cherrymoon69
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Alten SBS 2008 durch Server 2012 Standard ersetzen

Hallo,

es soll kurzfristig ein SBS 2008 durch einen 2012 Standard ersetzt werden.

Fakten zum alten Server:

Dell PowerEdge T610
Windows Small Business Server 2008 Service Pack 2
Exchange 2007 SP3
Fileserver
Intranet über CompanyWeb
ArcServe Backup r15
LTO3
Exclaimer Mail disclaimer 1.0.31130.1
Mailstore
Trend Micro Worry-Free Business Security 7 SP1
Derzeitige Useranzahl 65
Office Web Access
Zugriff von 6 IPads und 4 Iphones auf den Exchange


Meine Geschäftsleitung hat sich entschlossen Geld in die Hand zu nehmen und einen neuen Server anzuschaffen.

Dell hat folgendes angeboten:

Dell PowerEdge T620

Microsoft Windows Server 2012 Standard (2 Prozessoren OEM 64Bit Deutsch
16x Microsoft Windows Server 2012 Lizenz 5 User CALs
Microsoft Exchange Server 2013 Standard Lizenz 1 Server MOLP: Open Business Win Single Language
80 x Microsoft Exchange Server 2013 Standard CAL Lizenz 1 Benutzer CAL MOLP: Open Business Win Single Language


Jetzt die Fragen:

Würde mit der im Angebot enthalteten Software sich wieder alles so realisieren lassen?
Ich denke, Fileserver; Backup, Virenscanner und Mailarchivierung sollten wohl kein Problem sein.

Was ist mit dem Exchange? Lassen sich die Datenbanken einfach exportieren und wieder importieren?

Was ist mit der CompanyWeb Seite? Brauche ich dafür noch extra Software?

Kann ich das CompanyWeb vom SBS exportieren und auf dem neuen ohne SBS importieren? Wenn ja, wie?

Die alte Serverinstallation ist sehr buggy. Sollte ich, und kann ich überhaupt, das Active Directory mit rübernehmen, oder lieber alles neu machen?

Was kann ich überhaupt mit rüber nehmen?

Wäre über viele Tipps und Tricks sehr, sehr dankbar.

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Ausgedruckt am: 26.11.2024 um 14:11 Uhr

TuXHunt3R
TuXHunt3R 09.01.2013 aktualisiert um 19:34:40 Uhr
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Tag

Zuerst mal: Server 2012 Standard und Exchange 2013 sind brandneu! Da wird noch nicht alles funktionieren, was du im Einsatz hast.

Würde mit der im Angebot enthalteten Software sich wieder alles so realisieren lassen?
Ich denke, Fileserver; Backup, Virenscanner und Mailarchivierung sollten wohl kein Problem sein.
Fileserver: Kein Problem
Backup: Überprüfen, ob deine Version von Arcserve kompatibel mit Server 2012 Standard ist. Wenn nicht: Upgraden!
Virenscanner: Auch hier prüfen, ob es bereits eine Version gibt, die kompatibel ist mit Server 2012
Mailarchivierung: Überprüfen, ob es bereits eine kompatible Version gibt.


Was ist mit dem Exchange? Lassen sich die Datenbanken einfach exportieren und wieder importieren?
Achtung! Exchange kann nicht auf einem normalen Domänencontroller installieren. Das geht nur beim SBS. In deinem Fall brauchst du also mindestens einen 2. Server für den Exchange.

Was ist mit der CompanyWeb Seite? Brauche ich dafür noch extra Software?
Soweit ich weiss, läuft das auf IIS. Es kommt halt drauf an, was dort läuft. Wenn nur eine statische HTML-Seite drauf ist, kannst du wieder den IIS installieren und die Website rübernehmen.

Kann ich das CompanyWeb vom SBS exportieren und auf dem neuen ohne SBS importieren? Wenn ja, wie?
1:1 sehrwahrscheinlich nicht. Siehe oben

Die alte Serverinstallation ist sehr buggy. Sollte ich, und kann ich überhaupt, das Active Directory mitrübernehmen,
oder lieber alles neu machen?
Bei 65 Usern? Neu machen!

Exclaimer Mail disclaimer 1.0.31130.1
Mailstore
Auch hier unbedingt überprüfen, ob es dafür bereits kompatible Versionen für 2012, rsp Exchange 2013 gibt.


