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Richtige Langzeitarchivierung

Hallo zusammen,

wie kann man eigentlich sicherstellen, dass Daten von heute noch in 30 Jahren verfügbar sind? Im Prinzip ist es doch gar nicht möglich oder? Wir sichern im Moment auf LTO-Bänder, haben aber auch noch jede Menge (S)DLT und DDS3 Bänder aus früheren Zeiten. Einige Bänder sind vertraglich 30 Jahre aufzubewahren, die meisten eher 10 Jahre.

Folgende Probleme sind mir soweit bekannt:

Hardware: Die Laufwerke halten nicht ewig, können kaputtgehen (hier erst letzte Woche passiert) und man kann sie bereits nach einigen Jahren nicht mehr kaufen.

Software: Stimmt es, dass ein Backup mit ArcServe auch nur von ArcServe zurückgelesen werden kann? Und dass Version 12 nicht mehr in der Lage ist, ein Backup von Version 7 zurückzulesen? Das würde die Lebenszeit ebenfalls massiv mindern.

Meine Idee ist erst gewesen, einen Rechner abzustellen, an dem alle Laufwerkstypen angeschlossen sind und auf dem mehrere Backup-Software-Versionen vorhanden sind. Aber reicht ein normaler PC überhaupt aus?

Was ist mit langlebigen speziellen Rohlingen? DVDs sind im Moment noch zu klein für die Datenmenge hier, Bluray wäre eine Möglichkeit. Zudem hätte man den Vorteil, dass es WORM-Medien wären und die Daten sehr schnell wieder unabhängig von Software zurückgesichert werden könnte.

Wie machen es andere Firmen? Habt Ihr da Erfahrungen?

Grüße, JPSelter

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Ausgedruckt am: 05.11.2024 um 11:11 Uhr

RoterFruchtZwerg
RoterFruchtZwerg 14.07.2009 um 11:27:47 Uhr
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Das Thema wurde hier schon öfter behandelt, und ich komme auch immer wieder zu dem Ergebnis, dass Festplatten am besten zur Archivierung geeignet sind. Wichtig ist nur, man sollte nicht nur eine mit den Daten haben, falls eine kaputt geht.
Festplatten halten aber prinzipiell recht lange, ich hab noch ein halbes Dutzend hier, die weit über 10 Jahre alt sind und alle noch funktionieren. Dank IDE auch immernoch an aktuellen Geräten nutzbar.
Dazu kommt, dass der Preis/GB einfach unschlagbar günstig ist.
Hin und wieder eine neue HDD kaufen und die Daten darauf zu sichern ist, denke ich, die einfachste und günstigste Methode.
DVDs sind zu klein und gehen schnell kaputt.
Bandlaufwerke sind teuer, umständlich und auch mechanisch recht anfällig.
JPSelter
JPSelter 14.07.2009 um 11:48:39 Uhr
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Festplatten... wirklich vielleicht die beste Idee. Im Safe gelagert halten die bestimmt 20 Jahre, ansonsten kopiert man halt alle 5 Jahre um, geht auf jeden Fall schneller als Bänder umzukopieren.

EDIT: Hmmmm Festplatten sind aber keine WORM-Medien...
brammer
brammer 14.07.2009 um 11:49:19 Uhr
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Hallo,

wenn du Langzeitarchivierung machen musst, dann bleibt dir zur Zeit nichts anderes übrig als die gesicherten Daten regelmässig auf aktuelle Sicherungssysteme zu kopieren und zu verifizieren.
Das heißt deine (S)DLT und DDS3 Bänder auf Festplatten oder DVD oder Blue Ray oder was auch immer kopieren (am besten auf zwei verschiedene Medien) und dann in 2-5 Jahren auf dann vorhandene Medien kopieren.

Dabei musst du aber auch sicherstellen das du die Daten dann auch noch lesen kannst (verfizieren) .

Den Murphys Gesetz schlägt garantiert zu und sorgt dafür das in 10 Jahren die Daten gebraucht werden, deine Bänder aber nicht mehr lesbar sind weil beim Lesegerät ein ELKO defekt (oder sonst eine Kleinigkeit) ist und beim ersten Leseversuch die Daten vom Band ins Nirwana verschwinden.

brammer
45877
45877 14.07.2009 um 11:56:25 Uhr
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Hallo,

kommt halt drauf an wieviele Daten du hast und aus was für nem Background (Firma/SoHo/Privat) du die Frage stellst. Wir haben halt einen Archiv Server mit xTB, und wenn der zu alt wird, ziehen die Daten dann auf den nächsten Archiverver um (der dann halt >xxTB haben wird) um.
Backup auf Bändern gibt es natürlich falls die Hütte abbrennen/ein Klavier auf den Server fallen sollte.
JPSelter
JPSelter 14.07.2009 um 12:14:06 Uhr
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Es geht um die Datensicherung innerhalb einer Firma, einige Konstruktionszeichnungen müssen 30 Jahre aufbewahrt werden. Die Frage die sich jetzt noch stellt, fordern irgendwelche Wirtschaftsprüfer oder das GDPdU die Speicherung von Daten auf WORM-Medien.
RoterFruchtZwerg
RoterFruchtZwerg 14.07.2009 um 12:22:32 Uhr
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Die Frage kann ich dir nicht beantworten, aber falls dies so sein sollte, gibt es hier vielleicht auch anerkannte Softwarelösungen. Mit einer digitalen Signatur kannst du ja ebenfalls verifizieren, dass Daten seit dem Archivierungszeitpunkt nicht mehr verändert wurden.
mrtux
mrtux 14.07.2009 um 13:35:03 Uhr
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Hi !

Zitat von @JPSelter:
früheren Zeiten. Einige Bänder sind vertraglich 30 Jahre
aufzubewahren, die meisten eher 10 Jahre.

NEIN das ist doch Blödsinn!

Du bist verpflichtet die Daten aufzubewahren nicht die Bänder! Du bist ja auch nicht verpflichtet einen Leitzordner zu archivieren, sondern die Unterlagen, die darin abgeheftet sind und diese könnten ja auch in einer Pappschachtel als lose Blätter liegen. Es geht doch nicht um das Medium, sondern um die Daten, dass manche IT-ler immer in Kategorien denken müssen. face-smile

Also die Daten auf ein anderes Medium kopieren und gut.

Wer behauptet eigentlich, dass Bänder sicherer sind als anderen Medien? Das ist der gleiche Irrglaube!

Gerade bei DAT und AIT-Bändern hätte ich da, aus meiner Erfahrung heraus, die grössten Bedenken! Und dann wären da auch noch die unterschiedlichen Aufzeichnungsformate, die auch noch abhängig von der eingesetzten Software sind.

Wichtige Daten über eine lange Zeit auf Bändern zu archivieren wurde in der Vergangenheit so gemacht, da sich die Medien nicht so schnell änderten und die Bänder durch ihre Breite auch noch wesentlich sicherer waren.

Heute ist sowas absolut...d....ähmm unklug. face-smile

mrtux