Basics zu Hostanteil und Netzanteil
Basics zu Subnetting
Hallo @all,
bin kein Admin, nur ein "einfacher" Gymnasiastin und wende mich deshalb an die Halbgötter im Netz.
Spass bei Seite, ich habe mir heute mal diese Seite angeschaut --> http://de.wikipedia.org/wiki/Supernetting
Was mir noch nicht so klar ist, ist diese Verteilung von den "Bits". Ich finde keine Beziehung zu den Bits, was machen die und vorallem wieso sind es immer 8Bits. Der Artikel hilft mir nicht viel und vielleicht kann es mir ja jemand von euch mit einfachen Beispielen und Worten erklären.
Danke schonmal.
Hallo @all,
bin kein Admin, nur ein "einfacher" Gymnasiastin und wende mich deshalb an die Halbgötter im Netz.
Spass bei Seite, ich habe mir heute mal diese Seite angeschaut --> http://de.wikipedia.org/wiki/Supernetting
Was mir noch nicht so klar ist, ist diese Verteilung von den "Bits". Ich finde keine Beziehung zu den Bits, was machen die und vorallem wieso sind es immer 8Bits. Der Artikel hilft mir nicht viel und vielleicht kann es mir ja jemand von euch mit einfachen Beispielen und Worten erklären.
Danke schonmal.
Bitte markiere auch die Kommentare, die zur Lösung des Beitrags beigetragen haben
Content-ID: 53368
Url: https://administrator.de/contentid/53368
Ausgedruckt am: 25.11.2024 um 21:11 Uhr
7 Kommentare
Neuester Kommentar
Hi,
Also erstmal zu den 8 Bits:
Eine IPv4-Adresse besteht aus 4 Dezimalzahlen zwischen 0 und 255 die jeweils durch einen Punkt getrennt sind, um 255 binär darzustellen benötigt man genau 8 Bits (11111111). Deswegen besteht eine IPv4-Adresse, binär gesehen, aus 4 Bit-Oktetten (4 mal 8 Bits).
Das Internet besteht aus mehreren Netzen (genau wie das Telefonnetz aus mehreren Vorwahlbereichen/Orten besteht) die durch Router miteinander kommunizieren können (Im Telefonnetz kann man das mit einer Vermittlungsstelle vergleichen). Router ermöglichen also den Datenverkehr zwischen 2 verschiedenen Netzen (z.B. den Verkehr zwischen dem Netz eines deutschen DSL-Providers A und dem Netz eines amerikanischen DSL-Providers B)
Eine IP-Adresse besteht immer aus einem Netz-Teil und aus einem Host-Teil, das kann man in etwa mit einer Telefonnummer vergleichen die aus Vorwahl (entspricht Netz-Teil) und Durchwahl (Host-Teil) besteht.
Der Netz-Teil bestimmt in welchem Netz sich der Host (z.B. Computer) befindet (z.B. im Netz der Deutschen Telekom) der im Host-Teil adressiert ist.
Um den Netz-Teil vom Host-Teil trennen zu können gibt es die sogenannte Subnetzmaske. Sie besteht ebenfalls aus 4 Dezimalzahlen die durch einen Punkt getrennt sind, also wiederum aus 4 mal 8 Bits. Durch Verundung einer IP-Adresse mit der zugehörigen Subnetzmaske kann ein Router erkennen an welcher Stelle in einer IP-Adresse sich die Grenze zwischen Netz- und Hostteil befindet.
Zur Veranschaulichung erläutere ich hier mal das Beispiel aus der Wikipedia:
Nehmen wir an du hast die IP-Adresse 192.168.176.1 mit der Subnetzmaske 255.255.255.0
Binär ausgedrückt würde das ganze also so aussehen:
IP-Adresse: 11000000.10101000.10110000.00000001
Subnetmask: 11111111.11111111.1111111.0
Der Netz-Teil einer Adresse besteht immer aus den Bits der IP-Adresse bis zu dem letzten Bit das in der Subnetzmaske an gleicher Stelle mit einer 1 aufgefüllt ist.
