frasier
Goto Top

Suche Tips für meinen ersten MS Small Business Server

Fragen zur Laufwerksnutzung

Hallo zusammen,

ich arbeite in einem kleinen Unternehmen, dass lediglich mit 3-4 Rechnern im Netzwerk arbeitet und den Server bis auf eine Tobit-Anwendung als reine "Datenschleuder" nutzt. Da unser ur-alter 400Mhz-Novell-Server nun den Geist aufgab haben wir uns nun einen neuen Server angeschafft, einen s.g. Entrylevel-Server mit 2 SATA-Platten, da das Preis/Leistungsverhältnis eines SATA-Servers bei so wenigen Usern mit nur einer echten Netzwerkanwendung (Warenwirtschaft SAGE/KHK) doch recht gut ist. Als Betriebssystem haben wir uns diesmal für Microsoft Small Business Server entschieden.

Nun aber meine Frage:
Der Server verfügt über zwei 250GB SATA Platten sowie eine 80GB IDE Platte (Betriebssystem).
Wir benötigen drei logische Laufwerke, davon eines für die o.g. Warenwirtschaft und zwei als reine Datenspeicher.
Ich habe mir nun gedacht die drei logischen Laufwerke auf eine der Platten zulegen, und die zweite als zusätzliches Backuplaufwerk zu nutzen (entweder im RAID o. ggf um Images zu spiegeln), zusätzlich zum SCSI-Streamer, da uns leider in der Vergangenheit doch des öfteren die Bänder versagt haben - oder wir ohne Backup blieben, wenn einer vergaß das entsprechende Tagesband einzulegen.
Macht das Sinn? Oder sollte ich die Datenlaufwerke physikalisch von der Datenbank trennen, damit ich mehr Leistung im Datendurchsatz habe? Oder ist das bei so wenigen Usern egal?


PS Als Admin bin ich Anfänger, ich machte bisher unser Webdesign und habe die Workstations administriert, wurde jetzt aber quasi zum Server-Admin verdonnert. Ist ja bei der Anzahl an usern und Anwendungen noch überschaubar, dennoch möchte ich nicht schon in der Planung Fehler machen ...

Content-ID: 37416

Url: https://administrator.de/contentid/37416

Ausgedruckt am: 26.11.2024 um 14:11 Uhr

Wappel
Wappel 06.08.2006 um 19:34:08 Uhr
Goto Top
Hallo,

Ich würde die IDE Platte nicht für das Betriebssystem nutzen, sondern als Zwischenspeicher für Daten die nicht unbingt permanent gesichert werden müssen.
Eine SATA Platte aufteilen 50/100/100 und die andere im RAID1 einsetzen. So hast du immer eine Sicherung und kannst beim Ausfall einfach die Platte ohne Datenverlust ersetzen und die User bekommen davon nicht mit und können weiter arbeiten. Wenn Du für das Betriebssystem die IDE einsetzt und die schmiert ab hast du keine Spiegelung und bist voll auch das Tape angewiesen. Alles muss neu eingespielt werden. Kostet arbeit und vor allem Nerven. Du hast dann auch nicht den aktuellen Datenbestand sondern nur den der letzten erfolgreichen Sicherung. Bei einer Warenwirtschaft sicher nicht von Vorteil für Kunden und Mitarbeiter.

MfG Michael
Frasier
Frasier 06.08.2006 um 20:01:50 Uhr
Goto Top
mmhh... ja, macht Sinn.
Ich könnte dann immer noch die 80GB für Images des OS nutzen (zB als Schutz vor Viren etc ...).
Habe da noch zwei Fragen:

1. Kann ich ohne zus. RAID-Controller einen RAID1 fahren mit dem MS SBS?
2. Wie sieht es bei RAID1 mit der Platten-Performance aus?
Wappel
Wappel 06.08.2006 um 20:40:55 Uhr
Goto Top
Hallo,

zu 1,
Ja der SBS verfügt über die Möglichkeit ein Softwareraid zu betreiben. Die Performance ist nur wenig schlechter als bei einem Hardwarecont..

