64GB MicroSD-Karte mit seltsamstem Verhalten
Ich habe hier 3 MicroSDHC-Karten vorliegen: Zwei, die als 64GB erworben wurden, aber nur 32GB haben (angeblich Druckfehler) und eine, die auch wirklich 64GB hat. Alle wurden als SDHC, also nicht SDXC, angeboten.
Die Meinung über die Funktionalität von >32GB MicroSD-Karten geht im Internet ja ziemlich weit auseinander, aber letztlich fand ich auf der englischen Wiki die Aussage, dass sich die 64GB-Karten bei der Interface-Hardware bis auf die Bits, die "erweiterte Eigenschaften" definieren, erst einmal nicht unterscheiden, ...
und somit habe ich mir ein paar solche Karten von unterschiedlichen Verkäufern zugelegt.
Zum Testen habe ich ein N95-Handy (mit drei verschiedenen Datentransfer-Modi), zwei unterschiedliche USB/uSD-Adapter und einen nativen SD-Karten-Slot mit SD/uSD-Adapter benutzt.
Und als Betriebssystem konnte ich Ubuntu, Windows XP und Symbian benutzen.
Ich beschränke mich bei der folgenden Fehlerbeschreibung aber auf Linux (Ubuntu), den USB/uSD-Adapter, die echte 64GB Karte, und auf eine 16GB-Partition, die ein 1:1-Abbild von einer mit allen Adaptern funktionierneden uSD-Karte darstellt. Von den restlichen (>161) Kombinationen hab ich (wirklich) die meisten durch probiert und eines haben alle gemeinsam: Immer bleiben nur zwischen ca. 130MB und 3.8GB nach dem Aus- und wieder Einbinden der Karten intakt. Die genaue Menge ist abhängig davon, wieviele Dateien und ob man sie dateiweise oder in einem Rutsch per Partitionskopie kopiert hat.
Folgende Schritte habe ich durchgeführt:
- Mit dem Befehl "dd" das Original-Abbild der 16GB-Partition auf die Karte geschrieben
- Befehl "sync" eingegeben
- Wieder mit "dd" die Partition ausgelesen
- Mit "vbindiff" die beiden Abbilder binär verglichen
=> vbindiff kann zwar leider nicht mehr als 4GB anzeigen, war aber auch nicht nötig, denn reproduzierbar war nach diesem Versuch der Speicherbereich D87F8265-D87FBFFF (<16k) völlig anders wie im Quell-Abbild und der Speicherbereich ab ED880000 enthielt nur noch Nullen
- Danach hab ich die Karte abgesteckt und wieder angesteckt
- Nach dem erneuten Auslesen der Partition meldet vbindiff jetzt zusätzlich zu den 2 grossen kaputten Bereichen noch weitere Unterschiede, und zwar zufällig über die 4GB verteilt vielleicht so ca. 100 einzelne Bytes und ein paar 4er-Gruppen, wobei es aber immer so aussieht, als wären nur einzelne Bits falsch
- Das Auslesen hab ich zweimal gemacht um auszuschliessen, dass es sich um Lesefehler handelt
=> Es sind keine Lesefehler!
- Danach hab ich nochmal das Quell-Abbild auf die Karten geschrieben...
=> und dabei fiel schon mal auf, dass jetzt angeblich mit durchschnittlich 41MB/s auf die Karte geschrieben wird!