Allgemein ist die Installation eines normalen Servers komplexer als bei einem SBS. Der SBS nimmt einem mit seinen ganzen Assistenten einen Haufen Arbeit ab. Nachteil dabei ist, dass man aufgrund der ganzen Installationsassistenten gar nicht mehr weiss, was da alles wie installiert wird. Darum bin ich persönlich kein Fan vom SBS. Er gibt den ganzen Hobby-Informatikern da draussen das Gefühl, dass die Installation und Administration von Servern ein Kinderspiel ist, dass man so nebenbei mal machen kann.

Ich in deinem Fall würde ein Systemhaus beauftragen und das Ganze sauber aufsetzen lassen. Sonst hast du wieder eine Buggy-Installation. Bei der Installation von Servern (vor allem von Domänencontrollern und Exchange-Servern) kommt es vor allem darauf an, von Anfang an alles richtig zu machen. Gewisse Konfigurationsfehler trägst du nachher immer mit.

Gruss

TuXHunT3R
TuXHunt3R
TuXHunt3R 09.01.2013 aktualisiert um 19:51:07 Uhr
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Noch als Ergänzung:

Wir sind momentan auch an einem neuen Rechenzentrum dran, basierend auf VMWare. Auch ich habe mal gelernt wie man einen Domänencontroller und einen Exchange aufsetzt. Auch ich kann den Anweisungen in Yussufs Directory Blog folgen. Trotzdem setze ich die neuen Domänencontroller und den neuen Exchange nicht selber auf (das OS natürlich schon). Und zwar einfach, weil ich damit zu wenig Erfahrung habe. Ich habe das während der Ausbildung mehrere Male in Testumgebungen gemacht und könnte es theoretisch.

Wenn es dann aber darum geht, dass die Infrastruktur laufen muss (und das muss sie bei uns, jede Stunde, die wir nicht produzieren, kostet teuer Geld bei 400 Mitarbeitern und namhaften Kunden wie z.B. Daimler oder BMW), gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Ich nehme mir Zeit (die ich nicht habe) um eine Testumgebung aufzubauen (für die ich kein Geld bekomme) und spiele die Arbeitsschritte mehrmals durch. Ausserdem besuche ich einen sauteuren Kurs bei Microsoft, für den ich auch keine Zeit und kein Geld habe.

2. Ich beauftrage ein Systemhaus, die schicken mir einen Typ vorbei, der alle zwei Wochen mal so eine Migration durchführt und alle Stolpersteine kennt. Das Ganze wird an einem Wochenende migriert und gut ist.

Ich habe mich für Variante 2 entschieden.
Odde23
Odde23 09.01.2013 aktualisiert um 20:12:09 Uhr
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Achtung! Exchange kann nicht auf einem normalen Domänencontroller installieren. Das geht nur beim SBS. In deinem Fall
brauchst du also mindestens einen 2. Server für den Exchange.

Wenn nicht all zu viele Exchange-Konten laufen, sollte das gehen. Ich habe mehrere Kunden mit einem W2008 R2 DC auf welchem zeitgleich auch Exchange 2010 läuft. Allerdings keinen mit mehr als 40 Clients und mehr als 60 Postfächern.

Ob das bei W2012 mit Exchange 2013 auch noch geht, keine Ahnung, habe bisweilen noch kein W2012 verkauft und auch noch kein Exchange 2013. Warte da noch etwas, bis die Kinderkrankheiten ausgemerzt sind. Das spart idR. Zeit und Ärger.

Gruß
Odde23
TuXHunt3R
TuXHunt3R 09.01.2013 um 20:13:11 Uhr
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Tag

Wenn nicht all zu viele Exchange-Konten laufen, sollte das gehen. Ich habe mehrere Kunden mit einem W2008 R2 DC auf
welchem zeitgleich auch Exchange 2010 läuft.
Selbst wenn man es hinbekommt, es wird von MS nicht unterstützt! Darum: Versuchs erst gar nicht, meine Empfehlung.
Odde23
Odde23 09.01.2013 um 20:19:53 Uhr
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Zitat von @TuXHunt3R:
Selbst wenn man es hinbekommt, es wird von MS nicht unterstützt! Darum: Versuchs erst gar nicht, meine Empfehlung.

