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Upload-Filter: Wie könnte er funktionieren?

Hier eine kleine Diskussionsrunde, ganz nüchtern und bitte ohne Frage nach dem Sinn- oder Unsinn zum aktuellen Thema "Upload-Filter": Wie könnte er technisch funktionieren?

Meine Überlegungen und Fragen dazu:

  • Zentrale Datenbank aller Inhalte mit sämtlicher Text-, Bildern, Audio- und Video-Ausschnitte, für die Verwertungsrechte geltend gemacht werden
    • freie Schnittstelle / API dazu
    • Hardware und Zugriffszeiten (wenn jeder zukünftige Upload einmal durch eine Filter-API muss, sollte diese hochverfügbar und sehr schnell sein)
    • Daten-Volumen? (muss gigantisch sein, wenn man an Videos denkt)

  • Woher bekommt man die Text-, Bilder, Audio- und Videos, die geltend gemacht werden sollen?
    • Gibt es da schon Datenbanken (wenn ja, sind diese kostenfrei, was kosten sie)
    • Geht es hier nur um Verlage, Verwerter oder auch einzelne Autoren/Creative etc.
    • Gilt der Upload-Filter hier in Deutschland nur für deutsche Inhalte, oder alle geschützten Inhalte in der EU.

  • Ankommende Daten mit der Upload-DB vergleichen
    • Auch dazu brauchen wir eine API und eine schnelle Abarbeitung der ankommenden Vergleiche.
    • Zeit des Vergleichs und Upload-Volumen? (muss gigantisch sein)
    • Text sollte noch einfach sein, bei Bildern wird es schon schwieriger, für Videos fehlt mir aktuell die Fantasie
    • Gibt es bereits funktionierende Algos dazu?
    • Gibt es bereits Firmen oder Projekte, die sich damit befassen?
    • Was ist bei Fehlern, falsche Interpretation des Algos, etc. Wie sieht dann die Rechtslage aus?
    • Was ist mit Inhalten die ähnlich klingen?

Wenn ich noch Fragen vergessen habe, schreibt sie in die Kommentare.

Vielleicht finden sich ja Admins oder Autoren aus den Verlagshäusern, die hier ein wenig aufklären können.
Jede Antwort, die Helfen kann, einen Upload-Filter in der Theorie zu bauen, ist willkommen. Politik lassen wir hier mal bitte außen vor.

Das EU-Parlament hat den Upload-Filter und das Leistungsschutzrecht am 05.07.18 zwar vorerst abgelehnt, ich denke aber, er wird in Zukunft kommen.

Gruß
Frank

Content-Key: 379264

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Ausgedruckt am: 29.03.2024 um 07:03 Uhr

Mitglied: SlainteMhath
SlainteMhath 05.07.2018 aktualisiert um 14:29:19 Uhr
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Moin,

also eigentlich kann das ganze nur mit Hashwerten o.Ä. funktionieren, sonst müsste die Zentrale Datenbank ja tatsächlich Exabyte-Ausmaße haben. Und dann bleibt noch die Frage: Wie mit "Medienbrüchen" (Das vorgelesene Buch, der abgefilmte Comic etc...) umgegangen werden soll.

Das alles ist zur Zeit mit technischen Mitteln kaum, oder nur sehr unscharf, lösbar - selbst Google, die sich ja mit Algo's auskennen, erkennen nicht alles und/oder haben Massenweise False-Positivies.

lg,
Slainte
Mitglied: lcer00
lcer00 05.07.2018 aktualisiert um 14:29:38 Uhr
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Hallo,

technisch wäre vermutlich der erste, einfachste und schnellste Schritt das hinterlassen von Fingerprints auf den Bildern / Videos. So etwas wie die Tracking-Punkte bei Laserdruckern. Damit könnten Betroffene (!?) das einfache und massenhafte Kopieren von Medien durch kiddies & co. verhindern. Dazu müssten die Rechteinhaber diese Fingerprints in die Medien einbinden und den Fingerprint in einer Datenbank zur Verfügung stellen. Das entfernen der Fingerprints könnte dann als Straftatbestand ausgestaltet werden und nach ein paar Präzedenzfällen macht das dann
keiner mehr.

