michacgn
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AP von Ubiquity oder Mikrotik

Guten Abend zusammen,

ich stelle ja schon seit einiger Zeit ein neues Heimnetz zusammen, um eine größere Wohnung angemessen mit einigen VLANs zu versorgen.

Derzeit stehen hier:
- Mikrotik Hex als Router, der die VLANs aufspannt
- Cisco SG250-26HP => wird aber vermutlich gegen ein 250-18 (ohne PoE) getauscht, da doch deutlich zu laut.

Als Experiment hat das bislang schon ganz gut geklappt, produktiv kann ich das aber erst nehmen, wenn ich auch WLAN integriert bekomme. Das kommt derzeit aus der Fritz!Box, die VOR dem Mikrotik hängt, also die VLANs logischerweise nicht kennen kann.


Naheliegend war für mich bislang: ich kaufe einen Mikrotik cAP ac.
Vorteile:
- man kann ihn mit derselben WinBox-Software konfigurieren, mit der ich auch den Hex konfiguriere
- zwei der drei Produkte kommen aus demselben Haus
- da er mit RouterOS kommt, könnte er mit seinen zwei Ethernet-Anschlüssen theoretisch auch den Hex vertreten, falls dieser ausfällt, und die Netze ggü. dem Switch aufspannen.


Dann bin ich über den Ubiquity AP AC Lite gestolpert.
Nachteil:
- braucht separate Controller-Software. Wenn ich das richtig verstehe, aber im wesentlichen auch nur, während ich ihn konfiguriere.

Vorteil:
- halber Stromverbrauch des Mikrotik cAP ac. Der etwas höhere Anschaffungspreis amortisiert sich nach nichtmals einem Jahr!
- wenn ich den Controller permanent laufen lasse (in einer VM auf dem eh vorhandenen System), könnte ich ein Guest-Voucher-Portal aufsetzen.

Habe ich das im Wesentlichen richtig verstanden?
Gibt es sonst wesentliche Argumente für oder gegen eines der Produkte?

Danke schonmal und viele Grüße!
-michacgn

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Printed on: April 25, 2024 at 09:04 o'clock

Member: BirdyB
BirdyB May 07, 2020 at 04:09:40 (UTC)
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Moin,

die Mikrotik bringen den WLAN-Controller direkt mit (CAPSMAN). Das habe ich gerade bei mir eingerichtet und bin recht begeistert.
Du kannst den hex zum Controller machen und von dort aus WLAN und die VLAN-Zuordnungen zentral steuern.

VG
Mitglied: 143728
143728 May 07, 2020 updated at 06:07:00 (UTC)
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Statt zum cAP AC würde ich zum wAP AC greifen. Der hat erstens mehr Chains, zweitens etwas besseren Antennengewinn, drittens bei den ARM Modellen (cAP AC) hat Mikrotik im Wireless Bereich immer noch so seine Schwierigkeiten (gibt da immer mal wieder Bugs, die aber meist recht fix behoben werden), viertens durchschnittlicher Stromverbrauch liegt im gleichen Rahmen wie bei Ubiquity (nicht von den max. Stromverbrauchsangaben im Datenblatt des Mikrotik blenden lassen, das ist der Verbrauch wenn der Prozessor und LAN gleichzeitig am Anschlag arbeiten und das kommt bei dem AP nicht häufig vor die trödeln die meiste Zeit sowieso im Leerlauf rum. Deine Rechnung der Armotisierung ist also eine Milchmädchen-Rechnung und entspricht nicht der Realität).

Ich persönlich baue mir meine Mikrotik AP mit Routerboards und zusätzlich verbauten miniPCIe Karten und eigenen Antennen immer selbst, dann fliegen die Dinger erst so richtig 😉. Schön dabei ist das man sämtliche Parameter wie Sendeleistung und Antennengewinn & Co. selbst bis ins Detail konfigurieren kann und so die Teile flexibel an unterschiedlichste Situationen und Aufbauorte anpassen kann.
Member: Visucius
Solution Visucius May 07, 2020 updated at 06:01:13 (UTC)
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Ich verstehe Dein Setup überhaupt nicht?!

a) Du kaufst Dir nen (extra) Router mit zu wenig Ports und

b) packst dann dahinter einen 24er bzw. 18er Switch - extra mit Layer 3 "Routerfunktionen" und Lüfter und extra Stromverbrauch?!

c) Dazu dann noch zwangsläufig die Fritze

d) und dazu dann nochmal extra Wifi-AP(s).

usw. ... um ne Wohnung(!) zu verkabeln?!

