Festplatte zur Datenrettung öffnen, was ist wirklich möglich ohne Reinraum?
Schönen Guten Abend,
ich weiss ... allein der Threadtitel lockt bestimmt schon viele Leute an die hier klugscheißen wollen.
ich habe eine defekte WD Festplatte. Sobald sie im BIOS initalisiert wird läuft sie kurz an und dann hört man nur vier oder fünfmal ein lautes Klacken und sie bleibt wieder stehen, das passiert immer jeweils genau drei mal. (Wäre schön die Daten wiederzubekommen, aber nichts geschäftskritisches was eine 1000€ Datenrettung rechtfertigen würde.)
Was wird da wohl der Fehler sein? Ist klacken immer ein Headcrash?
Ich vermute eher einen mechanischen Fehler im Motor deshalb denke ich wird es mir wohl kaum helfen die Platine mit einer baugleichen Fesplatte zu tauschen (was ja normalerweise der erste Schritt wäre). Ich werde wohl entweder versuchen die Platten in eine baugleiche Festplatte einzubauen oder den kompletten Motor auszutauschen. Was ist die bessere Idee? Gibt es irgendwas besonderes zu beachten neben dem was selbstverständlich ist?
Ich hoffe hier gibt es jemanden der schonmal interessiert genug war, sich wirklich mit diesem Thema auseinander zusetzen. Zudem bitte ich die Leute, die ihr Wissen über dieses Thema nur aus dem Internet haben und noch nie eine Festplatte auseinandergenommen haben, sich zurückzuhalten. Im Internet liest man schon genug Schwachsinn und Halbwahrheiten über dieses Thema. In einer Festplatte befindet sich weder ein Vakuum noch irgendein Edelgas oder ein Über/Unterdruck den man durch das Öffnen der Platte zerstören könnte. - Sorry für diesen (vielleicht unhöflichen) Hinweis, aber ich habe schlechte Erfahrungen mit anderen (weniger kompetenten) Foren gemacht ...
Ich will hier ganz bewusst keine wilde Diskussion beginnen, deswegen sage ich ganz klar; das was folgt ist nur meine persönliche Meinung.
Leute die behaupten das eine Fesplatte in jedem Fall sofort komplett defekt ist sobald man sie öffnet haben es noch nie versucht und glauben alles was im Internet steht. Selbst wenn man eine Platte im geöffneten Zustand anschließt ist die Chance noch sehr groß, dass man zumindest einen Großteil der Daten herunterbekommt. Das danach wieder ein langfristiger Betrieb möglich ist, ist natürlich wegen Staubpartikeln auf den Platten unwahrscheinlich.
(Persönliche vielleicht fehlbare Erfahrung) wir hatten diese Diskussion auf jedenfall auch in der Firma und ich durfte nach dem die Fronten klar waren einen Basisversuch unternehmen. Ich habe 12 (ältere - die Technik ist wahrscheinlich eher sensibler geworden) Festplatten jeweils mit dem Herstellertool vorher und nachher geprüft und ein paar Gigabyte Daten kopiert. Dann die Festplatte komplett geöffnet und so wie sie ist angeschlossen den Rechner angeworfen und 2 Stunden gewartet bevor ich die Daten wegkopiert habe. Es gab nur einen Totalausfall und elf mal Glück wäre ein großer Zufall, zudem ist unsere Bastelecke nicht gerade ein Reinraum. Dieser Versuch leitet mich zu der Annahme, dass vieles was im Internet zu diesem Thema steht einfach nur Schwachsinn ist. Es besteht kein Grund bei einer Festplatte ohne Restgarantie und wo eine Datenrettung definitiv zu teuer ist es nicht wenigstens zu versuchen!
Das ist natürlich nur das theoretische zum öffnen der Festlatte ... wenn's ein Headcrash ist habe ich wohl eh keine Chance.
Ich wäre sehr dankbar für einen Erfahrungsaustausch in dieser Sache ... vielleicht gibt es ja noch ein paar die es drauf ankommen gelassen haben. Vielleicht lohnt es sich mal ein Tutorial über mechanische Festplattendefekte zu machen - da irren wie schon gesagt die wildesten Spekulationen im Netz herum.