Weiterhin muss sicher vor dem Upload eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen werden. Diese kann dann sicherlich nicht mit einem anonymen Konto erfolgen, da dann der Vertragspartner der Lizenzvereinbarung nicht zu benennen wäre. Also werde Online-Plattformen ihre Nutzer authentifizieren müssen. Im Falle eine Verstoßes gegen die Lizenzvereinbarung wird das dann sanktioniert.

Weitergehende Mechanismen (automatisches Auswerten von Inhalten) wird in einer ersten Phase vielleicht genutzt um über Suchrobots illegal verbreitete Inhalte Internetweit aufzuspüren. Erst wenn die Rechenleitung reicht, wird das im Upload-Filter eingebaut....

Technisch muss es nicht ein Live-Upload-Filter sein. Hochladen ohne Filter, und Prüfen vor dem öffentlichen Bereitstellen würde auch gehen.

Man muss bedenken, dass Upload-Filter juristisch jetzt auch schon machbar sind. Warum auch nicht. Wenn ich hier im Forum ein Profilbild hochlade, wird es auch gefiltet - zumindest nach Größe! Die neuen Regelungen werden eher die Lizenzverträge und Sanktionen betreffen. Etwa so:

Wer etwas hochläd, was er nicht darf muss identifiziert und bestraft werden können.
Wer einen Uploadfilter täuscht muss identifiziert und bestraft werden können.



Grüße

lcer
Mitglied: Dilbert-MD
Dilbert-MD 05.07.2018 um 14:34:38 Uhr
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Hallo,

meine Fragen wären:

Funktioniert die Bilderkennung auch dann, wenn das Bild vor dem Upload gespiegelt oder gedreht wurde und als jpg (nicht verlustfrei) gespeichert wurde?

Was kann man tun, wenn ein Upload zu unrecht als "geschützt" eingestuft wurde, weil der Filter fehlerhaft arbeitet?

Können auch Privatpersonen eigene Medien in die Datenbank einpflegen lassen oder dürfen das nur die sogenannten "Verwertungsgesellschaften"? Wie viel würde das kosten?

Müssen auch Dienste, welche große Mailanhänge zwischenspeichern (z.B. We-Transfer, Link-Mail der Telekom, usw. ....) derartige Filter einbauen?

Gruß
Mitglied: SoulEater
SoulEater 05.07.2018 um 14:35:01 Uhr
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Moin,

ich denke nicht, dass es bereits Lösungen für dieses Problem gibt. Platformen wie YT zB haben zwar einen Filter, aber der Algorithmus dahinter (basierent auf Hashwerten wie SlainteMhath bereits erwähnte) ist noch sehr, naja, sagen wir unbrauchbar... Auch Facebook arbeitet mit solch einem Filter, ich errinere an der Stelle gerne an die "Racheporno-Problematik", bei der Facebook dazu aufgefordert hat, selbstständig Nacktbilder hochzuladen um von diesen die Hashwerte zu bekommen, damit ein Upload dieser blockiert werden kann.

Also alles in allem extrem schwierig.. nicht ohne Grund lehnen sich viele gegen das Prozedere auf, denn die Kosten der Umsetzung können die meisten Kleinbetriebe garnicht stemmen - mal ganz von dem Wissen für die Umsetzung abgesehen.
Auch wenn das Gesetz vorerst auf Eis gelegt wurde, glaube ich, so wie du auch, dass es irgendwann kommen wird. Dann haben alle dieselbe Problematik und dann wird es auch (wahrscheinlich verspätet) Lösungen dazu geben. Momentan: Unvorstellbar..

Soul
Mitglied: Frank
Frank 05.07.2018 aktualisiert um 15:02:09 Uhr
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Geht nicht, gibt es in der IT nicht face-smile Auf alle Fragen findet sich eine Antwort.

  • das mit dem Hashwerten ist an sich eine gute Idee. Schwer wird es dann, wenn im Text ein paar Dinge geändert werden. Ähnlich auch bei Audio und Bildern. Wie gesagt, bei Videos habe ich aktuell auch keine Idee.

