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Hilfe bei Serverwahl für Kleinbetrieb

Hallo,

ich möchte mich erstmals entschuldigen, da ich von Hardware leider nicht allzuviel Ahnung habe.

Ich bin momentan auf der Suche nach einem Server für meinen Betrieb mit 3-5 Clients.

Benötigte Dienste:
PSQL + ERP-Server (Odoo)
Samba (Netzspeicher)
VPN
SSH (Administration)

Da ich noch einen Mac Pro 2009 in der Ecke stehen habe, stellt sich mir momentan die Frage ob es sinnvoll wäre diesen um einen Raidcontroller und 1-2HDDs zu ergänzen, oder sinnvoller wäre etwas anderes anzuschaffen und den Mac-Pro als Workstation zu nutzen.

Mac-Pro 2009 Hardwarespecs:

CPU: 2,66 Ghz Q. Core Xeon W3520
RAM: 32 GB 1066 MHz DDR3
HDD: 2x2TB WD-RED
LAN: 2xGbit-LAN
OS: Ubuntu LTS 14.04 Server

Außerdem frage ich mich ob es unter Verfügbarkeitskriterien sinvoll ist den ERP-Server und Samba durch virtualisierung (ESXi + vSphere) zu trennen. Wenn ja würde ich noch gerne wissen ob man die beiden LAN-Ports bei ESXi bündelt oder besser einzeln einer VM zuweist (Trunking-fähiger Switch vorhanden).

MfG
Mobyweb

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Member: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus Dec 31, 2015 at 00:45:50 (UTC)
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Hallo Moby,

zu erst die Frage vorweg: Wie wichtig ist die IT für dein Unternehmen? Sprich, was passiert, wenn nichts mehr geht? Als nächstes: Wer soll das System aufbauen und warten/Absichern + welches Gewerk?

Danach kann man sich über eine geeignete Lösung unterhalten.

Ansonsten, klopfst gerne mal an.

Vg,

Christian
certified IT
Member: StefanKittel
StefanKittel Dec 31, 2015 at 00:47:34 (UTC)
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Hallo,

grundsätzliche Frage wie immer:
Wie hoch muss die Verfügbarkeit sein?
Wie hoch ist Dein Budget?

Auch bei 3-5 Clients/Leuten können die Kosten für einen Ausfall von 1-2 Tagen schnell 5- oder 6-stellige Beträge erreichen.
Wichtiger als der reine Anschaffungspreis ist immer die TCO (Total cost of ownership). Und da sind die Kosten für Dienstleistung und Wartung in der Regel höher als der Preis für Hardware und Lizenzen.

Auch immer wieder gerne genommen sind Server zum Mieten oder per Leasing.

Ich bin aber auch immer ein Fan davon vorhandene Dinge weiter zu verwenden.
Ob das wirklich Sinnvoll ist, muss man im Einzelfall klären.
(Stichwort Hardware-Lebenszeit = ca. 5 Jahre)

Viele Grüße

Stefan
Member: maretz
maretz Dec 31, 2015 at 06:26:50 (UTC)
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Moin,

deinen Mac würde ich schon mal nicht nehmen. Hintergrund ist einfach die Ersatzteil-Verfügbarkeit und die Möglichkeit da dinge Einzubauen.

Was deine Verfügbarkeit angeht - VMWare erhöht nicht die Verfügbarkeit - wie soll es das auch? Deine Hardware kann dir da genauso wegknallen, die Stabilität der Software wird heute eher nicht vom Betriebssystem bestimmt (die laufen eigentlich alle recht stabil - ob nun Win oder Linux als OS) sondern davon wie die Kisten eingerichtet wurden und von der Applikation selbst.

Vorteil von VMWare besteht eher darin das du Maschinen leicht umziehen kannst und das du eben MEHR Maschinen bauen kannst (d.h. mehr Aufwand für Wartung/Pflege/Backup, weniger Risiken das eine Anwendung bis in den Kernel kotzt und ggf. leichtere Berechtigungen). Auch da gilt: Hast du jemanden der sich um die Maschinen kümmern kann dann kann sich das lohnen (z.B. bei einem ERP-System vorher mal Patches testen ohne die Live-Kiste zu schrotten). Hast du keinen bringt es dir nix - da du keine Zeit für sowas finden wirst und die Kisten dann eh ungepatcht rumstehen.

Bei VMWare hast du noch den Nachteil das ein Backup idR. komplexer wird. Entweder z.B. Veeam o.ä. - und die VM komplett sichern. Das erlaubt ein relativ sauberes Restore, braucht allerdings auch entsprechend Zeit (grad beim Restore). Oder du greifst in die VM normal rein als wäre es eine phys. Hardware (z.B. Sichern über Agents). Dann geht das mit normalen Bordmitteln oder bereits vorhandenen Sicherungstools (oftmals, z.B. Bandlaufwerke gehen natürlich nicht so einfach wenn dein Backup-Server auch eine VM ist). Nachteil ist das du natürlich X verschiedene VMs gleichzeitig sichern könntest und damit das Plattensystem entsprechend schnell sein muss.

Was das Netzwerk angeht: Auch da gibt es keine generelle Antwort - sowas schaut man sich vor Ort normal an. Denn du brauchst schon mal eine NIC die zumindest für das Management des ESX möglich ist. Dann ist die Frage wie deine Platten angebunden sind - ich vermute bei dir nur intern. Jetzt kannst du überlegen beide Karten zusammenzufassen und eine art Mini-HA aufzubauen (je nach Lizenz gibt es da unterschiedliche Features). Bei der Größe würde ich das ggf. sogar machen - du hast weiterhin nur 1 GBit aber eben beim Kabelproblem o. Portausfall immer noch die zweite Leitung. Wenn du die Bandbreite brauchst kannst du gucken ob ein Bond bei dir überhaupt möglich ist. Eine andere alternative wäre aber auch das man z.B. beide VMs nur auf eine Netzwerkkarte hängt und die zweite für Management und Backup ins System einbindet (dann haben die virtuellen Maschinen halt 2 Netzwerkkarten, eine im Arbeits-IP-Range, ein IP-Range fürs Backup). Auch da gilt: Es hängt davon ab wie sicher deine Daten sein sollen, wie oft ein Backup stattfinden soll und um wieviele Daten es sich handelt....

Schönen Gruß,

Mike
Member: Dr.EVIL
Dr.EVIL Jan 05, 2016 at 14:34:33 (UTC)
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Hallo Mobyweb.

Da Du selbst, wie Du schreibst, nicht allzuviel Ahnung von IT hast und Du deine Arbeitszeit vermutlich auch für andere Dinge aufwenden musst, ist es m.M. nicht sinnvoll "selbst Hand anzulegen" und "irgendetwas aus alten Teilen zusammenzubasteln".
Ich denke, dafür sind vorallem die ERP Prozesse zu kritisch. Deine Firma währe nicht die Erste welches sich durch ein nicht funktionierendes IT System im Konkursverfahren wiederfindet...
Daher kann ich nur raten: Wende dich an ein professionelles Systemhaus und lasse das Problem für Dich lösen.
Nichts ist gefährlicher als "solides Halbwissen"!