Privater Mailserver für Familie
Moin zusammen!
Ich plane einen Mailserver und weiß, dass es da schon einige Anleitungen zu gibt, mein Anliegen ist aber aus meiner Sicht nicht ganz Standard und weil ich in dem Bereich noch nicht viel Erfahrung habe, wollte ich mal versuchen, von Euch ein paar Hinweise zu bekommen. Vielleicht gibt es ja auch eine konkret passende Anleitung, die ich nur noch nicht gefunden habe...
Wir sind eine 6-köpfige Familie und es gibt hier mehrere Linux-Clients, wovn sich spontan jeder mal ein Gerät schnappt für alle möglichen Zwecke: Hausaufgaben, Homeoffice, Vokalebn üben und auch Mails...
Dafür ist es mittlerweile immer mehr der Wunsch, egal an welchem Gerät man sich anmeldet, "alles" zur Verfügung zu haben. Einen kleinen Fileserver habe ich deshalb schon und nun hätte ich gerne immer an allen Geräten den gleichen Stand Mails...
Da ich nach dem Lesen einiger Anleitungen nun schon etwas Respekt davor habe, einen Mailserver direkt öffentlich hinzustellen, war meine Überlegung, intern einen Mailserver aufzusetzen, der bei den verschiedenen Mail-Providern (web, gmx, 1und1,...) die Mails abholt und lokal hält. Anschließend soll der die Mails auf den Provider-Servern löschen. Wenn sich zu dem internen Mailserver dann alle Clients per IMAP connecten würden, hätte ich überall den gleichen Stand. Mails müssten dann zum Versand vom internen Mailserver an den Provider-Server übergeben.
Ein Problem bliebe dann noch, die Mails auf Smartphones unterwegs zu haben, wenn nicht per VPN verbunden, weil ich den Server ja sonst dann doch von Extern erreichbar machen würde...
Bisher wäre ich dafür auf die Fährte der folgenden Produkte gekommen: Dovecot (MailDir-Format), Postfix und Fetchmail
Sind meine Pläne sinnvoll oder geht es sinnvoller. Hat jemand womöglich eine passende Anleitung oder Beispielkonfig?
Oder gibt es auch eine sinnvolle Variante mit einer eigenen Mail-Domain, die auch mit überschuabarem Aufwand sicher genug ist (Habe leider nicht ständig viel Zeit zur Pflege...)?
Danke für alle Hinweise!
Gruß, Jan
Ich plane einen Mailserver und weiß, dass es da schon einige Anleitungen zu gibt, mein Anliegen ist aber aus meiner Sicht nicht ganz Standard und weil ich in dem Bereich noch nicht viel Erfahrung habe, wollte ich mal versuchen, von Euch ein paar Hinweise zu bekommen. Vielleicht gibt es ja auch eine konkret passende Anleitung, die ich nur noch nicht gefunden habe...
Wir sind eine 6-köpfige Familie und es gibt hier mehrere Linux-Clients, wovn sich spontan jeder mal ein Gerät schnappt für alle möglichen Zwecke: Hausaufgaben, Homeoffice, Vokalebn üben und auch Mails...
Dafür ist es mittlerweile immer mehr der Wunsch, egal an welchem Gerät man sich anmeldet, "alles" zur Verfügung zu haben. Einen kleinen Fileserver habe ich deshalb schon und nun hätte ich gerne immer an allen Geräten den gleichen Stand Mails...
Da ich nach dem Lesen einiger Anleitungen nun schon etwas Respekt davor habe, einen Mailserver direkt öffentlich hinzustellen, war meine Überlegung, intern einen Mailserver aufzusetzen, der bei den verschiedenen Mail-Providern (web, gmx, 1und1,...) die Mails abholt und lokal hält. Anschließend soll der die Mails auf den Provider-Servern löschen. Wenn sich zu dem internen Mailserver dann alle Clients per IMAP connecten würden, hätte ich überall den gleichen Stand. Mails müssten dann zum Versand vom internen Mailserver an den Provider-Server übergeben.
Ein Problem bliebe dann noch, die Mails auf Smartphones unterwegs zu haben, wenn nicht per VPN verbunden, weil ich den Server ja sonst dann doch von Extern erreichbar machen würde...
Bisher wäre ich dafür auf die Fährte der folgenden Produkte gekommen: Dovecot (MailDir-Format), Postfix und Fetchmail
Sind meine Pläne sinnvoll oder geht es sinnvoller. Hat jemand womöglich eine passende Anleitung oder Beispielkonfig?
