ukulele-7
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Microsoft-Lizenzen 2024 für den Deutschen Staat - OpenDesk

Die Frankfurter Rundschau und Golem berichtet über die Ausgaben für Microsoft-Lizenzen durch den Staat. Ich gehe davon aus, das es sich bei den genannten Kosten nur um den Bund handelt, Länder und Kommunen kommen da ja sicher auch noch auf ein hübsches Sümmchen.

https://www.fr.de/wirtschaft/bundesregierung-gibt-mehr-als-eine-milliard ...
https://www.golem.de/news/kosten-fuer-office-und-windows-deutschland-zah ...

Interessant ist auch der Verweis auf OpenDesk, das bei mir und auch bei anderen hier Interesse geweckt hat. Ein guter Ansatz der hoffentlich keine Totgeburt wird. Leider gibt es dort nicht wirklich etwas aktuelles zu berichten.

https://opendesk.eu/

Content-ID: 671623

Url: https://administrator.de/info/microsoft-lizenzen-2024-fuer-den-deutschen-staat-opendesk-671623.html

Ausgedruckt am: 28.03.2025 um 10:03 Uhr

MysticFoxDE
MysticFoxDE 25.02.2025 um 17:29:24 Uhr
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Moin @ukulele-7,


Interessant ist auch der Verweis ..

viel interessanter/brisanter finde ich eher die folgende Bemerkung/Entwicklung.

Für Lizenzen und Dienstleistungen des Großkonzerns gab die Bundesregierung 204,5 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt aus. Das ist fast fünf Mal so viel, wie im Jahr 2015.

😔

Gruss Alex
kreuzberger
kreuzberger 25.02.2025 um 17:38:29 Uhr
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Nun, es gab ja schon mehrere Ansätze, Linux und Derivate als Basis für eine Alternative zum Microsoft-Paket zu nehmen. Bisher hat sich da nichts durchgesetzt.

Ich denke es fehlt da auch an einer guten Dokumentation uns Hilfe zur Installation, Konfiguration und Nutzung. Das würde auch mehr zur Akzeptanz führen. Schließlich denke ich würde das auch im Privaten mehr Akzeptanz fördern, was dann zu einer Wechselwirkung zu „Dienst und Privat“ führen würde: Kommen die lese gut mit dem Linux-Paket klar, akzeptieren sie auch das als Dienst-Software, und umgekehrt.

Kreuzberger
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 25.02.2025 um 18:13:35 Uhr
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Moin,

Die verhandeln nur falsch: Treten als Bittsteller auf statt zu sagen, daß wenn sie keine ordentlichen rabatte bekommen, alle Microsoft-Produkte aus öffentlichen einrichtungen verbannt werden.

Billy-Boy hatte ja schon vor jahren gesagt, daß er lieber windows und Office herschenkt, als das Linux (oder ein anderes OS) einzieht.

lks

PS: Ich vermute, daß da eher einige Entscheider vorteile haben, wenn MS zum Zuge kommt. face-smile
kreuzberger
kreuzberger 25.02.2025 um 18:56:26 Uhr
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Die verhandeln nur falsch: Treten als Bittsteller auf statt zu sagen, daß wenn sie keine ordentlichen rabatte bekommen, alle Microsoft-Produkte aus öffentlichen einrichtungen verbannt werden.

Neeee, neee, @Lochkartenstanzer , das Problem ist in der Tat eher, dass man nicht in der Lage ist, mal eben so Hunderttausende PCs und ggf. Server umzustellen auf Linux. Da fehlt es an eine großen Menge an Leuten, die das mit dem Linux hinbekommen würden, es fehlt an Akzeptanz bei den Usern (siehe München) und an einem bundesweit übertragbarem Konzept, wie man das am besten macht.

Derzeit wurschteln durchaus mehrere Institutionen wie in Deutschlands Föderalismus üblich an solchen Projekten. Wie da eine Konkrete Zusammenarbeit herrscht kann ich nicht beurteilen. Ich fürchte aber, dass wie üblich jeder da so der Auffassung ist es am besten zu können schon aus parteifarblichen Gründen, und schon ist Zusammenarbeit (wie bei Abschiebungen) ausgeschlossen.

Beim „Alten“ / Microsoft zu bleiben ist zwar teurer, aber es führt nicht gleich zu dramatischen Katastrophen, die der Wähler gemeinhin der Politik dann übel nehmen würde. Es wird eher akzeptiert, dass es eben Geld kostet, anstatt dass mal was scheitert und kracht.