Was mir auch noch eingefallen ist:

  • Sollte das Gesetz kommen und ein Verlag verweigert die Herausgabe der Daten für einen Uploadfilter, kann der Verlag dann trotzdem noch seine Rechte einfordern? Er verhindert ja die Möglichkeit, seine Inhalte zu vergleichen. Wie soll ein Anbieter, der seine Uploads gegen eine zukünftige Upload-Filter-DB prüft, diese vergleichen und damit Rechtssicherheit bekommen?

  • Was, wenn die Verlage anfangen für die Daten, die sie dem Upload-Filter zur Verfügung stellen, Geld zu verlangen (was sicher kommen wird).

Gruß
Frank
Mitglied: kaiand1
kaiand1 05.07.2018 um 15:20:53 Uhr
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Zitat von @Frank:
  • Was, wenn die Verlage anfangen für die Daten, die sie dem Upload-Filter zur Verfügung stellen, Geld zu verlangen (was sicher kommen wird).

Nun die wollen doch das ihre Werke geschützt werden und müssen daher ihre Daten alle Offen legen.
Da ja keine Filter Offiziell dazu gibt die Verwendet werden "müssen" und man diese ja selbst machen soll, müssen die Rechteinhaber alle ihre Werke in der Rohform Anbieten um die Daten Filtern zu können.

Ohne die Möglichkeit Daten zu Vergleichen geht der Filter ja nicht.
Und wie willst du Daten Vergleichen wenn du zb nicht mal die Rechteinhaber(Firma) kennst wo du Abfragen sollst.
Wie viele Autoren/Komponisten ect gibt es Weltweit wo du alle immer Abfragen musst da du ja nicht weist wer der Macher ist.
Wenn da mit einigen Leuten Absprichst alle um 20 Uhr mal ein Upload zu tätigen kannst ja fix die Bandbreite Auslasten da ja etliche Server Abgefragt werden müssen ob die zu dem Upload was haben...
Mitglied: SlainteMhath
SlainteMhath 05.07.2018 um 15:26:27 Uhr
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Sollte das Gesetz kommen und ein Verlag verweigert die Herausgabe der Daten für einen Uploadfilter, ...
Ich befürchte, das der Betreiber, ähnlich wie bei der Störerhaftung, dafür verantwortlich sein wird das der Uploadfilter funktioniert. Wenn trotz Filter unlizensiertes Material hochgeladen und veröffentlich wird, ist das dann das Problem des Betreibers. Woher der Filter mit Vegleichsdaten versorgt wird kann dem Urheber doch egal sein.
Mitglied: Frank
Frank 05.07.2018 um 15:34:23 Uhr
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@kaiand1,

Problem erkannt, aber was ist die Lösung? Im Entwurf für den Uploadfilter finde ich da gegenüber den Verlagen rechtlich nichts.

Man könnte den Verlagen/Verwerten/Autoren/etc. eine API Anbieten, wo sie alle ihre Daten automatisiert hinzufügen. Voraussetzung dafür wird ein Vertrag sein, der den Verlagen garantiert, das diese Inhalte niemals veröffentlicht werden. Am Besten wäre natürlich, wir könnte alle Daten nur als Hash/Zahlen speichern und brauchen damit die eigentlichen Inhalte nicht.

Später beim Upload-Vergleich gibt es dann lediglich eine Meldung: "Upload true/false - Ihr heruntergeladener Inhalt XYZ kommt in der DB vor - kontaktieren sie Verlag/Verwerter XYZ" (oder ähnliches).

Gruß
Frank
Mitglied: kaiand1
kaiand1 05.07.2018 um 15:46:31 Uhr
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Hier in Deutschland wird dann wohl nach dem Prinzip
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht
gerichtet.

Das Gesetzt hat halt zu viele Löcher und ist zu Schwammig das es im Grunde gar nicht Umsetzbar ist.

Es Reicht da doch beim Upload nen Extra Button zu machen
"Ja ich habe die Lizenz/Recht diese Datei Hochzuladen" *g*

evtl gibt es ja dazu mal ein Video vom Anwalt Solmecke der alle Aufklärt ;)
Mitglied: keine-ahnung
keine-ahnung 05.07.2018 um 15:47:11 Uhr
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Moin,
Ihr habt aber schon mitbekommen, dass das EU-Parlament die geplante Urheberrechtsreform weggekickt hat?

