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DATEV-Einzel-Arbeitsplatz Upgrade von Windows 10 auf Windows 11 auf neuer Hardware

Moin Leute,

Nachdem ich diese Woche mich damit beschäftigen "durfte" und vermutlich in nächster Zeit noch mehr Arbeitsplätze bei den Forumskollegen fällig sein werden, hier mal kurz meine Erfahrung und mein Tipp.

Das Ende für die Unterstützung für Windows 10 bei DATEV ist abzusehen, Spätestens mit dem Supportende von MS endet auch die Unterstützung von DATEV. Mein Steuerberater und Kunde hat mir auch erzählt, daß DATEV bei Updates schon die ganze Zeit nervt, auf Windows 11 zu gehen. Diejenigen die das schon getan haben, benötigen diesen Tipp nicht, die anderen werden, vermutlich noch auf Windows 10 laufen, eben weil die Hardware nicht von Windows 11 untertützt wird, wie z.B. bei meinem Kunden, oder zumindest Windows 11 sich beschwert, daß irgendetwas nicht passen würde.

Die meisten die über diesen Tipp stolpern, werden daher vermutlich DATEV auf neue Hardware umziehen wollen, DATEV emfpiehlt hierfür den "Umzugsassistenten", was beinhaltet,

  • daß man auf dem alten Rechner mit dem Assitenten die Daten sichert,
  • den Lizenzmanager auf dem alten Rechner deaktiviert
  • auf dem neuen Datev jungfäulich neu installiert,
  • mit dem Assistenten alles gesicherte importiert
  • und den Lizenzmanager auf dem neuen System installiert/aktiviert, ggf. u.U. vor dem Import der Daten.

Laut meinem Steuerberater und Kunden kann (und wird vermutlich auch) wie bei ihm vieles schiefgehen, wobei ich nicht dabei war und daher nicht beurteilen kann, ob und was er anders gemacht hat, als DATEV vorgesehen hat, Da er das aber in Zusammenarbeit mit dem DATEV-Support gemacht hat, wird von seiner Seite vermutlich nicht viel anders gelaufen sein, als von Datev vorgesehen. Letzendlich haben bei ihm anscheinend viele Dokumente gefehlt, die auf seinem alten System vorhanden waren. Weiteres Problem dieser Methode ist daß sie sehr zeitaufwendig ist.

Um das ganze in wesentlich kürzerer Zeit abzuwickeln, empfiehlt sich daher eine andere Methode:

zur Vorbereitung

  • eine Windows 11 24H2-ISO downloaden, falls nicht eh schon im Archiv vorhanden.
  • USB-Livesystem nach Wahl vorbereiten zum Imagen und restoren, ggf noch Wartungsarbeiten durchführen. Bei mir hat sich Knoppix oder ein linux Mint bewahrt. Das ct-Notfaölwindows funktioniert auch sehr gut.
  • ggf einen USB-Netzwerkadapter oder WLAN-Stick bereithalten, wenn Windows 10 noch nicht die Treiber dafür haben sollte und die generischen nicht funktionieren (so geschehen in meinem Fall).
  • Ein USB-Medium ausreichender Größe vorhalten, um das Image temporär aufzunehmen oder einen USB-Adapter besorgen, um den Datenträger aus dem alten System direkt per Adapter dranzuhängen zum Kopieren.

Danach

  • Das Image erstellen und auf dem neuen Rechner einspielen.
  • System starten und Windows seine Treiber aktualisieren lassen, ggf. USB-Netzwerk-Adapter (Ethernet oder WLAN) verwenden, wenn Windows 10 die neue Netzwerkhardware nicht kennt.
  • Wenn das Netzwerk geht, DATEV überprüfen, ob alles funktioniert. Sollte normalerweise unproblematisch sein, solange man den Systemnamen nicht geändert hat. Es kann nicht schaden, auch die IP-Adresse wie vorher zu wählen.
  • Wenn alles funktioniert, auf Windows 11 Upgraden, ggf vorher noch ein Image machen, falls das Upgrade schief geht.
  • nach dem Upgrade wird vermutlich der Fehler auftauchen, der bei mir beim ersten Versuch der Showstopper war: Alles scheint zu funktionieren, nur die DATEV-Anwendungen gehen nicht auf, obwohl der DATEV-Arbeitsplatz läuft und auch der Lizenzmanager keinerlei Probleme macht. Hier dann die Seite DATEV-Programme werden unvollständig aus dem DATEV Arbeitsplatz geöffnet bei DATEV aufrufen und das dort verlinkte Reparaturskript ausführen lassen.
  • Fertig.

Das sollte einem mehrere Stunden beim Umzug sparen.

Ich hoffe, jemand anders kann auch von meiner Erfahrung dieser Woche profitieren, die mich (und meinen Kunden) erst mal viele Stunden vertane Zeit kostete.

lks

Edit:Typos


Nachtrag: mir fällt ein, daß mir mein Kunde noch erzählt hat, daß beim Import der Daten auf der neuen Maschine die Meldung aufpoppte, daß die Datenbank zu groß würde und SQL-Express daher nicht mehr ausreichen würde. Er müßte auf SQL-Server Standard upgraden. Das geht über DATEV über eine Erweiterung der Lizenz, die zwar nichts extra kostet, wofür aber der Installer erst von den DATEV-Servern geladen und installiert werden muß, was wiederum einige Fehlermöglichkeiten beinhaltet, wie man es auch von anderen Anwendungen kennt, die Microsoffts SQL-Server benutzen und ein Upgrade benötigen. Auch da habe ich schon manche Stunde vergeudet.

Content-ID: 671700

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Ausgedruckt am: 03.03.2025 um 11:03 Uhr

jstar5588
jstar5588 02.03.2025 aktualisiert um 14:56:59 Uhr
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Schöne Zusammenfassung, DATEV ist ja meist immer etwas zeitaufwendig und gerne mal zickig.

Als unsere Buchhaltung das letzte mal neu besetzt wurde hab ich die Gelegenheit genutzt und den Einzelplatz als VM eingerichtet.
Da unsere Clients mit einem Ryzen Pro 2400G ausgestattet sind und dieser offiziell nicht Win 11 supportet ist, läuft das Ding halt nun auf einem EPYC 7302p.
Den Umzug hätte ich also spätestens zum Client-Tausch so oder so durchführen müssen, aber mit der Lösung sind wir hier nun etwas flexibler und ich spare mir das zusätzliche Client-Backup.
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 02.03.2025 um 15:08:00 Uhr
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Moin,

Habe meinem Kunden auch vorgeschlagen, DATEV u.u. in ein VM zu schieben, damit diese in Zukunft leichter auf bessere Hardware zu migrieren ist. Mal schauen was er meint.

lks