Und dann fällt Dir - potzblitz - auf, dass das eine Extra-Wifi etwas mehr Strom braucht als das andere Extra-Wifi?! face-wink

1. Kauf Dir entweder nen Mikrotik-Router mit hinreichend Ports oder nen Mikrotik-Switch mit RouterOS und ersetze damit Cisco UND Hex. Für nen Privat-Setup reicht das doch dicke!

2. Ja, ein Wifi-AP mit eigenem Controller, Webinterface, ... braucht mehr Strom als einer ohne. Der CAP-AC wird aber teilw. auch runtergeregelt, weil er die 26 dbm im 2,4 er Netzwerk hier nicht anwenden darf, was den Stromverbrauch senkt. Dafür hat er im 5 Ghz-Bereich (theoretisch) mehr Reserven und 99% der Zeit kraulen sich die Dinger eh die Eier.

3. Deine Argumente Pro/Contra Unifi hast Du zusammengefasst – musst Dich halt entscheiden. Mir wäre nicht klar, wozu man in einer Wohnung nen Guest-Portal bräuchte?! Und ich persönlich würde wohl heute niemals das kleinste Unifi-Modell aus 2015 nehmen ... das ist einfach alt. Zudem bevorzugen die (meisten) Unifis Deckenmontage, was gerne mal Fragen der Verkabelung in der Wohnung aufwirft.
Member: aqui
aqui May 07, 2020 at 10:13:23 (UTC)
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Wenn du schon einem Mikrotik Router hast wäre es ja Blödsinn sich Zwnagshardware von UBQT zu beschaffen. Ohne den Zwnagscontroller sind diese APs nicht betreibbar. So hängst du am Fliegenfänger des Herstellers. Kein normaler Netzwerker macht sowas.
Mikrotik hat den Controller mit dem CapsMan schon gleich an Bord und wenn du das alles schon hast wäre doch UBQT ein Irrweg.
Wäre er wegen der Zwangshardware und dem Vendor Lock so oder so !!
Guckst du auch hier:
Dynamische VLAN Zuweisung für WLAN (u. LAN) Clients mit Mikrotik
Member: michacgn
michacgn May 07, 2020 updated at 12:11:10 (UTC)
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Hallo,

danke für den Stoß face-smile Vielleicht muss ich die Historie offenlegen:
- zunächst war ein L3-Router angedacht
- dann habe ich gedanklich eine pfSense dazugesetzt
- stattdessen habe ich nach gutem Input hier im Forum den Mikrotik Hex angeschafft
- am L3-Router habe ich zur Sicherheit (falls ich den Hex hassen sollte) festgehalten
- Lüfter und Stromverbrauch: ich bin von vier PoE-Geräten ausgegangen, so dass ich vier extra NT vermeiden wollte.

Mittlerweile wird es sich auf zwei oder drei reduzieren, und der Lüfter ist - selbst für ein separates Abstellzimmer - im Wohnbereich nicht ertragbar. Zuvor kannte ich laute PC-Lüfter, aber das übertreffen die Cisco-Lüfter ja mehrfach.

Zitat von @Visucius:
1. Kauf Dir entweder nen Mikrotik-Router mit hinreichend Ports oder nen Mikrotik-Switch mit RouterOS und ersetze damit Cisco UND Hex. Für nen Privat-Setup reicht das doch dicke!


So, wenn ich RouterOS jetzt als meine Basis sehe, muss ich Punkt 1) komplett zustimmen. Vermutlich werde ich den lärmenden Cisco später im Jahr durch einen Switch mit RouterOS von Mikrotik ersetzen (und damit auch den Hex erstmal einmotten). Damit klingt es sinnvoll, auch beim AP auf Mikrotik zu setzen.

2. Ja, ein Wifi-AP mit eigenem Controller, Webinterface, ... braucht mehr Strom als einer ohne. Der CAP-AC wird aber teilw. auch runtergeregelt, weil er die 26 dbm im 2,4 er Netzwerk hier nicht anwenden darf, was den Stromverbrauch senkt. Dafür hat er im 5 Ghz-Bereich (theoretisch) mehr Reserven und 99% der Zeit kraulen sich die Dinger eh die Eier.

Danke für die Info mit dem Runterregeln!
Member: michacgn
michacgn May 07, 2020 at 12:01:11 (UTC)
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Zitat von @143728:

Statt zum cAP AC würde ich zum wAP AC greifen. Der hat erstens mehr Chains, zweitens etwas besseren Antennengewinn, drittens bei den ARM Modellen (cAP AC) hat Mikrotik im Wireless Bereich immer noch so seine Schwierigkeiten (gibt da immer mal wieder Bugs, die aber meist recht fix behoben werden), viertens durchschnittlicher Stromverbrauch liegt im gleichen Rahmen wie bei Ubiquity (nicht von den max. Stromverbrauchsangaben im Datenblatt des Mikrotik blenden lassen, das ist der Verbrauch wenn der Prozessor und LAN gleichzeitig am Anschlag arbeiten und das kommt bei dem AP nicht häufig vor die trödeln die meiste Zeit sowieso im Leerlauf rum. Deine Rechnung der Armotisierung ist also eine Milchmädchen-Rechnung und entspricht nicht der Realität).


