iceget
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Produktionsserver muss dringend ersetzt werden, jedoch nur Live Migration, aber wie...

Hallo liebe Community,

ich hab folgendes Problem:
Es läuft seit einem Jahr ein wichtiger Produktionsserver auf Debian 5.
Dieser muss auf eine neue Hardware übertragen werden(VMware).

Da dieser Server leider noch physikalisch installiert wurde, die Frage:
Wie kann ich das Produktionssystem in Echtzeit mit auf die VM klonen?

Mit dem VMware Converter habe ich es bereits versucht. Nachdem er die Migration
abgeschlossen hat, bootet mir der Server nicht mehr, ... (d.h. booten schon, jedoch lauter Anwendungsfehler).

Nun die Frage: was gibt es sonst für Live Migrations alternativen?

Rsync vielleicht? Habt ihr Erfahrungen? Da der alte Server von einem Amateur installiert wurde,
hat dieser (Sicherheitshalber) das System auf einer Non-Raid SATA Festplatte installiert, ...

Wir hatten teilweise schon das Problem das die Festplatte nicht mehr anfuhr (klackerte nur mehr) nach einem Neustart, ... deswegen ist auch die dringende Live Migration nötig. Wenn der Server so
15-30 Minuten nicht erreichbar ist, ist das nicht so schlimm.

Auf jeden Fall hat der Server über 600 GB an Daten am Laufen (außerdem läuft Apache, MySQL, Bind, ProFTP ... sowie eigene Software von dieser Firma (irgend eine Spezialsoftware) drauf)

Über jede Hilfe wäre ich sehr dankbar!

Vielen Dank

Lg Markus

Content-ID: 202262

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Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 16:11 Uhr

maretz
maretz 24.02.2013 um 08:35:41 Uhr
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Moin,

die unbekannte Spezial-Software -> kann die denn auch einfach die Daten per Copy bekommen? Ich würde mir ein sauberes Sys installieren, dann eben notfalls per Rsync & Co. das rüberkopieren. Dabei die Schritte im ersten go aufschreiben (das wird länger als 30 min dauern!) -> und das ganze dann per Script machen. So habe ich auch die genaue Kontrolle darüber wann welcher Dienst weg ist … Bestenfalls hast du auch noch die Dienste über verschiedene Namen im DNS drin - so kannst du dann sogar Dienst für Dienst umziehen...
adminst
adminst 24.02.2013 um 14:10:37 Uhr
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Hallo
Ich würde auch das System neu aufsetzen. Prüfe als erstets, ob das ganze auf Debian 6 läuft.
Wenn ja, installierst du das neu in der VM. Anschliessend installierst du die Vmware Tools.
Ich würde nicht alles auf einmal mirgieren, sondern Dienst für Dienst. Wie schon gesagt wurde ist dies eine längere Bearbeitungszeit. Je nach Betrieb würde ich schauen, dass du ein Wartungsfenster bekommst.
Was nützt dir die 30min, wenn du ein hohes Risiko hast, dass das System gar nicht mehr laufen wird?

Gruss
adminst
wiesi200
wiesi200 24.02.2013 um 16:40:06 Uhr
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Hallo,

ich schließe mich meinen Kollegen an.
Vor allem zweck's der Spezialsoftware.

Bind Apache MySQL ist da sicher nicht Tragisch. Bei den 600 GB Daten wird's etwas länger dauern als du dein Zeitfenster hast. Wenn's ne Sambafreigabe ist kann man das aber mit Robocopy oder ähnlich lösen. Das man unter'm Betrieb erst mal alles Syncronisiert und dann in nem Zeitfenster alles Stoppt und noch einmal abgleicht.

In dem hier könnte man auch überlegen ob man das Ganze nicht aufteilt auf 2-3 Virtuelle Server.
16568
16568 24.02.2013 um 19:29:20 Uhr
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Zitat von @iceget:
Mit dem VMware Converter habe ich es bereits versucht. Nachdem er die Migration
abgeschlossen hat, bootet mir der Server nicht mehr, ... (d.h. booten schon, jedoch lauter Anwendungsfehler).

Ja, haben sich damit halt auch einige Sachen geändert, nech...

Rsync vielleicht? Habt ihr Erfahrungen? Da der alte Server von einem Amateur installiert wurde,
hat dieser (Sicherheitshalber) das System auf einer Non-Raid SATA Festplatte installiert, ...

Sagt der andere Amateur, der einen Debian-Server nicht migrieren kann.
Ich meine, wenn es Suse oder RedHat wäre, würde ich ja ECHT nix sagen, da gibt es schon viele Komplikationen, aber DEBIAN...?