Oder gibt es auch eine sinnvolle Variante mit einer eigenen Mail-Domain, die auch mit überschuabarem Aufwand sicher genug ist (Habe leider nicht ständig viel Zeit zur Pflege...)?
Danke für alle Hinweise!
Gruß, Jan
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Ausgedruckt am: 23.12.2024 um 18:12 Uhr
31 Kommentare
Neuester Kommentar
Ein Provider ist nicht eine Option, dass deine Mails im Rechenzentrum sind?
Hallo Jan,
Hol Dir ne Domain (Eure Nachname.de) und erstelle für jeden ne Mailadresse, z.B.
- max@mustermann.de
- mausi@mustermann.de
- …
Die Mails liegen und bleiben beim Provider und Euer Mailprogramm holt sie per IMAP ab bzw. lässt die auf dem Server liegen. Kostet Dich inkl. Domain knapp 30 € im Jahr, inkl. Spam- und Virenschutz, z.B. bei Hetzner.
1A-Lösung, funktioniert bei mir mit div. Konten und Geräten (PC, Handy, Tablet, Webmail) wunderbar.
Ab und zu an ne Datensicherung der Mails denken, z.B. mit MailStore (kostenlos).
Viele Grüße
Thomas
Hol Dir ne Domain (Eure Nachname.de) und erstelle für jeden ne Mailadresse, z.B.
- max@mustermann.de
- mausi@mustermann.de
- …
Die Mails liegen und bleiben beim Provider und Euer Mailprogramm holt sie per IMAP ab bzw. lässt die auf dem Server liegen. Kostet Dich inkl. Domain knapp 30 € im Jahr, inkl. Spam- und Virenschutz, z.B. bei Hetzner.
1A-Lösung, funktioniert bei mir mit div. Konten und Geräten (PC, Handy, Tablet, Webmail) wunderbar.
Ab und zu an ne Datensicherung der Mails denken, z.B. mit MailStore (kostenlos).
Viele Grüße
Thomas
Moin,
einen Mailserver zu Hause hosten kannst du für den "Produktivbetrieb" nahezu vergessen.
Du bräuchtest auf jeden Fall eine Statische IPv4 und das ist heutzutage immer schwieriger, ohne Geschäftskunde zu sein.
Auch die Ausfallsicherheit muss entsprechend kalkuliert werden, zudem auch Wartung, vorrangig Updates sind da essenziell.
Ich würde es ebenfalls so wie @Unwissender1 machen.
LG
einen Mailserver zu Hause hosten kannst du für den "Produktivbetrieb" nahezu vergessen.
Du bräuchtest auf jeden Fall eine Statische IPv4 und das ist heutzutage immer schwieriger, ohne Geschäftskunde zu sein.
Auch die Ausfallsicherheit muss entsprechend kalkuliert werden, zudem auch Wartung, vorrangig Updates sind da essenziell.
Ich würde es ebenfalls so wie @Unwissender1 machen.
LG
Moin,
ohne statische IP solltest Du das nicht machen. Andernfalls landest Du im Nu auf diversen Blacklists. Und glaube mir, das willst Du nicht. Ich favorisiere in solchen Fällen immer die Lösung, bei der die Mails vom Provider abgeholt (IMAP oder POP) und auch über diesen versendet wird. Was Du natürlich inhouse auch mit einem eigenen Server realisieren kannst. Die mobilen Geräte kannst Du ja direkt mit dem Provider connecten. Dafür brauchst Du kein VPN.
Gruß
Uwe
ohne statische IP solltest Du das nicht machen. Andernfalls landest Du im Nu auf diversen Blacklists. Und glaube mir, das willst Du nicht. Ich favorisiere in solchen Fällen immer die Lösung, bei der die Mails vom Provider abgeholt (IMAP oder POP) und auch über diesen versendet wird. Was Du natürlich inhouse auch mit einem eigenen Server realisieren kannst. Die mobilen Geräte kannst Du ja direkt mit dem Provider connecten. Dafür brauchst Du kein VPN.
Gruß
Uwe
Sparsam und effizient mit einem Raspberry Pi:
https://www.heise.de/select/ct/archiv/2013/17/seite-164
https://www.heise.de/select/ct/archiv/2013/17/seite-164
Moin, was Du auch machen kannst. Wie schon beschrieben bei ein Hostanbieter mit einer Domain mieten und dann Dir ein Server zuhause hinstellen der die Mail nachhause holt und dort verteilt.
Dann hast Du auch Deine Mails zuhause und läuft nicht wie schon beschrieben auf ein Blacklist weil Dein Mailserver nicht den Standards entspricht.