Danke für die Info - beim Stromverbrauch bin ich natürlich am Datenblatt geblieben.
Aber genau darauf zielte ja meine Frage - meine Argumente zu hinterfragen, mit anderen Sichten bzw. Praxiserfahrung.
Member: michacgn
michacgn May 07, 2020 at 12:03:17 (UTC)
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Zitat von @aqui:

Wenn du schon einem Mikrotik Router hast wäre es ja Blödsinn sich Zwnagshardware von UBQT zu beschaffen. Ohne den Zwnagscontroller sind diese APs nicht betreibbar. So hängst du am Fliegenfänger des Herstellers. Kein normaler Netzwerker macht sowas.

Ich hatte das bislang so verstanden, dass der Controller vergleichbar mit der Winbox ist: ich brauche es für die Konfiguration, sonst nicht zwingend, sprich: ich fahre ihn danach wieder runter. Mir ist klar, dass der Controller (oder das Cloud-Geraffel) tolle Grafiken über Nutzung etc. generieren kann, aber das habe ich als verzichtbaren Zusatznutzen gesehen. Wenn der natürlich dauernd mitläuft, ist es in der Tat ein klarer Nachteil.
Member: aqui
aqui May 07, 2020 at 13:08:17 (UTC)
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Und bitte nicht immer minutenweise in unübersichtlichen Einzelthreads antworten ! face-sad
Das kann man auch intelligent und übersichtlichen in einen Einzelthread mit einem @.. vor den Nickname machen !
Ich hatte das bislang so verstanden, dass der Controller vergleichbar mit der Winbox ist:
Nein ist er nicht. Genau das kann die Steinzeit Hardware von UBQT nicht.
Der externe Controller ist Zwang um die Gerät zu betreiben. Damit hängst du dann am Fliegenfänger und hast nebenbei kein Failover. Controller tot...WLAN tot.
Aber musst du selber entscheiden ob du das eingehen willst. Embedded in der Firmware ist state of the art und üblich heutzutage.
Wenn du ein Auto kaufst nimmst du auch eins mit LED Beleuchtung und nix mehr mit ollen Glühbirnen oder legst du da auch solch steinzeitliche Massstäbe an wie an APs ?
Member: michacgn
michacgn May 07, 2020 at 13:30:07 (UTC)
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Zitat von @aqui:

Und bitte nicht immer minutenweise in unübersichtlichen Einzelthreads antworten ! face-sad
Das kann man auch intelligent und übersichtlichen in einen Einzelthread mit einem @.. vor den Nickname machen !

Nachdem ich am Artikelanfang die thematische Gliederung der Antworten (Threads) gesehen hatte, hatte ich angefangen, auch innerhalb dieser Hierarchie zu antworten. Mir ist erst nach dem zweiten Beitrag bewusst geworden, dass der Text dennoch chronologisch sortiert wird. Sorry!

Ich hatte das bislang so verstanden, dass der Controller vergleichbar mit der Winbox ist:
Nein ist er nicht. Genau das kann die Steinzeit Hardware von UBQT nicht.
Der externe Controller ist Zwang um die Gerät zu betreiben. Damit hängst du dann am Fliegenfänger und hast nebenbei kein Failover. Controller tot...WLAN tot.

Damit ist die Sache eigentlich klar entschieden.

Danke!
Member: Visucius
Visucius May 07, 2020 updated at 16:55:52 (UTC)
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Jo, also grundsätzlich könntest Du natürlich auch VLan mit nem 08/15 Billigswitch umsetzen. Dann managed das VLan der HEX. Ist halt nur nicht so smart und am oberen Ende kommt eher eine Leistungsdeckelung. Aber wir reden doch trotzdem noch von nem Privatumfeld?!

Bis rund 200 EUR bietet Mikrotik aber eben auch ganz charmante "Zwitter" an – hängt am Ende von der notwendigen Portzahl ab. Evtl. sogar mit integriertem Wifi und Du hast ein einheitliches Interface.

