adminknecht
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Nur ca. 200 Mbits über Gigabit?

Hallo,

da ich hier einen Gigabit-Switch tauschen musste, habe ich das brandneue Gerät von DLINK, ein DGS-1210-24, mal zum Testen genommen, nur 2 Kabel gesteckt (CAT6, auf den Telegärtner-Kabeln steht aber CAT7 face-smile ) und daran 2 Win7 Pro 64 bit-Notebooks mit Gigabit-NIC gehangen, schnell jeweils eine feste IP eingerichtet und mal mit iperf gemessen, das Ergebnis hat mich ehrlich gesagt etwas enttäuscht:

Gerade mal 200 MBit/s krochen über die Leitung, egal ob die Netzwerkkarten auf "1000FULLDuplex" oder "AUTO" gestellt waren (bei AUTO waren die ersten 5 Sekunden sogar nur 100 MBits, dann ging es rauf auf 200...), Flowcontrol war aus, alles andere Standard...

Mit was darf man realistischer weise rechnen? Gerade mal 25 MByte/s ist doch zu wenig, oder? Die theoretischen 125 MByte/s erreicht man natürlich nicht, aber in DIESEM Testaufbau darf man doch so 80-90 erwarten?

Auch ein Crossover-Kabel brachte keine signifikaten Besserung ,eher etwas langsamer (wohl schlechteres Kabel..)

Viele Grüße

Marcus

Content-ID: 244840

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Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 28.07.2014 um 17:43:42 Uhr
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Moin,

Welche Werte bekommst Du denn, wenn Du die beiden Kisten direkt verbindest? Kein Crossover-Kabel dafür nehmen!

Manche Endgeräte schaffen es halt nicht, dei GBit vollzubekommen.

lks
colinardo
colinardo 28.07.2014 aktualisiert um 23:47:46 Uhr
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Moin knecht,
welche Optionen hast du bei iperf angeben ? Ohne weitere Optionen kannst du nicht das maximal mögliche rauskitzeln. Per Default liegt die TCP Window Size und der Übertragungspuffer bei 8kb, hiermit liegen die Messungen bei einem Gigabit Netz normalerweise so bei 300-400 MBit/s, mehr geht bei so einem kleinen TCP Window nicht. Wenn du mit dem Parameter -w mal die Window-Size und den Puffer hochschraubst wird das Ergebnis wesentlich besser ausfallen(>900MBit/s)
iperf -c 192.168.1.10 -w 512k -l 512k
und gerade bei Notebooks versauen dir gerne mal die Energiespareinstellungen von Prozessor, LAN-Adapter oder PCI-Express den maximalen Durchsatz am LAN-Port. In vielen Fällen aber auch die Treiber der Netzwerkkarten.

Nutze alternativ auch mal netIO

Grüße Uwe
108012
108012 28.07.2014 um 20:07:16 Uhr
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Zitat von @AdminKnecht:

Hallo,
Hallo,

da ich hier einen Gigabit-Switch tauschen musste, habe ich das brandneue Gerät
von DLINK, ein DGS-1210-24, mal zum Testen
Also es kommt zwar auf den Switch genauso an wie auf den Rest der Netzwerkes und
sicherlich auch auf die beteiligten PCs und/oder Server bzw. deren Ausstattung an,
aber den Idealwert wirst Du in den seltensten Fällen erreichen! Denn bloß weil Du jetzt
auch eine kleine LAB Umgebung aufgebaut hast und die Bedingungen zum Testen ideal
findest ist das noch lange nicht die selbe Sache als wenn D-Link unter Laborbedingungen
testet und auch die annähernden theoretischen Werte erreicht.

genommen, nur 2 Kabel gesteckt (CAT6, auf den Telegärtner-Kabeln steht aber CAT7 face-smile )
und daran 2 Win7 Pro 64 bit-Notebooks
Kann es daran liegen?
Ist das von Euch angecrimpt worden oder so gekauft?

