Aktuelle Netzauslastung in Deutschland durch die Covid-19-Pandemie
Viele Bürger fragen sich, ob die Telekommunikationsnetze während der Covid-19-Pandemie der verstärkten Internetnutzung durch Home Office, eLearning, Videostreaming und Gaming-Dienste standhalten?
Antwort: Weder die Bundesnetzagentur noch die DE-CIX sehen aktuell eine Netzüberlastung als Folge der Covid-19-Pandemie.
Die Netze sind derzeit stabil.
Hier die Aktuellen Statistiken vom DE-CIX:
Laut DE-CIX liegt der aktuelle Anstieg zwischen 10% bis 30% je nach Knotenpunkt und damit im grünen Bereich: DE-CIX COVID-19 FAQs
Bei Auslassungen muss man immer zwischen "Dienste" und "das Netz" unterscheiden. Dienste können schlecht oder nur unzureichend an das Netz angebunden sein. Auch Ressourcen wie Server und Router oder die eigene Anbindung im Haushalt an das Netz spielen bei Problemen eine wichtige Rolle.
Wenn z.B. Microsoft Teams nicht sauber funktioniert, ist das kein Problem vom Netz, sondern von Microsoft. Die Software wird aktuell einfach von den Usern überrannt. Sobald Microsoft die Ressourcen (Server, Anbindungen etc.) erhört, wird das Problem sich auflösen.
Gruß
Frank
Antwort: Weder die Bundesnetzagentur noch die DE-CIX sehen aktuell eine Netzüberlastung als Folge der Covid-19-Pandemie.
Die Netze sind derzeit stabil.
- Bericht zur Auslastung der Telekommunikationsnetze (pdf / 136 KB / Stand 25.03.2020)
- Leitfaden zu Verkehrsmanagementmaßnahmen (pdf / 55 KB / Stand 25.03.2020)
Hier die Aktuellen Statistiken vom DE-CIX:
Laut DE-CIX liegt der aktuelle Anstieg zwischen 10% bis 30% je nach Knotenpunkt und damit im grünen Bereich: DE-CIX COVID-19 FAQs
Bei Auslassungen muss man immer zwischen "Dienste" und "das Netz" unterscheiden. Dienste können schlecht oder nur unzureichend an das Netz angebunden sein. Auch Ressourcen wie Server und Router oder die eigene Anbindung im Haushalt an das Netz spielen bei Problemen eine wichtige Rolle.
Wenn z.B. Microsoft Teams nicht sauber funktioniert, ist das kein Problem vom Netz, sondern von Microsoft. Die Software wird aktuell einfach von den Usern überrannt. Sobald Microsoft die Ressourcen (Server, Anbindungen etc.) erhört, wird das Problem sich auflösen.
Gruß
Frank
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10 Kommentare
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das der DE-CIX damit keine Probleme hat glaube ich sofort. Die haben seit vielen Jahren schon ihr Netz immer so gesized, das da mehr als genug Luft nach oben ist. Interessanter wäre aber fast wie sich die Telekom macht. Die hängt ja bekanntlich nicht am DE-CIX, veröffentlicht aber auch ihre Daten nicht. Auch wenn ich nicht glaube das die aktuelle Situation da großartig einen Unterschied macht, glaube ich aber eher mal, das die Telekom ihre Knotenpunkte am Limit fährt. Also quasi schon immer.
Und da würde mich ganz besonders die Verteilerpunkte (also DSL-AM bis zu den Strassenverteilern) in den Ortschaften interessieren. Die werden ja eh immer überbucht bis sich die Balken biegen. DA könnte ich mir vorstellen, das die Last deutlich höher ist. Aber Fakten wären natürlich schöner als Vermutungen
Und da würde mich ganz besonders die Verteilerpunkte (also DSL-AM bis zu den Strassenverteilern) in den Ortschaften interessieren. Die werden ja eh immer überbucht bis sich die Balken biegen. DA könnte ich mir vorstellen, das die Last deutlich höher ist. Aber Fakten wären natürlich schöner als Vermutungen
Wir sollten davon ausgehen, dass die Telekom in der klassischen Backbone ebenfalls große Überkapazitäten hat.
Du hast aber richtig erkannt, dass das Betrachten der großen Public Exchanges keine Aussage zulässt.
Die großen Traffic-Schweine sind in der Regel bemüht ihre PoP dort zu platzieren, wo die ISP-Netze sonst den Traffic über das Peering bringen müssten. Das macht nicht jeder bzw. geht nicht immer, aber dieser Traffic ist ungleich größer als der gepeerte am z. B. DECIX.
