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Virtualisierte Umgebung - Angebotscheck

Hallo,

ich arbeite in einer kleineren Druckerei und wir wollen unsere Server-Infrastruktur auf VMWare Virtualisierung umstellen.
Da ich mich mit Virtualisierung noch nicht so gut auskenne, überlassen wir dies einem Systemhaus und haben 2 Angebote von zwei Systemhäusern erhalten.
Ich studiere zurzeit Informatik und habe in unserem Familienbetrieb (20 Mitarbeiter) die Technik über – ich bin also kein totaler Anfänger.

Die zwei Hauptanwendungen die auf diesem Server laufen werden sind unser kommendes MIS und ein neuer Druckvorstufenworkflow.
Nebenbei soll noch ein DC, Fileserver (derzeit 2TB) und ein kleiner Mailserver (7 Nutzer) laufen.

Der Hersteller des Druckworkflows empfiehlt:
Intel® Xeon® E5-2620v2, 2,1 GHz
32 GB Speicher 1600MHz
2x 300GB SAS 10k hard disks (RAID 1)
4x 600GB SAS 10k hard disks (RAID0 / RAID 5)

Beim MIS siehts so aus:
1x Intel Xeon QuadCore E5620 @2.40ghz, 12MB Cache
12 GByte RAM
HDD / Minimum: 4x 300 GB SAS 3.5” 15 k HDD (RAID 5 with 3 logical drives: System, Data, Backup)
HDD / empfohlen : 2x 300GB SAS 3.5” 15k hot-plug FP (RAID 1, System), 4x 450GB SAS 3.5” 15k hot-plug FP (RAID 5, Data + Backup)

Der Hersteller des Workflows und MIS (ist der Gleiche) hat aber selbst nur einen nicht näher spezifizierten Server um knapp 3500 angeboten mit 4x 1TB Festplatten (mehr ist nicht dabei gestanden),
also wirds nicht so eng um die Spezifikationen sein. Da wir die Server aber anderstwo anbieten lassen haben wir diesen rausnehmen lassen.


Zu meiner eigentlichen Frage, ich habe zwei Angebote erhalten und will um eure Meinung fragen was ihr davon haltet.

erstes Systemhaus (ist ein regionales) bietet einen Server + Replikat an.
1x Fujitsu RX300S8, 2x E5-2620v2, 128GB RAM, 2x 300GB 10k, 10x 600GB 10k, red. NT
1x Fujitsu RX300S8, 1x E5-2620v2, 64GB RAM, 2x 300GB 10k, 5x 1TB 7.2k, red. NT
1x multimatic MD 3000VA USV
1x Fujitsu CELVIN NAS 4x 2TB
1x Netgear Prosafe GS748, 48 Port Switch

Serverkosten: 9000 + 5000 = 14000.
Die Teile zusammen kommen auf circa. 17000. Natürlich kommen noch Lizenzen für Server, Exchange, Veeam, VMWare dazu.


zweites Systemhaus (ein Österreichweites) bietet zwei Server + Storage an, welches über SAS angebunden ist:
2x HP DL380p, 2x E5-2620v2, 80GB RAM, 3x 1TB 7.2k, SAS HBA, Flash Media Kit 8GB
1x HP MSA 2040 Dual Controller SFF TopValue, 6x900GB, SAS
1x APC Smart UPS 3000VA + APC UPS Network Management Card
1x HP 2530-48G Gigabit Ethernet Switch

Serverkosten + Storage: 8500 + 7500 = 16000.
Die Teile zusammen ca. 19000 €.

Dazu kommen wieder Serverlizenzen, 2x Veeam, usw.

Das zweite Systemhaus ist bei Einrichtung etwas teuerer, aber darauf soll es nicht ankommen. Wir hätten gerne eine zukunftsfähige, schnelle und so gut wie möglich ausfallsichere Lösung.

Die internen Festplatten des zweiten Angebotes sollen das Backup des Storages sein. Funktioniert das so überhaupt? Also sollte das Storage ausfallen, kann man dann von den internen Platten das Backup schnell starten bis das Storage wieder repariert wurde?

Ausfallzeiten im falschen Moment sollten nicht länger als zwei Stunden sein, im Fall des Falles ist es egal ob es langsam läuft, Hauptsache es läuft.
Eine Sicherung auf externen Festplatten wird, wie auch jetzt schon, außerhalb des Standortes gelagert.

Ich hoffe es war verständlich und ihr könnt mich bei der Entscheidung beraten.

LG Philipp

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Ausgedruckt am: 24.11.2024 um 15:11 Uhr

certifiedit.net
certifiedit.net 16.07.2014 um 12:16:50 Uhr
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Hallo Philipp,

erste Frage: Warum VMware und nicht bspw Hyper-V, wenn schon Exchange + Windowsserver?

