Eure Erfahrungswerte - AD DNS Inseleffekt
Hi,
ich möchte niemanden mit meinem langen Text erschlagen. Deshalb hier die Frage vorab in Kurzform. Wer mag, kann sich das gerne komplett durchlesen.
Könnt Ihr Euch vorstellen oder gar bestätigen, dass in Anwendungspartionen gespeicherte AD-integrierte DNS-Zonen, eigentlich schon vom Microsoft entschärften Inseleffekt nach wie vor entstehen lassen können?
Einige von Euch kennen doch sicherlich den sogenannten Inseleffekt, der beim Starten eines AD Domaincontrollers aufteten kann, wenn er der erste DC des AD ist, welcher gerade startet (oder die anderen nicht erreichbar sind) und die DNS-Zone für seine Domäne im AD integriert ist und er sich selbst als DNS-Server eingetragen hat.
DC startet und fragt DNS-Server nach Informationen, welche er zum Starten des AD Dienst benötigt. Der DNS ist lokal. DNS-Server will Zone laden aber die ist im AD integriert, was zu diesem Zeitpunkt noch nicht geladen ist. Katze beißt sich in den ### (Wirbelsäulenvortsatz
) .
Was in älteren Versionen von Windows noch ein Problem darstellten konnte, wurde relativ schnell von MS erkannt und gefixt (ich glaube schon unter Win 2003). Wo früher die DC's dann ewig gebraucht haben, um zu starten, starten die DC's im o.g. Szenario heute normal durch.
So weit, so gut.
Meine Frage nun, ob bei einer von Euch bei sich ein ähnliches Szenario hat, wie ich es gleich beschreiben werde, und ob dort schon mal ähnliches Problem aufgetreten ist.
Wir haben ein größeres AD mit vielen Domänen und Standorten. An mehreren Standorten sind DC's, die meisten jedoch im zentralen Rechenzentrum.
Die DNZ-Zonen für die einzelnen Domänen sind alle im AD integriert. Diese Zonen werden nur auf DCs/DNSs repliziert, wo sie benötigt werden. So werden also z.B. die Zonen zur Domäne A, welche für Kunde A am Standort A zuständig sind, nur auf DCs von A und vom RZ repliziert. Analog Domäne B des Kunden B an Standort B.
Die Zonen der Domänen, welche nur im RZ benötigt werden, werden i.A. nicht zu den Standorten repliziert. Wenn hier mal Namen aus diesen Zonen aufgelöst werden müssen, dann erfolgt das Ganze über DNS-Weiterleitungen.
Auch so weit alles gut.
Jetzt haben wir im RZ also eine Verwaltungsdomäne, welche auch DIE zentralen DNS-Server bereitstellt, welche eben alle DCs dieser Domäne sind. Die DNS-Zone für diese Domäne ist in der genannten Domänen-Partition gespeichert.
Vor einiger Zeit gab es eine Anforderung, dass diese Zone aus Gründen der Performance schreibbar an einem Aussenstandort bereitgestellt werden musste/sollte. Es sollte aber kein weiterer DC der betreffenden Domäne des RZ installiert und in diesem Standort platziert werden, sondern einer der dort vorhandenen DC der zum Standort gehörigen Domäne sollte die Zone hosten.
Also haben wir die Zonen-Replikation angepasst. Statt wie bisher nur innerhalb der Domäne auf alle DC zu replizieren, haben wir eine Anwendungspartition erstellt, die DC der RZ-Domäne sowie den einen DC des Aussenstandorts dort hinzugefügt und die Replikation der DNS-Zone auf diese Anwednungspartition geändert.
Soweit auch alles gut. Funktioneirt alles.
Nun das Problem-Szenario:
Bei einem gelpanten, vollständigen Runterfahren des RZ sind alle DCs/DNSs der RZ-Domäne, welche die zugeghörige DNS-Zone hosten, anschließend nicht wieder vollständig hochgefahren. Der Anmeldebildschirm kam noch, aber man konnte sich nicht mit einem produktiven Adminstratorkonto anmelden. Auch nicht, wenn diese Benutzer Domänen- bzw. Organisations-Admins waren.