Beste Grüße,
S1lv3R
ich weiss ... allein der Threadtitel lockt bestimmt schon viele Leute an die hier klugscheißen wollen.
ich habe eine defekte WD Festplatte. Sobald sie im BIOS initalisiert wird läuft sie kurz an und dann hört man nur vier oder fünfmal ein lautes Klacken und sie bleibt wieder stehen, das passiert immer jeweils genau drei mal. (Wäre schön die Daten wiederzubekommen, aber nichts geschäftskritisches was eine 1000€ Datenrettung rechtfertigen würde.)
Was wird da wohl der Fehler sein? Ist klacken immer ein Headcrash?
Ich vermute eher einen mechanischen Fehler im Motor deshalb denke ich wird es mir wohl kaum helfen die Platine mit einer baugleichen Fesplatte zu tauschen (was ja normalerweise der erste Schritt wäre). Ich werde wohl entweder versuchen die Platten in eine baugleiche Festplatte einzubauen oder den kompletten Motor auszutauschen. Was ist die bessere Idee? Gibt es irgendwas besonderes zu beachten neben dem was selbstverständlich ist?
Ich hoffe hier gibt es jemanden der schonmal interessiert genug war, sich wirklich mit diesem Thema auseinander zusetzen. Zudem bitte ich die Leute, die ihr Wissen über dieses Thema nur aus dem Internet haben und noch nie eine Festplatte auseinandergenommen haben, sich zurückzuhalten. Im Internet liest man schon genug Schwachsinn und Halbwahrheiten über dieses Thema. In einer Festplatte befindet sich weder ein Vakuum noch irgendein Edelgas oder ein Über/Unterdruck den man durch das Öffnen der Platte zerstören könnte. - Sorry für diesen (vielleicht unhöflichen) Hinweis, aber ich habe schlechte Erfahrungen mit anderen (weniger kompetenten) Foren gemacht ...
Ich will hier ganz bewusst keine wilde Diskussion beginnen, deswegen sage ich ganz klar; das was folgt ist nur meine persönliche Meinung.
Leute die behaupten das eine Fesplatte in jedem Fall sofort komplett defekt ist sobald man sie öffnet haben es noch nie versucht und glauben alles was im Internet steht. Selbst wenn man eine Platte im geöffneten Zustand anschließt ist die Chance noch sehr groß, dass man zumindest einen Großteil der Daten herunterbekommt. Das danach wieder ein langfristiger Betrieb möglich ist, ist natürlich wegen Staubpartikeln auf den Platten unwahrscheinlich.
(Persönliche vielleicht fehlbare Erfahrung) wir hatten diese Diskussion auf jedenfall auch in der Firma und ich durfte nach dem die Fronten klar waren einen Basisversuch unternehmen. Ich habe 12 (ältere - die Technik ist wahrscheinlich eher sensibler geworden) Festplatten jeweils mit dem Herstellertool vorher und nachher geprüft und ein paar Gigabyte Daten kopiert. Dann die Festplatte komplett geöffnet und so wie sie ist angeschlossen den Rechner angeworfen und 2 Stunden gewartet bevor ich die Daten wegkopiert habe. Es gab nur einen Totalausfall und elf mal Glück wäre ein großer Zufall, zudem ist unsere Bastelecke nicht gerade ein Reinraum. Dieser Versuch leitet mich zu der Annahme, dass vieles was im Internet zu diesem Thema steht einfach nur Schwachsinn ist. Es besteht kein Grund bei einer Festplatte ohne Restgarantie und wo eine Datenrettung definitiv zu teuer ist es nicht wenigstens zu versuchen!
Das ist natürlich nur das theoretische zum öffnen der Festlatte ... wenn's ein Headcrash ist habe ich wohl eh keine Chance.
Ich wäre sehr dankbar für einen Erfahrungsaustausch in dieser Sache ... vielleicht gibt es ja noch ein paar die es drauf ankommen gelassen haben. Vielleicht lohnt es sich mal ein Tutorial über mechanische Festplattendefekte zu machen - da irren wie schon gesagt die wildesten Spekulationen im Netz herum.
Beste Grüße,
S1lv3R
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8 Kommentare
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oh,da bringste mich grad auf eine Idee,auf die ich in den letzten 20 Jahren nicht gekommen bin,weil ich hab noch die Festplatte von meiner Schwiegermutter die auch ständig Klack Klack Klick macht,die wollt ich komplett zerstören,ich glaub aber eher das ich die jetzt mal aus neugier auseinander frimmel und mal die sache genau beäugen werden.
