badger
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VoWLAN Installation: Erfahrungen?

Hallo,

wir sind im Unternehmen (Industriebetrieb mit viel Altbestand beim Gebäude [tlw. dicke Steinmauern,...]) gerade dabei, in einigen Bereichen W-LAN zu installieren.
Als Geräte kommen UniFi AP-Pro zum Einsatz.

Nun kam mir die Idee, wenn wir W-LAN installieren dies gleich so zu installieren, dass man damit auch VoWLAN betreiben könnte (nachdem UniFi dies theoretisch auch könnte. Der fehlende Standard für Roaming ist mir bewusst).
Lt. meiner Internet-Recherche sollte man dazu immer mindestens -67dBm haben, damit dies auch vernünftig funktioniert (sofern es überhaupt vernünftig funktioniert).
Habe daraufhin mal mit einem App am iPhone gemessen. Natürlich sei es jetzt mal dahingestellt, wie zuverlässig dieses App ist. Aber nach irgendwas muss ich gehen (und wenn VoWLAN funktionieren soll dann am iPhone) (Mir ist bewusst, dass ich für ein 100% Ergebnis mir einen W-LAN Engineer um zig tausende Euros leisten müsste).

Jedenfalls musste ich jetzt feststellen, dass man diese -67dBm nur im unmittelbaren Bereich eines AP hat (je nach Mauern, Regale usw. ist es ein Umkreis von 2 bis max. 10 m).

Meine Frage nun an euch:
Kann dies wirklich sein?? Dann bräuchte ich alle 5-20m einen AP?!
Falls ja hinterfrage ich gerade die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit von VoWLAN (gegenüber DECT)...

Besten Dank für eure Antworten
Patrick

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127132
127132 07.02.2018 um 10:18:35 Uhr
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Die Wirtschaftlichkeit ergibt sich IMHO daraus, wenn bereits ein vernünftiges WLAN-Netz da ist. Da sparst du dir eben den Aufbau eines DECT-Netzes.
Es ist ja auch nicht so, dass vernünftige DECT-BAsisstationen für billig Geld hergehen.
Und je nach Einsatzzweck und Örtlichkeit sollte ja auch bei DECT richtig ausgemessen werden.
Badger
Badger 07.02.2018 um 10:32:41 Uhr
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DECT ist ja bei uns jetzt schon vorhanden. Aber nachdem bald eine neue Telefonanlage ansteht könnte man in diesem Zug wechseln.

Aber ist es wirklich durchaus möglich, dass sich die -67dBm nur im unmittelbaren Bereich eines AP ausgehen?
Es erschrickt mich einfach, wenn einem das iPhone den vollen Empfang anzeigt aber man dabei dann tlw. nur -75dBm hat.

Ich habe jetzt mal im Unternehmen grob gemessen: für ein WiFi, dass auch VoWLAN ermöglichen würde, brauche ich das 2-3fache an APs. Das ist natürlich dann schon ein erheblicher Kostenfaktor...

Grüße
Patrick
Archeon
Archeon 07.02.2018 um 10:43:24 Uhr
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Einige Geräte, ich denke da gehört ein iPhone auch dazu, regeln eigenständig ihre Sendeleistung runter und heben diese erst bei Bedarf wieder an.
Wenn du aber dicke Wände hast, ggf. auch noch mit Stahlbeton drin, kann es durch aus sein, dass dein Empfang dermaßen abgeschwächt wird.
catachan
catachan 07.02.2018 um 10:43:45 Uhr
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Hi

das ist natürlich sehr abhängig von der Bausubstanz deines Firmengebäudes. Grundsätzlich gilt für VoWIFI immer mindestens 2 APs sichtbar für den Client und max. -68db. Das doppelte an APs ist so eine Faustregel mit der man schon rechnen kann.

LG
certifiedit.net
certifiedit.net 07.02.2018 um 10:56:30 Uhr
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Zitat von @catachan:

Hi

das ist natürlich sehr abhängig von der Bausubstanz deines Firmengebäudes. Grundsätzlich gilt für VoWIFI immer mindestens 2 APs sichtbar für den Client und max. -68db. Das doppelte an APs ist so eine Faustregel mit der man schon rechnen kann.

