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Was sind die Vorteile von SAS?

Hallo,

wie der Titel schon sagt: Was sind eigentlich die primären Vorteile von SAS Festplatten? Die meisten SAS Festplatten haben ja 10k bzw. 15k rpm aber es gibt ja inzwischen auch schon SATAII Festplatten z.B. Raptor von WD mit 10k rpm und die auch für 24/7 Betrieb gedacht sind wo auch gesagt wird ideal für Server / RAID usw. Außerdem besitzen die ja diese "Time-Limited Error Recovery" wodurch unter 7 Sekunden defekte Sektoren beheben werden, ansonsten werden diese vom RAID Controller als defekt angezeigt.

Was für einen Vorteil hat SAS noch? Kann man beruhigt zwei SATA2 oder SATA3 10k rpm Festplatten für das System im RAID 1 nehmen und für die Daten SATA Festplatten wie die WD RE4? Oder ist SAS zwingend erfoderlich im Server?


Ich weis leider nicht soviel darüber und im Internet finde ich keine gescheite Gründe warum man unbedingt SAS reintun soll ?

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Member: Phalanx82
Phalanx82 Aug 05, 2011 at 19:44:05 (UTC)
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Hallo,

SAS ist der Nachfolger von SCSI, nur eben nicht mehr Parallel sondern mit Serieller
Übertragung. SATA ist im Grunde nichts andere als ein abgespecktes SAS, es fehlen
wichtige Steuerungscode Teile. Daher kann man an einen SAS Controller auch SATA
Platten betreiben, aber keine SAS Platten an einem SATA Controller.

Wenn Dich das Thema interessiert, suhst du dir bei Wikipedia z.b. die nötigen Artikel
durch.


Mfg.
Member: jsysde
jsysde Aug 05, 2011 at 19:47:56 (UTC)
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Ich geb dir mal ein Beispiel aus der Praxis:
SCSI ist ein BUS-System, d.h. stirbt eine Platte z.B. mit Kurzschluss, kann das die anderen Platten eines RAID-Systems mit "runter reissen" und zumindest mal den SCSI-Bus lahmlegen. Mit SAS kann genau so etwas nicht mehr passieren, da jede Platte einzeln vom Controller angesteuert wird.

Cheers,
jsysde
Member: vBurak
vBurak Aug 05, 2011 at 20:22:09 (UTC)
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Und wie sieht das bei SATA aus? Werden die da auch einzeln angesprochen oder ist das nur bei SAS?


Das SAS der Nachfolger von SCSI ist weis ich, auch das es seriell ist ;). Wikipedia ist mir viel zu flach und finde da nichts informatives nur Geschichte und Anschlussarten...
Member: tikayevent
tikayevent Aug 05, 2011 at 21:47:25 (UTC)
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SAS beherrscht Möglichkeiten wie Channelbonding, sprich du kannst mehrere SAS-Lanes zu einer dicken verbinden. Das macht besonders bei Anbindung externer Speichersysteme Sinn. Eine weitere Sache ist die Multichannelanbindung von Festplatten, wodurch ein Single Point of Failure verhindert werden soll. SAS kann mehr Geräte an einem Kanal verwalten und die entsprechenden Geräte dafür sind weit besser. Ich hab hier zwangweise in meinem NAS einen Port Multiplier drin, welcher Performance ohne Ende frisst.

Aber ein großer Unterschied zwischen SAS und SATA ist die technische Qualität der Geräte. Die Festplatten haben eine weit bessere Mechanik und Elektronik. Ich habe schon hunderte SATA-Komponenten zu Grabe getragen, aber noch keine einzige SAS-Komponente.

Mit SAS kann genau so etwas nicht mehr passieren, da jede Platte einzeln vom Controller angesteuert wird.
Stimmt nicht, SAS und SATA könnten unterverteilt werden. Bei SATA sind es bis zu 8 Geräte pro Port, bei SAS glaube ich 4096. Irgendwo hab ich noch ein TecChannel-Compact genau zu dem Thema.
Member: Petrof
Petrof Aug 05, 2011 at 21:51:11 (UTC)
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Moin,

vieleicht ist das informativer:

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/1105071.htm

Gruß
Peter
Member: csw
csw Aug 06, 2011 at 12:53:38 (UTC)
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SAS-Platten habe ich dieses Jahr schon 4 Stück zu Grabe getragen.
Alle aus HP-Servern mit maximal 4 Jahren auf dem Tacho, halt gerade aus dem 3jährigen Carepack raus (Murphy...)