Ein Chance darin zu sehen, gerade neue Projekte genau damit zu realisieren (Ummelden online, Führerscheinangelegenheiten online, KFZ abmelden online, Gewerbe abmelden online, etc.) sehe ich gerade auch nicht. Das ist schade.

Übrigens vermute ich mal, dass die angegebene Zahl von 200 Mio nur die Bundesbehörden und Ministerien etc. umfasst. Nicht aber Landesbehörden und kommunale Einrichtungen. Das käme dann wohl noch dazu. Dennoch aber gibt es da ja diese „Microsoft Select Verträge“, die die Masse etwas billiger machen.
https://www.cio.bund.de/Webs/CIO/DE/digitale-loesungen/it-einkauf/micros ...

Kreuzberger
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 25.02.2025 um 20:53:27 Uhr
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Zitat von @kreuzberger:

Die verhandeln nur falsch: Treten als Bittsteller auf statt zu sagen, daß wenn sie keine ordentlichen rabatte bekommen, alle Microsoft-Produkte aus öffentlichen einrichtungen verbannt werden.

Neeee, neee, @Lochkartenstanzer , das Problem ist in der Tat eher, dass man nicht in der Lage ist, mal eben so Hunderttausende PCs und ggf. Server umzustellen auf Linux. Da fehlt es an eine großen Menge an Leuten, die das mit dem Linux hinbekommen würden, es fehlt an Akzeptanz bei den Usern (siehe München) und an einem bundesweit übertragbarem Konzept, wie man das am besten macht.

1. Es geht nicht darum ob man wirklich wechselt oder nicht. sondern um das richtige Pokerface. Ich Wette mit Dir, das ich als Kanzler oder Wirtschaftsminister dulie ganz schnell dazu bringen würde, das die sogar dafür selbst zahlen, das man ihre Software einsetzt.

2. Man wäre durchaus dazu in der Lage alles proprietäre zu verbannen. Es ist nur kein Wille dazu da. Die Entscheider haben da zu viele eigene Interessen, die dem im Wege stehen.

3. Keiner sagt, das es Linux sein muß. Und keiner sagt, daß es etwas mit GUI sein muß. In der Vergangenheit könnte man sehr effektiv mit Textterminals arbeiten. Heutzutage sind die Webanwendungen das Äquivalent dazu. Was der Client als OS hat, ist im Prinzip Wurst.

4. Auch mit MS-Produkten wird im öffentlichen Dienst gepfuscht. Was ich da am Rande mitbekommen, ist, daß da oft nur Mausschubser als Admins unterwegs sind, die nur wissen, wie herum die Maus richtig zu halten ist. Das merke ich dann. wenn ich jemand von deren Helpdesk manchmal erklären muß wo deren Problem liegt, weil sie nicht verstehen, warum ein Homeoffice-Mitarbeiter nicht in deren VPN kommt.


Derzeit wurschteln durchaus mehrere Institutionen wie in Deutschlands Föderalismus üblich an solchen Projekten. Wie da eine Konkrete Zusammenarbeit herrscht kann ich nicht beurteilen. Ich fürchte aber, dass wie üblich jeder da so der Auffassung ist es am besten zu können schon aus parteifarblichen Gründen, und schon ist Zusammenarbeit (wie bei Abschiebungen) ausgeschlossen.

Das ist ein zusätzliches Problem.


Beim „Alten“ / Microsoft zu bleiben ist zwar teurer, aber es führt nicht gleich zu dramatischen Katastrophen, die der Wähler gemeinhin der Politik dann übel nehmen würde. Es wird eher akzeptiert, dass es eben Geld kostet, anstatt dass mal was scheitert und kracht.

Nicht mehr lange. Wenn man mit über 2 Billionen Euro die höchsten der Geschichte hat und es trotzdem an allen und Ecken klemmt, werden sich viele schon darüber aufregen, das Geld auch für Fenster rausgeworfen wird.

Naja, jedenfalls esman könnte die Ausgaben deutlich reduzieren auch ohne zu wechseln, wenn man die Daumenschrauben richtig bei MS ansetzen würde.

ljs
DivideByZero
DivideByZero 25.02.2025 aktualisiert um 21:25:10 Uhr
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Moin,

tatsächlich wäre es ein erfolgversprechender Ansatz, einmal über Fachanwendungen nachzudenken, die bundesweit einheitlich sind und auch Webanwendungen zu entwickeln, die bundesweit einheitlich sind. An diesem Punkt (Effizienz und Einsatz der Mittel) ist der Föderalismus, jedenfalls, wie er aktuell gepflegt wird, ein echtes Hemmnis.