Gruß
Dann hast Du auch Deine Mails zuhause und läuft nicht wie schon beschrieben auf ein Blacklist weil Dein Mailserver nicht den Standards entspricht.
Gruß
Hallo, das Thema Interessiert mich auch.
Habe mal denn Tipp von @spec1re und @Unwissender1 angeschaut. Find auf der Hetzner Website nur eine Domainanmeldung.
Hast du da einen genauen Link? Bzw. wie sieht die Konfiguration aus?
Gruß
Habe mal denn Tipp von @spec1re und @Unwissender1 angeschaut. Find auf der Hetzner Website nur eine Domainanmeldung.
Hast du da einen genauen Link? Bzw. wie sieht die Konfiguration aus?
Gruß
Beim Webhosting ist das mit drin.
https://www.hetzner.com/de/webhosting
Hab Level 1, kannst aber jederzeit switchen.
Gruß Spec
https://www.hetzner.com/de/webhosting
Hab Level 1, kannst aber jederzeit switchen.
Gruß Spec
Ein lokaler Mailserver ist doch spätestens dann unpraktisch, wenn Du auch unterwegs am Android Deine Mails empfangen möchtest?!
0815 Domainhoster, der Dir das macht und alle Clients arbeiten über IMAP. Mache ich seit bestimmt 15 Jahren umd macht keinen Ärger. Achte darauf, wieviel Speicherplatz pro Postfach möglich ist. Von 2 GB bis 50 GB ist da alles dabei.
Als relativ kostengünstig hatte ich den hier in Erinnerung: https://www.goneo.de/email/email.html
Bin selber bei one.com, weil mir 1&1 zu unflexibel sind
0815 Domainhoster, der Dir das macht und alle Clients arbeiten über IMAP. Mache ich seit bestimmt 15 Jahren umd macht keinen Ärger. Achte darauf, wieviel Speicherplatz pro Postfach möglich ist. Von 2 GB bis 50 GB ist da alles dabei.
Als relativ kostengünstig hatte ich den hier in Erinnerung: https://www.goneo.de/email/email.html
Bin selber bei one.com, weil mir 1&1 zu unflexibel sind
Hallo Jan,
das ist ein schönes Projekt und hat einige Vorteile. Bringt aber auch eine Lernkurve und spürbaren Aufwand mit sich.
Zunächst einmal: Das hier ist teils unrichtig, teils unscharf:
Zunächst einmal ist (terminologisch vereinfacht) zu trennen zwischen intern und extern arbeitendem Mailserver.
Intern ist ein Mailserver, der, wie von Dir erwogen und z.B. vom Kollegen @Headcrach dargestellt, keine Mails (direkt) versendet, sondern nur vom Provider abholt bzw. an diesen zustellt. In diesem Falle brauchst Du keine feste IP-Adresse und es ist auch kein Problem, wenn der Server crasht, denn Deine Mails können ja jederzeit auch direkt vom Provider abgeholt werden.
Eine Variante dazu ist der interne Server, der empfängt und zu versendende Dateien an den Providerserver übergibt. Diese würde ich für den Anfang empfehlen.
Wenn Du einen Mailserver extern, d.h. direkt am Internet betreiben willst, sieht das ganz anders aus. Da ist eine feste IP-Adresse notwendig, weil für den Versand faktisch zwingend. Die feste IP-Adresse muss aber nicht zuhause sein, man kann das auch anders lösen. Dann wird es aber komplex. Ich betreibe z.B. seit mehreren Jahren (einfach weil ich Lust hatte, das zu verifizieren) eine Kaskade von internem Mailserver an dynamischer IP, der Mails direkt empfängt (dafür reicht ein DynDNS) und einem kleinen Versandserver bei einem Hoster, der von mir zu sendende Mails vom internen Server annimmt und dann versendet. Eine feste IP-Adresse macht das einfacher und ist meist auch nicht teurer. Bei Easybell z.B. gibt's die für 5 EUR (meine ich) zum Anschluss dazu.
Vorteile eines solchen Mailservers:
- Versand und Abholen gehen immer noch spürbar schneller
- Das Spam-Filtering ist deutlich besser, weil Du die neuesten Technologien einsetzen kannst. Auch bei den Hostern gibt es bemerkenswerte Unterschiede, aber keiner ist so sauber, wie der gepflegte eigene Server.
- Du hast mit Backups ein (GOBD-konformes) Mailarchiv - da geben andere viel Geld für aus
- Viel individueller. Brauchst Du ein Feature, implementierst Du es. Beim Provider kannst Du teils ewig warten.
