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maximale Clients bei Dateiservern? z.B. FreeNas oder Debian

Hallo Miteinander, ich suche jetzt schon länger nach den maximalen Clients von Dateiservern. Im Detail Interessiere ich mich gerade für FreeNas, Openfiler und den c´t Debian Server.

A. Wie setzt sich die Maximale Anzahl von Clients (jeweils drei Netzlaufwerke auf drei Freigegebene Ordner) zusammen?

B. Wo ist der Flaschenhals? Ist dass die Netzwerkkarte, die Software, der Prozessor, der Arbeitspeicher? Gibt es gar keine Maximale Anzahl von Clients, vielleicht nur eine Art Warteschlange?

C. Gibt es einen Praxiswert ? z.B. "läuft vernünftig bis 30 Clients" oder "ab 40 brauchst du ein Cluster"

Viele Dank für eure Hilfe,
Oli

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Ausgedruckt am: 26.11.2024 um 21:11 Uhr

aqui
aqui 20.11.2007 um 10:33:18 Uhr
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Auf C kann man dir keine Antwort geben denn das hängt von B ab. So dreht man sich also im Kreis.

Des weiteren muss man wissen in welchem Umfeld das NAS eingesetzt wird. Speichern dort 20 Leute nur ab und zu mal ein File oder werden dort täglich gigabyteweise Grafikdateien verschoben...alles Parameter die du nicht beschreibst und die ein verlässliche Antwort unmöglich machen.

Fakt ist das die Gesamtperformance im wesentlichen von 3 Faktoren abhängt:
1.) Plattengeschwindikkeit und Plattencontroller
2.) Art und Weise bzw. Geschwindikkeit des Bussystems zw. Plattencontroller und Netzkarte
3.) Performance der Netzkarte

Nicht unerheblich ist natürlich noch die Infrastruktur deines Netzes. Also ob du da noch mit alter Hub Technologie arbeitest, ein dummes flaches Layer 2 netz für alles nutzt oder ein performantes mit VLAN segmentiertes Netzwerk bei mehreren Usern. Auch ein Punkt wozu du nichts sagst face-sad

Wenn du für das System also ein Mainbord nimmst was das Netz und Plattencontroller über die North- oder Southbridge des Chipsatzes direkt dran hat oder mindestens PCIx als Bus benutzt, schnelle SATAII Platten and unabhängigen Ports benutzt, ggf. noch 2 parallel GiG LAN Ports hast die man aggregieren kann am LAN Switch mit LACP, wirst du sicherlich erheblich mehr als deine 30-40 User bedienen können.
blenderman
blenderman 20.11.2007 um 10:59:20 Uhr
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Vielen Dank, Du hast mir sehr gut und ausführlich weitergeholfen.

Entschuldige meine Unbeholfenen Fragen aber ich wollte mich so Allgemein wie möglich Erkundigen. Jetzt weiß ich wo wir Recherchieren und Planen müssen. Ich würde mich zu einem späteren Zeitpunkt an dieser Stelle gerne noch mal melden.

Viele Grüße,
Oli
runlevel2
runlevel2 20.11.2007 um 10:59:23 Uhr
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Hy,

vermutlich beziehen sich Deine Fragen hauptsächlich auf Samba (http://www.samba.org)

A. Wie setzt sich die Maximale Anzahl von
Clients (jeweils drei Netzlaufwerke auf drei
Freigegebene Ordner) zusammen?

Bei Samba bildet jeder angemeldete User einen eigenen Prozess. Dieser hat dann drei Verbindungen, usw. Die Begrenzung ist meist die Hardware. Eine Software-Begrenzung ist mir nicht bekannt. Vielleicht die maximale Anzahl an Prozessen des Betriebssystems.



B. Wo ist der Flaschenhals? Ist dass die
Netzwerkkarte, die Software, der Prozessor,
der Arbeitspeicher? Gibt es gar keine
Maximale Anzahl von Clients, vielleicht nur
eine Art Warteschlange?