In deutschen Landen solltest Du 100 mW/20 dbm im 2,4 Ghz-Netz nicht überschreiten ... im 5 Ghz-Bereich gibt es mehrere Stufen, je nach Kanal/Frequenz und Bandbreite. Bei Unifi macht das weitgehend das schön gestaltete Interface – bei Mikrotik muss man sich da selber durchfrickeln.
Im "Automodus" waren bei mir, beide Netze (2,4/5,0) dort sogar auf 17 dbm runtergeregelt. Kannste aber "hochdrücken", wenns die HW hergibt. Ist halt ein wenig tricky, weil a, b, n ... ac, 2,4 bzw. 5 Ghz, die jeweiligen Bandbreiten und die Sendestärke, einzeln manuell justiert werden. Das geht in Teilen (5 Ghz/ac) bei bestimmten Kanälen bis auf 1.000 mW/30 dbm.
Da muss man sich aber erstmal in die Spezifikationen, bzw. deren Limits einlesen - aber durchaus nicht unspannend. Dabei nicht vergessen, die ganz alten Sachen b/11 MBit/s deaktivieren, wegen der Performance, usw. (=> Anleitung von @aquiface-smile

Vielleicht ist das auch der Grund, warum Mikrotik-LAN gerne mal mit Unifi-Wifi kombiniert wird, um da schneller die Rosinen zu findet. Dann aber nicht der "light", weil der HW-technisch schon auf 20 dbms limitiert. face-wink

Was @aqui: bzgl. Unifi schreibt ist – nachdem sein Hinweis jetzt schon vielfach widerlegt(!) wurde – entweder gelogen oder das aufsteigende Blut beim Namen "Unifi" trübt seinen sonst überragenden "Denknerv" face-wink

Du musst NICHT(!) den Controller durchlaufen lassen AUSSER Du nutzt GuestPortal (was der Mikrotik gar nicht integriert hat) ODER Du möchtest gerne rückwirkend draufschauen/auswerten, was die Netzwerkteilnehmer so treiben. Manche haben die SW einfach auf nem Laptop oder konfigurieren die mit Android/IOS-Apps. Viele Möglichkeiten (deep inspection) gehen dann aber wiederum nur mit USG-Integration.

Je nach Größe der Wohnung würde ich allerdings ggfs. einen 2. AP einplanen - oder z.B. nen hAP ac² an nem LAN-Port z.B. im Büro oder in der Medienwand. Denn Reichweitentechnisch können die ALLE nicht zaubern - das ist pyhsikalisch bedingt und gerade die Mikrotiks können mit nem Abstrahlverhalten von 2,5 dbi ihre Kräfte auch nicht bzw. kaum in eine Richtung bündeln. Und "Beamforming" - je nachdem ob man daran glaubt - gibt es erst mit WAVE2-HW ab ca. 150 EUR.

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/1712061.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Wireless_Local_Area_Network
https://bitlefelder.de/trivia-erlaubte-wlan-sendeleistung-weltweit/
https://www.youtube.com/watch?v=JRbAqie1_AM
Member: michacgn
michacgn May 07, 2020 at 21:25:40 (UTC)
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Zitat von @Visucius:

Jo, also grundsätzlich könntest Du natürlich auch VLan mit nem 08/15 Billigswitch umsetzen. Dann managed das VLan der HEX. Ist halt nur nicht so smart und am oberen Ende kommt eher eine Leistungsdeckelung. Aber wir reden doch trotzdem noch von nem Privatumfeld?!

Naja, so ist es doch eigentlich jetzt umgesetzt? Und, ja, es ist Privatumfeld mit einigen wenigen Rechnern bzw. viel Geraffel wie Apple TV oder Smarthome-Zeuchs - was aber keine hohen Bandbreiten braucht.


Bis rund 200 EUR bietet Mikrotik aber eben auch ganz charmante "Zwitter" an – hängt am Ende von der notwendigen Portzahl ab. Evtl. sogar mit integriertem Wifi und Du hast ein einheitliches Interface.

Du zielst auf CRS125-24G-1S-RM oder CRS326-24G-2S+RM, vermute ich, wobei am Markt nur noch letzterer zu erhalten ist. In der Tat bin ich gerade verblüfft, was ich hier scheinbar für wenig Geld bekomme - verstehe ich das korrekt, dass das Gerät featuremäßig alles kann, was der HEx auch kann? Nur offensichtlich mit etwas weniger CPU-Power? Nur, was soll der Ausdruck "Cloud" im Produktnamen?

Eine Überlegung wäre dann ja, den Cisco abzugeben und durch den CRS326 zu ersetzen - und im Zweifel kann ich ja immernoch den Hex davor setzen.

