aluckner
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Ausfallsicherer Server

Hallo an alle Leser,

habe eine Aufgabe bekommen, einen Lösung für fast ausfallsicheren Server zu suchen bzw. eine Möglichkeit in Falle eines Totalausfalls des Servers (windows2003 Domäne), relativ schnell auf einen anderen Server (selbe Domäne) umzuschalten. Habe schon einiges über Clustersysteme gelesen und verstanden, daß der Kostenaufwand für kleinere Unternehmen sehr hoch ist. Mein Gedanke ist zwei Server hinzustellen und über ein NAS-System zu verbinden. Die Server müssten einen identischen Namen haben, weil die eingesetzte Software sonst nicht ohne weiteres portiert werden kann. Die SQL-Server auf beiden zu installieren und die Datenbanken auf dem NAS-System.
Der Vorteil dieser Konfiguration wäre, so denke ich, die Hardwareunabhängigkeit über längere Zeiträume. Falls mal ein Mainboard nach 3 Jahren ausfällt, könnte man auf den zweiten Server umschalten und in Ruhe den defekten wieder neu aufbauen und installieren.
Eine Rücksicherung eines Systems nach 2-3 Jahren, ist beim Mainboardwechsel und anderen Teilen, wohl nicht so unproblematisch und Zeitintensiv. Während der Installation, ist in der Firma dann Urlaub für die Mitarbeiter angesagt.

Hat schon Jemand schon ein solches System schon getestet, oder gibt es da noch bessere Lösungen?

Würde mich über eine Antwort freuen

ALuckner

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MagicM
MagicM 30.05.2007 um 18:08:08 Uhr
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Hallo,

zunächst muss man fragen, wie viel Budget Du hast. Ein paar mehr Angaben (Netzwerk, Anzahl User, wieviele/welche Server habt ihr schon, welche Anwendungen sollen ausfallsicher laufen, usw. ) wäre gut.

„Ausfallsicherer Server“ zu fordern ist ja das eine, aber auch dann das Budget zur Verfügung gestellt zu bekommen wenn es in die 10.000 Euros geht, ist das andere. Wie viel Ausfallsicherheit ist denn bei dir vertretbar? Siehe WIKI


Durch den Einsatz (mind.) eines weiteren Servers mit AD bist Du ja schon mal bei der Windows-Domäne auf der sicheren Seite. Dieser kann ja parallel auf ner 08/15 PC-Hardware laufen. Einen baugleichen Standby-Server in die Ecke zu stellen ist meiner Meinung nach i.d.R. nicht mehr zeitgemäß.

Hier einige Anregungen:
  • Markenhardware (z.B. von den 4-5 großen Herstellern), redundante Hardware (z.B. Netzteil, NIC,..). Keine PC-Komponenten vom "PC-Schrauber von der Ecke"
  • Abschluss einer Garantieverlängerung vom Hersteller, z.B. mit 7 x 24 Stunden für 3 Jahre (mit/ohne Systemwiederherstellungsoption).
  • Virtualisierung von Servern (VMWare) in Kombination mit SAN, um unabhängig von der Hardware zu sein. WIKI


M.
Supaman
Supaman 30.05.2007 um 21:02:55 Uhr
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hochverfügbarkeit wird heutzugate sehr gerne über virtualisierung gelöst, hat z.b. den vorteil das ein einmal aufgesetztes system (relativ) hardwareunabhängig ist. google mal nach "virtuozzo".
ALuckner
ALuckner 31.05.2007 um 14:38:44 Uhr
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Es handelt sich um ein Netzwerk mit ca. 16 Win-XP-Clienten, eine ca. 3-4 Jahren W2k-Server, einer speziellen SQL-Server-Software, einer Tobit David10-Software für e-mail, fax und Termine. Entprechende Hardware, wie ISDN-Karte, Dat-Streamer usw. Einen baugleichen Server kann ich da jetzt nicht mehr hinstellen, weil es natürlich keine Teile mehr gibt. Problem ist die SQL-Software und Tobit. Beide stützen sich auf den Domänen- und Servernamen um zu funktionieren. Das heißt, beide Server gleichzeitig mit selben Namen zu laufen ist nicht möglich, ausser der Einer ist vom Lan getrennt. Budgetvorstellungen liegen natürlich nicht bei 10.000 Euros. Ich denke jedoch, es müsste sich eine Lösung finden, die bei Platinen oder Totalausfall, innerhalb weniger Stunden wieder einen funktionierenden DC im Netzwerk zu haben. Gegebenfalls 2 Server vollinstalliert. Identische logische Einrichtung(Name usw.), Hardware unterschiedlich, wobei die ISDN-Karte gleich sein müsste, Bei Ausfall des Ersten, den Zweiten ans LAN, Datenplatte (mögl. NAS) anschliessen und es könnte laufen. Verlust: Möglicherweise 2-Std. Kaffeepause für Alle ausser Admin.

Übrigens, Markenware muss nicht immer sein. Habe einige Server schon zusammengeschraubt und die liefen und laufen besser als einige wesentlich teurer mit grossen Namen. Aber da denkt jeder das seine und das ist gut so.