LG, Thomas
Mitglied: Deepsys
Deepsys 05.07.2018 aktualisiert um 16:04:20 Uhr
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Zitat von @keine-ahnung:

Moin,
Ihr habt aber schon mitbekommen, dass das EU-Parlament die geplante Urheberrechtsreform weggekickt hat?
Gerade gelesen:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Copyright-Reform-EU-Parlament-we ...

Aber nur für das erste, geht bestimmt bald weiter ...
Mitglied: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus 05.07.2018 um 16:29:05 Uhr
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Zitat von @SlainteMhath:

Sollte das Gesetz kommen und ein Verlag verweigert die Herausgabe der Daten für einen Uploadfilter, ...
Ich befürchte, das der Betreiber, ähnlich wie bei der Störerhaftung, dafür verantwortlich sein wird das der Uploadfilter funktioniert. Wenn trotz Filter unlizensiertes Material hochgeladen und veröffentlich wird, ist das dann das Problem des Betreibers. Woher der Filter mit Vegleichsdaten versorgt wird kann dem Urheber doch egal sein.

exakt so sehe ich dies leider auch. Es gilt wohl die Prüfpflicht des Upload-Anbieters.
Mitglied: Frank
Frank 05.07.2018 um 16:47:57 Uhr
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exakt so sehe ich dies leider auch. Es gilt wohl die Prüfpflicht des Upload-Anbieters.

sollte es keine zentrale DB geben, wird es wirklich unmöglich für Webseitenbetreiber das zu prüfen. Vielleicht sollte man das den Politikern noch mal zum Nachdenke mitgeben, bevor sie es beim nächsten Mal wieder versuchen.

Aber wir treiben ins politische ab. Lasst uns nach einer "realisierbaren" Lösung suchen.

Es wäre schön, wenn sich mal ein Admin eines Verlages dazu äußern würde, wie macht ihr das bis jetzt, gibt es schon ein DB dafür, etc.

Gruß
Frank
Mitglied: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus 05.07.2018 um 17:11:01 Uhr
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Zitat von @Frank:

exakt so sehe ich dies leider auch. Es gilt wohl die Prüfpflicht des Upload-Anbieters.

sollte es keine zentrale DB geben, wird es wirklich unmöglich für Webseitenbetreiber das zu prüfen. Vielleicht sollte man das den Politikern noch mal zum Nachdenke mitgeben, bevor sie es beim nächsten Mal wieder versuchen.

Aber wir treiben ins politische ab. Lasst uns nach einer "realisierbaren" Lösung suchen.

Es wäre schön, wenn sich mal ein Admin eines Verlages dazu äußern würde, wie macht ihr das bis jetzt, gibt es schon ein DB dafür, etc.

Gruß
Frank

Hallo Frank,

du kannst ein politisches Problem nicht rein technisch betrachten. Zu den Politikern: Anhand der "Lösungen" der letzten Jahre sieht man, dass die da keinen Schmerz mit haben.

Eine DB wäre natürlich eine Möglichkeit, aber die richtige Anmerkung: Muss ich mein Eigentum dann einbetten, damit es noch meins ist? (Kataster für digitale Rechte?). Außerdem, wer unterhält diese DB (welche Rechte erhält dieser X daraus?) und zu welchen Kosten für den Nutzer.

VG,

Christian
Mitglied: StefanKittel
StefanKittel 05.07.2018 um 17:11:37 Uhr
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Hallo,

1. Technisch

1.1 Hashwerte
Dies funktioniert natürlich nur für Bit-Identische-Dateien.
Es ist einfach und schnell realisierbar und erzeugt wenige Daten.

1.2 Wasserzeichen
Wasserzeichen gehen bei Bildänderungen (größe, spiegeleung, etc) verloren.
Es ist einfach und schnell realisierbar und erzeugt wenige Daten.