Viele Störung der letzten Woche haben in der Regel nichts mit Bandbreite oder Paketverlust zu tun. Die Telekos haben bis zu 300% Telefonwachstum zu verzeichnen und können nicht schnell genug die Upgrades schalten.
Wir haben für diverse Standorte von der Telekom neue Bidis bekommen, teilweise sogar neue Router um die Bandbreiten zu erhöhen. Bis zur Freistellung und Produktionsunterbrechung hatten wir bis zu 450 % mehr Voip Traffic. Ein Gigabit-Link ins MPLS war dann innerhalb von zwei Tagen nötig.
Du hast aber richtig erkannt, dass das Betrachten der großen Public Exchanges keine Aussage zulässt.
Die großen Traffic-Schweine sind in der Regel bemüht ihre PoP dort zu platzieren, wo die ISP-Netze sonst den Traffic über das Peering bringen müssten. Das macht nicht jeder bzw. geht nicht immer, aber dieser Traffic ist ungleich größer als der gepeerte am z. B. DECIX.
Viele Störung der letzten Woche haben in der Regel nichts mit Bandbreite oder Paketverlust zu tun. Die Telekos haben bis zu 300% Telefonwachstum zu verzeichnen und können nicht schnell genug die Upgrades schalten.
Wir haben für diverse Standorte von der Telekom neue Bidis bekommen, teilweise sogar neue Router um die Bandbreiten zu erhöhen. Bis zur Freistellung und Produktionsunterbrechung hatten wir bis zu 450 % mehr Voip Traffic. Ein Gigabit-Link ins MPLS war dann innerhalb von zwei Tagen nötig.
Zitat von @142583:
Du hast aber richtig erkannt, dass das Betrachten der großen Public Exchanges keine Aussage zulässt.
Du hast aber richtig erkannt, dass das Betrachten der großen Public Exchanges keine Aussage zulässt.
Kann ich dir nur zustimmen.. PNIs zu Netflix, Google etc, sind bei fast allen Access Anbietern vorhanden und stemmen die Hauptlast des Traffics. Caching Server bei den Provider selber (Akamai, Netflix, etc..) sind auch nicht zu unterschätzen.
Ob die Telekom und andere im Backbone wirklich grosse Überkapazitäten hat ist aus meiner sicht fraglich, Netflix und andere haben die Bitrate hauptsächlich darum gesenkt weil die Access Provider zu wenig Kapazitäten im eignen Backbone hatten, dies war am Anfang vor allem in Spanien und Italien das Problem, ich gehe nicht davon aus das die grossen Anbieter in der DACH Region anders kalkulieren.. ;)
Zitat von @SeaStorm:
Und da würde mich ganz besonders die Verteilerpunkte (also DSL-AM bis zu den Strassenverteilern) in den Ortschaften interessieren.
Und da würde mich ganz besonders die Verteilerpunkte (also DSL-AM bis zu den Strassenverteilern) in den Ortschaften interessieren.
Das war auch mein erster Gedanke.
Die Provider(internen)netze schaffen das. Aber auch ohne Zusatzlast scheinen einige KVz/DSLAMs an ihrer Auslastungsgrenze zu sein, erst recht bei Providern die Ihre Anschlüsse über Koax-Kabel realisieren (Stichwort: shared medium) und die Hybrid-Anschlüsse, die große Datenmengen über LTE übertragen.
Die Telekom z.B. soll ja gar nicht so viel über DE-CIX routen, sondern das Meiste über direktes Peering mit den Großen der Branche übertragen. Da ist die Statistik des DE-CIX für'n A.... .
Wie genau fließt eigentlich die letzte Meile in die Statistik ein - wenn z.B. die Anschlussinhaber nur 10 statt 16MBit/s bekommen oder nur 125 bis 175 MBit/s statt der gebuchten 250 MBit/s?
Rechtlich ist das innerhalb der AGB, ist ja auch "bis zu".
Wahrscheinlich endet die statistische Auswertung an den örtlichen Vermittlungsstellen.
Zitat von @Dilbert-MD:
Die Telekom z.B. soll ja gar nicht so viel über DE-CIX routen, sondern das Meiste über direktes Peering mit den Großen der Branche übertragen. Da ist die Statistik des DE-CIX für'n A.... .
Die Telekom z.B. soll ja gar nicht so viel über DE-CIX routen, sondern das Meiste über direktes Peering mit den Großen der Branche übertragen. Da ist die Statistik des DE-CIX für'n A.... .
Das kann ich bestätigen.
Ich betreibe ein eigenes AS mit DE-CIX Peerings in Düsseldorf und Frankfurt. Ich habe noch nie gesehen, das mein Traffic Richtung Telekom direkt über den DE-CIX geht.
