118166
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Jeder darf alles lesen in einem Helpdesktool ?

Hallo Zusammen,

meine Frage:
Ist es aus Datenschutzrecht erlaubt in einem Helpdesktool,dass jeder jedes Ticket und seine Antworten/Fragen lesen darf?

Aktuelles Beispiel:

Ein Abteilungsleiter möchte gerne Zugriff auf alle Tickets von seinen Mitarbeitern haben, damit er nachvollziehen kann, was aktuell für Probleme, Denkweisen gibt etc.

Ich bin der Meinung, das geht aus Datenschutzrechtlichen Gründen nicht.

Kann aber leider nirgends etwas dazu finden.
Hat jemand einen Rat oder Hinweis, wo ich so etwas in einem Gesetz nachlesen kann?

Danke schon mal für die vielen Antworten.

Grüße
Prozessdiplomat

Content-Key: 251139

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Ausgedruckt am: 29.03.2024 um 05:03 Uhr

Mitglied: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 07.10.2014 um 08:24:57 Uhr
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Zitat von @118166:

Kann aber leider nirgends etwas dazu finden.
Hat jemand einen Rat oder Hinweis, wo ich so etwas in einem Gesetz nachlesen kann?


Frag den betriebsrat. Ihr habt doch einen? Wenn nciht, wird es Zeit, einen zu wählen.

Oder frag einen Fachanwalt für Arbeitsrecht.

Alles was wir Dir hier sagen ist irrelevant, weil wir i.d.R. keine Juristen sind und Dir da keinenverbindlichen Rat geben können.

lks

PS: Ich bin auch der Ansicht, daß der Zugriff auf die einzelnen Tickets nicht gerechtfertigt ist. Was man aber machen könnte, für die Abteilung eine (anonymisierte) Statistik aufstellen, welche Probleme wie oft auftauchen.
Mitglied: GuentherH
GuentherH 07.10.2014 um 09:44:29 Uhr
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Ein Abteilungsleiter möchte gerne Zugriff auf alle Tickets von seinen Mitarbeitern haben, damit er nachvollziehen kann, was aktuell für Probleme, Denkweisen gibt etc.

Was hat das jetzt mit Datenschutz zu tun? Warum glaubst du ist er Kollege Abteilungsleiter? Weil er den Kopf hinhalten muss, wenn ein Mitglied des Teams Murx baut. Wenn es nach deinem Verständins geht, dann darf auch ein Meister in einer Tischlerei nicht mehr die Arbeiten seiner Lehrlinge kontollieren. Fällt ja unter Datenschutz face-wink

LG Günther
Mitglied: cse
cse 07.10.2014 um 09:44:36 Uhr
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Moin,

mir stellt sich die Frage, warum der Cheff nicht wissen darf was sein Angestellten so machen?
Ich mein das sind ja keine Mailpostfächer wo auch mal was Privates enthalten sein kann. Dort sollte doch ausschließlich dienstlicher Inhalt vorliegen.
Mitglied: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 07.10.2014 aktualisiert um 10:00:01 Uhr
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Zitat von @GuentherH:

> Ein Abteilungsleiter möchte gerne Zugriff auf alle Tickets von seinen Mitarbeitern haben, damit er nachvollziehen kann,
was aktuell für Probleme, Denkweisen gibt etc.

Was hat das jetzt mit Datenschutz zu tun?

Nicht mit Datenschutz, sondern mit Leistungskontrolle udn Überwachung. Die ist zwar erlaubt, aber es gibt dafür gesetzliche beschränkungen nach Umfang und Art. Und da ist es durchaus angebracht, sich vorher schlau zu machen, bevor man das Kind in den Brunnen wirft.

Man könnte das natürlich auch anders lösen, inden der Abteilungsleiter seine Untergebenen anweist, einfach eine Kopie jedes Supportcalls an ihn zu schicken. face-smile

lks

Nachtrag: Auch wenn der Typ Abteilugnsleiter ist, kann es auch durchaus sein, daß es der Firmenpolicy oder den Ansichten des Betriebsrates widerspricht, daß er die Tickest sich zu Gemnüte führt. ggf. ist das nicht mal sein Aufgabenbereich, daß er sich um die Tickets kümmern darf.

Nachtrag2: Da wir die Situation udn Konstalleation vor Ort nicht kenne, können wir eigentlich nur "allgemeine" Ratschläge geben. Man ist nur auf der sicheren Seite, wenn man den Betriebsrat oder einen Fachanwalt hinzuzieht.
Mitglied: 118166
118166 07.10.2014 um 13:04:37 Uhr
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Vielen Dank für die Anwtorten face-smile.

Habe mich vielleicht etwas falsch ausgedrückt, enstchuldigung. Es geht nicht nur um die eigenen Mitarbeiter sonder auch um alle anderen im Unternehmen.
Sprich, er möchte gerne dieses Tool nutzen wie eine Wissensdatenbank.Einblick in jedes Ticket, so dass alle alles sehen können.

Bedeutet der AL kann auch nachlesen, was Frau XY aus einer anderen Abteilung für Tickets oder Fragen hat. Was Sie evtl nicht kann...!

LKS da gebe ich Dir absolut recht, nur weil er AL ist, bedeutet das noch lange nicht er hat alle Rechte.
Der AL hat mit der IT nix zu tun, ist nur Anwender.
Ich finde heutzutage, darf man ruhig zweimal nachfragen.

Bertriebsrat haben wir hier keinen.

Mir wäre ein Tipp für ein Nachschlagewerk speziell in diesem Fall hilfreich.

Wie ist das bei Euch allen, in Euren Unternehmen?
Mitglied: cse
cse 07.10.2014 um 15:34:14 Uhr
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Hi,

ist auch gut, dass du sowas nicht stupide ausführst!
bei uns ist es so:

1. user --> sieht nur seine eigenen Tickets/Calls
2. operator2 --> sieht alle Tickets gruppenweit

sehr dünn ausgestattet wie ich finde, aber reicht.
Bei mir am Standort bin ich also der einzige mit Funktion 2. Ansonsten halt in der Zentrale im Ausland können alle IT-Jungs und Mädels Funktion 2.

wer ist denn über dem AL? Bzw. was sagen die anderen ALs dazu, dass ihre eigenen MA "überwacht" werden sollen.
Ich denke hier sollte es ein größeres Meeting mit allen beteiligten Abteilungen geben, sowas muss auf jeden Fall besprochen werden und ggf. holt ihr euren Anwalt dazu.
Mitglied: 118166
118166 05.11.2014 um 11:37:41 Uhr
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Hallo zusammen,

ich habe jetzt einen Lösungsansatz von einem Datenschutzbeauftragten bekommen.
Die Antwort :

Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) regelt in § 3a den Grundsatz der Datenvermeidung und Datensparsamkeit. Dies bedeutet, dass so wenig
wie möglich personenbezogene Daten zu erheben, zu verarbeiten und zu nutzen sind. Weiter führt § 3a BDSG aus, dass insbesondere personenbezogene
Daten zu anonymisieren oder zumindest zu pseudonymisieren sind, soweit dies nach dem Verwendungszweck möglich ist und in keinem unverhältnismäßigen
Aufwand steht.

Für jeden den es interessiert.

Also, wie Ihr seht es ist alles nicht mehr so einfach---- und das ist gut so.
Geht uns ja alle an.

In diesem Sinne face-smile