Die Anmeldung war nur mit DEM Administrator möglich (Passwort kryptisch und irre lang sowie im Safe). Unter dessen Anmeldung haben wir dann feststellen können, dass der DNS-Dienst die DNS-Zone für die RZ-Domäne nicht laden konnte. Die Tools für AD haben das AD nicht gefunden. Der AD-Dienst lief aber. Man konnte nichts nachschauen oder machen. Auch kein ADSIedit.
Wir haben einiges probiert, bis wir auf die Idee kamen, einen Memberserver schnell mal zum DNS zu machen und diesem eine leere Primär-Zone für diese Domäne zu verpassen. Dann haben wir diesen DNS-Server einem DC als 1. DNS-Server eingetragen und den DC durchgestartet. Bingo! Inseleffekt? (Ach so: Alle Server sind Win2008 R2.)
Verstehen tuen wir das nicht wirklich. Wo soll hier der Unterschied sein, zu einem Standalone-DC, der AD-integrierte DNS-Zonen hat und allein das AD hostet. Und welcher auch problemlos hochfahren kann.
Das einzige, wass ich mir da vorstellen könnte und was ich Euch fragen will, ob Ihr das nachvollziehen oder gar bestätigen könnt:
Der Unterschied ist, dass die Zone für die RZ-Domäne nicht in der Domänen-Partition gespeichert ist sondern in einer Anwendungspartition.
Könnte das das Zünglein an der Waage sein?
E.
ich möchte niemanden mit meinem langen Text erschlagen. Deshalb hier die Frage vorab in Kurzform. Wer mag, kann sich das gerne komplett durchlesen.
Könnt Ihr Euch vorstellen oder gar bestätigen, dass in Anwendungspartionen gespeicherte AD-integrierte DNS-Zonen, eigentlich schon vom Microsoft entschärften Inseleffekt nach wie vor entstehen lassen können?
Einige von Euch kennen doch sicherlich den sogenannten Inseleffekt, der beim Starten eines AD Domaincontrollers aufteten kann, wenn er der erste DC des AD ist, welcher gerade startet (oder die anderen nicht erreichbar sind) und die DNS-Zone für seine Domäne im AD integriert ist und er sich selbst als DNS-Server eingetragen hat.
DC startet und fragt DNS-Server nach Informationen, welche er zum Starten des AD Dienst benötigt. Der DNS ist lokal. DNS-Server will Zone laden aber die ist im AD integriert, was zu diesem Zeitpunkt noch nicht geladen ist. Katze beißt sich in den ### (Wirbelsäulenvortsatz
Was in älteren Versionen von Windows noch ein Problem darstellten konnte, wurde relativ schnell von MS erkannt und gefixt (ich glaube schon unter Win 2003). Wo früher die DC's dann ewig gebraucht haben, um zu starten, starten die DC's im o.g. Szenario heute normal durch.
So weit, so gut.
Meine Frage nun, ob bei einer von Euch bei sich ein ähnliches Szenario hat, wie ich es gleich beschreiben werde, und ob dort schon mal ähnliches Problem aufgetreten ist.
Wir haben ein größeres AD mit vielen Domänen und Standorten. An mehreren Standorten sind DC's, die meisten jedoch im zentralen Rechenzentrum.
Die DNZ-Zonen für die einzelnen Domänen sind alle im AD integriert. Diese Zonen werden nur auf DCs/DNSs repliziert, wo sie benötigt werden. So werden also z.B. die Zonen zur Domäne A, welche für Kunde A am Standort A zuständig sind, nur auf DCs von A und vom RZ repliziert. Analog Domäne B des Kunden B an Standort B.
Die Zonen der Domänen, welche nur im RZ benötigt werden, werden i.A. nicht zu den Standorten repliziert. Wenn hier mal Namen aus diesen Zonen aufgelöst werden müssen, dann erfolgt das Ganze über DNS-Weiterleitungen.
Auch so weit alles gut.
Jetzt haben wir im RZ also eine Verwaltungsdomäne, welche auch DIE zentralen DNS-Server bereitstellt, welche eben alle DCs dieser Domäne sind. Die DNS-Zone für diese Domäne ist in der genannten Domänen-Partition gespeichert.
