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Consumer vs. enterprise SSD

Hallo Community,

ich habe eine Frage zum Thema "Consumer vs. enterprise SSD".

Zunächst mein Scenario:
  • Minisforum HM80 als Proxmox host (512SSD (intern UFS), 32GB RAM)
  • ca. 8 LXC like Nextcloud, Photoprism, Vaultwarden, Unifi Controller, Reverse Proxy.....
  • Als Storage für LCX und VM als auch Daten habe ich 2x1TB Crucial MX500
  • Backup 2TB Seagte Barracuda, per USB angebunden - weiteregreicht an PBS (reicht in meinem Setup)
  • Einsatz im homelab, private Zwecke etc. / 24/7 Bertrieb aber Nutzunbg eher sporadisch
  • Nutzung kleine Files, Documente (Nextcloud aktuell ca. 10GB)
  • Photos hauptsächlich jpge, heic, viedos von Iphone aktuell ca. 60GB, pro Monat kommen ca. 2GB dazu, geschrieben meist an einem Tag oder zwei drei.

Also eigentlich "pille palle" in der täglichen Nutzung.

Überlegung:
  • LXC und Sotrage auf jeweils eine MX500 verteilen, also 1 ZFS Pool pro Platte vs. ZFS RAID1 mit den beiden Platten.

Ich habe dazu viel gelesen und stelle fest, dass es wohl scheinbar eine sehr schlechte Wahl sein soll consumer SSDs für ein ZFS Raid1 zu verwenden. Ich Frage mich allerdings warum? Ich habe mal zwei Platten die man immer wieder liest verglichen:

  1. Kingston Data Centre DC500M
  • TBW: 2278 TB
  • Speed R: 555MB
  • Speed W: 520 MB
  • Random read: 98K IOPS
  • Random write: 75K IOPS
  • PowerLossPrevention: Yes - Tantalum capacitors
  • Type: 3D-NAND TLC
  • MTTF: 2 Mio

  1. Crucial MX500 1TB
  • TBW: 360 TB
  • Speed R: 560 MB
  • Speed W: 510 MB
  • Random read: 95K IOPS
  • Random write: 90K IOPS
  • PowerLossPrevention: Yes
  • Type: 3D-NAND TLC
  • MTTF:1,8 Mio

Was mir auffällt und was sicher im enterprise Umfeld sinn ergibt ist der immense Unterschied bei TBW. Alle anderen Werte scheinen mir nahezu identisch. Also warum sollte ich ca. 180€ für 1TB anstelle von 90€ ausgeben, wenn ich den TBW Wert eh nie oder in einem laaangem Zeitraum erreiche.

Danke für euer Feedback!

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Printed on: April 25, 2024 at 06:04 o'clock

Member: radiogugu
radiogugu Jan 09, 2023 at 16:22:03 (UTC)
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Nabend.

Auf Enterprise Systemen laufen ja immer irgendwelche Datenbanken. Diese hämmern auf der SSD ohne Unterlass.
Daher ist die verlängerte Lebensdauer schon sein Geld wert an der Stelle.

Der Controller ist bei den Enterprise SSD auch etwas robuster.

Habe zuhause ein beinahe identisches Setup.
Ich nutze den HM90 mit zwei 1 TB MX500 im Software RAID1.

Bei mir läift zwar XCP-NG, aber prinzipiell vergleichbar. Bei mir läuft allerdings auch nur eine Xen Orchestra VM permanent.

Gruß
Marc
Member: netzer2021
netzer2021 Jan 09, 2023 updated at 16:50:49 (UTC)
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Danke fürs Feedback.

Ja das mit den DBs ist klar. Allerdings laufen die Dinger bei mir ja mehr oder minder im Leerlauf. Jedenfalls wird meist keine Nennenswerte Last erzeugt. Was da an Logs anfällt weiß ich gar nicht.

Schreiben tut die DB ja so oder so, mit Raid oder ohne. Nur einmal wird’s noch kopiert. So gaanz grob. Also wo ist denn da eigentlich die zusätzliche Schreiblast von der immer alle reden. Also klar es wird „kopiert“ logisch, aber ob ich eine DB auf einer Platte habe oder dieselbe DB im Raid, die Last auf der Platte ist dann identisch. Oder wie groß ist der Overhead durch ein Raid1?

Wie sind deine Erfahrungen mit dem Raid1 bzgl. Wearout und Performance?
Member: radiogugu
radiogugu Jan 09, 2023 at 19:18:05 (UTC)
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Zitat von @netzer2021:
Wie sind deine Erfahrungen mit dem Raid1 bzgl. Wearout und Performance?

Wearout kann ich wenig zu sagen, S.M.A.R.T. Werte sind gut und keineröei Fehler bisher.
Auch bei mir schnorcheln die ja auch vor Langeweile herum.

Die Leistung ist absolut zufriedenstellend und alle VMs, egal ob zwei oder acht, laufen bleibt konstant gut.

Gruß
Marc
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 10, 2023 at 06:03:18 (UTC)
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Maion @netzer2021,

Was mir auffällt und was sicher im enterprise Umfeld sinn ergibt ist der immense Unterschied bei TBW.
Ja, auch das ist im Enterprise Umfeld wichtig, wird aber oft überschätzt.
Ich habe mittlerweile > 1000 SSD's in SAN's verbaut und noch keine einzige davon, wurde jemals zu Tode geschrieben. 😁

Im Enterprise Umfeld sind übrigens noch weitere Dinge wie "PowerLossPrevention" wichtig, was beide oben angesprochenen SSD's jedoch auch erfüllen und eine Enterprise SSD hat ähnlich wie bei Enterprise HDD's, immer 5 Jahre Herstellergarantie.

Alle anderen Werte scheinen mir nahezu identisch. Also warum sollte ich ca. 180€ für 1TB anstelle von 90€ ausgeben, wenn ich den TBW Wert eh nie oder in einem laaangem Zeitraum erreiche.

Die Kingston SSD hat aufgrund ihrer höheren TBW schlichtweg viel mehr Reservespeicherzellen verbaut wie die Crucial SSD und ist deshalb so teuer.

Wenn du mit der TBW der Crucial SSD zurechtkommst, dann gibt es aus meiner Sicht momentan nicht wirklich einen Grund den Mehrpreis für die Kingston SSD zu bezahlen.

Beste Grüsse aus BaWü
Alex
Member: netzer2021
Solution netzer2021 Jan 10, 2023 at 21:13:24 (UTC)
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ok. verstehe. Ich habe entschieden, es einfach mal auszuprobieren. Raid0 schnell eingerichtet und los gehts...bisher echt gut. Vorallem schnell, sehr schnell find ich. Habe da wohl damals inter Ubuntu mist konfiguriert...
Member: StefanKittel
StefanKittel Jan 26, 2023 updated at 00:11:15 (UTC)
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Hallo,

1. Anhaltspunkt sind die Daten im Datenblatt (TWPD).
Bei einer Consumer SSD hast Du da häufig nur Werte um 0,1 oder geringer.
Bei einer Entprise SSD >1 bis 5. (Read intensiv, mixed, write intensiv)

Auch sind die SSD dann meist SLC und nicht TLC oder QLC.

Bei kleinen Kunden nutze ich lieber eine (1) NVME Enterprise SSD ohne RAID statt RAID mit 2 günstigeren SSDs.

Die NVME sind eh so schnell, als dass man RAID nicht wegen der Geschwindigkeit braucht.
Viele erreichen eh schon fast das PCIe-Limit so dass der Controller auch nicht schneller sein kann wenn er 2 oder 4 davon hat.

Stefan