Die kleinen schnuckeligen 2,5" Platten sind ja auch nicht gerade billig.
Member: jsysde
jsysde Aug 07, 2011 at 10:02:17 (UTC)
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Moin,

Stimmt nicht, SAS und SATA könnten unterverteilt werden. Bei SATA sind es bis zu 8 Geräte pro Port, bei SAS glaube ich
4096. Irgendwo hab ich noch ein TecChannel-Compact genau zu dem Thema.

Ja, da hast du natürlich recht, man kann natürlich alles so bauen, dass es Fehler auslösen kann. Ich gehe jetzt mal von einem Server aus, der bisher mit SCSI-Controller und nem RAID10 lief: Dabei hängen quasi alle Platten und der Controller an einem Strang. Verursacht eine Platte einen Fehler auf dem Bus, kann das die ganze Kiste zum Abstürzen bringen.

Mit SAS hast du zumindest die Möglichkeit, dieses Szenario zu umgehen: Du baust einfach nen 8-Port SAS-Controller in die Büchse ein und hängst halt an jeden Port des Controllers nur ein Platte. So war mein Beispiel gemeint.

Cheers,
jsysde
Member: vBurak
vBurak Aug 07, 2011 at 10:14:11 (UTC)
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Vielen Dank erstmal für die vielen Beiträge. Ich denk mal aber wenn man jede HDD einzeln an den Controller anschließen will wird das ja sicher ein schönes Stückchen Geld kosten als über 2x mSAS Ports wo max. 8 Geräte möglich sind, oder?

Ist es denn ein Fehler vorerst keine SAS Festplatten für einen Server zu benutzen? Das Problem ist einfach der Preisaufwand und die Kapazität. 146GB SAS Festplatten sind sau teuer und dann bräuchte ich ja ne ganze Menge davon...

Werden SATA Festplatten acuh einzeln vom Controller angesteuert?
Member: Digi-Quick
Digi-Quick Aug 08, 2011 at 12:42:24 (UTC)
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SAS lohnt sich nur da, wo höchste (!!!) Performance gefordert ist und die Kosten dafür Nachrangig sind, da SATA deutlich preiswerter bei solider Leistung und grösserer Möglicher Kapazitat ist.
Die grösste SAS Platte (3,5 Zoll) mit 15.000 U/Min hat ja mal gerade 600 GB und kostet über 300 €. Bei 2,5 Zoll ist sogar bei 300 GB Schluss zum gleichen Preis. Wobei hier schon wieder zu überlegen wäere, ob man nicht gleich auf SSD setzen sollte.
SAS Platten mit 7200 U/min oder 10.000 beieten Performancetechnisch keinen Vorteil ggü. den SATA Pendants und sind deutlich teuerer als diese.

just my 2 cents

ciao
Lothar
Member: jsysde
jsysde Aug 08, 2011 at 13:17:58 (UTC)
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Moin,

SAS Platten mit 7200 U/min oder 10.000 beieten Performancetechnisch keinen Vorteil ggü. den SATA Pendants und sind deutlich
teuerer als diese.
Doch. Die mittlere Zugriffszeit bei SAS-Laufwerken ist deutlich niedriger wie bei SATA-Laufwerken. Mag für nen Filer nicht relevant sein, bei nem Server mit sehr hohem I/O wie z.B. nem SQL-Server merkst du aber genau diesen Unterschied ganz deutlich.

Cheers,
jsysde
Member: Digi-Quick
Digi-Quick Aug 08, 2011 at 13:54:15 (UTC)
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Zitat von @jsysde:
Moin,

> SAS Platten mit 7200 U/min oder 10.000 beieten Performancetechnisch keinen Vorteil ggü. den SATA Pendants und sind
deutlich
> teuerer als diese.
Doch. Die mittlere Zugriffszeit bei SAS-Laufwerken ist deutlich niedriger wie bei SATA-Laufwerken. Mag für nen Filer nicht
relevant sein, bei nem Server mit sehr hohem I/O wie z.B. nem SQL-Server merkst du aber genau diesen Unterschied ganz deutlich.

