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Zed Code Editor: Meine Erfahrungen mit dem neuen AI Agent Panel

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Kennt ihr schon Zed? Falls nicht: Zed ist ein in Rust geschriebener Code-Editor, der sich auf Performance und ein sauberes, minimalistisches Design konzentriert. Er ähnelt in Aussehen und Bedienung Visual Studio Code. Als Open-Source-Projekt hat er in der Entwicklergemeinde bereits viel Aufmerksamkeit bekommen und positioniert sich als einer der schnellsten KI-Code-Editoren, die es derzeit gibt. Nach einem Tipp von einem Kollegen habe ich Zed installiert und das neue Feature "Agent Panel" einige Tage intensiv ausprobiert. Hier sind meine ersten Eindrücke unter Fedora Linux 42.

back-to-topDas Agent Panel: Mein neuer Coding-Partner


Die Interaktion mit dem KI-Agenten fühlt sich überraschend einfach und natürlich an. Ich tippe einfach meine Frage ein, drücke Enter und los geht's. Ich kann direkt Fragen zu meinem Code stellen, Änderungen anfordern oder neuen Code generieren lassen. Der Agent versteht meine Projektstruktur auf Anhieb. Während er im Hintergrund arbeitet, kann ich an anderen Dingen weiterarbeiten - das spart Zeit. Nach getaner Arbeit zeigt mir Zed alle Änderungen in einem Diff-Fenster, wo ich noch anpassen kann, was mir nicht gefällt. Wenn es mir gefällt, muss ich nur noch bestätigen.

Im Gegensatz zu einem einfachen KI-Chat kann das "Agent Panel" in Zed auch auf das Terminal zugreifen und Befehle im Hintergrund ausführen. Wenn ich zum Beispiel von meiner PHP-Version spreche, dem Agenten aber nicht sage, welche Version genau, dann führt er einfach ein "php -i" aus, um die aktuelle Version zu erhalten.

Oder ich frage z.B., ob der opcache von PHP aktiviert ist, dann sucht er einfach selbst danach (php -i | grep -i opcache) und gibt mir die entsprechende Antwort. Wenn der opcache nicht aktiv ist, kann der Agent ihn aktivieren. Er kann auch Dateien in einem Verzeichnis erstellen oder lesen. Für mich ist das der erste richtige Entwicklungsassistent, den ich kenne. Natürlich fragt er immer nach, bevor er Terminalaktionen oder Dateien ausführt. Dieses Nachfragen kann man ein- und ausschalten.

Praktisch ist die Hilfe beim Navigieren in fremdem Code. Statt mich durch unbekannte Strukturen zu wühlen, findet der Agent die wichtigen Stellen und ich behalte den Überblick. Gerade bei größeren Projekten macht das einen spürbaren Unterschied.

back-to-topDatenschutz: Schutz der Privatsphäre.


Da ich ja viel mit sensiblem Code arbeite, achte ich immer auf den Datenschutz. Hier gefällt mir Zeds Ansatz. Meine Gespräche mit dem Agenten werden laut Entwicklerteam standardmäßig nicht gespeichert oder für Trainingszwecke verwendet - nichts wird ungefragt auf irgendeinen Server übertragen (wenn man die Zed-KI abonniert, bei öffentlichen APIs sieht das wohl anders aus). Wenn ich Feedback geben will, kann ich die Daumen-Buttons benutzen, aber das ist optional. Gut finde ich, dass vor potenziell riskanten Aktionen wie Terminalbefehlen eine Bestätigung verlangt wird. So kann man den Zugriff gut kontrollieren.

back-to-topWählbare KI-Modelle und Berechtigungen


Man kann selbst entscheiden, welches KI-Modell man benutzen möchte. Claude 3.7, Sonnet, Gemini 2.5, die letzten Versionen von ChatGPT. Eigene Modelle via Ollama sind ebenfalls möglich. Je nachdem, woran ich arbeite, stelle ich die Berechtigungen des Agenten ein. Manchmal braucht er vollen Zugriff, um Änderungen vorzunehmen, manchmal soll er nur lesen können. Spannend finde ich die Erweiterbarkeit durch das neue Model Context Protocol (MCP), denn damit kann man den Agenten auch für Datenbankzugriffe oder Pull Requests nutzen. Da steckt noch viel Potential drin.

back-to-topOpen Source und die Kosten der KI


Zed bleibt ohne KI-Funktionen komplett kostenlos und ist Open Source. Für die KI-Funktionen gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ich kann eigene APIs einbinden, Modelle lokal über Ollama laufen lassen oder ein Abo abschließen. Der kostenlose Plan beinhaltet 50 Prompts pro Monat - das reicht mir zum Ausprobieren. Wer mehr braucht, kann für 20$/Monat den Pro-Plan mit 500 Prompts nehmen.

back-to-topFazit


Nach einigen Tagen mit dem Agent Panel bin ich begeistert. Es macht meine Arbeit effizienter und nimmt mir einige lästige Aufgaben ab. Die Kombination aus Geschwindigkeit, KI-Integration und der Tatsache, dass alles als Open Source unter der GPL-3-Lizenz verfügbar ist, hat mich überzeugt. Ich benutze ZED jetzt viel mehr als vorher (vorher benutzte ich ausschließlich die Jetbrains IDEs, die auch sehr gut sind).

Für alle, die mit KI-Unterstützung programmieren wollen, lohnt sich ein Blick auf Zed.

Zed gibt es derzeit als stabile Version für Linux und macOS. Die Windows-Version ist noch in der Beta-Phase, kann aber laut Webseite schon getestet werden.


Gruß
Frank
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Url: https://administrator.de/report/zed-code-editor-meine-erfahrungen-mit-dem-neuen-ai-agent-panel-672789.html

Ausgedruckt am: 02.06.2025 um 05:06 Uhr