Servus,
reden ist S1lv3R, schweigen ist Gold?
Wenn es klackt, kannst du mit deinen Haus und Basteleckenmitteln wirklich kleinbei geben.
Du schreibst, das du schon Festplatten zerlegt hast * Glühstrumpf* das müssen (dürfen) bei uns die Azubis machen, die einen Tag bei mir in der IT sind. und die lernen was ganz anderes
Eine nicht defekte Platte zu öffnen und Ihr dann langsam beim sterben zuzusehen ist ja schön und gut, aber wenn du dann mal versuchst, die zu zerlegen, merkst du - das es nicht so einfach ist, die kleinen Torxschrauben rauszudrehen, ohne die Magnetscheibe festzuhalten usw.
Aber das zerlegen ist ja bekanntlich nur die halbe Miete, das remontieren wird spannend.
Versuch macht kluch Try it
Ich wette dagegen
Gruß
reden ist S1lv3R, schweigen ist Gold?
Wenn es klackt, kannst du mit deinen Haus und Basteleckenmitteln wirklich kleinbei geben.
Du schreibst, das du schon Festplatten zerlegt hast * Glühstrumpf* das müssen (dürfen) bei uns die Azubis machen, die einen Tag bei mir in der IT sind. und die lernen was ganz anderes
Eine nicht defekte Platte zu öffnen und Ihr dann langsam beim sterben zuzusehen ist ja schön und gut, aber wenn du dann mal versuchst, die zu zerlegen, merkst du - das es nicht so einfach ist, die kleinen Torxschrauben rauszudrehen, ohne die Magnetscheibe festzuhalten usw.
Aber das zerlegen ist ja bekanntlich nur die halbe Miete, das remontieren wird spannend.
Versuch macht kluch Try it
Ich wette dagegen
Gruß
Hallo,
Allgmein geben wir sowas zu Ontrack. Aber nicht jeder hat das Geld dafür.
Diese Dinger sind erstaunlich Robust. Wir haben in meiner Laufbahn (94 bis Heute) 3 solche Festplatte gerettet, wo Ontrack & Co nicht in Frage kamen.
Fettfinger sind ganz doof.
1. Oberfläche mit einem Belag der Rost-ähnlich aussah.
Den konnte man mit einem !sauberen! Lappen abwischen und dann noch 100% der Daten kopieren
2. Def. Elektronik.
Dort konnte man von einer Baugleichen Festplatte die Platine umbauen. Lief wieder.
3. Def. Motor
Die Festplatte lief nicht an. Sie zuckte nur kurz. Wenn man ihr aber beim Start einen kleinen Schubs gab lief sie auch wieder.
Nicht verschweigen möchte ich aber die anderen 3-4 die bei dem Versuch starben
Der Motor ist doch in der Säule der Platte eingelassen. Ich glaube nicht dass man den tauschen kann.
Stefan
Allgmein geben wir sowas zu Ontrack. Aber nicht jeder hat das Geld dafür.
Diese Dinger sind erstaunlich Robust. Wir haben in meiner Laufbahn (94 bis Heute) 3 solche Festplatte gerettet, wo Ontrack & Co nicht in Frage kamen.
Fettfinger sind ganz doof.
1. Oberfläche mit einem Belag der Rost-ähnlich aussah.
Den konnte man mit einem !sauberen! Lappen abwischen und dann noch 100% der Daten kopieren
2. Def. Elektronik.
Dort konnte man von einer Baugleichen Festplatte die Platine umbauen. Lief wieder.
3. Def. Motor
Die Festplatte lief nicht an. Sie zuckte nur kurz. Wenn man ihr aber beim Start einen kleinen Schubs gab lief sie auch wieder.
Nicht verschweigen möchte ich aber die anderen 3-4 die bei dem Versuch starben
Der Motor ist doch in der Säule der Platte eingelassen. Ich glaube nicht dass man den tauschen kann.
Stefan
Moin,
bei der o.g. Festplatte würde ich als erstes die Platine tauschen. Manchmal ist es nur die Ansteuerung des Schreib- Lesekopfes.
