mali
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Empfehlungen zum praktischen Einsatz der Virtualisierung

Virtualisierung ist ein interessantes Thema auch im Supportbereich.
Ich hoffe hier auf einige Empfehlungen und praktische Tipps.

Zu Test- und Supportzwecken möchte ich mir ein leistungsstarkes PC-System zulegen.
Ich betreue ein mittelständisches Softwaresystem bei verschiedenen Kunden in verschiedenen Versionsständen.
Um den jeweiligen Versionsstand bearbeiten zu können will ich diese auf meinem neuen PC in verschiedenen Virtuellen Maschinen laufen lassen.

Dazu habe ich einige Fragen:

1. Hardwareempfehlung (außer dass der PC schnell sein soll)
2. Können Grafikkarten mit 2 DVI-Displays in der Virtuellen Maschine betrieben werden?
3. Welches System erscheint euch als das Praktikabelste? (Vmware, Virtual Box, Virtual PC)
4. Welches Wirtssystem könnt Ihr empfehlen (Windows, Linux)?
5. Kann man den virtuellen Maschinen den im Wirtssystem (Windows) nicht zugewiesenen RAM-Speicher zuordnen. Macht es also Sinn den RAM mit 8 GByte auszustatten und kann man den vom Windows nicht genutzten Speicherbereich einer VM zuweisen?

Vielen Dank vorab für Eure Hinweise.

Content-ID: 115333

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maretz
maretz 05.05.2009 um 16:20:40 Uhr
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Moin,

Frage 1: Hast du dich schonmal mit VMWare & Co beschäftigt?

1) Die Hardware-Empfehlung hängt von deiner Software ab... Große Datenbank-Systeme sollten ne schnelle Festplatten (geringe Zugriffszeit) und viel RAM haben. Ein Videoschnittsystem sollte dagegen bei der Festplatte nen hohen Datentransfer haben - da du oft große Daten einliest...

2) Grafikkarten mit 2 Displays in nem VM-System wird wohl eher nicht gehen -> da du da eine virtuelle Grafikkarte hast und diese meist nur 1 Display ansteuern kann...

3) Naja - ich arbeite mit VMWare und bin zufrieden... Da kann ich die Maschine auch mal unter Linux starten lassen - bei Virtual PC wird das eher nicht gehen... Aber imo. ist das eher eine Glaubenskriegerfrage - ich glaube im Praxisbetrieb macht das nicht sooo viel aus...

4) Womit kennst du dich besser aus? Gut - dann hast du die Antwort auf deine Frage... (Ob Linux oder Windows besser ist? "Ich verwende das Betriebssystem welches meine Anwendung erfordert - ich habe keine Zeit meine Anwendung dem Betriebssystem anzupassen")

5) Du legst bei VMWare vorm Start der VM-Maschine fest wieviel RAM diese bekommen soll... Daher ist eine Einstellung "nimm den Rest" nicht möglich - und auch nicht zu empfehlen...- was würde passieren wenn du während die VM läuft noch nen Programm startest? Richtig -> die VM hat den Speicher bereits angefordert und ab jetzt muss jeder Speicherzugriff ausgelagert werden. Da der RAM in der VM auch nur abgebildet ist würdest du daher jeden Speicherzugriff der VMWare in deine Swap-File auslagern... Du kannst dann auch Rente einreichen - denn bis da was passiert bist du reif für die Rente...
77559
77559 05.05.2009 um 22:13:10 Uhr
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Zitat von @mali:
Zu Test- und Supportzwecken möchte ich mir ein leistungsstarkes PC-System zulegen.
Ich betreue ein mittelständisches Softwaresystem bei verschiedenen Kunden in verschiedenen Versionsständen.
Um den jeweiligen Versionsstand bearbeiten zu können will ich diese auf meinem neuen PC in verschiedenen Virtuellen Maschinen laufen lassen.

Ich hatte kürzlich ähnliche Vorgaben. Aber auch einige zusätzliche Einschränkungen.
Wenn eines der Betriebssysteme mit 3d Grafikkarten umgehen können muss, ist die Entscheidung damit schon für das Basissystem gefallen, denn 3D Virtualisierung steckt gerade mal in den Kinderschuhen. Für mich hieß das dann Windows.