Vor einiger Zeit gab es eine Anforderung, dass diese Zone aus Gründen der Performance schreibbar an einem Aussenstandort bereitgestellt werden musste/sollte. Es sollte aber kein weiterer DC der betreffenden Domäne des RZ installiert und in diesem Standort platziert werden, sondern einer der dort vorhandenen DC der zum Standort gehörigen Domäne sollte die Zone hosten.
Also haben wir die Zonen-Replikation angepasst. Statt wie bisher nur innerhalb der Domäne auf alle DC zu replizieren, haben wir eine Anwendungspartition erstellt, die DC der RZ-Domäne sowie den einen DC des Aussenstandorts dort hinzugefügt und die Replikation der DNS-Zone auf diese Anwednungspartition geändert.
Soweit auch alles gut. Funktioneirt alles.
Nun das Problem-Szenario:
Bei einem gelpanten, vollständigen Runterfahren des RZ sind alle DCs/DNSs der RZ-Domäne, welche die zugeghörige DNS-Zone hosten, anschließend nicht wieder vollständig hochgefahren. Der Anmeldebildschirm kam noch, aber man konnte sich nicht mit einem produktiven Adminstratorkonto anmelden. Auch nicht, wenn diese Benutzer Domänen- bzw. Organisations-Admins waren.
Die Anmeldung war nur mit DEM Administrator möglich (Passwort kryptisch und irre lang sowie im Safe). Unter dessen Anmeldung haben wir dann feststellen können, dass der DNS-Dienst die DNS-Zone für die RZ-Domäne nicht laden konnte. Die Tools für AD haben das AD nicht gefunden. Der AD-Dienst lief aber. Man konnte nichts nachschauen oder machen. Auch kein ADSIedit.
Wir haben einiges probiert, bis wir auf die Idee kamen, einen Memberserver schnell mal zum DNS zu machen und diesem eine leere Primär-Zone für diese Domäne zu verpassen. Dann haben wir diesen DNS-Server einem DC als 1. DNS-Server eingetragen und den DC durchgestartet. Bingo! Inseleffekt? (Ach so: Alle Server sind Win2008 R2.)
Verstehen tuen wir das nicht wirklich. Wo soll hier der Unterschied sein, zu einem Standalone-DC, der AD-integrierte DNS-Zonen hat und allein das AD hostet. Und welcher auch problemlos hochfahren kann.
Das einzige, wass ich mir da vorstellen könnte und was ich Euch fragen will, ob Ihr das nachvollziehen oder gar bestätigen könnt:
Der Unterschied ist, dass die Zone für die RZ-Domäne nicht in der Domänen-Partition gespeichert ist sondern in einer Anwendungspartition.
Könnte das das Zünglein an der Waage sein?
E.
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Ausgedruckt am: 10.04.2025 um 03:04 Uhr
4 Kommentare
Neuester Kommentar
Guten Abend @emeriks,
direkt nachvollziehen kann ich dein Problem nicht, da wir solch ein Design nicht betreiben. Aber vllt. den einen oder anderen Denkanstoß geben.
Ich habe vor einigen Monanten gelesen, dass DNS-Zonendaten welche in einer Anwendungsverzeichnispartition abgelegt werden nicht an den Global Catalog repliziert werden. Das gilt auch, wenn DC und GC auf der selben Maschine läuft.
Hast du nur die Forwardzone "domain.local" verschoben oder auch "_msdcs.domain.local"? Denn in letzter Zone erzeugen die DCs CNAME-DNS-Einträge welche an den kompletten Forest repliziert werden sollten.
Gruß,
Dani
direkt nachvollziehen kann ich dein Problem nicht, da wir solch ein Design nicht betreiben. Aber vllt. den einen oder anderen Denkanstoß geben.
Ich habe vor einigen Monanten gelesen, dass DNS-Zonendaten welche in einer Anwendungsverzeichnispartition abgelegt werden nicht an den Global Catalog repliziert werden. Das gilt auch, wenn DC und GC auf der selben Maschine läuft.
Hast du nur die Forwardzone "domain.local" verschoben oder auch "_msdcs.domain.local"? Denn in letzter Zone erzeugen die DCs CNAME-DNS-Einträge welche an den kompletten Forest repliziert werden sollten.
Gruß,
Dani