Den Host-Teil einer Adresse bekommt man dann wenn man alle Bits nach dem Netz-Teil einer IP-Adresse extrahiert. Die Netzadresse ist immer die erste Hostadresse aus
dem mit dem Netz-Teil adressierten Netz
In diesem Beispiel wäre die Netzadresse also 192.168.176.0 (binär: 11000000.10101000.10110000.00000000) und die Host-Adresse wäre 1 (binär: 00000001)
Ein Router im Internet führt diese ganze Berechnung natürlich in einem Bruchteil einer Sekunde aus und weiß jetzt: Dieses Datenpaket muss ich an den Host mit der Adresse 1 im Netz 192.168.176.0 weiterleiten.
Router haben verschiedene sog. Interfaces (auf Deutsch: Anschlüsse für Netzwerkkabel) und wissen welches Netz sie über welches Interface erreichen können (woher sie das wissen ist ein anderes Thema, wenn du willst kannst du Dich da mal zum Thema Routingprotokolle schlau machen, z.B. OSPF).
Wiegesagt weiß der Router jetzt in welches Netz er das Datenpaket schicken muss und über welches Interface er das Datenpaket dazu weiterleiten muss. Das Paket wird solange von Routern weitergeleitet (Jeden Router den ein Paket auf dem Weg vom Absender zum Empfänger passiert nennt man einen Hop) bis das Paket an dem Router ankommt an dem das Zielnetz letztendlich angeschlossen ist (in der Regel ist das dein DSL-Router, Fritz!Box etc.), dieser Router weiß dann das dass der Host der Im Host-Teil adressiert ist sich in seinem Netz befindet und leitet es dann schlussendlich an deinen Host (Computer) weiter.
Soviel mal zu den Basics
Nun zum Grund warum man Supernetting anwendet:
Wie wir oben erfahren haben gibt es in einer IP-Adresse immer einen Netz- und einen Hostteil. Wenn wir wie im obigen Beispiel eine Subnetzmaske von 255.255.255.0 verwenden, benutzen wir also die ersten 3 mal 8 Bits zur Netz-Adressierung. Da eine IP-Adresse aus 4 mal 8 Bits besteht (siehe oben) verbleiben uns noch genau 8 Bits um innerhalb des Netzes Hosts zu adressieren. Mit diesen 8 Bits ließen sich also theoretisch maximal 255 Hosts adressieren, praktisch lassen sich aber nur 253 Hosts adressieren da 2 der 255 Adressen für die Netz-Adresse (in diesem Beispiel 0) und für die Broadcast-Adresse draufgehen (hier 255).
Wir können also genau 253 Hosts adressieren. Wenn dies aber nicht genug ist muss man entweder ein zusätzliches Netz erschaffen oder Supernetting anwenden. Ein neues Netz bringt den Nachteil mit sich das man zwischen den 2 Netzen routen muss, sprich einen Router anschaffen muss (siehe oben).
Beim Supernetting wird stattdessen einfach Folgendes gemacht:
Die Länge der Netz-Adresse wird (im Wikipedia-Beispiel) um 2 Bits verkürzt wodurch 2 Bits mehr für die Adressierung von Hosts freiwerden.
Um die Netzadresse um 2 Bits zu kürzen ändert man die Subnetmaske also auf: 11111111.11111111.11111100.00000000 (255.255.252.0)
Die Grenze zwischen Netz- und Host-Teil hat sich dadurch von
11000000.10101000.10110000. ' 00000000 nach 11000000.10101000.101100 ' 00.00000000 verschoben.
Das bedeutet das der letzte adressierbare Host im selben Netz nicht mehr die
192.168.176.254 (11000000.10101000.10110000. ' 11111110)
sondern die
192.168.179.254 (11000000.10101000.101100 ' 11.11111110)
als IP-Adresse erhalten kann ohne das ein Router eingesetzt werden muss (weil wir ja nach wie vor nur _ein_ Netz benutzen).