Ein positives Beispiel umgekehrt ist Elster. Hat Jahre gedauert, aber heute ist das tatsächlich ein funktionstüchtiges Portal für die Kommunikation mit den Finanzbehörden, das bundesweit einheitlich ist. Vermutlich auch nur, weil selbst bei optimistischster Betrachung der Landesfürsten ein (jeweils anders gestricktes und anders aussehendes) "Elster-Portal je Bundesland" keine Akzeptanz gefunden hätte...

Gruß

DivideByZero
kreuzberger
kreuzberger 25.02.2025 um 22:07:59 Uhr
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MysticFoxDE
MysticFoxDE 26.02.2025 um 06:07:09 Uhr
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Moin @kreuzberger,

Übrigens vermute ich mal, dass die angegebene Zahl von 200 Mio nur die Bundesbehörden und Ministerien etc. umfasst. Nicht aber Landesbehörden und kommunale Einrichtungen. Das käme dann wohl noch dazu. Dennoch aber gibt es da ja diese „Microsoft Select Verträge“, die die Masse etwas billiger machen.

jup, das ist auch so.
Sprich, die Lizenzkosten der einzelnen Länder kommen zu den 200 Mio noch oben drauf und machen geschätzt etwa denselben Betrag nochmals aus. 😔

Gruss Alex
MysticFoxDE
MysticFoxDE 26.02.2025 um 06:08:27 Uhr
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Moin @DivideByZero,

tatsächlich wäre es ein erfolgversprechender Ansatz, einmal über Fachanwendungen nachzudenken, die bundesweit einheitlich sind und auch Webanwendungen zu entwickeln, die bundesweit einheitlich sind. An diesem Punkt (Effizienz und Einsatz der Mittel) ist der Föderalismus, jedenfalls, wie er aktuell gepflegt wird, ein echtes Hemmnis.

👍👍👍 👏👏👏

Gruss Alex
kpunkt
kpunkt 26.02.2025 um 06:46:50 Uhr
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Zitat von @Lochkartenstanzer:
[...]
Da kommt mir ein bisschen der Dunning und der Kruger durch.
An so eine Aufgabe allein aus technischer Sicht dranzugehen muss krachend scheitern. Wer die User nicht mitnimmt, hat verloren. Wenn ich schon lese, dass es ja kein GUI sein muss...

OpenDesk scheint ein guter Ansatz zu sein. Nur jeder, der schon mal ein Produktivsystem ersetzt hat, weiß, dass das keine Sache auf ein, zwei Monate ist. Plus: man hat noch keine tatsächlichen Erfahrungen mit dem neuen System. Da kann es sein, dass ein Projekt nach 2 Jahren eingestampft wird, weil man da auf Hürden stößt, die man vorher einfach nicht sehen konnte. In der Größenordnung ist eine 100%-Planung nie drin.

In Schleswig oder so läuft ja meines Wissens ein Pilotprojekt mit OpenDesk, die dann auch alle Kommunen und Landesämter mitnehmen soll. Oder irgendsowas in der Art.
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 26.02.2025 um 07:03:23 Uhr
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Zitat von @kpunkt:

Zitat von @Lochkartenstanzer:
[...]
Da kommt mir ein bisschen der Dunning und der Kruger durch.
An so eine Aufgabe allein aus technischer Sicht dranzugehen muss krachend scheitern. Wer die User nicht mitnimmt, hat verloren. Wenn ich schon lese, dass es ja kein GUI sein muss...



Naja, ich gebe zu daß ich mich ein bißchen drastisch ausdrücke. Aber wenn, wie ich schon oben sagte, das "webbasiert" implementiert wird, kann man dem eine schicken Optik geben und der Client kann auf einen thin Client reduziert werden. Und wenn DuvDir die meisten Anwendungen anschaust, die die Fach-Benutzer nutzen, sind das nur grafisch aufgepeppte Textanwendungen.