LG

Abgesehen davon sollte einem da klar sein, dass man mit den relativ billigen APs von Unify nicht weit kommt (sic;)). Also entweder tiefer in die Tasche greifen oder mit der verwendeten Technik wesentlich tiefer in die Tasche greifen (mehr APs, Mehr Aufwand...).

VG

PS: Wie habt Ihr euch denn für Unify entschieden? Nur der Preis?
Badger
Badger 07.02.2018 um 11:33:52 Uhr
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Zitat von @certifiedit.net:
PS: Wie habt Ihr euch denn für Unify entschieden? Nur der Preis?

Aufgrund des Preis-/Leistungsverhältnisses. Und wie gesagt: VoWLAN war keine Voraussetzung, die in die Entscheidung mit eingefallen ist.
Die Frage hat sich mir nun einfach gestellt, ob man es mit den vorhandenen Mitteln vernünftig umsetzen kann.

Bez. Preis-/Leistungen:
mir ist bewusst, das Geräte von Cisco oder Aruba (die auch schon das 5-fache Kosten von UniFi) natürlich auch mehr Funktionsumfang haben.
Aber nachdem wir keine Uni sind (wo zig hundert User gleichzeitig im WLAN hängen) haben wir uns dagegen entschieden. Auch habe ich schon einige male gelesen, dass Roaming mit Aruba auch nicht so das gelbe von Ei sein soll.
Und beim 5-fachen Preis kann ich schon mal doppelt so viele APs installieren - ist immer noch günstig ;)

Mit der Aussage von @catachan (min 2 APs sichtbar für den Client) ist mir schon mal geholfen. Das bekräftigt meine aktuellen Messungen, die dann vermutlich nicht so weit weg sein können.

Grüße
Patrick
chiefteddy
chiefteddy 07.02.2018 aktualisiert um 12:14:01 Uhr
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Hallo,

ich hatte vor ca. 1/4 Jahr ein ähnliches Problem.

Im Rahmen der VoIP-Umstellung wird im Laufe diesen Jahres die in die Jahre gekommende TK-Anlage erneuert. Im Vorfeld wurde das WLAN "auf Vorderman" gebracht. Ziel ist es, DECT abzulösen und die Handys der Mitarbeiter über WLAN an die neue TK-Anlage anzubinden.

Wir haben uns für ein Controller-basiertes WLAN von CISCO entschieden.

Um die Feldstärke-Problematik zu lösen, haben wir unser Firmengelände ausmessen lassen (hat etwa 1 Tag gedauert + 1/2 Tag für die Erstellung der Doku. Kosten ca. 1,5T€)

Das Objekt ist überwiegend Altbau mit einigen sanierten Hallen (Trennwände aus metallbeschichteten Schaumstoffplatten aus dem Kühlraumbau).

Im Ergebnis brauchen wir alle 15 - 20m einen AP. In Summe 10 APs. Damit können wir innerhalb der Gebäude und ca 5m vor den Gebäuden eine Feldstärke garantieren, die VoWLAN ermöglicht.

Jürgen
certifiedit.net
certifiedit.net 07.02.2018 um 11:39:18 Uhr
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Hallo Patrick,

da vergisst du zwei Dinge:

doppelt soviele APs heisst aus 50+30m Kabel werden locker 150m Kabel + 4x Anschlusszeit, mehr benötigte Switchports, mehr Aufwand für Elektriker und IT. (und die kosten schliesslich im Vergleich auch nicht wenig.)

Kann aber auch daran liegen, dass die Unify Geräte mir aufgrund Ihres Apple Symptoms (ziemlich eingesperrt) nicht gefielen.

VG
aqui
aqui 07.02.2018 aktualisiert um 11:47:33 Uhr
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Lt. meiner Internet-Recherche sollte man dazu immer mindestens -67dBm haben,
...und zusätzlich ins ungestörte 5Ghz Band mit der Voice Anwendung gehen.
Priorisierung und Roaming sind ebenso ein Muss auf den APs bei Voice sonst hast du damit nur Frust. Die HW sollte da auch besser Cisco, Aruba oder Ruckus sein und keine Billig oder Midrange APs mit eingeschränktem bis keinen Multimedia Features im WLAN. Ruckus wegen seiner exzellenten Beamforming Technik wäre hier 1st choice.
Badger
Badger 07.02.2018 um 11:56:07 Uhr
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Zitat von @certifiedit.net:
da vergisst du zwei Dinge:

doppelt soviele APs heisst aus 50+30m Kabel werden locker 150m Kabel + 4x Anschlusszeit, mehr benötigte Switchports, mehr Aufwand für Elektriker und IT. (und die kosten schliesslich im Vergleich auch nicht wenig.)
Ist mir bewusst. War auch etwas scherzhaft gemeint meine Antwort. Es ging einfach darum, dass VoWLAN keine Voraussetzung war, es die UniFi Geräte aber nun (theoretisch) können.