Grüße,

Christian
philco
philco 16.07.2014 um 12:40:22 Uhr
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Hallo Christian,

es waren beim Workflow zwei Bieter im Spiel wobei einer nur VMWare unterstützt hat, somit haben wir uns auf VMWare geeinigt. Schlussendlich ist es aber der Hersteller geworden welcher ebenso Hyper-V unterstützt. Da die Entscheidung aber erst seit ein paar Tagen feststeht und ich die Angebote schon länger habe, ist nur VMWare berücksichtigt.

Bietet Hyper-V entscheidende Vorteile?

Grüße,
Philipp
Rudbert
Rudbert 16.07.2014 um 12:45:53 Uhr
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Hallo,


wenn du Wert auf Zukunftssicherheit, Schnelligkeit und Ausfallsicherheit legst, wäre meiner Meinung nach das Angebot #2 zu bevorzugen. Du hast dabei ein echtes SAN auf SAS-Basis (6GB/s mit Enterprise-SAS-Platten) im Gegensatz zu dem NAS (wahrscheinlich auf iSCSI-Basis 1GB/s mit SATA-Platten). Die beiden Hosts bilden mit der entsprechenden vSphere-Lizenz ein ausfallsicheres Cluster (HA), das HP MSA hat selbst 2 redundante Controller.

Einzig die Sicherung auf die lokalen Serverplatten würde ich auf ein externes NAS legen (und zusätzlich noch auf Band/Wechselplatte als Katastrophensicherung).


mfg
certifiedit.net
certifiedit.net 16.07.2014 um 12:47:48 Uhr
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Also ist die Entscheidung an sich schon gefallen?

Ich würde sagen, du hast alles aus einer Hand was ich als Vorteil nicht von der Hand weißen würde.

Ich kann aber auch die Aussage "die Teile zusammen" - wie kommen die 3k + zu stande? nicht nach voll ziehen.
philco
philco 16.07.2014 um 12:52:20 Uhr
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Die Entscheidung ist nur für den Workflow (Software) gefallen, die Serverinfrastruktur wird noch entschieden. Es ist also noch offen ob es Hyper-V oder VMWare wird, auch ist noch offen welches Systemhaus wir nehmen.

Mit "die Teile zusammen" sind die Serverkosten und Storage (16400) plus die Kosten für USV und 48-Port Switch (2600) gemeint. Alles netto versteht sich.

Würden im Falle von Hyper-V die Kosten von VMWare wegfallen und normale Lizenzen von Server 2012 R2 würde genügen?
psannz
psannz 16.07.2014 um 13:06:57 Uhr
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Sers,

wenn du die Wahl hast, dann würde ich dir zur Lösung mit dem gemeinsamen Storage raten. Fix genug wird es mit (12G SAS mit 4 Kanälen und 4 Ports je Controller) sein, und bei Bedarf kannst du es ja um weitere Festplatten oder komplette Gehäuse erweitern.

Wenn du Clustern willst - vielleicht sogar mit Fehlertoleranz - wirst du um ein gemeinsames Storage nicht drum rum kommen.
Da ist dann auch die Erweiterung um ein drittes Serverblech kein Problem.

Hast du mal durchgerechnet bzw. gemessen was du bei deinen derzeitigen Komponenten verbrauchst? Also CPU Zeit, RAM, IOs, etc. Oder wurde das von den Systemhäusern erledigt?

Das Backupkonzept von Angebot #2 würde ich nochmal überdenken. Sichern beide Server dieselben VMs? Oder nur die ihnen primär zugeteilten? Was wenn du dein Storage erweiterst? Da würde ich wohl eher ein "einfaches" NAS anschaffen, und darauf sichern. Ein vernünftiges 1U Teil mit 4x4TB könnte da schon recht weit reichen.

Die Hyper-V Frage kam ja schon von Christian...

Grüße,
Philip
Forseti2003
Forseti2003 16.07.2014 um 13:13:00 Uhr
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Wie schon Rudbert gesagt hat, das Angebot #2 wird wohl besser Deinen Vorstellungen entsprechen.
In Bezug auf Ausfallsicherheit müssen mind. zwei identische physikalische Server vorhanden sein, damit wenn einer von beiden ausfällt, dieser die Last des ersten übernimmt - bzw. übernehmen kann. Was dabei zu beachten ist, das in diesem Fall das System wesentlich langsamer sein wird, bis der Ausfall behoben wird. Aber das dürfte soweit klar sein.

Beim Storage wird es da schon kniffliger - auch hier das Angebot #2 attraktiver - aber wenn genau dieser Knoten ausfällt wird es schwer mit Ausfallsicherheit.
Eine Sicherung wieder hochzufahren ist zwar prinzipiell möglich, es kommt aber auch darauf an wieviel Last diese VM erzeugt, z. Bsp. gerade im I/O - da kann dann schnell zu Frust führen.