- Auch sehr große und alte Mailbestände sind kein Problem.
Nachteile:
- Lernaufwand (wenn man das als Nachteil ansieht)
- Pflegeaufwand
- Du brauchst für den Versandserver auch eine Website, wo Deine persönlichen (Betreiber-Daten) veröffentlicht werden - sonst sperrt Dich die Telekom... Auch Microsoft blacklistet unbekannte Server durchaus mal, aber einmal bekannt reicht dann dauerhaft
- Risiken: Vernachlässigst Du den Server, kann er zur Spamschleuder werden. Besonders, wenn er direkt am Internet hängt (was erforderlich ist, wenn Du versenden, aber auch, wenn Du - z.B. mit Handys - von außerhalb Mails abholen willst). Passwortschlampereien sind tödlich, denn Mails sind eines der Haupteinfallstore für Hacker.
- Kosten für das Gerät, Speicher, für feste IP/externen Server. Eine Datensicherung sollte auch sein.
- fällt das Ding aus, wenn Du im Urlaub bist, kann das ein Problem werden
- auch sonst sollte das Ding nicht häufiger offline sein. Sonst gibt es Ärger zuhause.
Wie Kollege @aqui schon zutreffend schreibt, ist das mit einem Raspberry Pi durchaus gut zu machen. Ich mache das nicht, weil ich der Zuverlässigkeit der USB-Anschlüssen der Festplatten beim Pi nicht traue, aber das ist vielleicht nur gefühlt. Da Du Linux kannst, kannst Du auch eine virtuelle Maschine auf KVM aufsetzen. Das machen die Hoster nicht anders
Ein gutes Sprungbrett für das Projekt findest Du hier:
https://wiki.ubuntuusers.de/Mailserver-Einf%C3%BChrung/
Vorzüglich - und auch die Basis der aktuell von mir betriebenen Mailserver sind die Tutorials von Thomas Leister, z.B.
https://thomas-leister.de/mailserver-debian-buster/
denn er erklärt das auf eine nahezu einmalig vorzügliche Weise. Auch er weist aber darauf hin, dass ein Fertigpaket wie Mailcow auch ganz nett sein kann. Und auch der Hinweis der Kollegen oben, das doch besser alles beim Provider zu hosten hat absolut etwas für sich. "Ökonomisch" sinnvoll ist wegen des erforderlichen Zeitaufwandes der Betrieb eines solchen (eines jeden eigenen) Servers definitiv nicht. Wer aber gern lernt und in die Tiefe geht, hat gerade daran seine Freude. Denn der Schutz eines solchen Servers (Stichwort Fail2ban) und die Spamabwehr/Mailfilterung sind gleichermaßen herausfordernd wie interessant.
Um abschließend noch eine weitere heilige Kuh zu schlachten: Du musst den Server auch nicht 24/7 betreiben. Der Mailversand ist recht resilient ausgelegt. Ist ein Server mal nicht erreichbar, wird der Versand vom Sender wiederholt. bis zu 8 Stunden Ruhepause sind kein Problem. Es gibt auch praktische Dienstleister wie https://dyndnsfree.de/, die mit dem (vorzüglichen) DynDNS auch noch ein Mailrelay anbieten, das eingehende Mails puffern kann, aber das ist schon die Kür...
Falls Du das Projekt wegen Aufwand/Nutzen doch nicht angehen magst: Ein Nextcloud-Server ist für eine Familie weit praktischer und kein so umfassendes Projekt. Ich bin auch ein Freund vom eigenen Asterisk - aber Telefonieren ist ja heute eher out...
Viel Spaß auf jeden Fall, mit welchem Projekt auch immer.
Viele Grüße, commodity
das ist ein schönes Projekt und hat einige Vorteile. Bringt aber auch eine Lernkurve und spürbaren Aufwand mit sich.
Zunächst einmal: Das hier ist teils unrichtig, teils unscharf:
einen Mailserver zu Hause hosten kannst du für den "Produktivbetrieb" nahezu vergessen.
ohne statische IP solltest Du das nicht machen. Andernfalls landest Du im Nu auf diversen Blacklists.