=> Und der darauf folgende Abbildvergleich ergab dann auch nur, dass ein paar neue Bytes fehlerhaft waren
- Die Karte wird erst wieder (einigermassen, so wie oben beschrieben halt) beschreibbar, wenn ich sie vom Rechner entferne, und nach dem wieder Anstecken neu mit fdisk und mkfs.vfat in einen Grundzustand bringe
- Sehr spannend ist in diesem Zusammenhang z.B. auch, dass ohne Aus- und wieder Einhängen folgendes passiert, wenn ich versuche nur mit mkfs.vfat das Filesystem zurückzusetzen: Ausgangszustand ist 64 Sektoren/Cluster, also mit Option "-s 64" formatiert. Lese ich das Label aus, wird "MicroSD1" gemeldet. Formatiere ich dann mit "-s 32 -n uSD64a" wird (brav) "uSD64a" gemeldet. Formatiere ich dann aber nochmal mit "-s 64" wird wieder "MicroSD1" gemeldet. Wo bitte soll er diese Info nach dem Überschreiben noch hernehmen? Das Label steht doch (fest) ganz am Anfang der Partition.
Kann mir bitte irgendjemand erklären, welche Fehlerquelle zu so einem Verhalten führen kann???
Das Szenario, das dem aus meiner Sicht am nächsten kommt ist, dass die Karten eine Art max. Anzahl Schreibvorgänge haben, und sich dann aufhängen, bis man sie vom Strom nimmt. Aber bei allen drei Karten in völlig gleicher Weise? Ist das nicht ein bisschen zu viel Zufall?
Ich habe auch den Eindruck, dass mir bei meinem Vorgehen Informationen entgehen. Das ist alles einfach viel zu absurd. Mit "sync" nehme ich ja nur den Schreibcache aus der Gleichung, ist unter Ubuntu vielleicht noch ein weiterer Cache am Werk, der meine Beobachtungen stört?
Bin für jede Hilfe dankbar, hab schon zu viele Nächte mit dem Zeugs verbracht und die Frist für die Rückgabe der Karten läuft langsam aus...
Grüsse
ako673de
Die Meinung über die Funktionalität von >32GB MicroSD-Karten geht im Internet ja ziemlich weit auseinander, aber letztlich fand ich auf der englischen Wiki die Aussage, dass sich die 64GB-Karten bei der Interface-Hardware bis auf die Bits, die "erweiterte Eigenschaften" definieren, erst einmal nicht unterscheiden, ...
und somit habe ich mir ein paar solche Karten von unterschiedlichen Verkäufern zugelegt.
Zum Testen habe ich ein N95-Handy (mit drei verschiedenen Datentransfer-Modi), zwei unterschiedliche USB/uSD-Adapter und einen nativen SD-Karten-Slot mit SD/uSD-Adapter benutzt.
Und als Betriebssystem konnte ich Ubuntu, Windows XP und Symbian benutzen.
Ich beschränke mich bei der folgenden Fehlerbeschreibung aber auf Linux (Ubuntu), den USB/uSD-Adapter, die echte 64GB Karte, und auf eine 16GB-Partition, die ein 1:1-Abbild von einer mit allen Adaptern funktionierneden uSD-Karte darstellt. Von den restlichen (>161) Kombinationen hab ich (wirklich) die meisten durch probiert und eines haben alle gemeinsam: Immer bleiben nur zwischen ca. 130MB und 3.8GB nach dem Aus- und wieder Einbinden der Karten intakt. Die genaue Menge ist abhängig davon, wieviele Dateien und ob man sie dateiweise oder in einem Rutsch per Partitionskopie kopiert hat.
Folgende Schritte habe ich durchgeführt:
- Mit dem Befehl "dd" das Original-Abbild der 16GB-Partition auf die Karte geschrieben
- Befehl "sync" eingegeben
- Wieder mit "dd" die Partition ausgelesen
- Mit "vbindiff" die beiden Abbilder binär verglichen
=> vbindiff kann zwar leider nicht mehr als 4GB anzeigen, war aber auch nicht nötig, denn reproduzierbar war nach diesem Versuch der Speicherbereich D87F8265-D87FBFFF (<16k) völlig anders wie im Quell-Abbild und der Speicherbereich ab ED880000 enthielt nur noch Nullen
- Danach hab ich die Karte abgesteckt und wieder angesteckt
- Nach dem erneuten Auslesen der Partition meldet vbindiff jetzt zusätzlich zu den 2 grossen kaputten Bereichen noch weitere Unterschiede, und zwar zufällig über die 4GB verteilt vielleicht so ca. 100 einzelne Bytes und ein paar 4er-Gruppen, wobei es aber immer so aussieht, als wären nur einzelne Bits falsch
- Das Auslesen hab ich zweimal gemacht um auszuschliessen, dass es sich um Lesefehler handelt
=> Es sind keine Lesefehler!