1.3 Inhaltsreduzierung mit Signatur
Ein Verfahren reduziert den Inhalt so auf zentrale Elemente.
Damit könnte kann ein ähnliches Verfahren wie beim Wasserzeichen anwenden.
Dies würde bei Bildern, Videos und Audio funktionieren.
Auch bei abfotografierten Bilder etc.

Sehr aufwendig zu programmieren und sehr anfällig.
Zu stark reduziert erzeugt sehr viele false positiv, zu wenig zu viele false negativ.

Auch müßte dieses Verfahren offen gelegt werden, damit die Webseite wo der Upload erfolgt ist eine vergleichende Signatur erstellen kann und nur diese überträgt.

Die Datenmenge wären aber geringe.

Dies Verfahren muss dann aber auch alle Grafik-, Video- und Audiocodecs kennen.
Und portabel sein.


2. Verwaltung / Juristisch

2.1 Zentraler Register
Gibt es nur einen zentralen Register für alles und Jeden. Für D oder für die ganze Welt?
Wer betreibt den und leistet support für Fehler?

2.2 Dezentrale Register
Oder gibt es viele Register?
Wer darf so ein Register betreiben und kann sich dabei an die DSGVO halten?

2.3 Wer darf Signaturen einliefern?
Wie weist man sich als Rechteinhaber aus? Wer überprüft dies?
Dies kann justisch und personell sehr aufwendig sein?
Wer weiß denn schon ob Agentur Schnöselmann wirklich für Sony Signaturen einliefern darf?`

Was passiert wenn Sony Signaturen für Fremde Werke einliefert oder allgemein false positiv des Portals?
Wer prüft solche Beschwerden?

2.4 Privatpersonen
Darf ich auch als Privatperson meine privaten Bilder einliefern damit diese nirgendwo verwendet werden können?

2.5 Falsches Portal?
Als Seitenbetreiber habe ich einen Vertrag mit Portal A.
Die Signatur ist aber nur bei B verfügbar und ich werde verklagt?

2.6 Was darf/muss so ein Filter kosten?
Und wer bezahlt es?


Ich glaube kaum, dass wir das Copyright-Problem auf die schnelle lösen können.
Dazu gehören ja auch viele gesellschaftlichen Themen.

Stefan
Mitglied: StefanKittel
StefanKittel 05.07.2018 um 17:15:59 Uhr
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Eines fällt mir dazu aber dann doch ein.

Jede Datei muss eine digitale Signatur haben.
Hat sie keine, kann sie nicht hochgeladen werden.

Ich signiere alle meine Bilder bevor ich sie hochlade.
Es wird per Strafe verboten die Signatur von Dateien zu entfernen oder zu manipulieren (Urkundenfälschung).

Da ein Upload ohne signatur nicht möglich ist, hat man dann die Signatur des Fälschers.

Da könnte man endlich mal den Chip im Perso sinnvoll nutzen.

Ob sich dies mit gesellschaftlichen Anforderungen und dem Datenschutz vereinbaren lässt glaube ich eher nicht.

Also entweder alles annonym, dann brauchen wir den Filter auch nicht, oder alles mit Personenidentifizierung und gar keinen Datenschutz.

Stefan
Mitglied: VGem-e
VGem-e 05.07.2018 aktualisiert um 18:04:04 Uhr
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Servus,

hier läuft grad ne Onlinepetition gegen dieses neue EU-Gesetz, ist wohl einer Eintragung wert:

https://www.change.org/p/stoppt-die-zensurmaschine-rettet-das-internet-u ...

Jetzt mal den Gedanken weitergesponnen, was passiert dann mit vielen guten Internetforen, sobald evtl. ein Forenbetreiber befürchtet, in die Mithaftung zu geraten und er die nötige Prüfung, egal wie technisch auch immer umgesetzt, personell und/oder finanziell nicht stemmen kann?

grusel, grusel...

Gruß
Mitglied: kaiand1
kaiand1 05.07.2018 um 18:01:18 Uhr
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Und was ist mit nicht EU Bürger die zb kein Chip im Perso haben?
Kommt der Ausweis weg (Diebstahl ect) darfst du nix mehr Hochladen und nicht jeder Bürger hat den normalen Ausweis mit Chip da es auch noch andere Ausweise gibt die dürften dann nix Hochladen (Diskriminierung)....
Ist auch nicht die Lösung...
Mitglied: lcer00
lcer00 05.07.2018 um 18:09:30 Uhr
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Hallo,

Zitat von @StefanKittel:

Da könnte man endlich mal den Chip im Perso sinnvoll nutzen.