Ein lokaler Mailserver ist doch spätestens dann unpraktisch, wenn Du auch unterwegs am Android Deine Mails empfangen möchtest
Ob so ein Projekt sinnhaft ist, zumal, wenn man vier Kinder hat (die einen ja auch sehen wollen), kannst nur Du beantworten. Ich betreibe interne Mailserver seit vielen (ich denke, mehr als 20) Jahren. Seinerzeit waren die Internetverbindungen noch so lahm, dass es mir viel zu lange dauerte, wenn viele oder größere Mails kamen und geradezu ewig dauerte der Versand. Da fand ich einen internen Server praktisch. Im Netz hatte dann jeder Arbeitsplatz im Betrieb die Mails viel schneller und der Versand ging super fix. Das ist heute kein vergleichbares Thema mehr. Dennoch war und ist Hauptantrieb das Interesse an der Sache. Ist wie beim Essen. Fertigküche oder im Restaurant geht schneller, ist aber ein anderes Lebensgefühl - und nur wer selbst kocht, wird darin besser ohne statische IP solltest Du das nicht machen. Andernfalls landest Du im Nu auf diversen Blacklists.
Ein lokaler Mailserver ist doch spätestens dann unpraktisch, wenn Du auch unterwegs am Android Deine Mails empfangen möchtest
Zunächst einmal ist (terminologisch vereinfacht) zu trennen zwischen intern und extern arbeitendem Mailserver.
Intern ist ein Mailserver, der, wie von Dir erwogen und z.B. vom Kollegen @Headcrach dargestellt, keine Mails (direkt) versendet, sondern nur vom Provider abholt bzw. an diesen zustellt. In diesem Falle brauchst Du keine feste IP-Adresse und es ist auch kein Problem, wenn der Server crasht, denn Deine Mails können ja jederzeit auch direkt vom Provider abgeholt werden.
Eine Variante dazu ist der interne Server, der empfängt und zu versendende Dateien an den Providerserver übergibt. Diese würde ich für den Anfang empfehlen.
Wenn Du einen Mailserver extern, d.h. direkt am Internet betreiben willst, sieht das ganz anders aus. Da ist eine feste IP-Adresse notwendig, weil für den Versand faktisch zwingend. Die feste IP-Adresse muss aber nicht zuhause sein, man kann das auch anders lösen. Dann wird es aber komplex. Ich betreibe z.B. seit mehreren Jahren (einfach weil ich Lust hatte, das zu verifizieren) eine Kaskade von internem Mailserver an dynamischer IP, der Mails direkt empfängt (dafür reicht ein DynDNS) und einem kleinen Versandserver bei einem Hoster, der von mir zu sendende Mails vom internen Server annimmt und dann versendet. Eine feste IP-Adresse macht das einfacher und ist meist auch nicht teurer. Bei Easybell z.B. gibt's die für 5 EUR (meine ich) zum Anschluss dazu.
Vorteile eines solchen Mailservers:
- Versand und Abholen gehen immer noch spürbar schneller
- Das Spam-Filtering ist deutlich besser, weil Du die neuesten Technologien einsetzen kannst. Auch bei den Hostern gibt es bemerkenswerte Unterschiede, aber keiner ist so sauber, wie der gepflegte eigene Server.
- Du hast mit Backups ein (GOBD-konformes) Mailarchiv - da geben andere viel Geld für aus
- Viel individueller. Brauchst Du ein Feature, implementierst Du es. Beim Provider kannst Du teils ewig warten.
- Auch sehr große und alte Mailbestände sind kein Problem.
Nachteile:
- Lernaufwand (wenn man das als Nachteil ansieht)
- Pflegeaufwand
- Du brauchst für den Versandserver auch eine Website, wo Deine persönlichen (Betreiber-Daten) veröffentlicht werden - sonst sperrt Dich die Telekom... Auch Microsoft blacklistet unbekannte Server durchaus mal, aber einmal bekannt reicht dann dauerhaft
- Risiken: Vernachlässigst Du den Server, kann er zur Spamschleuder werden. Besonders, wenn er direkt am Internet hängt (was erforderlich ist, wenn Du versenden, aber auch, wenn Du - z.B. mit Handys - von außerhalb Mails abholen willst). Passwortschlampereien sind tödlich, denn Mails sind eines der Haupteinfallstore für Hacker.
- Kosten für das Gerät, Speicher, für feste IP/externen Server. Eine Datensicherung sollte auch sein.
- fällt das Ding aus, wenn Du im Urlaub bist, kann das ein Problem werden
- auch sonst sollte das Ding nicht häufiger offline sein. Sonst gibt es Ärger zuhause.