zu 2,
Alle Schreibzurgiffe laufen ein wenig vermindert ab da immer alles auf beide Platten geschrieben wird. Alle Lesezugriffe laufen aber dafür schneller da die Leseanforderung auf beiden Platten verteilt ausgefürt werden können.
Frasier
Frasier 06.08.2006 um 20:47:44 Uhr
Goto Top
Hallo,

also in Summe, klingt das eigentlich für unsere Zwecke optimal - ich denke, so werde ich es machen.
Vielen Dank für Deine Tips!
VoSp
VoSp 06.08.2006 um 21:21:28 Uhr
Goto Top
Eine SATA Platte aufteilen 50/100/100 und
die andere im RAID1 einsetzen. So hast du
immer eine Sicherung und kannst beim
Ausfall einfach die Platte ohne Datenverlust
ersetzen und die User bekommen davon nicht
mit und können weiter arbeiten. Wenn Du
für das Betriebssystem die IDE einsetzt
und die schmiert ab hast du keine Spiegelung
und bist voll auch das Tape angewiesen. Alles
muss neu eingespielt werden. Kostet arbeit
und vor allem Nerven. Du hast dann auch
nicht den aktuellen Datenbestand sondern nur
den der letzten erfolgreichen Sicherung. Bei
einer Warenwirtschaft sicher nicht von
Vorteil für Kunden und Mitarbeiter.

Hier muss ich mal was zu sagen. Ein RAID (egal in welcher Form) ist keine Sicherung. Alles was oben gesagt wird betrifft nur einen Ausfall einer Platte. WEnn ein User hingeht und 20 Verzeichnisse, oder die DB der KHK löscht ist die wech! Auch mit RAID! Eine vernünftige Datensichrung ist unumgänglich. Wenn da die Leute vergessen das Band zu wechseln dann sag mal deine Chef das die Weiderherstellung der Kiste schon mal 1 Tag dauert. (Dein Chef soll mal versuchen 1 Tag ohne EDV auszukommen damit er merkt was das bedeutet!)
Und dann müssen ja noch die fehlenden Daten seit der letzten Sicherung nachgehalten werden wieder 1-2 Tage wech in der die Mitarbeiter nicht produktiv sind! Rechnet dass mal aus dann wird nie wieder jemand vergessen das Tape zu tauschen oder die Sicherung zu kontrollieren!

Die Sicherung an sich würde ich vieleicht auch von eine Fachmann einrichten lassen. Ich weiss ja nicht auf was für einer Datenbank euer KHK läuft, aber entweder braucht die Backup Software einen Agenten für die Datenbank, oder die Datenbank muss zum Zeitpunkt der Sicherung heruntergefahren sein. Sonst kannst Du mit der Sicherung rein gar nicht anfangen, da die Datenbankfiles während des Backups in verwendung sind und deshalb nicht gesicher werden können.

Genau so weiss ich nicht ob Imaging Software oder Snapshot Software die Datenbank in einen konsistenten Zustand bringen kann um den Snapshot zu ziehen, wir hatten da bei grossen Datenbanken immer grosse Probleme. Aber eure Datenbank wird ja nicht so gross sein.

Bis dann
VoSp
Frasier
Frasier 06.08.2006 um 21:33:16 Uhr
Goto Top
Ja stimmt, das Argument ist absolut richtig.

Ich denke, ich werde beide Lösungen vereinen. Zum einen leuchtet mir der Raid1 für den laufenden Tagesbetrieb ein, werde ich wohl auch so umsetzen. Das zweite Argument ist die permanente Sicherung. Wir setzen derzeit auf dem Novell Server ArcServ ein, was hinlänglich alle Bewegungsdaten und auch die Datenbank sowie die Homeverzeichnisse sichern konnte, womit wir ein Medium haben, dass täglich die wichtigsten Daten sichert. OS und eine zusätzliche Sicherung der Warenwirtschaft werde ich per Snapshot-Software (zB Acronis) in einem Image nachts nochmals sichern, s.d. auch bei vergessenem Band die wichtigsten Daten immer aktuell gesichert sind. Homeverzeichnisse und Restdatenbestand können eine Sicherungsdiskrepanz von zwei Tagen tollerieren, dass ist nicht das Thema. Wichtig sind halt die Bewegungsdaten der Wawi, die so in jedem Falle zumindest einmal gesichert werden.
Der Ausfall der Platte würde das System ebenfalls tagsüber ausknipsen, dass wäre der GAU für uns, daher werde ich eben auch den Raid realisieren, denke ich.

Da ich mit der Acronis-Lösung für das OS (setze ich derzeit auf Workstations ein) und mit ArcServ für die Daten Erfahrung habe, denke ich, dass das plus RAID für unser doch recht überschaubares System eine ziemlich sichere Sache ist, in der man relativ schnell wieder ein lauffähiges System hat, und Cheffe gut schläft - und vor allem ich face-smile