Denn eigentlich habe CAT.7 Kabel einen anderen Stecker als einen RJ45!

mit Gigabit-NIC gehangen, schnell jeweils eine feste IP eingerichtet und mal mit
iperf gemessen, das Ergebnis hat mich ehrlich gesagt etwas enttäuscht:
Welche Paketgrößen hast Du denn alle durch bzw. benutzt?
64KB, 128 KB, 256 KB, 512 KB,.....

Gerade mal 200 MBit/s krochen über die Leitung,
Bei welcher Paketgröße und sind die MTU Werte auch alle identisch gewesen?

egal ob die Netzwerkkarten auf "1000FULLDuplex" oder "AUTO" gestellt waren
War das nur so eingestellt oder lagen die auch an?

(bei AUTO waren die ersten 5 Sekunden sogar nur 100 MBits, dann ging es rauf auf 200...),
Flowcontrol war aus, alles andere Standard...
AUTO eben, das wird dann eben alles erst ausgehandelt, was "geht" und was nicht "geht".

Mit was darf man realistischer weise rechnen? Gerade mal 25 MByte/s ist doch zu wenig,
oder? Die theoretischen 125 MByte/s erreicht man natürlich nicht, aber in DIESEM
Testaufbau darf man doch so 80-90 erwarten?
Also rein theoretisch sollten da 800 - 900 MBit/s drinnen sein, aber die Hardware
ist eben auch Ausschlag gebend und was erwartet man von einem ~130 € Switch!?

Auch ein Crossover-Kabel brachte keine signifikaten Besserung ,eher etwas
langsamer (wohl schlechteres Kabel..)
Warum auch wenn eine automatische Aushandlung der Geschwindigkeit überall vorhanden
ist?


Gruß
Dobby
muftypeter
muftypeter 29.07.2014 um 13:51:43 Uhr
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Hallo,
was für Speichermedien stecken denn in dem Gerät? HD oder SSD?

Gerade in dem Bereich wird gerne gespart. Der größte Engpaß dürfte Schreiben beim Empfänger sein face-smile

Peter
aqui
aqui 29.07.2014 aktualisiert um 18:03:41 Uhr
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was für Speichermedien stecken denn in dem Gerät? HD oder SSD?
Die Frage ist Unsinn, denn IPerf oder netIO messen nicht mit Daten von irgendwelchen Datenträgern sondern testen die nackte Performance ohne Protokolle oder Datenträger.
In so fern ist das völlig irrelevant. Lies dir also besser mal die Dokus dazu durch:
http://www.nwlab.net/art/netio/netio.html
http://www.nwlab.net/know-how/JPerf/

@AdminKnecht
Die Netzwerkkarten der Endgeräte gehen in die Performancemessung mit ein. Wenn du hier einen billigen Chipset hast von Realtek z.B. dann passiert dort ein großer Teil des Paket Handlings in Software und das muss die Rechner CPU machen. Entsprechend übel ist deren Paket Forwarding Rate.
Solche Karten sind generell mies und sollte man für Switch Performance Messungen niemals verwenden !
Besser sind solche NICs mit Intel, Broadcomm oder Marvell Chipsätzen da das dort alles in HW passiert und die meist Wirespeed supporten.

Ein Wort zum DLink Switch (und nicht nur dem): DLink ist ein Taiwan Billighersteller unterster Kategorie der mit billigsten Massen ASICs ohne Port Buffer usw. von der Stange arbeitet. Knackpunkt bei solchen Switches sind meist kleine Paketgrößen zw. 64 und 256 Byte.
Diese erfordern einen leistungsfähigen Switch ASIC, da pro Zeiteinheit erheblich mehr Informationen aus kleinen Paketen gelesen werden müssen und eine entsprechende Port Forwarding Entscheidung switchintern getroffen werden muss als wenn du Frames mit 512 bis 1500 Byte Payload verwendest.
Alle diese Billigswitches brechen bei diesen kleinen bis mittleren Paketgrößen meist massiv ein mit einer sehr schlechten Forwarding Rate.
Dummerweise benutzen File Transfer Protokolle wie Microsoft CIFS viele kleine Pakete und sind per se sehr ineffektiv wenn es um Durchsatz geht. Dazu kommt dann noch das diese Billigswitches dort den allerschlechtesten Througput haben.
Kollege Colinardo hat also nicht ganz unrecht wenn du zur Messung mal die Framegrößen änderst oder NetIO verwendest was das dynmaisch macht.
Heimanwender mit sehr wenig Datendurchsatz merken das meist nicht. RZ Benutzer oder Leute die mal wirklich nachmessen wie du dann schon.