Auf jeden Fall hat der Server über 600 GB an Daten am Laufen (außerdem läuft Apache, MySQL, Bind, ProFTP ... sowie
eigene Software von dieser Firma (irgend eine Spezialsoftware) drauf)

Ja, es gibt halt VIELE Migrationstools, aber 600 GB an Daten, wie meine Vorschreiber schon sagen, die wirst Du nicht mal so eben in 30 Minuten schaufeln können (auch nicht mit einem RAID...)

Dein Problem ist ein ganz anderes:
Du hast keine Ahnung von Linux.

Das kann ich so schreiben, denn sonst würdest Du hier die Mindest-Standards, die wir hier im Forum so haben, freundlicherweise zur Verfügung stellen.
(weißt schon, Systemeckdaten der Hardware, Logfile-Auszüge (denn im Gegensatz zu MS-Produkten ist da Linux immer etwas geschwätziger...)


Grüße

Lonesome Walker
(Debian Consultant, preinstalled Vendor, der so Sachen zum Frühstück macht face-wink
it-frosch
it-frosch 24.02.2013 um 20:01:13 Uhr
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Hallo Markus,

Wir hatten teilweise schon das Problem das die Festplatte nicht mehr anfuhr (klackerte nur mehr) nach einem Neustart, ... deswegen ist auch die dringende Live Migration nötig.

Hier würde ich zuerst einmal die Festplatte ersetzen, bevor ich mir Gedanken über eine Migration mache. ^^

grüße vom it-frosch
16568
16568 24.02.2013 aktualisiert um 21:29:07 Uhr
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Zitat von @it-frosch:
Hier würde ich zuerst einmal die Festplatte ersetzen, bevor ich mir Gedanken über eine Migration mache. ^^

Bitte erst lesen, dann posten...
Er hat geschrieben, der vorherige Admin hat NICHT auf ein RAID installiert, sondern auf EINE Disk...

Da fällt mir ein, genau, mach schon mal eine direkte Kopie mit dd, wird Dir noch viel Ärger ersparen, und die migrierte VM hebst Du besser auch gleich mal auf...


Lonesome Walker
VooDoo4711
VooDoo4711 24.02.2013 um 23:36:17 Uhr
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Hallo Markus,

ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen: Du solltest Dir Zeit für eine Neuinstallation und auch Tests nehmen.

Die Erfahrung lehrt uns, dass: "Ich migriere den alten Server und danach kümmere ich mich dann darum, dass alles besser strukturiert wird" nie eintreten wird ,)

Natürlich brennt es Dir untern den Nägeln, dass der Server möglichst schnell migriert wird, aber das löst sicherlich das eine oder andere Problem, das rund um den alten Server noch existiert, nicht.

Du hast geschrieben, dass der alte Server von einem Amateur installiert wurde, jedoch stellt er offensichtlich unternehmenskritische Dienste und Daten bereit - da hätte ich schon Bauchschmerzen ,)
Ihr solltet die Installation dieses Mal von einem Profi/Spezialisten machen lassen.

Analysiert mal genau, was auf dem Server überhaupt alles läuft und überlegt, ob wirklich alles geballt auf einem Server laufen muss.
Meist hat es durchaus Vorteile, mehrere VMs aufzusetzen. Diese sind meist besser "handlebar" (Updates, I/O-Last, ...).
So könnt ihr Schritt für Schritt einzelne Dienste kontrolliert (und dokumentiert) von alt nach neu migrieren.

Grüße
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 25.02.2013 um 07:28:37 Uhr
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Zitat von @iceget:
Wir hatten teilweise schon das Problem das die Festplatte nicht mehr anfuhr (klackerte nur mehr) nach einem Neustart, ... deswegen
ist auch die dringende Live Migration nötig. Wenn der Server so
15-30 Minuten nicht erreichbar ist, ist das nicht so schlimm.

Achtung! Tickende Zeitbombe.

Was ist wichtiger?

  • Mal ca. 3-4h auf das umkopieren der Platte auf ein RAID zu warten
  • oder gar nicht mehr arbeiten zu können, weil die Platte die Grätsche macht?

Du solltest Prioritäten setzen.

lks
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 25.02.2013 um 07:34:36 Uhr
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Zitat von @16568:
> Zitat von @it-frosch:
> ----
> Hier würde ich zuerst einmal die Festplatte ersetzen, bevor ich mir Gedanken über eine Migration mache. ^^

Bitte erst lesen, dann posten...
Er hat geschrieben, der vorherige Admin hat NICHT auf ein RAID installiert, sondern auf EINE Disk...

Das ist aber keine Grund die Platte nicht zu ersetzen.

Da fällt mir ein, genau, mach schon mal eine direkte Kopie mit dd, wird Dir noch viel Ärger ersparen,

Aber nicht im live-Betrieb. Das führt zu inkonsistenzen im Filesystem. Die zu erwartende downtime bei guter Planung dürfte da bei mindestens 3-4h liegen.

und die migrierte VM hebst Du besser auch gleich mal auf...