Zitat von @aqui:
...und zusätzlich ins ungestörte 5Ghz Band mit der Voice Anwendung gehen.
Priorisierung und Roaming sind ebenso ein Muss auf den APs bei Voice sonst hast du damit nur Frust.
Danke für die Tipps - hatte ich schon im Hinterkopf.

@all:
Danke euch für eure Rückmeldungen!
em-pie
em-pie 07.02.2018 um 13:36:42 Uhr
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Moin,

mal so am Rande:
Hier (und auch in anderen Threads) wird permanent Unify und UniFi durcheinander geworfen:
Unify baut Telefonanlagen und ist aus der Siemens/ Gigaset-Sparte "entstanden" bzw. hat deren Produktsparte übernommen.
UniFi agiert im Netzwerk-Segment....

so genug geklugschei##t.

B2T:
habt ihr das Ziel, alles via Smartphones abzuwickeln?
Sollen eure "einfachen" MAs auch Smartphones als interne Telefone bekommen?

Wenn Nein, bleibt in meinen Augen bei DECT.
WIr nutzen hier BSS3/1 bzw. BSS4 DECT-Sender an einer Unify-Anlage und setzen hier "nur" 6 Sender ein.
Um die gleiche Fläche für unseren Produktionsbetrieb mit WLAN zu versorgen, benötigen wir 15 Stk. alles Cisco 2700er Serie an einem WLC2504. (Industriebude mit vielen IPCs im Einsatz).
Unser Fazit: Die Reichweite der DECT-Sender ist deutlich besser als die Signalabdeckung bei WLAN, zudem reicht hier auch eine popelige 2 bzw. 4-Drahtverkabelung wodurch man auf teures CAT7 verzichten kann....

Gruß
em-pie
Badger
Badger 07.02.2018 aktualisiert um 15:22:36 Uhr
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Wir haben im Betrieb 5 DECT-Sender und 11 DECT-Endgeräte. Der Rest hat "normale" Endgeräte.
Die Frage/der Wunsch der Geschäftsleitung (=4 von 11 DECT-Geräten) wäre, zukünftig nur mehr das Smartphone zu benutzen.

Die restlichen 7 sind "normale" Produktionsmitarbeiter, die bis jetzt kein Smartphone haben. Diese würden zukünftig ein VoWLAN Handset bekommen bzw. ein Smartphone (aber nur für die interne Telefonie).
Sprich in Wahrheit geht es um 4 Personen, für die eine Veränderung zum IST-Zustand (=DECT) einen Vorteil (nämlich nur mehr ein Gerät) hätte.

DECT funktioniert und alles ist OK. Es war eben nur die Frage (da wir jetzt eben flächendeckend W-LAN installieren), ob es "einfach" mitginge dies VoWLAN fähig zu gestalten.
Aber dieses Unterfangen gestaltet sich doch umfangreicher/komplexer als von der GL angenommen...

Grüße
Patrick
wiesi200
wiesi200 07.02.2018 um 19:48:51 Uhr
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Hallo,
Und wenn man sich den Spaß spart und die Handys über das Mobilfunknetz an die Telefonanlage koppelt?
Hier gibt es bei einigen Hersteller "one Number" Konzepte.
certifiedit.net
certifiedit.net 07.02.2018 um 19:53:15 Uhr
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Zitat von @wiesi200:

Hallo,
Und wenn man sich den Spaß spart und die Handys über das Mobilfunknetz an die Telefonanlage koppelt?
Hier gibt es bei einigen Hersteller "one Number" Konzepte.

Die Frage ist, ob das Signal durch geht, wenn WLAN schon problematisch ist.
Badger
Badger 08.02.2018 um 10:19:05 Uhr
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Telefonieren übers App geht lt. Datenblatt auch übers Handynetz. Aber mindestens LTE.
Und im Haus haben wir nur 3G.

Grüße
Patrick