Ob sich dies mit gesellschaftlichen Anforderungen und dem Datenschutz vereinbaren lässt glaube ich eher nicht.

Es geht hier um Politik! Wenn hier der politische Wille ins rollen kommt geht alles. Datenschutz ist da kein Problem. Die DSGVO und das Bundesdatenschutzgesetz verbieten zwar die Verarbeitung personenbezogener Daten aber eben nur, solange die Verarbeitung nicht durch ein Gesetz erlaubt wird. Im Uploadfiltergesetz braucht nur stehen, dass die Verarbeitung Personenbezogener Daten zu diesem Zweck erlaubt ist und alles ist gut. Wenn man dann noch als Speicherfrist sagen wir 7 Jahre nach entfernen aus der Website festlegt, gibt es endlich juristische Sicherheit für die Platformbetreiber face-smile

Grüße

lcer
Mitglied: kaiand1
kaiand1 05.07.2018 um 18:33:09 Uhr
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Zitat von @lcer00:

Hallo,

Zitat von @StefanKittel:

Da könnte man endlich mal den Chip im Perso sinnvoll nutzen.

Ob sich dies mit gesellschaftlichen Anforderungen und dem Datenschutz vereinbaren lässt glaube ich eher nicht.

Es geht hier um Politik! Wenn hier der politische Wille ins rollen kommt geht alles. Datenschutz ist da kein Problem. Die DSGVO und das Bundesdatenschutzgesetz verbieten zwar die Verarbeitung personenbezogener Daten aber eben nur, solange die Verarbeitung nicht durch ein Gesetz erlaubt wird. Im Uploadfiltergesetz braucht nur stehen, dass die Verarbeitung Personenbezogener Daten zu diesem Zweck erlaubt ist und alles ist gut. Wenn man dann noch als Speicherfrist sagen wir 7 Jahre nach entfernen aus der Website festlegt, gibt es endlich juristische Sicherheit für die Platformbetreiber face-smile

Grüße

lcer

Wobei wir dann wieder bei der "Komplett" "Überwachung" angekommen sind...
Mitglied: StefanKittel
StefanKittel 05.07.2018 um 18:59:44 Uhr
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Zitat von @kaiand1:
Wobei wir dann wieder bei der "Komplett" "Überwachung" angekommen sind...

Jepp, aber das war doch klar.

Der Aufwand Videomaterial eindeutig zu identifizieren ist so groß, dass es eigentlich keinen Sinn macht.

Wenn man aber jeden Upload zu einer natürlichen Person zurückverfolgen kann, erledigt sich das Problem von allein.
Wer würde unter dieses Bedingungen noch fremdes Material hochladen. Oder böse Sachen sagen.... Oder überhaupt etwas sagen....
Wer braucht schon Dinge wie Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung....

Bestimmte Dinge passen einfach nicht zusammen.

Stefan
Mitglied: maretz
maretz 05.07.2018 um 21:41:29 Uhr
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Moin,

ich würde da einfach mal überlegen ob man nicht das System umbauen kann. Wenn du eine Datenbank hast - schön. Egal ob du jetzt nen Bild nimmst (da verändere ich halt kurz nen paar Pixel und schon ist es nicht mehr dasselbe... sagen wir einfach bei jedem Farbwert RGB +1. Ob du jetzt bei Rot 255/0/0 oder 254/0/0 nimmst wird kaum einem auffallen...