Wie Kollege @aqui schon zutreffend schreibt, ist das mit einem Raspberry Pi durchaus gut zu machen. Ich mache das nicht, weil ich der Zuverlässigkeit der USB-Anschlüssen der Festplatten beim Pi nicht traue, aber das ist vielleicht nur gefühlt. Da Du Linux kannst, kannst Du auch eine virtuelle Maschine auf KVM aufsetzen. Das machen die Hoster nicht anders
Ein gutes Sprungbrett für das Projekt findest Du hier:
https://wiki.ubuntuusers.de/Mailserver-Einf%C3%BChrung/
Vorzüglich - und auch die Basis der aktuell von mir betriebenen Mailserver sind die Tutorials von Thomas Leister, z.B.
https://thomas-leister.de/mailserver-debian-buster/
denn er erklärt das auf eine nahezu einmalig vorzügliche Weise. Auch er weist aber darauf hin, dass ein Fertigpaket wie Mailcow auch ganz nett sein kann. Und auch der Hinweis der Kollegen oben, das doch besser alles beim Provider zu hosten hat absolut etwas für sich. "Ökonomisch" sinnvoll ist wegen des erforderlichen Zeitaufwandes der Betrieb eines solchen (eines jeden eigenen) Servers definitiv nicht. Wer aber gern lernt und in die Tiefe geht, hat gerade daran seine Freude. Denn der Schutz eines solchen Servers (Stichwort Fail2ban) und die Spamabwehr/Mailfilterung sind gleichermaßen herausfordernd wie interessant.
Um abschließend noch eine weitere heilige Kuh zu schlachten: Du musst den Server auch nicht 24/7 betreiben. Der Mailversand ist recht resilient ausgelegt. Ist ein Server mal nicht erreichbar, wird der Versand vom Sender wiederholt. bis zu 8 Stunden Ruhepause sind kein Problem. Es gibt auch praktische Dienstleister wie https://dyndnsfree.de/, die mit dem (vorzüglichen) DynDNS auch noch ein Mailrelay anbieten, das eingehende Mails puffern kann, aber das ist schon die Kür...
Falls Du das Projekt wegen Aufwand/Nutzen doch nicht angehen magst: Ein Nextcloud-Server ist für eine Familie weit praktischer und kein so umfassendes Projekt. Ich bin auch ein Freund vom eigenen Asterisk - aber Telefonieren ist ja heute eher out...
Viel Spaß auf jeden Fall, mit welchem Projekt auch immer.
Viele Grüße, commodity
Warum sollte das ein Problem sein?
Hast natürlich Recht! Nur ist es doch eher so: Erst leitet er die Ports weiter, dann sieht er, wer da so alles „anklopft“, daraufhin wechselt er zu VPN, was dann wiederum zu unbequem ist, worauf hier im Forum das Thema DMZ angefragt wird, usw. 😏Übrigens auch mit iOS
Jo, selbstverständlich. Nur, wer das private Paradies durchgängig mit Linux ausstaffiert, weiß den Apfel ganz offenbar nachhaltig zu verhindern. „Mind the bible“ 😁
Moin,
was man auch als gutes All inklusiv Paket nutzen kann wäre die Mailcow.
Hier der Blog
Hier ein Demozugang Zugangsdaten demo@440044.xyz / moohoo
Hier die Dokumentation
Gruß
was man auch als gutes All inklusiv Paket nutzen kann wäre die Mailcow.
Hier der Blog
Hier ein Demozugang Zugangsdaten demo@440044.xyz / moohoo
Hier die Dokumentation
Gruß
Howdy.
Der Kollege Schröder hat zum Thema Mailcow mit Hetzner Server eine exzellente Videoreihe veröffentlicht:
https://m.youtube.com/watch?v=QiDDczFSeKQ
Gruß
Marc
Der Kollege Schröder hat zum Thema Mailcow mit Hetzner Server eine exzellente Videoreihe veröffentlicht:
https://m.youtube.com/watch?v=QiDDczFSeKQ
Gruß
Marc
Zitat von @radiogugu:
Howdy.
Der Kollege Schröder hat zum Thema Mailcow mit Hetzner Server eine exzellente Videoreihe veröffentlicht:
https://m.youtube.com/watch?v=QiDDczFSeKQ
Gruß
Marc
Howdy.
Der Kollege Schröder hat zum Thema Mailcow mit Hetzner Server eine exzellente Videoreihe veröffentlicht:
https://m.youtube.com/watch?v=QiDDczFSeKQ
Gruß
Marc
Stimmt das habe ich vergessen.
Gruß
Ich empfehle hier gerne http://yunohost.org, geht weit über die Funktionalität von mailcow hinaus, man hat auch noch ein gewisse Auswahl welche Software genutzt werden soll.