Jepp. Das ist besser als gar nichts. Und wenn die Platte wirklich nur manchmal anläuft, wird er das image bald brauchen.

lks
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 25.02.2013 um 07:54:36 Uhr
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Moin,

zu Deinem konkreten Problem:

Poste mal,

  • welche Filesysteme vorhanden sind,
  • ob lvm genutzt wird,
  • welche Datenmengen sich im laufenden Betrieb ändern,
  • wieviel der 600GB statische Daten sind und
  • wie die Daten auf die verschiedenen Filesysteme verteilt sind.


Sofern lvm genutzt wird, kann man mit Hilfe eines iSCSI-devices über Netzwerk eine Migration auf eine virtuelle Platte vornehmen. Allerdings solltest Du Dir überlegen, ob Du Dir nciht doch einen Fachmann hinzuziehst.

lks
iceget
iceget 25.02.2013 aktualisiert um 08:01:54 Uhr
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Hallo Leute,

Vielen Dank für eure antworten.

-> Lonesome Walker: sorry, ich war zum Zeitpunkt wie ich das schrieb bereits knappe 48 Stunden nonstop auf,...
Da war meine Konzentration leider im Keller, ... ;)

Ich arbeite primär mit Debian Squeeze, und anschließend SUSE & RedHat

Ich habe es nun geschafft!!

Leider konnte und wollte ich das Gerät zwecks defekter Festplatte nicht mehr abschalten (zum klonen der HD)
da (wie gesagt) schon beim vorigen Neustart die Festplatte nicht mehr anfuhr. Da hatte ich zu viel Angst
dass die Festplatte gar nicht mehr anfährt.

1. Debian am neuen ESX 5.1 (4x600GB SAS HW-RAID 10) als virtuelle Maschine installiert
2. Das neue System gleich partitioniert wie das alte
3. SSH-Server sowie rsync installiert (auf Quellserver und Zielserver)
4.1 am neuen Server via rsync -e ssh -avz --exclude-from=/excludelist SERVERALT:/ / ein 1:1 Klon im laufenden Betrieb erstellt
4.2 nachdem der Erste durchlauf erfolgreich verlief, hatte ich alle Daten am neuen System
4.3 alle Dienste am alten Server beenden (cron, spezialsoftware, ftpserver, apache, mysql, atd, inetd, syslogd, klogd)
4.4 noch einen durchlauf gestartet
4.5 fertig

Ach ja; nachdem ich den alten Server (nach der erfolgreichen Migration) heruntergefahren hab, wollte ich ihn testweise nochmal hochfahren, ...
nix mehr. Die Festplatte klackerte nur mehr.. puh ;) Glück gehabt!!!

Vielen Dank trotzdem für eure Hilfe face-smile

lg Markus

PS
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 25.02.2013 um 08:01:38 Uhr
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Zitat von @iceget:
nix mehr. Die Festplatte klackerte nur mehr.. puh ;) Glück gehabt!!!

Dann versuch, Deine Lehren daraus zu ziehen. face-smile

lks
iceget
iceget 25.02.2013 aktualisiert um 08:03:48 Uhr
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Ich hab das alte System ja nicht installiert, die haben mich erst gerufen wie es schon (fast) zu spät war, ...

Das neue System läuft nun auf RAID 10 (4x600GB SAS HWR).

lg
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 25.02.2013 um 08:59:24 Uhr
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Zitat von @iceget:
Ich hab das alte System ja nicht installiert, die haben mich erst gerufen wie es schon (fast) zu spät war, ...

Das neue System läuft nun auf RAID 10 (4x600GB SAS HWR).


Ich meinte eher, daß Du nun in Zukunft viel schneller handeln solltest, wenn eine Platte Auffälligkeiten zeigt. Jedes Zögern kann fatale Folgen haben, selbst wenn du ein tolles RAID hast.

lks
iceget
iceget 25.02.2013 aktualisiert um 09:16:54 Uhr
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Das stimmt auf jeden Fall!!!

Ich hab dies nun doppelt und dreifach abgesichert (tägliche Sicherungen auf eine NAS, und von dort aus wiederum auf eine externe (Tausch) Festplatte die außer Haus gelagert wird).

Danke für die Hilfe!

lg Markus
it-frosch
it-frosch 25.02.2013 aktualisiert um 16:25:53 Uhr
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Hallo Lonesome Walker

Bitte erst lesen, dann posten...
Dann tue es doch auch. face-wink

Wir hatten teilweise schon das Problem das die Festplatte nicht mehr anfuhr (klackerte nur mehr)
Daraus lese ich, dass die momentan benutze Festplatte Fehler hat, und empfehle ihm diese zu spiegeln, um das bestehende System nicht noch zu gefährden.

Was habe ich da überlesen?

grüße vom it-frosch