57:39 Uhr
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Hab mal gerade versucht ein Netzplan für eine Testumgebung zu machen und brauche jetzt eure Verbesserungen, Kritik...

Muss dazu sagen, hab das erste mal sowas gemacht aber ich hoffe es ist nicht all zu schlecht.


Hier der Link:
http://s4.directupload.net/images/080509/h2udbo9c.jpg
Mitglied: spacyfreak
spacyfreak 09.05.2008 um 10:22:45 Uhr
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Na sieht doch schön aus, der Plan.

Lediglich zwischen die Sache mit den Firewalls stimmt nicht so ganz.
In aller Regel hat man da wo Switch 2 bei dir ist einen Router und eine Firewall auf dem Router oder seperat vor dem Router als Schutz zum Internet hin.
Hinter dem Router hat man dann oft noch eine interne Firewall die den Verkehr zwischen verschiedenen internen Netzen filtert.

Aber als Anfangs-Testszenario ist es völlig ok mit einem einzigen Subnetz anzufangen, in dem Fall kannst aber die Firewalls aus dem Plan streichen (ausser es sind "transparente Firewalls", was aber eher selten bis nicht eingesetzt wird).

Vorschlag:
http://img232.imageshack.us/img232/4137/netzzd8.jpg
Mitglied: Karakan87
Karakan87 09.05.2008 um 10:38:01 Uhr
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Alles klar, ich find echt super, dass du so hilfsbereit bist.

Vielen Dank
Mitglied: RoterSpringer
RoterSpringer 09.05.2008 um 11:02:21 Uhr
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Von mir auch ein Dankeschön für die Hilfe, werde mal versuchen ein paar Sachen davon privat umzusetzen face-smile

MfG
RoterSpringer
Mitglied: bitstash
bitstash 18.06.2008 um 16:27:42 Uhr
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Hallo,

wenn ich mich nicht irre, bist du dann etwa 22 Jahre, wenn du mit deiner jetzigen Ausbildung fertig bist? Geh doch erstmal arbeiten und schau wie weit du mit deinem jetzigen Wissensstand kommst. Wenn du nach 1-2 Jahren frustriert bist, kannst du immernoch ein Fernstudium beginnen.

Das Ferstudium in Hagen kostet übrigens nicht viel. Du zahlst lediglich die normalen Semestergebühren, je nach Anzahl der Module die du belegst. Das schwankt zwischen 170 und 250 Euro pro 1/2 Jahr. Manche Vollzeitstudenten zahlen derweil schon das Doppelte ;).
Mitglied: spacyfreak
spacyfreak 18.06.2008 um 20:50:36 Uhr
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Also ich würde jedem wärmstens empfehlen, studieren zu gehen.
Mitglied: Burschi
Burschi 18.06.2008 um 22:30:35 Uhr
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Gewäsch! !