10749671100
Goto Top

Der lokale Gerätename wird bereits verwendet - bis der Server(!) neustartet

Hallo zusammen,

ich sitze an einem Problem, dass mich etwas irritiert. Sporadisch können sich früh, nach Rechnerstart im Büro, einzelne Clients nicht mehr auf die Freigabeordner verbinden, mit oben erwähnter und weit bekannter Fehlermeldung. Neuverbinden ist nicht möglich; ein direkter Aufruf des UNC-Pfades sagt, dass entweder das Passwort falsch ist, oder aber gleichzeitige Verbindungen bestehen.

Auf dem Server ist unter Computerverwaltung > Sitzungen für den betreffenden Benutzer KEIN Eintrag. Das Problem tritt auch nur sporadisch auf, ca. alle 1-2 Wochen, betrifft nur einen PC bzw. Benutzer und lässt sich durch den Neustart des Servers beheben.

Etwas zum technischen Hintergrund:
- 3x Client mit Windows 10, je Client eine Person, je Person ein eigener Benutzer auf dem Server
- 1x Windows Server 2022 Essentials
- Keine Domäne, sondern Arbeitsgruppe
- 3 Benutzer
- Fünf Freigaben, davon eine in einen Unterordner einer anderen gemappt, das war so ausdrücklicher Wunsch der Benutzer:

Q: -> \\192.168.50.10\Buchhaltung
W: -> \\192.168.50.10\Scanner
X: -> \\192.168.50.10\Archiv
Y: -> \\192.168.50.10\Daten
Z: -> \\192.168.50.10\Daten\Dokumente

Dieses Setup funktioniert im Regelfall völlig einwandfrei, eben nur sporadisch kommt es dazu. Meine Vermutung ist, dass irgendeine Verbindung des betreffenden Nutzers zum Feierabend nicht sauber geschlossen wurde, und das am nächsten Morgen Probleme mit sich bringt.

Wie kann man dem sinnvoll begegnen? Wäre es eine denkbare Lösung, einfach jede Nacht den Dienst "Server" neuzustarten, um alle "alten" Verbindungen loszuwerden?

Vielen Dank für Eure Ideen!
garluc

Content-Key: 54015689176

Url: https://administrator.de/contentid/54015689176

Printed on: June 16, 2024 at 12:06 o'clock

Member: StefanKittel
StefanKittel Jan 12, 2024 at 09:56:43 (UTC)
Goto Top
Moin,

a) nimm einen Hostnamen (z.B. server01 oder server01.firma.de). Mit Verbindungen zu IP-Adressen hatte ich über die Jahre immer mal wieder "komische" Fehler. Mit Hostnamen viel seltener.
Ohne AD kannst Du den Hostnamen in der localhost-Datei der PCs eintragen.

b) erstelle ein AD bzw. nimm die PCs ins AD auf
Ein Windows Server Essentials ist und muss ein AD-, DNS- und DHCP-Server sein. Die Essentials reagieren "unwirsch" wenn sie das nicht sind. Es kann sich hier auch um eine vermurkste Sicherheitsfunktion handeln.
Ich hatte mal einen Fall in einer Arztpraxis wo der Essentials PC Verbindungen aktiv getrennt hat weil er keine DHCP-Leases finden konnte.

Stefan
Member: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer Jan 12, 2024 at 10:05:20 (UTC)
Goto Top
Moin,


Wie Stefan schon sagte, Essentials ist sehr eigensinnig, weswegen ich auch es sehr selten bei Kunden einsetze. Trage mal bei den 3 Clients den Hostnamen direkt in die hosts/lmhosts ein und stelle die Verbindungen auf den Namen um.

lks

PS: Für Deinen Use-Case scheint mir ein NAS viel geeigneter zu sein. Funktioniert auch zuverlässiger als ein Windows-Server. Aktuell gibt es bei Amazon sogar ein 8TB-NAS fur nur 200€. Davon zwi aufstellen ("Server" und Backup) und schon sind die meisten Minifirmen glücklich. Oder läuft auf der Server noch ein anwendungsserver wie lexware?
Mitglied: 10749671100
10749671100 Jan 12, 2024 at 10:06:56 (UTC)
Goto Top
Zitat von @StefanKittel:
a) nimm einen Hostnamen (z.B. server01 oder server01.firma.de). Mit Verbindungen zu IP-Adressen hatte ich über die Jahre immer mal wieder "komische" Fehler. Mit Hostnamen viel seltener.

Okay, danke, das werde ich testen.

b) erstelle ein AD bzw. nimm die PCs ins AD auf
Ein Windows Server Essentials ist und muss ein AD-, DNS- und DHCP-Server sein. Die Essentials reagieren "unwirsch" wenn sie das nicht sind. Es kann sich hier auch um eine vermurkste Sicherheitsfunktion handeln.