Habe 2 solcher Systeme im Produktiveinsatz auf kleinen vservern, und bin sehr zufrieden, davor habe ich viel durchprobiert, auch citadel, mailcow, alles per Hand ... nichts war so easy wie yunohost ...
probierst aus
LG
PS: mir fällt gerade ein wieso mailcow raus war, weil es mir leider nicht möglich war die nötigen Skripte auf meinen isp zuzuschneiden und yunohost ist da viel flexibler und konnte mit meinem provider gut umgehen.
Habe 2 solcher Systeme im Produktiveinsatz auf kleinen vservern, und bin sehr zufrieden, davor habe ich viel durchprobiert, auch citadel, mailcow, alles per Hand ... nichts war so easy wie yunohost ...
probierst aus
LG
PS: mir fällt gerade ein wieso mailcow raus war, weil es mir leider nicht möglich war die nötigen Skripte auf meinen isp zuzuschneiden und yunohost ist da viel flexibler und konnte mit meinem provider gut umgehen.
Verstehen ich im Moment die folgenden Vor-/Nachteile der beiden Lösungen richtig?
passt soVariante 2 wäre dann das Modell mit Smarthost bzw. Relayhost.
Sollte auch mit dem Fertigpaket der Mailcow gehen: https://docs.mailcow.email/de/manual-guides/Postfix/u_e-postfix-relayhos ...
Der Begriff Sicherheit sorgt im Kontext eigener Homeserver oft für Verunsicherung.
Muss nicht sein: Für einen ordentlichen Mailserver @home genügen eine stets aktuelle Installation (unattended-upgrades), Brute-Force-Schutz (Fail2ban), Verschlüsselung und sichere Passwörter (heute Standard) völlig. Und ein sicheres Backup natürlich.
Viele Grüße, commodity
Verschlüsselung für die Mail-Verbindung, also TLS.
Besser nicht so. Das Paket unattended-upgrades macht das.
Fail2ban ist da der Standard gegen Brute-Force. Ist aber nur ein AddOn für die Sicherheit (wenn Du sichere Passwörter bzw. Schlüssel verwendest kann ja faktisch keiner rein). Es fängt aber einige Fehler ab und sorgt bei korrekt konfiguriertem Server für weniger Belastung der Infrastruktur.
Bei den Fertigpaketen ist das aber sicher schon drauf und Du musst nur klicken.
Viele Grüße, commodity
Besser nicht so. Das Paket unattended-upgrades macht das.
Was meinst Du mit Verschlüsselung? Die Verbindungen Richtung Server-Verbindungen und Clients
genau. TLSFail2ban kenne ich so noch nicht, wird das nur installiert und fertig oder muss da noch mehr konfiguriert werden?
Klar, muss da was konfiguriert werden. Willst Du uns auf den Arm nehmen? Du willst einen Server am Internet betreiben. Da ist ein Wenig Konfiguration und Wissen schon Pflicht Fail2ban ist da der Standard gegen Brute-Force. Ist aber nur ein AddOn für die Sicherheit (wenn Du sichere Passwörter bzw. Schlüssel verwendest kann ja faktisch keiner rein). Es fängt aber einige Fehler ab und sorgt bei korrekt konfiguriertem Server für weniger Belastung der Infrastruktur.
Bei den Fertigpaketen ist das aber sicher schon drauf und Du musst nur klicken.
Viele Grüße, commodity
Zitat von @rosejan:
Bin beim Lesen noch auf diese Anleitung gestoßen, die auch passend für meinen Zweck aussieht, wenn nicht jemand von Euch sagt, dass da was ganz unpassend gelöst wurde...?
https://www.dirk-hagedorn.de/?page_id=1390
Ansonsten sieht die Variante von Thomas Leister auch gut aus. Ich glaube, ich bekomme Lust auf einen eigenen internen Mail-Server, fehlen nur noch die freien Minuten dafür...
Gruß, Jan
Bin beim Lesen noch auf diese Anleitung gestoßen, die auch passend für meinen Zweck aussieht, wenn nicht jemand von Euch sagt, dass da was ganz unpassend gelöst wurde...?
https://www.dirk-hagedorn.de/?page_id=1390
Ansonsten sieht die Variante von Thomas Leister auch gut aus. Ich glaube, ich bekomme Lust auf einen eigenen internen Mail-Server, fehlen nur noch die freien Minuten dafür...
Gruß, Jan
Die Anleitung würde ich aber nur als Lesehilfe nutzen, den diese ist 2 Jahre alt und Ubuntu 14.01 LTS wurde im April 2019 der Support abgekündigt.