- Danach hab ich nochmal das Quell-Abbild auf die Karten geschrieben...
=> und dabei fiel schon mal auf, dass jetzt angeblich mit durchschnittlich 41MB/s auf die Karte geschrieben wird!
=> Und der darauf folgende Abbildvergleich ergab dann auch nur, dass ein paar neue Bytes fehlerhaft waren
- Die Karte wird erst wieder (einigermassen, so wie oben beschrieben halt) beschreibbar, wenn ich sie vom Rechner entferne, und nach dem wieder Anstecken neu mit fdisk und mkfs.vfat in einen Grundzustand bringe
- Sehr spannend ist in diesem Zusammenhang z.B. auch, dass ohne Aus- und wieder Einhängen folgendes passiert, wenn ich versuche nur mit mkfs.vfat das Filesystem zurückzusetzen: Ausgangszustand ist 64 Sektoren/Cluster, also mit Option "-s 64" formatiert. Lese ich das Label aus, wird "MicroSD1" gemeldet. Formatiere ich dann mit "-s 32 -n uSD64a" wird (brav) "uSD64a" gemeldet. Formatiere ich dann aber nochmal mit "-s 64" wird wieder "MicroSD1" gemeldet. Wo bitte soll er diese Info nach dem Überschreiben noch hernehmen? Das Label steht doch (fest) ganz am Anfang der Partition.
Kann mir bitte irgendjemand erklären, welche Fehlerquelle zu so einem Verhalten führen kann???
Das Szenario, das dem aus meiner Sicht am nächsten kommt ist, dass die Karten eine Art max. Anzahl Schreibvorgänge haben, und sich dann aufhängen, bis man sie vom Strom nimmt. Aber bei allen drei Karten in völlig gleicher Weise? Ist das nicht ein bisschen zu viel Zufall?
Ich habe auch den Eindruck, dass mir bei meinem Vorgehen Informationen entgehen. Das ist alles einfach viel zu absurd. Mit "sync" nehme ich ja nur den Schreibcache aus der Gleichung, ist unter Ubuntu vielleicht noch ein weiterer Cache am Werk, der meine Beobachtungen stört?
Bin für jede Hilfe dankbar, hab schon zu viele Nächte mit dem Zeugs verbracht und die Frist für die Rückgabe der Karten läuft langsam aus...
Grüsse
ako673de
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Ausgedruckt am: 22.04.2025 um 01:04 Uhr
12 Kommentare
Neuester Kommentar
einfach mit H2testW prüfen und dann zurückgeben.
lks
PS: Wenn das Ding fehlerhaft arbeitet, einfach zurückgeben, egal was die ursache ist. Ich hatte auch schon USB-Sticks, die direkt nach dem auspacken defekt waren. deswegen teste ich grundsätzlich alle Flashmedien, bevor ich denen Daten anvertraue.
Hi!
also immer diese Vermutungen ala "das kann doch gar nicht sein". Solche Vermutungen bringen einen nicht weiter. Nach meiner Erfahrung kann es in der IT ALLES geben und Flashspeicher sind Massenware! Die Karten können trotzdem aus der gleichen Fabrik sein, auch wenn sie unterschiedlich bedruckt sind.
Ich selbst hatte schon solche Effekte. Das kann bis zum sporadischen Reboot oder Absturz der Telefone und Tabletts gehen. Am besten kauft man Markenware aber auch dort hatte ich schon Defekte, wenn auch seltener und die Markenware hat zumeist eine längere, freiwillige Herstellergarantie (je nach Hersteller 3-30 Jahre).