Wenn du mehrere VMs parallel performant laufen lassen willst, brauchst du Speicher. Mit 32bit OS ist dann bei ca 3,3GB Schluß (Es gibt zwar RAM Disks die das Mehr nutzen können aber das ist nur ein Alibi für ne 64bit Cpu)
Also ein 64Bit OS:
  • XP 64 veraltet und Treiber problematisch,
  • Vista 64 wird gerade auf der Ziellinie überholt und dafür wollte ich jetzt kein Geld mehr rausschmeissen.
  • Also XP32 drauf und noch daneben Windows 7 Beta 64 bit zum Testen. Und HEUTE wird der RC runtergeladen und drauf gepackt.

Dual Core macht bei den Anforderungen auch keinen Sinn - also Quadcore.
AMD oder Intel, DDR2 oder DDR3, bewährte oder neue Technik.
Nach vielen Vergleichen von Testberichten und Preisen über Geizhals war mein Fazit:

Core-i7-920, 6 GB DDR3, Asus Mainboard ohne Schnickschnack, Geforce GTX 285 auch von Asus
2 * 3,5" Sata Platten mit Rahmenlosen Einschub und zus. externem Gehäuse (klappt Super und ist schnell)
Für kleinere Sachen noch ein 2,5" Wechseleinschub mit USB & eSata.
Schlichtes schwarzes LanCool Gehäuse ohne Rambo-Allüren aber mit genug Luftdurchsatz; auch an heissen Tagen (mit 3 Gehäuselüftern immer noch erträglich leise face-wink)

Meine Konfiguration

Dazu habe ich einige Fragen:

1. Hardwareempfehlung (außer dass der PC schnell sein soll)
siehe oben. (inkl. Monitor mit TV ~ knapp 2K€) nach oben keine Grenzen mit mehr Ram/Platten/Grafik/GHz-CPU.

2. Können Grafikkarten mit 2 DVI-Displays in der Virtuellen
Maschine betrieben werden?
Die Virtualisierer entwickeln sich weiter, ich meine ich hab das zumindest auf einer Roadmap gesehen.

3. Welches System erscheint euch als das Praktikabelste? (Vmware, Virtual Box, Virtual PC)
VirtualPc ist derzeit in einer niedrigeren Klasse aber Parallels fehlt noch.
IMO sind die in etwa gleichwertig mit ggfs besserem Support bei den kostenpflichtigen, wobei eben VMware Player/Server und VirtualBox nichts kosten.

4. Welches Wirtssystem könnt Ihr empfehlen (Windows, Linux)?
Das hängt von deinen Anforderungen ab, bei sehr neuer Hardware auf dem Host ist die Treiber Versorgung bei Windows meist eher gegeben.

5. Kann man den virtuellen Maschinen den im Wirtssystem (Windows) nicht zugewiesenen RAM-Speicher zuordnen. Macht es also Sinn den RAM mit 8 GByte auszustatten und kann man den vom Windows nicht genutzten Speicherbereich einer VM zuweisen?
Wie maretz schon schrieb kann die Zuteilung vor dem Starten geändert werden, im allgemeinen braucht der Gast nicht ganz so viel Speicher im Vergleich zum direkten "Eisen" da primär der Host die Verwaltung leistet.

Vielen Dank vorab für Eure Hinweise.
Gern geschehen.

Gruß
LotPings
Logan000
Logan000 06.05.2009 um 13:16:52 Uhr
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Moin Moin

Um das mal kurz zusammenzufassen:

Zu 1: Soviel RAM und CPU-Kerne wie techisch möglich/bezahlbar. RAM noch wichtiger als Kerne.
Zu 2: Stand jetzt: Nein.
Zu 3: Für Test/Support egal (Geschmacksfrage).
Zu 4: Zuerstmal 64bit. Dann hängt das doch arg von deiner Entscheidung bei 3. ab.
Zu 5: Entfällt wegen 4.

Gruß L.