Das ist allerdings richtig, es wird offiziell nicht supported von MS, es läuft aber, sofern die Umgebung überschaubar ist. Gerade bei kleineren Firmen kann das schon interessant werden, da dort das IT-Budget nicht so riesig ist und der SBS ja abgekündigt wurde. Bei größeren Systemen oder wenn eine sehr hohe Verfügbarkeit und skalierbarkeit notwendig ist, führt an getrennten Maschinen kein Weg vorbei. Aber bei Kleinbetrieben mit 10-20 Leuten oder so, kann das durchaus interessant sein.

Grüße
Odde23
cherrymoon69
cherrymoon69 09.01.2013 aktualisiert um 21:16:13 Uhr
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Bis hierher vielen Dank für Eure Ausführungen. Ich schätze das sehr.

Ich frage mich, warum die Microsoft Spezis von Dell mir dann diese Konfiguration anbieten. Ich meine Exchange und Server 2012 auf einer Maschine. Die Fakten sind alle bekannt. Auch die evtl. noch sehr jungen Versionen mit Kinderkrankheiten. Die müssen dafür ProSupport leisten.

Plädiert ihr also auf Exchange 2010 zu gehen?

Ist Server 2012 Std. schon soweit ok?

SBS 2011 war auch eine Option, aber da ist ja bei 75 Usern und 32 MB Ram Schluß.

Ich habe noch die Hardware und das SBS 2008 vom alten Server, nach dem Austausch. Wollte daraus eigentlich einen Datenbankserver machen.

Wie würdet ihr die Ressourcen einsetzen?


Das mit dem externen Profi für die Installation sehe ich auch so. Bekomme dafür ein Angebot die Tage. Soll zwei Manntage dauern. So viel?
GuentherH
GuentherH 09.01.2013 um 20:23:07 Uhr
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Hallo.

Du solltest dir zuerst einmal Gedanken machen über das Design der neuen Infrastruktur. Es wurde ja schon erwähnt sich dazu einen externen Berater oder Dienstleister ins Haus zu holen.

Denn eine Domänenumgebung mit 65 User und nur einem DC ist eigentlich ein NoGo. Ebenso mal bei 65 User eine neue Domäne aufzusetzen ist auch nicht ohne. Ich möchte nicht zu 65 Clients laufen, die aus der alten Domäne zu nehmen wieder in die neue Domäne zu integrieren, die Profile anzupassen, Outlook Profil neu erstellen usw.

Die alte Serverinstallation ist sehr buggy

Was ist buggy. Das AD, der Exchange oder was genau? Du glaubst doch nicht wirklich, wenn du den alten Server nicht im Griff hast und die vorhandenen Fehler ausbessern kannst, das es dann in der neuen Domäne besser ist face-wink

Lassen sich die Datenbanken einfach exportieren und wieder importieren?

Nein

Was ist mit der CompanyWeb Seite? Brauche ich dafür noch extra Software?

Companyweb läuft auf Sharepoint. Es gibt als Migrationsmöglichkeiten auf Sharepoint Foundation

Nachteil dabei ist, dass man aufgrund der ganzen Installationsassistenten gar nicht mehr weiss, was da alles wie installiert wird

Aber nur dann wenn die Admins die Zusammenfassung den die Assistenten am Ende erstellen nicht lesen. Mit den Assistenten eines SBS kannst du einen Admin in einer Standard Umgebung schön "grau" aussehen lassen face-wink

LG Günther
cherrymoon69
cherrymoon69 09.01.2013 um 20:41:02 Uhr
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Was buggy ist?

Der Server wurde von meinem Vorgänger, als der bereits gekündigt hatte, in einer Nacht und Nebel Aktion aufgesetzt. Das Ding lief schon immer unrund. DHCP hatte sich mit festen IP´s überlagert, haufenweise DNS Probleme. Sehr langsam.

Und seit neusten, Rechte ändern sich von allein. face-smile Heute so, morgen so. Mal kann ein User auf eine Freigabe zugreifen, mal nicht. Jetzt ist der RAM auch am Limit. Den rüste ich noch auf.

Seit dem ich in dieser Firma bin habe ich nur Ärger mit der Kiste. Ich will einfach nur wieder Ruhe reinbekommen. Das ist so kein Zustand.

Einmal schier und glatt, bitte.
keine-ahnung
keine-ahnung 10.01.2013 um 00:27:39 Uhr
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Moinsens,

warum versuchst Du nicht, den SBS wieder gerade zu machen? Da haken ganz sicher banale basics, die wieder rund zu machen sind. Du hast eine vernünftige Maschine, entlaste sie durch einen zweiten DC, dem Du evtl. noch einige Rollen aufbürden kann.