Die Mechanik tauschen ist schon ein heftiges unterfangen. Bei mehren Scheiben sehr fraglich, da die einzelnen Scheiben genau ausgerichtet sind. Einen Headcrash sieht man, wenn man die Platte öffnet an Spuren auf den Scheiben.
Wenn man hier eine identische Platte hat, kann man noch versuchen den Kopf zu tauschen um evtl. einen Teil der Daten zu finden.
Viel Erfolg
Gruß
Peter
bei der o.g. Festplatte würde ich als erstes die Platine tauschen. Manchmal ist es nur die Ansteuerung des Schreib- Lesekopfes.
Die Mechanik tauschen ist schon ein heftiges unterfangen. Bei mehren Scheiben sehr fraglich, da die einzelnen Scheiben genau ausgerichtet sind. Einen Headcrash sieht man, wenn man die Platte öffnet an Spuren auf den Scheiben.
Wenn man hier eine identische Platte hat, kann man noch versuchen den Kopf zu tauschen um evtl. einen Teil der Daten zu finden.
Viel Erfolg
Gruß
Peter
Hallo Malte,
ich schreib mal wie immer ganz frei meine Meinung
Mir sind "Mitadministratorenforenbenutzer" - die auch mal den Mut haben "eigene" Ideen zu verwirklichen und aufgrund eigener Erfahrung Ihr Wissen zusammenbraten -1.000 mal lieber, als der Rest, den es immer wieder gibt.
Bei deinen zwei baugleichen 40 Gig Platten hast du sehr wahrscheinlich einfache Platten, die "leichter" zu demontieren sind.
Wie Stefan schon sagte, der Motor für die Scheibe ist fest eingepresst, den kannst / könntest du nur komplett gegen einen kompletten Body mit funktionierendem Motor tauschen.
Wenn man den Profis mal über die Schulter gesehen hat, bemerkt man jedoch - das die die Platten nur zerlegen und dann "außerhalb" wieder einlesen.
Damit verringert sich die Gefahr natürlich um die Hälfe
Auch das - bzw. die Köpfe - die natürlich (je mehr Scheiben - desto mehr Möglichkeiten irgendwo anzuecken) und wie Peter schon geschrieben hat, die Platten sind ähnlich wie CDs - nur mit einem Mittelloch ohne Markierungen.
Wer schon mal die Steuerkette von einem 4 Takt Motor getauscht hat, weiß was ich meine
Die wieder (mit basteleckenmitteln) so hinzukriegen, dass Sie laufen, halte ich für ein Ding der Unmöglichkeit.
Hang on, Try it
Gruß
ich schreib mal wie immer ganz frei meine Meinung
Mir sind "Mitadministratorenforenbenutzer" - die auch mal den Mut haben "eigene" Ideen zu verwirklichen und aufgrund eigener Erfahrung Ihr Wissen zusammenbraten -1.000 mal lieber, als der Rest, den es immer wieder gibt.
Bei deinen zwei baugleichen 40 Gig Platten hast du sehr wahrscheinlich einfache Platten, die "leichter" zu demontieren sind.
Wie Stefan schon sagte, der Motor für die Scheibe ist fest eingepresst, den kannst / könntest du nur komplett gegen einen kompletten Body mit funktionierendem Motor tauschen.
Wenn man den Profis mal über die Schulter gesehen hat, bemerkt man jedoch - das die die Platten nur zerlegen und dann "außerhalb" wieder einlesen.
Damit verringert sich die Gefahr natürlich um die Hälfe
Gehe ich recht mit der Annahme das es bei größeren Platten immer schwerer wird,
da es mehr Platten gibt und der Kopf filigraner auf der Platte aufliegt?
da es mehr Platten gibt und der Kopf filigraner auf der Platte aufliegt?
Auch das - bzw. die Köpfe - die natürlich (je mehr Scheiben - desto mehr Möglichkeiten irgendwo anzuecken) und wie Peter schon geschrieben hat, die Platten sind ähnlich wie CDs - nur mit einem Mittelloch ohne Markierungen.
Wer schon mal die Steuerkette von einem 4 Takt Motor getauscht hat, weiß was ich meine
Die wieder (mit basteleckenmitteln) so hinzukriegen, dass Sie laufen, halte ich für ein Ding der Unmöglichkeit.
Hang on, Try it
Gruß