Teste die Karten wie es der Kollege lks oben erklärt hat. Ich mache das auch nur noch so.
mrtux
also immer diese Vermutungen ala "das kann doch gar nicht sein". Solche Vermutungen bringen einen nicht weiter. Nach meiner Erfahrung kann es in der IT ALLES geben und Flashspeicher sind Massenware! Die Karten können trotzdem aus der gleichen Fabrik sein, auch wenn sie unterschiedlich bedruckt sind.
Ich selbst hatte schon solche Effekte. Das kann bis zum sporadischen Reboot oder Absturz der Telefone und Tabletts gehen. Am besten kauft man Markenware aber auch dort hatte ich schon Defekte, wenn auch seltener und die Markenware hat zumeist eine längere, freiwillige Herstellergarantie (je nach Hersteller 3-30 Jahre).
Teste die Karten wie es der Kollege lks oben erklärt hat. Ich mache das auch nur noch so.
mrtux
Bitte sagt mir nur, dass unter keinen Umständen meine Adapter, meine Software oder sonst irgendwas ausserhalb dieser drei
Karten kaputt oder inkompatibel sein kann (wenn 2GB, 4GB, 8GB und 16GB-Karten darin problemlos laufen).
Karten kaputt oder inkompatibel sein kann (wenn 2GB, 4GB, 8GB und 16GB-Karten darin problemlos laufen).
warum sollten wir das. Wir kenen Deine Adapter doch nicht.
Aber Du kannst natürlich Dir auch zusätzlich einen Adapter besorgen, bei dem Du Dir versichern läßt, daß der 64GB kann.
ich habe inzwischen (gefühlt) den 100. Kartenleser-Kombi, weil spätestens nach einem jahr irgendeine Flash-kartenevrsion kommt, die der alte nicht lesen kann.
Also Datenblatt hervorkramen und schauen, was das Ding können soll und dann schauen, ob es schlüssig ist.
i.d.R. ist es aber so, daß wenn die Kartebn erkannt werden, diese auch gelesen werden.
lks
Suchmaschine kaputt?
Eine einfache Google-Suche nach 64 gb sd kartenleser fördert eunter anderem auch bei den üblichen verdchtigen (ebay, amaon, etc.) ganz viele Treffer hervor. u.a. diesen.
Und nein, ich habe bisher keine 64GB-karte gebraucht und benutzt, habe aber ähnliche Scherze mit fast jeder Verdoppelung der kartengrößen miterlebt. Sei froh, daß dir das nciht mit festplatten passiert. Es war früher druchaus möglich, daß der IDE-Controller die Festplatten nicht mochte, weil die zu groß waren (was ja bei SAtA beim Sprung über die 2TB-Grenze ja wieder passiert).
lks
Eine einfache Google-Suche nach 64 gb sd kartenleser fördert eunter anderem auch bei den üblichen verdchtigen (ebay, amaon, etc.) ganz viele Treffer hervor. u.a. diesen.
Und nein, ich habe bisher keine 64GB-karte gebraucht und benutzt, habe aber ähnliche Scherze mit fast jeder Verdoppelung der kartengrößen miterlebt. Sei froh, daß dir das nciht mit festplatten passiert. Es war früher druchaus möglich, daß der IDE-Controller die Festplatten nicht mochte, weil die zu groß waren (was ja bei SAtA beim Sprung über die 2TB-Grenze ja wieder passiert).
lks
Sorry, das H/X habe ich übersehen.
Also mach mir doch bitte noch so nen hübschen Suchlink für "64 gb sdhc kartenleser",
Bitte: Die Suche nach "64 gb sdhc kartenleser kaufen" liefert bei mir diesen Logilink-Adapter (und andere).