Nur weil Du mit der Kiste nicht zurecht kommst, musst Du nicht glauben, dass Du mit kaum bewährter "Neuware" für teuer Geld alles wieder schick bekommst ...

LG, Thomas
Odde23
Odde23 10.01.2013 um 08:07:12 Uhr
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Zitat von @keine-ahnung:
warum versuchst Du nicht, den SBS wieder gerade zu machen? Da haken ganz sicher banale basics, die wieder rund zu machen sind. Du
hast eine vernünftige Maschine, entlaste sie durch einen zweiten DC, dem Du evtl. noch einige Rollen aufbürden kann.

Nur weil Du mit der Kiste nicht zurecht kommst, musst Du nicht glauben, dass Du mit kaum bewährter "Neuware"
für teuer Geld alles wieder schick bekommst ...

Thomas bringt es auf den Punkt, Schritt eins ist so oder so erst mal den bestehenden SBS in Ordnung zu bringen. Wenn das AD und das DNS nicht richtig funktionieren, geht eine Migration auf eine andere Maschine meist eh in die Hose, weil beim Verschieben der Rollen oder beim Replizieren irgendwas hängt. Ich kann da ein Lied davon singen.

Wenn ich heute eine Migration auf neue Hardware vornehmen muss oder eine Domäne anheben, so hole ich mir als erstes beim Kunden mal ein Acronis Image vom bestehenden Server der migriert werden soll. Dann wird das Image auf eine Maschine bei mir im Labor aufgespielt und erst mal alles auf Herz und Nieren geprüft? Laufen alle Dienste, gibt es problematische Ereignisse... Wenn was behoben werden muss, erstelle ich darüber ein Protokoll, wie ich vorgegangen bin, denn das muss genau so am Produktivsystem auch gemacht werden. Dann migriere ich die Maschine im Labor bei mir auf die neue Zielhardware, die der Kunde bekommt. Treten Fehler auf, werden diese im Labor ohne Zeitdruck gelöst und der Lösungsweg dokumentiert. Dann wird am Ende noch geprüft, ob die Migration wirklich erfolgreich war und alle Dienste auch sauber laufen. Dann und erst dann vereinbare ich mit dem Kunden einen Migrationstermin an einem Wochenende. Nur so bekommt man das stressfrei über die Bühne.

Fazit:
1. Vor der Migration muss die bestehende Maschine vernünftig laufen.
2. Migration vorab im Labor simulieren.
3. Immer! mit Images arbeiten um im Problemfall einen Rollback der ganzen Aktion machen zu können.
4. Die Punkte 1-3 nicht zu beachten ist Harakiri.
itfour
itfour 25.01.2013 um 08:43:17 Uhr
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Aus meine Erfahrung: Installiere Server 2008 - Du kannst Server 2012 Downgraden - 2012 bringt als Server nicht soviel neues, ausser Du willst HyperV einsetzen. Exchange musst Du neu kaufen und installieren. Dann kannst Du die Mailboxen verschieben.
Der Tipp mit dem Systemhaus ist sicher richtig! Du musst am Ende die Überreste des SBS entfernen, sonst verfolgt der Dich bis ans Ende Deiner Domain.
keine-ahnung
keine-ahnung 25.01.2013 um 08:59:01 Uhr
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Zitat von @itfour:
Du musst am Ende die Überreste des SBS entfernen, sonst verfolgt der Dich bis ans Ende Deiner Domain.

Na ganz so gruselig ist das nun auch wieder nicht, weder DENIC noch der Hoster sind am lokalen OS interessiert face-wink

LG, Thomas

p.s.: Ja, ich habe heute meinen Krümelkackertag ...
itfour
itfour 31.01.2013 um 17:00:53 Uhr
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Also mit Domain habe ich nicht Deinen Internet-Domain gemeint - sondern Deine Domaine auf dem Server, die Du ja sicher vom SBS mitziehen willst auf den neuen Server - sonst alle Profile und Konten und PC und und und neu einrichten!!!
91863
91863 11.09.2013 um 10:11:53 Uhr
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Wir ersetzen ständig Server SBS . Wir machen immer einen neuen Server 2012 mit Hyper V. Dann 2 Instanzen. ERster Virtueller Server mit DC , File etc...
Zweiter Server separat mit Exchange 2013.

Gruss
Ralf