Daher wäre eine Überlegung beim Storage nochmal auf Redudanz zu achten - ich weiss das geht dann ins Geld aber später zahlt sich das.
Rudbert
Rudbert 16.07.2014 um 14:08:29 Uhr
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Zitat von @Forseti2003:
Daher wäre eine Überlegung beim Storage nochmal auf Redudanz zu achten - ich weiss das geht dann ins Geld aber
später zahlt sich das.

Hi,

die MSA 2040 ist an sich schon redundant und hat 2 Netzteile, sowie 2 Controller mit je 4 SAS-Ports, du hast also zu jedem Host 2 Links. Für Umgebungen dieser Größenordnung ist das genug Ausfallsicherheit. Wenn ein Controller ausfällt läuft deine Umgebung noch, wenn ein Host ausfällt läuft deine Umgebung noch (vorausgesetzt die Hosts sind entsprechend dimensioniert auch alleine die VMs zu schultern). Eventuell ist noch auf einen entsprechenden Servicepack für die Hosts und das Storage zu achten je nach Bedarf.

mfg
philco
philco 16.07.2014 um 18:04:23 Uhr
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Zitat von @psannz:

Sers,

wenn du die Wahl hast, dann würde ich dir zur Lösung mit dem gemeinsamen Storage raten. Fix genug wird es mit (12G SAS
mit 4 Kanälen und 4 Ports je Controller) sein, und bei Bedarf kannst du es ja um weitere Festplatten oder komplette
Gehäuse erweitern.


Ich glaube auch, dass die zweite Lösung trotz Aufpreis mehr bietet als die erste. Nur wird im Internet oft von SANs abgeraten. Wieso eigentlich?


Hast du mal durchgerechnet bzw. gemessen was du bei deinen derzeitigen Komponenten verbrauchst? Also CPU Zeit, RAM, IOs, etc. Oder
wurde das von den Systemhäusern erledigt?

Wir haben nur die Angaben des Herstellers und die Erfahrung eines Partnerbetriebes, aber laut denen sollten beide Lösungen ausreichen.
Aber man weiß ja nicht was mit den nächsten Updates für Anforderungen gestellt werden und ob dann ein zweiter Server nötig wird, oder ein dritter.

Die Lösung sollte auch wieder für die nächsten Jahre reichen und erweiterbar sein.


Das Backupkonzept von Angebot #2 würde ich nochmal überdenken. Sichern beide Server dieselben VMs? Oder nur die ihnen
primär zugeteilten? Was wenn du dein Storage erweiterst? Da würde ich wohl eher ein "einfaches" NAS
anschaffen, und darauf sichern. Ein vernünftiges 1U Teil mit 4x4TB könnte da schon recht weit reichen.


Laut dem Systemhaus sind die internen Festplatten für sonstige Daten, Test VMs, und Sekundärbackups der primär zugewiesenen Maschinen vorgesehen. Gesichert soll zusätzlich noch auf einem NAS werden.

Wenn ich alles zusätzlich auf ein NAS sichere, könnte ich von dort auch die VMs starten, falls das Storage ausfallen sollte? – natürlich mit Geschwindigkeitseinbußen.


Die Hyper-V Frage kam ja schon von Christian...

Bezüglich Hyper-V meint das Systemhaus #2, dass Sie es nicht empfehlen können, weil viele Funktionen nicht so funktionieren wie es Microsoft verspricht und dass VMWare vieles besser kann. Ist wirklich so ein Unterschied? Das Systemhaus sollte eigentlich Erfahrungen damit haben, weil es ist nicht unbekannt und hat in Deutschland und Österreich 2000 Mitarbeiter – oder sie wollen einfach was verkaufen.

Sind die Preise für Server und Storage angemessen oder überzogen?


Grüße,
Philip

Grüße,
Philipp
affabanana
affabanana 19.07.2014 um 11:35:55 Uhr
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Preise sind schon OK.
Kannst ja bei Geizhals oder anderen Preisvergleich nach denn HP Produkten suchen.

Zu Hyper-V
Man kann Angebot #1 nehmen und per Replika die VM’s auf den anderen Host sichern.
Dazu dann noch schön mittels Veeam oder Backup EXEC auf das NAS sichern.

Ist dann halt nicht HA, sondern mit Handgriffen verbunden.
Wobei dies nur ein Rechtsklick und die Auswahl „auf diesem Host starten“ ist. Heisst sicher anders.

Was ich aber auch lieber so habe.

Wenn man Hyper-V mit all denn Zusatzsoftwares der System Center einsetzt, ist dies um ein Vielfaches Besser als VMware.

Aber bei 10 VM^s, die sich nicht gross verändern, macht dies halt nicht wirklich Sinn. Sich die ganze Einrichterei aufzuhalsen.

Ich finde Hyper-V in kleinen Umgebungen besser.
Nur schon weil bei VMware Afaik keine rechte Patchverwaltung mehr dabei ist.
Bei Windows hängst die Kiste einfach an den WSUS mit rein.