In deutschen Landen solltest Du 100 mW/20 dbm im 2,4 Ghz-Netz nicht überschreiten ... im 5 Ghz-Bereich gibt es mehrere Stufen, je nach Kanal/Frequenz und Bandbreite. Bei Unifi macht das weitgehend das schön gestaltete Interface – bei Mikrotik muss man sich da selber durchfrickeln.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum Mikrotik-LAN gerne mal mit Unifi-Wifi kombiniert wird, um da schneller die Rosinen zu findet. Dann aber nicht der "light", weil der HW-technisch schon auf 20 dbms limitiert. face-wink


Nachdem ich das von Dir verlinkte video gesehen habe, merke ich warum Unifi da bevorzugt wird.... Ganz ehrlich: im Routing-Umfeld verstehe ich ja, warum ich so detailliert Parameter setzen können möchte. Aber im WIFI-Thema würde ich auch gerne das Ganze recht einfach halten und nicht überoptimieren. In der jetzigen Wohnung habe ich gemerkt, wie nervig fehlerhafte WLAN-Abdeckung sein kann - in der nächsten Wohnung ist der AP-Montagepunkt aber strategisch ausgewählt, und ein zweiter optional vorgesehen. Das sollte also auch ohne allzu detaillierte Eingriffe in den Griff zu kriegen sein.

Du musst NICHT(!) den Controller durchlaufen lassen AUSSER Du nutzt GuestPortal (was der Mikrotik gar nicht integriert hat) ODER Du möchtest gerne rückwirkend draufschauen/auswerten, was die Netzwerkteilnehmer so treiben. Manche haben die SW einfach auf nem Laptop oder konfigurieren die mit Android/IOS-Apps. Viele Möglichkeiten (deep inspection) gehen dann aber wiederum nur mit USG-Integration.


Okay, das würde das Tor für Unifi wieder öffnen.

Vielleicht probiere ich erstmal die Kombi Mikrotik Hex+Cisco SG250+Unifi - wegen der einfacheren Konfigurierbarkeit des Unifi. Wenn der Unifi doof ist, kann ich immernoch Mikrotik eine Chance geben. Und die Zusammenführung von Hex+Cisco im CRS326 ist dann ja unabhängig davon.

Merci!

Schöne Grüße
-michacgn
Member: Visucius
Solution Visucius May 07, 2020, updated at May 08, 2020 at 08:07:25 (UTC)
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a) Billig-Switch:
Ich wollte nur darauf hinaus, dass Du Vlans bei Router + Switch durch den Router aufspannen kannst und Dir dann auch ein "billiger" Layer2 Switch (ohne POE und ohne Lüfter mit wenig Stromverbrauch) genügt. Die "Intelligenz" liegt dann beim Router – das Routing läuft in dem Fall allerdings immer über den 1 Gbit Uplink des Switches.

Alternativ: Router mit entsprechenden Ports ohne extra Switch > z.B. bis 10 Ports > rb2011 bis rb4011

Alternativ: Layer3 Switch, Dualboot mit RouterOS mit bis zu 24 Ports > CRS326

Die "Test-Results" bei Mikrotik lassen Dich die HW leistungsmäßig vergleichen. Eckdaten wie immer: Prozessor und Speicher. Die Router sind da tendenziell eher besser ausgestattet oder "gleich", mit weniger Ports.

In der Summe überlege mal, wie viel Endgeräte da gleichzeitig richtig "Druck" auf die Pipeline bringen. Und das ist mMn. im Heimbereich - von Spitzen abgesehen - eher schwierig. Mit Wifi-Clients wirst Du weder die Gbit-Ports, noch den Switch/Router zum schwitzen bekommen. Anstrengend kanns allerdings bei Verschlüsselung werden (VPN, deep inspection, ...) – wenn das in der Router-HW laufen soll und die Internetanbindung dicker wird. Solche Themen hatten wir hier schon z.B. auch bei kleinen Sophos.

b) Unifi: Lite, LR und Pro sind die selbe Gerätegeneration (2014/15). Die Nachfolger nennen sich HD, haben mehr dbm im 5 Ghz-Bereich und dort (theoretisch) auch mehr Bandbreite. Kosten aber auch (deutlich) mehr. Habe gestern nen Flex HD (fern-)installiert und der bringt mMn. nach schon ein stabileres (und schnelleres) Netz als der vorherige Pro, kostet aber 1/3 mehr. 2,4 Ghz-Media-Clients hängen hinter 2 x Ziegelinnen- und 1 x Ständerwand inkl. Wasserleitung. Ins 5Ghz-Netzwerk habe ich die Clients auch mit manueller max-dbm nicht gebracht (jetzt wieder Auto)

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Da sind die Mikrotiks auf der einen Seite "neuer" – unterstützen auf der anderen Seite aber mW. gar kein Wave2. Den Audience-Turm, zentral als AP, eingesetzt finde ich für ne Wohnung nicht so uninteressant. Mit 4,5 dbi strahlt er eher rundum wie ein flacher Donut ab.

Kannst ja auch mal die Zyxel 1123Pro ansehen. Da lässt sich die Abstrahlcharakteristik auf Wanmontage umschalten.