Okay. Genau das wollte ich ursprünglich vermeiden, weil bisher ohne AD und mit lokalen Profilen gearbeitet wurde. Ich werde ein AD daraus machen, und den WinServer als DNS und DHCP laufen lassen. Es sollte ja allgemein kein Problem sein, wenn die Clients dann keine Mitglieder im AD sind, oder? Also die Einbindung via net use erfolgt, mit Benutzername <DOMÄNE>\<Benutzername>, auch wenn der Client-PC mit lokalem Profil kein Mitglied des AD ist. Oder ist das auch wieder eine Lösung, die dem WinServer Essentials u.U. nicht gefällt?

Ich würde gern vermeiden, die historisch gewachsenen Benutzerprofile in ein AD zu migrieren, zumindest vorerst - mit Windows 11 stehen dann sowieso neue Rechner an, da würde ich die integrieren.

Danke schonmal!
Member: StefanKittel
StefanKittel Jan 12, 2024 at 10:12:08 (UTC)
Goto Top
Zitat von @10749671100:
... auch wenn der Client-PC mit lokalem Profil kein Mitglied des AD ist. Oder ist das auch wieder eine Lösung, die dem WinServer Essentials u.U. nicht gefällt?

Sollte so funktionieren, einen Garantie gibt es aber darauf nicht face-smile

Die hier https://www.forensit.com/ haben ein kostenfreie Programm um lokale Profile zu AD Profilen zu migrieren. Das funktioniert erfahrungsgemäß sehr gut.

Stefan
Mitglied: 10749671100
10749671100 Jan 12, 2024 updated at 11:15:22 (UTC)
Goto Top
Zitat von @Lochkartenstanzer:
PS: Für Deinen Use-Case scheint mir ein NAS viel geeigneter zu sein. Funktioniert auch zuverlässiger als ein Windows-Server. Aktuell gibt es bei Amazon sogar ein 8TB-NAS fur nur 200€. Davon zwi aufstellen ("Server" und Backup) und schon sind die meisten Minifirmen glücklich. Oder läuft auf der Server noch ein anwendungsserver wie lexware?

Ganz genau, das ist der Grund. Da laufen mehrere Branchensoftwares, allesamt auf MSSQL-Basis oder anderweitig Windows-only. Leider.

P.S.: Auch über NAS und Server hatten ich nachgedacht, also den Dateispeicher zu trennen, das ist aber aufgrund der engen Verzahnung der Software mit Dateifreigaben (Dort werden Daten automatisch aus Verzeichnissen eingelesen) auch wieder komplizierter. War keine Überzeugungstat, aber ist mir allemal lieber, als da ein Desktop-Betriebssystem als "Server" laufen zu haben, wie es bisher war.


Zitat von @StefanKittel:
Die Essentials reagieren "unwirsch" wenn sie das nicht sind. Es kann sich hier auch um eine vermurkste Sicherheitsfunktion handeln.

Aber woher weiß der Essentials eigentlich, dass er ein Essentials ist? Laut Setup und auch einigen Internetquellen soll Essentials 2022 effektiv technisch ein Standard 2022 sein, nur aus lizenzrechtlicher Sicht unterschiedlich. Ist dem tatsächlich so?
Member: StefanKittel
StefanKittel Jan 12, 2024 at 12:43:12 (UTC)
Goto Top
Zitat von @10749671100:
Aber woher weiß der Essentials eigentlich, dass er ein Essentials ist? Laut Setup und auch einigen Internetquellen soll Essentials 2022 effektiv technisch ein Standard 2022 sein, nur aus lizenzrechtlicher Sicht unterschiedlich. Ist dem tatsächlich so?

Wie das beim 2022er ist kann ich Dir mangels Erfahrung nicht sagen.

Beim 2016er und 2019 kommt nach der Installation ein Zwangssetup um vereinfacht ein AD zu erstellen. Und zwar bei der jeder Anmeldung bis man es gemacht hat.

Beim 2008 und 2011 war eine ganze wilde Softwarebastelgeschichte. mit Exchange beim SBS.

Stefan
Member: Hubert.N
Hubert.N Jan 12, 2024 at 13:08:23 (UTC)
Goto Top
Moin

... und Du bist das beste Beispiel dafür, dass es sich eigentlich immer lohnt, ein Active-Directory zu nutzen.
Da sparst Du Dir das ganze Rumgefrickel mit "gleicher Benutzername und Kennwort" auf allen möglichen Geräten, was ja - wie Du gerade feststellen musst - immer wieder mit Problemen behaftet ist. Einmal zentrale Authentifizierung und gut ist's.

Gruß