Der Speicher ist das Wichtigste. Bei einem Fileserver nicht am Speicher sparen! Und dann natürlich schnelle Festplatten. Wenn Du IDE-Platten verwendest, reicht eine 100MBit-Karte locker. Gigabitkarten können nur schnelle SCSI- oder SAS-Platten über längere Zeit füttern. Solche Platten brauchen natürlich auch einen schnellen Controller. CPU kann man vernachlässigen.

Samba ist der performanteste CIFS-Server den ich kenne. Die Hardwareanforderungen liegen ca bei der Hälfte eines Win-Systems.



C. Gibt es einen Praxiswert ? z.B.
"läuft vernünftig bis 30
Clients" oder "ab 40 brauchst du
ein Cluster"

Wie ober bereits erwähnt, gibt es viele Faktoren. Wenn z. B. im Unternehmen eine Warenwirtschaft eingeführt wird, arbeiten alle nur noch auf der Datenbank und nicht mehr mit Office-Dateien auf dem Fileserver. Die Laufwerke werden aber trotzdem verbunden und der Fileserver idelt den ganzen Tag vor sich hin.

Wenn sich auf der Kiste was rührt, kommst Du bei ca 10 Usern mit einem PIII, 512MB RAM und SATA-Platten gut hin. In dieser Preisklasse kannst Du auch Software-Raid verwenden. Schnelle Controller kosten richtig Geld. Wenn Du 300 - 500 User mit einem Server bedienen willst, solltest Du über eine SUN Sparc mit FibreChannel-Platten nachdenkenface-wink. Das sind reine Erfahrungswerte ohne jegliches Clustering oder Load-Balancing.

Gruss, runlevel2
blenderman
blenderman 20.11.2007 um 11:04:33 Uhr
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Wow Ich werde solangsam Richtig schlau und viele Wissensbrocken ergeben solangsam ein Konzept.... Vielen Dank auch Dein Beitrag hat mir sehr weitergeholfen.

Es geht auf alle Fälle nur um einen reinen Fileserver. Speichern (viele Clients, wenig Traffic) und Abrufen (einzelne Clients, hoher Traffic auf einmal) von Bildsequenzen.

Viele Grüße und bis bald,
Oli
aqui
aqui 20.11.2007 um 13:07:06 Uhr
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@ runlevel2

...reicht eine 100MBit-Karte locker... Da hast du dich aber sicher vertippt oder ??? Das wäre fatal, denn damit wäre das Netzwerk sein Flaschenhals und das unnötigerweise !!!
Gigabit Ethernet liefert Daten mit ca. 100 Byte/s (man achte auf das Byte) moderne Festplatten schaffen heute so zwischen 70 und 80 Byte/s. Ein 100 Mbit Netzwerk wäre damit heillos überfordert es sei denn blenderman hat nur 2 Clients im Netz und keine 20 !!

Ein GiG Netzwerk ist also zwingende Voraussetzung für ein performantes NAS allein schon aus dem Grunde um die 30 100 Mbit Clients performant an den Server anzubinden, denn diese 30 Clients treffen sich dort alle wieder....
Bei 100 Mbit bleiben dann rein rechnerisch eine Nettobandbreite von 3,3 Mbit was dann gerade mal 400 kByte Transferrate wären...kein besonders performantes NAS dann. OK das ist eine rein theoretische Rechnung die von einem theoretischen gleichzeitigen Zugriff ausgeht aber man kann sehen in welche Dimensionen man mit 100 Mbit kommt...
Moderne Mainbords haben heute allemal GiG Ethernet an Bord so das dieser Punkt so oder so theoretisch ist.
Wichtig ist nur das dein Switch dann ein GiG Netzwerkport hat fürs NAS und nicht nur 100 Mbit Ports !!!
runlevel2
runlevel2 20.11.2007 um 17:42:01 Uhr
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Hy allerseits, hallo aqui,

in der Therorie gebe ich Dir in allen Punkten recht. Wie oben beschrieben, habe ich Erfahrungswerte wiedergegeben.