Warte auf weitere Anregungen und danke.
ALuckner
ALuckner 31.05.2007 um 14:44:43 Uhr
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Danke für den Hinweis, bin jedoch, soweit ich das verstanden habe, nicht scharf darauf auf einem Server mehrer Betriebssysteme laufen zu lassen, sondern was passiert wenn der Server völlig austeigt un man neue Platinen einbauen muss. Die Probleme mit CPU-Sockel, RAM-Plätzen ISA, PCI, AGP-Karten sind dann die Folge. Und dann die Ausfallzeit bei nur einem DC mit lebenswichtigen Software.
MagicM
MagicM 02.06.2007 um 11:55:21 Uhr
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Danke für den Hinweis, bin jedoch,
soweit ich das verstanden habe, nicht scharf
darauf auf einem Server mehrer
Betriebssysteme laufen zu lassen, sondern was
passiert wenn der Server völlig austeigt

Ja, das ist ja gerade der Witz an der Sache. Die VMWare (meinetwegen auch ein anderer Hersteller) liefert das "Wirtssystem", dass sich mehr oder weniger leicht installieren lässt. Auf diesem System startest Du dann die virtuellen Maschinen. ( 1 x Win2003 mit SQL, 1 x Win2003 Exchange,..) Durch spezielle Treiber sind dann die virt. Maschinen vollkommen unabhängig von der physk. Hardware.

Durch Toools (VMotion) kannst Du dann die Maschinen bei drohenden Ausfall auf einen anderen Wirtssystem ziehen.

Bevor ich aber mir nen Wolf schreibe:
ALuckner
ALuckner 04.06.2007 um 11:35:17 Uhr
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Besteht auch die Möglichkeit unter VMWare spezielle Gerätetreiber zu installieren? So weit ich jetzt gelesen hab, werden die kostenlose Versionen auf Windows oder auf Linux aufgesetzt und die konstenpflichtige bring ein eigenes Betriebssystem mit. Ich muß ja irgendwie den Server ertmal hochfahren und dann die V-Maschinen erst starten. Ist das richtig so?
Genios
Genios 16.06.2007 um 21:42:58 Uhr
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Wir haben ähnliches Problem, zumindest was den David (Tobit) an geht.
Wir haben es folgendermassen gelöst:
2 Neue HP ProLiant G5 Server, einen fertig konfiguriert im Raid 0+1.
In beide Server baugleiche ISDN und etc. Karten rein.

Dann brauchst Du im Ausfallfall nur die Platten tauschen, den zweiten Server ins Netz hängen und fertig. Ist die günstigste Alternative.

Im Gegenzug zu einem Cold Stand By System hilft Dir wahrscheinlich nur ein Cluster System.
Bei dieser Lösung übernimmst Du ja quasi das OS mit der DB und der Software einfach in den Cold Server.

Die Daten Deiner DB kannst DU ja auf den alten Server replizieren und die dateibasierenden Daten per Robocopy / Xcopy täglich sichern.
coindigger
coindigger 12.11.2007 um 22:09:30 Uhr
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Also ich habe gerade einen wunderbaren vmware basierten cluster aufgestellt:
2 HP Server mit jeweils 2x 160 und 2x 250GB gespiegelten Hardware RAID PLatten.
Auf beide ein Standard Debian rauf.
Beide Server hängen über Netz A am Switch der Firma.
Beide Server sind über Netz B per GbE gekoppelt.
Von den 2x 160GB sind 2x 100GB für ein Filesystem1 definiert.
Die beiden 2x 250 sind Filesystem 2.
Filesystem 1 ist primär auf Server 1 und wird in Echtzeit auf Server 2 repliziert (drbd0).
Filesystem 2 ist primär auf Server 2 und wird in Echtzeit auf Server 1 repliziert (drbd1).
Auf beiden Debians setzt ein vmware auf.

Server 1 lässt in der vmware auf den 2x 100GB einen sbs2003 DC mit Exchange laufen.
Heartbeat ist so konfiguriert, dass im Falle eines Ausfalls oder einer Nichtverfügbarkeit von Server 1 der Server 2 sein drbd0 primär schaltet und innerhalb von Sekunden den DC in seiner eigenen virtuellen Umgebung hochfährt.

Server 2 lässt in seiner vmware auf den 2x 250GB einen W2k3 File- und Printserver laufen.
Auch dieser wird ja auf die 2x 250GB auf Server 1 in Echtzeit repliziert.
Hier habe ich aber keinen automatischen Failover aufgesetzt, aber da kann man per 3 Kommandos innerhalb von 60s auf Server 1 den W2K3 Server in der vmware zusätzlich zum DC starten.

HP Proliant mit P4 3.3GHz DualCore, 2GB RAM, HW RAID und 4 Platten je ca. 1800 Euro.
zzgl. Betriebsysteme.
That´s it.

Tom
ALuckner
ALuckner 13.11.2007 um 15:37:48 Uhr
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Hallo coindigger,

gratuliere zu dieser Lösung. Habe meine Server ebenfalls unter vmware am laufen. Habe jedoch die Hardware uns selbst gebaut. Mit einem Hardware-Raid und usb-fritz-Card sogar David-Software darauf laufen und es geht alles ganz gut. Das nächste mal würde ich ein anderes Mainboard benutzen, weil von den eingesetzten 4GB-Ram wurden nur ca. 3GB erkannt. Es liegt wohl am Chipsatz der Boards. Es gibt jedoch keine Geschwindigkeitsnachteile unter wmware. Bin von dieser Lösung begeistert, weil schon das Backup dadurch fantastisch funktioniert. Hatte versuchsweise auf einem anderen compi dieses Backup kopiert und schon lief ein baugleicher Server im Netz. Externe USB-Platten werden erkannt und Terminaldienste funktionieren auch. Es ist eine Lösung, die ich jedem Betrieb empfehlen kann.