EDIT: Ergänzung der Verbindungsdaten.
Der vorherige PRO hatte nach einem Wasserschaden (Deckenmontage) teilw. keine Verbindung aufbauen können. Und war vorher auch schon deutlich schmalbandiger und wackliger, was die Signalstärke anging.
Member: monstermania
monstermania May 08, 2020 at 07:41:03 (UTC)
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Zitat von @Visucius:
Du musst NICHT(!) den Controller durchlaufen lassen AUSSER Du nutzt GuestPortal (was der Mikrotik gar nicht integriert hat) ODER Du möchtest gerne rückwirkend draufschauen/auswerten, was die Netzwerkteilnehmer so treiben. Manche haben die SW einfach auf nem Laptop oder konfigurieren die mit Android/IOS-Apps. Viele Möglichkeiten (deep inspection) gehen dann aber wiederum nur mit USG-Integration.
Spätestens, wenn Du mehr als 1 Unifi AP nutzt, macht der Controller auf jedem Fall Sinn. Wifi-Handover funktioniert AFAIK auch nur in Verbindung mit dem Controller. Und FW-Updates bei Unifi AP sind mit dem Controller auch genial einfach.
Was aber sehr gut mit den Unifi AP funktioniert ist Band-Steering! Ich weiß nicht, ob das inzwischen auch bei Mikrotik implementiert wurde. Ist auf jedem Fall ein Feature auf das ich heute nicht mehr verzichten würde.
Generell würde ich die Lernkurve bei Mikrotik steiler ansetzen. Dafür ist konfigurationstechnisch auch mehr möglich.
Alle meine Bekannten, denen ich zu Unifi-Wlan geraten habe, sind auf jedem Fall äußerst zufrieden damit.
Member: Visucius
Visucius May 08, 2020 updated at 08:36:14 (UTC)
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Zitat von @monstermania:
Spätestens, wenn Du mehr als 1 Unifi AP nutzt, macht der Controller auf jedem Fall Sinn. Wifi-Handover funktioniert AFAIK auch nur in Verbindung mit dem Controller. Und FW-Updates bei Unifi AP sind mit dem Controller auch genial einfach.
Was aber sehr gut mit den Unifi AP funktioniert ist Band-Steering! Ich weiß nicht, ob das inzwischen auch bei Mikrotik implementiert wurde. Ist auf jedem Fall ein Feature auf das ich heute nicht mehr verzichten würde.
Generell würde ich die Lernkurve bei Mikrotik steiler ansetzen. Dafür ist konfigurationstechnisch auch mehr möglich.
Alle meine Bekannten, denen ich zu Unifi-Wlan geraten habe, sind auf jedem Fall äußerst zufrieden damit.

https://www.youtube.com/watch?v=JRbAqie1_AM
Min. 41: "Sticky Client"

Sehr interessant Einsichten - nicht nur für Mikrotik-Wifi!

Ich bin mir nicht (mehr) so sicher ob der Controller beim Roaming so hilfreich (sein kann) wie man das gemeinhin glaubt. So wie das im Video erklärt wird, scheint es am Ende doch mehr oder weniger am Client zu hängen, weil der Controller den zwar "kicken" kann - der sich aber ggfs. automatisch wieder am falschen AP anmeldet.

Und irgendwo kommt auch der 7 dbm-Abstand zwischen 2,4 und 5 Ghz im Video vor. Das würde eher dafür sprechen, dass Bandsteering (noch) nicht implementiert ist. Weil es ja genau darum geht, 5Ghz-Clients effizient im 5Ghz-Nezt zu belassen. Das scheint mir aber auch bei Unifi nicht bei allen Installation gleich gut zu klappen. Versuche noch die Unterschiede herauszufinden.

Der Controller ist zudem recht flexibel. Ich habe hier vor 2 Jahren einige, d.h. 10 "Sites" aus der Cloud auf ne lokale Syno/Docker-Installation gezogen. Das läuft seit dem stabiler als der Unifi-eigene "Cloud-Stick". Vor Ort ist dann ausschließlich der, bzw. die AP(s) und teilw. Unifi-Switche, USGs
Member: michacgn
michacgn May 08, 2020 at 11:14:19 (UTC)
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Es wäre kein Problem, den Controller mit auf ner VM laufen zu lassen - vorausgesetzt, die APs tun es (mit ggf. kleinen Einschränkungen) auch ohne, denn ich will klar nicht von der Lauffähigkeit meines Servers abhängen beim Internetzugang - der Server hostet Anwendungen, er sollte nicht essentiell für die Funktionalität des Netzes sein.