Von daher kann man da durchaus was machen, wenn man einige wenige psychologische Tricks verwendet. Man muß den Usern nur das Gefühl geben, daß sie was besseres bekommen, auch wenn sie nur alten Wein in neuen Schläuchen bekommen. Nach über 40 Jahren mit User-Interaktion, habe ich da meine Erfahrungen.

lks
MysticFoxDE
MysticFoxDE 26.02.2025 um 07:03:52 Uhr
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Moin @kpunkt,

An so eine Aufgabe allein aus technischer Sicht dranzugehen muss krachend scheitern. Wer die User nicht mitnimmt, hat verloren.

👏👏👏

ich habe selber leider schon einige Projekte erleben müssen, wo man bis zur Inbetriebnahme die User vergessen hat mit einzubeziehen. Mit Spass und Freude, hatte jedoch keine der Inbetriebnahmen dieser etwas zu tun, sondern eher mit viel Scherben in Nachgang zusammenkehren. 😔

Gruss Alex
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 26.02.2025 aktualisiert um 07:11:32 Uhr
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Zitat von @MysticFoxDE:

Moin @kpunkt,

An so eine Aufgabe allein aus technischer Sicht dranzugehen muss krachend scheitern. Wer die User nicht mitnimmt, hat verloren.

👏👏👏

ich habe selber leider schon einige Projekte erleben müssen, wo man bis zur Inbetriebnahme die User vergessen hat mit einzubeziehen. Mit Spass und Freude, hatte jedoch keine der Inbetriebnahmen dieser etwas zu tun, sondern eher mit viel Scherben in Nachgang zusammenkehren. 😔


Wie ich schon sagte: Die User habe ich nicht vergessen. Man kann die durchaus mit einbeziehen und durch Tricks ggf sogar dazu bringen, daß sie die neuen Lösungen bevorzugen. Sie dürfen nur nicht das Gefühl haben daß das ganze durch ordne die Mufti gegen ihren Willen geschieht. face-smile

lks
MysticFoxDE
MysticFoxDE 26.02.2025 aktualisiert um 07:25:52 Uhr
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Moin @Lochkartenstanzer,

Man kann die durchaus mit einbeziehen und durch Tricks ggf sogar dazu bringen, daß sie die neuen Lösungen bevorzugen. Sie dürfen nur nicht das Gefühl haben daß das ganze durch ordne die Mufti gegen ihren Willen geschieht. face-smile

Nicht kann sondern muss!
Und wenn dann die Lösung auch wirklich Usergerecht ist und auch einen sinnvollen/nachvollziehbaren/deutlich spürbaren Nutzen mit sich bringt, dann muss man meiner Erfahrung nach, bei der Inbetriebnahme einer solchen auch nicht wirklich viel bei den Usern rumtricksen. 😉

Gruss Alex
Starmanager
Starmanager 26.02.2025 um 07:45:15 Uhr
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Opendesk haette bestimmt mehr Zuspruch wenn es eine Community Version geben wuerde. Aber die arbeiten wohl auch nur hinter verschlossenen Tueren.

Man sollte den Staat komplett auf webbasierende Anwendungen umstellen. Dann kann MS und Co einpacken.
Vision2015
Vision2015 26.02.2025 um 08:35:29 Uhr
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Moin....

für Lizenzen und Dienstleistungen des Großkonzerns gab die Bundesregierung 204,5 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt aus. Das ist fast fünf Mal so viel, wie im Jahr 2015.

wo ist eigentlich euer Problem dabei?
fangen wir mal an, nicht nur alles ist teurer geworden, sondern die anforderungen haben sich geändert!
natürlich, 2015 war alles einfacher - von Corona und Home Office war weit und breit nix zu sehen, oder zu ahnen!
wenn ihr euch mal die Zahlen genau anschaut, ab 2020 sind die anforderungen rapide angestiegen, jeder zweite Arbeitzplatz hat sich fast verdoppelt, für Home Office und Mobiles Arbeiten!
es wurde Hardware gebraucht, Software und Lizenzen und natürlich ganze Admin Teams die den ganzen kram auch einrichten können, Supporten und Schulen.
COVID-19 war sowas wie ein Wirtschaftlicher Aufschwung für die IT und die angelehnte Industrie!
und das war auch gut so, denn 2018 /2019 hast du Hardware und Software zum Schleuderpreis verkauft- das hat sich mit Covid endlich geändert! Wer in der Corona Zeit nix in dert IT verdient hat, hatte schlicht keine Ahnung von seine Job!
und das verhasste Microsoft unternehmen, hatte alles am Start, was gebraucht wurde, allerdings fast nur MS, ja wo waren den in dieser Zeit die ganzen heiligen Open Source Projekte? es gibt nicht mal zu 100% kompatibilitäten in der Open Source welt zu Microsoft! warum nicht? wie soll sich ein Open Source Projekt beweisen können, wenn es nicht kompatibel ist, es keine oder kaum schnittstellen gibt!
wenn wir ehrlich sind, wissen wir doch alle, eine Umstellung kostet viel viel mehr, als das was an Microsoft geht!
gut, lassen wir mal die kosten beiseite, wir EDV Firmen müssen und wollen ja auch leben, also meine intension ist, lasst uns Open Source Projekte angehen, aber mit wem genau- openDesk? die haben nicht mal ansatzweise Ressourcen um ein Bundesland zu 100% zu Supporten, und eine 100% Kompatibilität zu anderen schnittstellen gibbet auch nicht!