Ich würde hier eher in den Bereich "Bitcoin" gehen. Natürlich nicht mit Mining - das ist Unsinn, da die Bilder ja bereits da sind. Aber die Hashwerte "verteilt" speichern. Jetzt kann jeder der deine Leistungsschutzrechte in Anspruch nehmen möchte sich den entsprechenden Client installieren und - z.B. via BrowserAPI - beim Surfen wird jedes Bild, jeder Text oder was auch immer automatisch mit dieser DB verglichen. Du müsstest somit nur in deiner DB eine (sinnvolle) Genre-Verwaltung haben. Denn die Chance ist ja hoch das du als "Autor" z.B. hier bei Administrator dich eben viel auf Technikseiten rumschlägst. Findest du jetzt also irgendwo eine (illegale) Verwendung deiner Bilder/Texte/... müsstest du die nur markieren lassen und automatisch würde sich dieser Hash-Wert eben auch auf die anderen Rechner replizieren die dann einen entsprechenden Hinweis haben.

Ich denke mit einer solchen Lösung könntest du beigehen und eben Fälschungen/Kopien auch dann finden wenn die identisch genug sind. Denn nehmen wir an ich möchte deine Textzeile
"Es wäre schön, wenn sich mal ein Admin eines Verlages dazu äußern würde, wie macht ihr das bis jetzt, gibt es schon ein DB dafür, etc."
kopieren - um eine normale Datenbank auszutrickens würde ich halt
"Es wräe schön, wnen sich mal ein Administrator eines Verlgaes dazu äußern könnte, wie machen die das bis jetzt, gibt es schon ein Datenbank dafür, etc."
--> du wirst sehen der Text ist inhaltlich immer noch eine Kopie aber eine normale API würde den vermutlich als "nicht kopiert" durchlaufen lassen. Hast du aber jetzt Menschen die sagen (eben in einer Art "Vote-System") das es immer noch derselbe Text ist kann das gefunden werden.

Ob das ganze am Schluss wirklich Sinnvoll ist oder nicht steht auf einer anderen Seite... Denn im Endeffekt darf man nicht vergessen das der Mensch selbst nur durch Kopieren lernt - und somit die meisten Kopien immer noch im Kopf vom Menschen stattfinden... Und da ist die Politik bisher noch machtlos... auch wenn ich glaube das die gerne auch da eine Abgabe finden würden.
Mitglied: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus 07.07.2018 um 09:38:58 Uhr
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Zitat von @StefanKittel:

Der Aufwand Videomaterial eindeutig zu identifizieren ist so groß, dass es eigentlich keinen Sinn macht.

Kommt drauf an, ob es sich lohnt und da sehe ich auch den "Sinn" für manche Rechteverwerter.
Je nach dem sind die Cloud Farmen derzeit sehr günstig und kaum ausgelastet, wenn du also 5€ in Rechenzeit investierst, um danach 500€++ + Anwaltskosten in Regress zu sehen, dann kann entsprechender Rechteeigentümer gut damit kalkulieren. Das macht es lukrativ, wenn die Gesetze stimmen. Abgesehen davon braucht das eindeutig Identifizieren heute in Relation nicht mehr so viel Power, selbst jedes 08/15 Smartphone dürfte das in akzeptabler Zeit hinbekommen.

Wenn man aber jeden Upload zu einer natürlichen Person zurückverfolgen kann, erledigt sich das Problem von allein.

Richtig, ggf. ist da eher das Problem der Strafverfolgungskapazität.

Wer würde unter dieses Bedingungen noch fremdes Material hochladen. Oder böse Sachen sagen.... Oder überhaupt etwas sagen....
Wer braucht schon Dinge wie Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung....

Ich denke durch immer mehr Normen kommt das von ganz alleine, da braucht es nichtmal staatliche Gesetze (diese kommen erschwerend hinzu). Immerhin stören sich hier anscheinend Benutzer an der Nennung des Usernamens in der Verabschiedungsform. Wenn man sich dann noch das AGG etc vor Augen führt (was ich in gänze gar nicht kritisieren möchte), dann hast du eine ziemlich Breite Front von immer weniger Aussagefreiheit, da irgendwer sich an irgendwas stören könnte. face-wink

Bestimmte Dinge passen einfach nicht zusammen.

absolut.

Stefan
Mitglied: StefanKittel
StefanKittel 13.07.2018 um 11:19:14 Uhr
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"Beim Upload-Filter trifft ein maximal sensibles Feld wie die Meinungsfreiheit auf maximale technokratische Intransparenz."
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