Die Telekom hat astronomische 10 oder 20 GBit in Frankfurt ;)
Ansonsten kann man diese Fragen Recht gut bewerten, wenn man ein wenig die Bandbreiten diverser ASNs anguckt, die z. B. die Telekom verbinden.
Ansonsten kann man diese Fragen Recht gut bewerten, wenn man ein wenig die Bandbreiten diverser ASNs anguckt, die z. B. die Telekom verbinden.
Moin,
Was ebenfalls nicht betracht wird, ist die Tatsache was die großen Player (TATA, NTT, KPN, DTAG, Telia, etc...) über ihre direkten Schnittstellen an Daten austauschen. Genauso das Netzwerke wie Microsoft Gobal Network oder Google. Wo Daten zwischen Kunden getauscht werden, welche nie das Netz verlassen werden.
Der DE-CIX hat sicherlich durch die Masse an Ports eine Tendenz, aber sicherlich keine eigentliche Aussage über die Auslastung der Netze in Deutschland und Europa.
Gruß,
Dani
Ob die Telekom und andere im Backbone wirklich grosse Überkapazitäten hat ist aus meiner sicht fraglich, Netflix und andere haben die Bitrate hauptsächlich darum gesenkt weil die Access Provider zu wenig Kapazitäten im eignen Backbone hatten, dies war am Anfang vor allem in Spanien und Italien das Problem, ich gehe nicht davon aus das die grossen Anbieter in der DACH Region anders kalkulieren.. ;)
meiner Meinung nach, muss man das gerade auf Bezug der DTAG differenzieren. Das Backbone selbst ist sicherlich nicht der Engpass. Sondern eher die verschiedenen Plattformen, die auf dem Backbone existieren, wie MPLS, ATM, IP, etc... Z.B. die T-Sytemes wird die Ressourcen für MPLS bei DTAG sicherlich einkaufen müssen. Genauso die Deutsche Telekom GmbH für ihre DCIPs oder der Nachfolger BPA.Was ebenfalls nicht betracht wird, ist die Tatsache was die großen Player (TATA, NTT, KPN, DTAG, Telia, etc...) über ihre direkten Schnittstellen an Daten austauschen. Genauso das Netzwerke wie Microsoft Gobal Network oder Google. Wo Daten zwischen Kunden getauscht werden, welche nie das Netz verlassen werden.
Der DE-CIX hat sicherlich durch die Masse an Ports eine Tendenz, aber sicherlich keine eigentliche Aussage über die Auslastung der Netze in Deutschland und Europa.
Gruß,
Dani
Hi,
und dann gibt es auch noch die Peerings, die nicht so gut funktionieren, z.B. zwischen Telia und der Telekom und dem DFN und der Telekom - sofern man den Kundenbeschwerden im Telekom-Fourum glauben darf. Und mit Init7 soll es auch nicht immer so richtig gut flutschen.
Diese Engpässe tauchen auch in keiner Statistik auf.
und dann gibt es auch noch die Peerings, die nicht so gut funktionieren, z.B. zwischen Telia und der Telekom und dem DFN und der Telekom - sofern man den Kundenbeschwerden im Telekom-Fourum glauben darf. Und mit Init7 soll es auch nicht immer so richtig gut flutschen.
Diese Engpässe tauchen auch in keiner Statistik auf.
Die Telekom hat keine Peerings, so wie wir das alle toll finden, nach den DECIX Prinzip.
Moin,
hat auch eine kl. Vorgeschichte...
Gruß,
Dani
und dann gibt es auch noch die Peerings, die nicht so gut funktionieren, z.B. zwischen Telia und der Telekom und dem DFN und der Telekom - sofern man den Kundenbeschwerden im Telekom-Fourum glauben darf. Und mit Init7 soll es auch nicht immer so richtig gut flutschen.
Die Peerings sind technisch in Ordnung. Aber die verfügbare Bandbreite reicht eben in Stoßenzeiten manchmal nicht. Die aktuelle Situation tut natürlich das übrige dazu - You get what you pay. Die Preise der DTAG sind zwar nicht gerade marktüblich, aber die DFNhat auch eine kl. Vorgeschichte...
Diese Engpässe tauchen auch in keiner Statistik auf.
Ist für den Traffic erst einmal nicht relevant. Denn es geht nicht mehr durch wie die vereinbarte Bandbreite. Die Telekom hat keine Peerings, so wie wir das alle toll finden, nach den DECIX Prinzip.
Die gibt es wohl, aber nicht in der gewünschten Stückzahl und für jedermann. Gruß,
Dani