...reicht eine 100MBit-Karte locker...
Da hast du dich aber sicher vertippt oder ???
Das wäre fatal, denn damit wäre das
Netzwerk sein Flaschenhals und das
unnötigerweise !!!
Gigabit Ethernet liefert Daten mit ca. 100
Byte/s (man achte auf das Byte) moderne
Festplatten schaffen heute so zwischen 70 und
80 Byte/s. Ein 100 Mbit Netzwerk wäre
damit heillos überfordert es sei denn
blenderman hat nur 2 Clients im Netz und
keine 20 !!

Bei meinen Tests mit IDE- und SATA-Platten aktueller Bauart brachen diese bereits beim zweiten oder dritten parallelen Kopiervorgang massiv ein. Parallele performante Zugriffe können nur SCSI- oder SAS-Platten ableisten. Wenn z. B. mehrere User das Kopieren unterschiedlicher 100MB-Dateien anstossen, können IDE- oder SATA-Platten den maximalen Durchsatz nur in den ersten Sekunden aufrecherhalten. Dann ist erstmal Schicht. Daher lohnt es sich beispielsweise kaum, in einen betagten PIII eine Gigabit-Karte einzubauen. Moderne Boards haben Gigabit dabei, warten aber oft auf die Daten vom Busface-wink.



Ein GiG Netzwerk ist also zwingende
Voraussetzung für ein performantes NAS
allein schon aus dem Grunde um die 30 100
Mbit Clients performant an den Server
anzubinden, denn diese 30 Clients treffen
sich dort alle wieder....
Bei 100 Mbit bleiben dann rein rechnerisch
eine Nettobandbreite von 3,3 Mbit was dann
gerade mal 400 kByte Transferrate
wären...kein besonders performantes NAS
dann. OK das ist eine rein theoretische
Rechnung die von einem theoretischen
gleichzeitigen Zugriff ausgeht aber man kann
sehen in welche Dimensionen man mit 100 Mbit
kommt...
Moderne Mainbords haben heute allemal GiG
Ethernet an Bord so das dieser Punkt so oder
so theoretisch ist.
Wichtig ist nur das dein Switch dann ein GiG
Netzwerkport hat fürs NAS und nicht nur
100 Mbit Ports !!!

Das betrifft hauptsächlich die Backplane des Switches. Der Switch (oder die Switche) müssen beim Gesamtkonzept des Netzwerks berücksichtigt werden. Ein hochperformanter Server, der an einem SOHO 8-Port Switch hängt, macht defenitiv keinen Sinn.

In meinem vorherigen Posting habe ich Fallbeispiele beschrieben, weil wenig Info zur Umgebung kam. In vielen kleineren Firmen wird die Hardware bis zum Schluß ausgereitzt. Das ist auch ein Grund, warum viele Fileserver mit Linux und Samba laufen; der Ressourcenbedarf ist einfach geringer. Daher mein Beispiel mit IDE-Platten und 100Mbit-Karte. Bei einer Neuanschaffung sollte man einen zeitgemäßen Server kaufen und auch den Switch entsprechend aussuchen.

Gruss, runlevel2
aqui
aqui 25.11.2007 um 14:53:52 Uhr
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Hallo Runlevel !

Ja du hast Recht zu den o.a. Rahmenbedingungen. Man sollte bei Serverplattformen immer darauf achten das Netzwerk Interfaces und auch Plattencontroller im Chipsatz der North- oder Southbrigde direkt integriert sind wie es aktuell bei allen Intel und Nvidia Chipsätzen der Fall ist. Mindestens aber mit externen PCIe oder PCIx Karten, niemals standard PCI... Alle anderen Boards die diese Adapter per PCI und extra Chips angebunden haben sind in der Regel ungeeignet, wenn es um Performance geht, da kann man dir nur zustimmen !
In der letzten ct ist dort euch eine sehr gute Beschreibung diesbezüglich zu finden um das Thema Hardware für einen Homeserver....