Was mir nur sehr wichtig ist:
- der Controller sollte besser keine Nutzungsdaten etc. nach Hause senden. Ggf. muss er sonst ins VLAN für geschwätzige Smarthome-Geräte, denn Unifi muss nicht wissen, wer wann nach Hause kommt oder von der einen Seite der Wohnung auf die andere läuft.
- aus demselben Grund möchte ich auch keine Cloudlösung nutzen. Ich will nicht von der Verfügbarkeit des Internetanbieters abhängig sein, wenn es um hausinterne Dinge geht.


Vielleicht schaue ich auch morgen einfach mal, was bei Ebay zu kriegen ist - oder zu welchem Preis ich dort was loswerden könnte. Dann kann ich mir ggf. beides zum Ausprobieren bestellen.
Member: Visucius
Visucius May 08, 2020 updated at 12:17:40 (UTC)
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Klingt vernünftig.

"Unifi und Telemetriedaten" - da meldet sich hier bestimmt noch der ein oder andere face-wink

Ich hatte den Controller mal für einige Wochen "verloren" weil ich nicht vor Ort sein konnte. Die rund 20 bis 40 parallelen Gäste (ohne Guest-Portal!) haben das damals gar nicht mitbekommen. Nur mir fehlte die Statistikauswertung (vor DSGVO) face-wink

"Unifi CloudKey" (HW-Stick mit Controller-SW für ca. 70 EUR) kann sich mit der Unifi-Controller-Website verbinden ... muss aber nicht. Kann man ebenso aus der Ferne mit VPN realisieren (z.B. für die iOS-App). Bei Virtualisierungen, Raspberry, Docker usw. natürlich ähnlich.

Ich weiß auch nicht, wo hier – bei manchen – der Hass™ auf Unifi herkommt. Das scheint ja zum Teil schon "manisch". Jede HW/SW hat Vor-/Nachteile:
Die ältesten APs die ich mal übernommen habe waren UAP-LR (Vorgänger des UAP-AC-LR) ... diese vergilbten Kisten haben mind. 8 Jahre auf dem Buckel (100 Mbit LAN mit entspr. alte Wifi-Chips) und wurden gestern Abend von Unifi – wie die anderen APs – mit aktueller Firmware versorgt.

Klar, kann man bei so ner 100 EUR-HW wegen Herstellerabhängigkeit rummosern ... nur sollte man dann tunlichst auch die Hände von 600 EUR-Smartphones und 2.000 EUR-MacOS-Laptops lassen. Und ob der Ruckus-AP die Physik für 700 EUR besser aushebelt?! Ich weiß es nicht.
Aber zumindest die HW-Aktualisierung ist bei Unifi deutlich billiger und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, passen teilweise sogar die Bohrlöcher der Montageplatte face-wink

VG
Mitglied: 142583
142583 May 08, 2020 at 11:47:30 (UTC)
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Kann mal bitte jemand einen Access Point seiner Wahl am Mikrotik zum Management anmelden? Von mir aus auch ein Cisco oder TP-Link.
Member: aqui
aqui May 08, 2020 at 19:05:49 (UTC)
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Oder einen Mikrotik am Cisco WLAN Controller... face-wink
Capwap sprechen sie ja beide....
Member: michacgn
michacgn May 24, 2020 at 21:06:05 (UTC)
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Hallo,

so, seit ein paar Tagen läuft ein Unifi AC-LR hier, und macht das ganz gut.
Den Controller habe ich auf eine Debian-VM gepackt. Die Einrichtung und das Aufspannen der VLANs war schnell getan.
Auch ohne den Controller läuft der AP problemlos, neue Clients können problemlos joinen (WPA2, also kein Radius oder Captive dahinter).

Statistik gibt es natürlich nur für die Zeiten, in denen der Controller online ist. Ich weiß noch nicht, wie es sich mit der Auto-Konfiguration ohne Controller verhält, sprich: ob sich der AP auch ohne Controller ggf. andere Frequenzen sucht, oder ob das nur einmalig passiert. Das werde ich in den nächsten Tagen/Wochen beobachten - beobachten klappt dank SNMP auch ohne den Controller ganz gut, LibreNMS zeigt mir genutzte Frequenzen und Anzahl der Clients pro SSID an.

Noch nicht beobachtet habe ich das Verhalten bezgl. Telemetrie - Controller und AP stecken derzeit in einem VLAN ohne Inet-Zugang.
Member: Visucius
Visucius May 25, 2020 at 05:21:34 (UTC)
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Glückwunsch und viel Spaß mit dem neuen Setup!

😉
Member: aqui
aqui May 25, 2020 updated at 08:24:55 (UTC)
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Mit einem Mikrotik AP wäre zumindestens der Controller überflüssig gewesen den man sinnfrei noch extra betreiben muss. Wie gesagt ein Steinzeit Konzept mit Vendor Locking was heutzutage überholt ist. Aber egal...wenns klappt ist alles gut !
Case closed.