Cheers,
jsysde

Moin
Das liegt aber daran, daß SAS Paltten meistens (immer?) 2,5Zoll Platter drin haben - und somit der Full Stroke deutlich geringer ausfällt, was sich auf die duchschnittliche Zugriffszeit auswirkt. Nimmst du 2,5 Zoll SATA Paltten ist auch dieser "Vorteil" gegessen - und auch diese sind immer noch deutlich Preiswerter als SAS Platten gleicher Kapazität und Umdrehungsgeschwindigkeit (und Platteranzahl)
Der grösste Unterschied zwischen SAS und SATA ist die Schnittstellengeschwindigkeit Pro Port, SATA2 = 300 MB/s SAS = 600 MB/s (bei SATA3 ist auch dieser "Vorteil" hintenüber, wobei es mWn noch keine SAS_Controler gibt, die auch SATA3 unterstützen.
weiterer Vorteil von SAS ist die Kanalbündelung, d.h. eine HDD kann über 2 Lanes angeschlossen werden und bekommt somit die doppelte Bandbreite =1200 MB/s, diese wird aber nur aus dem Plattencache bedient.

ciao
Lothar
Member: Phalanx82
Phalanx82 Aug 09, 2011 at 08:06:11 (UTC)
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Was natürlich noch zu erwähnen wäre bei SAS ist:

Man kann die Platten nicht nur bündeln um die Bandbreite zu erhöhen, man kann
sogar eine Platte an 2 Controller (in z.B. 2 verschiedenen Servern) hängen und
somit gleichzeitig auf den Datenbestand der Platte zugreifen mit 2 verschiedenen
Rechnern.

SAS 12Gb/s kommt auch bald, habe die Tage gereade etwas darüber gelesen,
glaube in 1-2 Jahren sollten Produkte auf den Markt kommen, SATA wird dann
wohl noch 1-2 Jahre länger brauchen um auf die gleichen Werte zu kommen.


Mfg.
Member: Digi-Quick
Digi-Quick Aug 09, 2011 at 11:43:38 (UTC)
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Zitat von @Phalanx82:
Man kann die Platten nicht nur bündeln um die Bandbreite zu erhöhen, man kann
sogar eine Platte an 2 Controller (in z.B. 2 verschiedenen Servern) hängen und
somit gleichzeitig auf den Datenbestand der Platte zugreifen mit 2 verschiedenen
Rechnern.

Mfg.
Moin,
Wie werden denn da konkurrierende Schreibzugriffe gehandelt? Sperrung auf Dateiebene - wer zuerst öffnet darf schreiben, der 2. bekommt die Datei nur Schreibgeschützt?

Von der Schnittstellengeschwindigkeit her war SCSI jetzt SAS eigentlich immer voraus, daher ist es nur logisch, daß SAS 12Gb/s kommen muss - SATA3 hat SAS ja eingeholt face-smile

Zwei früher entscheidende Vorteile von SCSI - Tagged Command Queing und overlapped IO (Der SCSI Bus wird zwichen Befehlsübergabe und Datenübertragung freigegeben) - sind durch NCQ (Native Command Queing) und der Tatsache das SATA eine Punkt zu Punkt Verbindung ist (d.h. alle Geräte können Zeitgleich angesprochen werden) bei SATA obsolet geworden. Bei IDE (PATA) konnte immer nur 1 HD angesprochen werden und es wurde nur 1 Befehl zur Zeit übermittelt und auf die Beendigung des Selben inkl. Datenübertargung gewartet, so lange war der komplette "Bus" gesperrt, Etwas besser wurde das durch die Bereitstellungb einer 2. IDE-Schnittestelle, das klappte aber nur bei physikalisch getrennnten IDE Schnittstellen, was nicht bei allen Controllern gegeben war - dieser Mangel äusserte sich z.B. darin, daß sich die Leitungslängen auf beiden Schnittstellen addierten und die angeschlossenen Festplatten nicht zuverlässig arbeiteten- da die zulässige Leitungslänge überschritten war - man was hab ich damals geflucht face-smile

Ciao
Lothar

P.S. Ein Einsatzgebiet für SAS-Platten (und ich meine hier die wirklich schnellen mit 10 oder 15k /U/Min) ist in meinen Augen z.B. ein Datenbankserver für viele Clients, bei dem es weniger auf den reinen Datendurchsatz ankommt dafür aber eine sehr hohe IO Last (IOPS) bedient werden muss, die durch eine entsprechende Anzahl an Platten in einem RAID Verbund (RAID 0, 10 bzw. 0/1, 5 oder 50) bereitgestellt wird - je mehr Platten, desto höher kann die IO-Last sein. Diesen Einsatzbereich könnte man eigentlich auch mit SSDs abdecken, die sind aber weniger haltbar, da sie nicht so viel Schreibzugriffe mögen.