Fazit: Erwarte also nicht allzuviel an Performance wenn du mit solchen Consumer Billigswitches arbeitest was deren Paket Througput angeht. Wenn es dir hier wirklich um Performance geht lässt man immer die Finger von solchen Produkten.
AdminKnecht
AdminKnecht 30.07.2014 um 10:39:14 Uhr
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Hallo zusammen,

Super, vielen Dank, leider kann ich erst jetzt auf die vielen guten Ratschläge (insbesondere von colinardo und aqui face-smile) eingehen:

Ich hatte natürlich über iperf mit Standardoptionen getestet, also 8k Blocksize, nachdem ich ausdrücklich die Optionen w 512k -l 512k benutzt habe, kam ich auf vernünftige Werte von 85MB/s (Transfer) und 740 MBits/s (Bandwith) ---- den Switch habe ich zwischenzeitlich "seiner Bestimmung übergeben müssen" und ihn produktiv in Betrieb genommen!

Dummerweise hängt sich der Server-Part von iperf unter Win2008Rs 64bit immer wieder auf, so dass man kaum 2 Messungen nacheinander machen kann ohne den iperf-Server neu zu starten...

Daher habe ich es auch mal mit NetIO (genauer: NetIO-GUI) probiert, hier komme ich ebenfalls zu vernünftigen Werten von durchschnittlich 96 MB/s TX und 101 MB/s RX!

@aqui:

Danke für deine Mühe, das Thema ausführlich zu beleuchten, das DLink nicht das Beste in Sachen Netzwerk-Equipment ist, höre ich nun nicht zum ersten Mal, wird hier aber bei uns Standard-mäßig (noch) eingesetzt, ich habe vor, das zukünftig zu ändern!

Was würdest du denn vom vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis her nehmen? Man hört immer wieder "Brocade" oder "HP Procurve", "3com" oder "Cisco Catalyst" usw., da kann man schnell mal das 20- oder mehr-fache eines Dlinks ausgeben...

Anforderungen sind eigentlich nix dolles, EMC-Storage + 3 ESX-Hosts mit einem Dutzend virtueller Server darauf, ein paar Server noch in Blech gegossen, dazu hier im Haus ca. 70 Clients unter Win7/8 und via VPN noch mal gelegentlich max. 10 der 25 externen Kollegen angebunden...

Schöne Grüße

Marcus
aqui
aqui 30.07.2014 um 11:01:28 Uhr
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Es ist egal was du nimmst solange du in einem Firmen Umfeld wo es auf Support und Sicherheit der Applikationen ankommt kein billiges Consumer Equipment einsetzt.
Cisco hat z.B. einen Small Businnes Reihe mit der du nichts falsch machen kannst und die nicht auf Catalyst Niveau liegt:
http://www.cisco.com/c/dam/en/us/products/collateral/switches/small-bus ...
Hängt alles wie immer von deinem Budget und vor allen Dingen von deinen Anforderungen an Stabilität ab !
Andere Anbieter wie HP oder Brocade entsprechend....
3Com ist übrigens schon lange mausetot !
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 30.07.2014 um 11:24:49 Uhr
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Zitat von @aqui:

Hängt alles wie immer von deinem Budget und vor allen Dingen von deinen Anforderungen an Stabilität ab !
Andere Anbieter wie HP oder Brocade entsprechend....
3Com ist übrigens schon lange mausetot !

Nunja, 3Com heißt doch jetzt HP. face-smile

lks

PS. Ich habe hier immer noch diverse "Etherlinks" und hubs von 3Com, die allerdings keine sinnvollen Aufgaben mehr erfüllen, außer als Demonstrationsobjekte zu dienen.