Gruß
Moin,
Man kann heute problemlos ein Exchange Postfach mit 50GB Speicherplatz, Active Sync, Kalender, Kontakte, Webmail, etc.) ab 4,50€/Monat (z.B. OVH), United Hoster (7,50€/Monat) bekommen.
Abgesehen davon fehlt dir doch recht viel Basis Wissen im Bereich Linux Administration und Betrieb, Security von Server und Application als auch Backup, etc. Daher würde ich eher empfehlen erst einmal Postfächer anzumieten und parallel eine Spielwiese aufzubauen. Migrieren kannst du immer noch.
Gruß,
Dani
Eigener interner Mail-Server:
unterschätze nicht die Wartung (Update OS, Anwendungen, Konfiguration, etc. ) , Anpassung von Sicherheitseinstellung, Spam- und Malware-Filter und die Fehlersuche. Wenn a) Mails nicht bei euch ankommen b) Mails nicht verschickt werden können. Für diese und noch mehr Themen geht monatlich Zeit drauf - das ist nicht zu unterschätzen. Das ist kein Selbstläufer...Eigene Mail-Domain mit öffentlichem Mailserver:
Ich weiß nicht, welche Hoster bzw. Angebote du dir angeschaut hast und was du als teuer definiert hast. Hier wäre erst einmal zu definieren, wie viel Speicherplatz benötigt wird, welche monatliche Preise zu als teuer definierst und was dir deine Freizeit wert ist.Man kann heute problemlos ein Exchange Postfach mit 50GB Speicherplatz, Active Sync, Kalender, Kontakte, Webmail, etc.) ab 4,50€/Monat (z.B. OVH), United Hoster (7,50€/Monat) bekommen.
Abgesehen davon fehlt dir doch recht viel Basis Wissen im Bereich Linux Administration und Betrieb, Security von Server und Application als auch Backup, etc. Daher würde ich eher empfehlen erst einmal Postfächer anzumieten und parallel eine Spielwiese aufzubauen. Migrieren kannst du immer noch.
Mache mich zu dem Thema dann auch schlau, aber manchmal gibt es ja Hilfsprogramme, die einfach nur für einen bestimmten Zweck gedacht sind und OutOfTheBox laufen...
Es sind eigentlich immer Anpassungen an die persönlichen Rahmenbedingungen und Anforderung notwendig. Unabhängig davon bin ich der Meinung, dass man trotzdem verstehen muss, wie was tickt. Wenn man nicht versteht wie was funktioniert, wie willst du Fehler finden und beheben?!Gruß,
Dani
Also wenn du wirklich einen internen Mailserver nur zuhause betreiben willst, dann wundert es mich, wieso bisher noch niemand die unter WINDOWS verfügbaren Möglichkeiten erwähnt hat.
Da wäre zum einen der Klassiker Hamster. Der ist zwar nicht mehr ganz taufrisch, erledigt aber seinen Dienst und ist über GUI konfigurierbar. Die Software kommt aus Deutschland, es gibt auch eine nette Community drum herum, und die c't schrieb früher dazu mehrere Anleitungen. http://hamster.volker-gringmuth.de/
Und wenn man es etwas umfangreicher braucht, dann kann man zum hMailServer greifen. Auch hier geschieht wieder alles über GUI. https://www.hmailserver.com/
Beide sind Opensource, und damit kostenlos.
Da wäre zum einen der Klassiker Hamster. Der ist zwar nicht mehr ganz taufrisch, erledigt aber seinen Dienst und ist über GUI konfigurierbar. Die Software kommt aus Deutschland, es gibt auch eine nette Community drum herum, und die c't schrieb früher dazu mehrere Anleitungen. http://hamster.volker-gringmuth.de/
Und wenn man es etwas umfangreicher braucht, dann kann man zum hMailServer greifen. Auch hier geschieht wieder alles über GUI. https://www.hmailserver.com/
Beide sind Opensource, und damit kostenlos.
Bin beim Lesen noch auf diese Anleitung gestoßen
Du hast doch eine Linux affine Umgebung ("und es gibt hier mehrere Linux-Clients...") also warum nicht die simple klassische Umsetzung mit der Anleitung von Heise??Das ist doch auf einem Raspberry Pi oder kleinem NUC in 1 Std. aufgesetzt und du kannst parallel damit einmal im Probebetrieb testen. WebGUI Mail ist ja auch dabei was du von unterwegs per Port Forwarding freigeben kannst. Was will man mehr??