Dieses ganze Verfahren (Supernetting und Subnetting) gehört zum sogenannten CIDR (Classless Inter-Domain Routing) welches benutzt wird um Netze klassenlos zu adressieren und den mit IPv4 zur Verfügung stehenden Adressraum besser auszunutzen.
So das wars jetzt mal im Groben und Ganzen, ich hoffe ich hab hier keinen Fehler reingebracht - falls doch verbessert mich bitte
Viele Grüße
Michl
Was mir noch nicht so klar ist, ist diese
Verteilung von den "Bits". Ich
finde keine Beziehung zu den Bits, was machen
die und vorallem wieso sind es immer 8Bits.
Verteilung von den "Bits". Ich
finde keine Beziehung zu den Bits, was machen
die und vorallem wieso sind es immer 8Bits.
Also erstmal zu den 8 Bits:
Eine IPv4-Adresse besteht aus 4 Dezimalzahlen zwischen 0 und 255 die jeweils durch einen Punkt getrennt sind, um 255 binär darzustellen benötigt man genau 8 Bits (11111111). Deswegen besteht eine IPv4-Adresse, binär gesehen, aus 4 Bit-Oktetten (4 mal 8 Bits).
Das Internet besteht aus mehreren Netzen (genau wie das Telefonnetz aus mehreren Vorwahlbereichen/Orten besteht) die durch Router miteinander kommunizieren können (Im Telefonnetz kann man das mit einer Vermittlungsstelle vergleichen). Router ermöglichen also den Datenverkehr zwischen 2 verschiedenen Netzen (z.B. den Verkehr zwischen dem Netz eines deutschen DSL-Providers A und dem Netz eines amerikanischen DSL-Providers B)
Eine IP-Adresse besteht immer aus einem Netz-Teil und aus einem Host-Teil, das kann man in etwa mit einer Telefonnummer vergleichen die aus Vorwahl (entspricht Netz-Teil) und Durchwahl (Host-Teil) besteht.
Der Netz-Teil bestimmt in welchem Netz sich der Host (z.B. Computer) befindet (z.B. im Netz der Deutschen Telekom) der im Host-Teil adressiert ist.
Um den Netz-Teil vom Host-Teil trennen zu können gibt es die sogenannte Subnetzmaske. Sie besteht ebenfalls aus 4 Dezimalzahlen die durch einen Punkt getrennt sind, also wiederum aus 4 mal 8 Bits. Durch Verundung einer IP-Adresse mit der zugehörigen Subnetzmaske kann ein Router erkennen an welcher Stelle in einer IP-Adresse sich die Grenze zwischen Netz- und Hostteil befindet.
Zur Veranschaulichung erläutere ich hier mal das Beispiel aus der Wikipedia:
Nehmen wir an du hast die IP-Adresse 192.168.176.1 mit der Subnetzmaske 255.255.255.0
Binär ausgedrückt würde das ganze also so aussehen:
IP-Adresse: 11000000.10101000.10110000.00000001
Subnetmask: 11111111.11111111.1111111.0
Der Netz-Teil einer Adresse besteht immer aus den Bits der IP-Adresse bis zu dem letzten Bit das in der Subnetzmaske an gleicher Stelle mit einer 1 aufgefüllt ist.
Den Host-Teil einer Adresse bekommt man dann wenn man alle Bits nach dem Netz-Teil einer IP-Adresse extrahiert. Die Netzadresse ist immer die erste Hostadresse aus
dem mit dem Netz-Teil adressierten Netz
In diesem Beispiel wäre die Netzadresse also 192.168.176.0 (binär: 11000000.10101000.10110000.00000000) und die Host-Adresse wäre 1 (binär: 00000001)
Ein Router im Internet führt diese ganze Berechnung natürlich in einem Bruchteil einer Sekunde aus und weiß jetzt: Dieses Datenpaket muss ich an den Host mit der Adresse 1 im Netz 192.168.176.0 weiterleiten.