Bitte dann auch
How can I mark a post as solved?
nicht vergessen !
Member: michacgn
michacgn May 25, 2020 updated at 21:42:29 (UTC)
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Software
Also, den Controller gibt es auch als Windows-Software. Dann ist das gar nicht mehr weit von der Winbox weg - nur, dass es halt nicht die Alternative mit Web gibt.

Den Teil mit Vendor Locking verstehe ich nicht ganz - im Betrieb brauche ich nichts vom Vendor, nur zur Konfiguration. Die entsprechende VM kann ich aber zur Seite legen und die nächsten XX Jahre hochfahren. Sie lebt ohne Inet-Zugang, hängt also offensichtlich nicht von Accounts bei Unifi o.ä. ab. Obsoleszenz schleicht sich also maximal in Form von ausfallenden Firmware-Updates ein - das trifft aber so ziemlich jeden Hersteller.

Und falls ich doch mal ganz anders rangehen möchte: man kann sich durchaus auch per SSH mit dem AP verbinden, einloggen, das zentrale Config-File auf dem AP mit vi bearbeiten und in den Flash schieben.

Ich zahle also den Preis, meine Hardware nicht per Web pflegen zu können, sondern eine kleine VM vorrätig halten zu müssen. Dafür fiel mir die Konfiguration sehr viel leichter als mit den Tutorials von MT - ich möchte nicht bei jedem Thema wer weiß wie in die Tiefe einsteigen. Und ich habe interessante Statistiken, so ich denn den Controller mal einschalten möchte.

Stromverbrauch
Ein Argument war für mich ja auch der angegebene Stromverbrauch, der bei Unifi deutlich niedriger als bei MT war.

Messen kann ich natürlich jetzt nur den Unifi: an einem PoE-fähigen Switch braucht er 3W (laut Switch), mit ext. Einspeiser 4,1W (laut Messsteckdose). Jeweils 1 Client verbunden.

Autom. Konfiguration
Kanalwechsel finden aber offenbar wirklich nur auf Wunsch hin bzw. nach einem täglichen Scan durch die Controller-Software statt. Das ist aber wohl bei allen AP so.

Lärm
Was mir bei der Fritzbox nie aufgefallen ist: der AP macht Geräusche, wenn er sendet. Ein leichtes Zirpen ist zu hören.
=> Findet sich so etwas auch bei anderen APs? Das könnte mittelfristig ein K.O.-Kriterium werden.


Ich gebe zu: ich bin gegenüber dem Mikrotik CAP ac alles andere als abgeneigt. Nur kann ich halt schlecht beide Geräte als "Auswahlbestellung" kaufen und dann zurückgeben - und der Unifi schien mir aufgrund der LR-Option und des niedrigeren Datenblatt-Stromverbrauchs vielversprechender. Solange nicht "Lärm" jetzt ein Problem wird, bleibe ich da jetzt auch bei.
Member: Visucius
Visucius May 26, 2020 updated at 05:54:41 (UTC)
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Mit Lärm ist er defekt.

Ich habe die LRs und die Pros in Wohnräumen verbaut. Denke, das wäre mir die letzten 3 Jahre aufgefallen bzw. gemeldet worden.

Frage wäre überhaupt, wie der erzeugt wird, ohne Lüfter:
https://www.eurodk.com/en/products/unifi-ac/unifi-ac-long-range
Member: michacgn
michacgn May 26, 2020 at 06:21:06 (UTC)
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Das ist ganz offensichtlich eine fiepende Spule. Nervt, wenn es ganz leise ist im Zimmer 😕
Member: monstermania
monstermania May 26, 2020 at 07:52:34 (UTC)
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Zitat von @michacgn:
Das ist ganz offensichtlich eine fiepende Spule. Nervt, wenn es ganz leise ist im Zimmer 😕
Kenn ich!
Manche Leute hören so etwas gar nicht, da das fiepen relativ hochfrequent ist.
Kannst du nur tauschen! Sind aber m.E. definitiv immer Einzelfälle. Bei Unifi AP hab ich das bisher noch gar nicht erlebt, aber durchaus schon bei anderen Herstellern (z.B. devolo).
Mitglied: 142583
142583 May 26, 2020 at 10:32:39 (UTC)
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Das Problem mit der fiependen Spule ist nicht unbekannt.
Die Hardware wird anstandslos getauscht.

Bitte die Papiere von der RMA gut aufheben. Der Zoll fischt gerne die Ersatzlieferung aus China raus, erhebt dann Einfuhrumsatzsteuer und eine Gebühr, wenn du nicht nachweisen kannst dass es eine RMA ist.