Router haben verschiedene sog. Interfaces (auf Deutsch: Anschlüsse für Netzwerkkabel) und wissen welches Netz sie über welches Interface erreichen können (woher sie das wissen ist ein anderes Thema, wenn du willst kannst du Dich da mal zum Thema Routingprotokolle schlau machen, z.B. OSPF).
Wiegesagt weiß der Router jetzt in welches Netz er das Datenpaket schicken muss und über welches Interface er das Datenpaket dazu weiterleiten muss. Das Paket wird solange von Routern weitergeleitet (Jeden Router den ein Paket auf dem Weg vom Absender zum Empfänger passiert nennt man einen Hop) bis das Paket an dem Router ankommt an dem das Zielnetz letztendlich angeschlossen ist (in der Regel ist das dein DSL-Router, Fritz!Box etc.), dieser Router weiß dann das dass der Host der Im Host-Teil adressiert ist sich in seinem Netz befindet und leitet es dann schlussendlich an deinen Host (Computer) weiter.
Soviel mal zu den Basics
Nun zum Grund warum man Supernetting anwendet:
Wie wir oben erfahren haben gibt es in einer IP-Adresse immer einen Netz- und einen Hostteil. Wenn wir wie im obigen Beispiel eine Subnetzmaske von 255.255.255.0 verwenden, benutzen wir also die ersten 3 mal 8 Bits zur Netz-Adressierung. Da eine IP-Adresse aus 4 mal 8 Bits besteht (siehe oben) verbleiben uns noch genau 8 Bits um innerhalb des Netzes Hosts zu adressieren. Mit diesen 8 Bits ließen sich also theoretisch maximal 255 Hosts adressieren, praktisch lassen sich aber nur 253 Hosts adressieren da 2 der 255 Adressen für die Netz-Adresse (in diesem Beispiel 0) und für die Broadcast-Adresse draufgehen (hier 255).
Wir können also genau 253 Hosts adressieren. Wenn dies aber nicht genug ist muss man entweder ein zusätzliches Netz erschaffen oder Supernetting anwenden. Ein neues Netz bringt den Nachteil mit sich das man zwischen den 2 Netzen routen muss, sprich einen Router anschaffen muss (siehe oben).
Beim Supernetting wird stattdessen einfach Folgendes gemacht:
Die Länge der Netz-Adresse wird (im Wikipedia-Beispiel) um 2 Bits verkürzt wodurch 2 Bits mehr für die Adressierung von Hosts freiwerden.
Um die Netzadresse um 2 Bits zu kürzen ändert man die Subnetmaske also auf: 11111111.11111111.11111100.00000000 (255.255.252.0)
Die Grenze zwischen Netz- und Host-Teil hat sich dadurch von
11000000.10101000.10110000. ' 00000000 nach 11000000.10101000.101100 ' 00.00000000 verschoben.
Das bedeutet das der letzte adressierbare Host im selben Netz nicht mehr die
192.168.176.254 (11000000.10101000.10110000. ' 11111110)
sondern die
192.168.179.254 (11000000.10101000.101100 ' 11.11111110)
als IP-Adresse erhalten kann ohne das ein Router eingesetzt werden muss (weil wir ja nach wie vor nur _ein_ Netz benutzen).
Dieses ganze Verfahren (Supernetting und Subnetting) gehört zum sogenannten CIDR (Classless Inter-Domain Routing) welches benutzt wird um Netze klassenlos zu adressieren und den mit IPv4 zur Verfügung stehenden Adressraum besser auszunutzen.
So das wars jetzt mal im Groben und Ganzen, ich hoffe ich hab hier keinen Fehler reingebracht - falls doch verbessert mich bitte
Viele Grüße
Michl