ZenDiS ist eine 100%ige Bundes-GmbH, ja richtig, wenn die Hütte mal voll wird, sprich alle Bundesländer und alle Kommunalstrukturen sind auf ein funktionierendes System umgestellt- wer glaubt dann noch das es günstiger wird, alls 200 Mio ... und was erst die Verwaltung kosten wird... wir Deutschen sind ja Weltmeister in Bürokratie, Besserwisserei und Brüssel abhängig!
warum kommt eigentlich niemand auf die Idee mal zu schauen, wie es andere Länder machen?

Frank
Vision2015
Vision2015 26.02.2025 um 08:38:45 Uhr
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Moin...
Zitat von @Starmanager:

Opendesk haette bestimmt mehr Zuspruch wenn es eine Community Version geben wuerde. Aber die arbeiten wohl auch nur hinter verschlossenen Tueren.
was ja eher an den Ressourcen liegt... die Firma ist nicht dazu in der lage.

Man sollte den Staat komplett auf webbasierende Anwendungen umstellen. Dann kann MS und Co einpacken.
da gebe ich dir recht, andere länder können das auch, und das sogar sehr gut!
schau mal nach Portugal!

Frank
CamelCase
CamelCase 26.02.2025 aktualisiert um 08:43:37 Uhr
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Zitat von @Starmanager:

Opendesk haette bestimmt mehr Zuspruch wenn es eine Community Version geben wuerde. Aber die arbeiten wohl auch nur hinter verschlossenen Tueren.

Man sollte den Staat komplett auf webbasierende Anwendungen umstellen. Dann kann MS und Co einpacken.

openDesk Community Edition
Vollwertige Lösung mit Community-Support auf openCode.de. Ideal für experimentierfreudige und kleine Organisationen. Zur Community Edition
Michi91
Michi91 26.02.2025 aktualisiert um 09:35:28 Uhr
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Man sollte den Staat komplett auf webbasierende Anwendungen umstellen. Dann kann MS und Co einpacken.

Auch diese Anwendungen kosten Geld und müssen entwickelt werden. Und auch da kann man in Fallen tappen. Unsere browserbasierte Buchhaltung basiert auf Dynamics und MSSQL :D

Aktuell sind über eine halbe Millionen Stellen in der Verwaltung offen, tendenz durch Rente weiter steigend.
DivideByZero
DivideByZero 26.02.2025 um 09:56:20 Uhr
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Sicher, da hast du Recht, aber wenn es gelingen würde, von einer Monoanbieterkultur wieder zu einer Multianbieterkultur zu kommen, dann würde sich das mit Sicherheit auch preisdämpfend auswirken. Solange alles "aus einer Hand" kommt, ist es bequem, aber teuer.
Michi91
Michi91 26.02.2025 aktualisiert um 10:48:37 Uhr
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Zitat von @DivideByZero:

Sicher, da hast du Recht, aber wenn es gelingen würde, von einer Monoanbieterkultur wieder zu einer Multianbieterkultur zu kommen, dann würde sich das mit Sicherheit auch preisdämpfend auswirken. Solange alles "aus einer Hand" kommt, ist es bequem, aber teuer.

Absolut. Leider scheint es ohne Kapital schwierig zu sein, alternativen auf den Markt zu bringen. Bei uns im Haus laufen z.B. zwei Fachanwendungen auf die wir nicht verzichten können, die schrecklich in der Bedienung sind, werden nicht weiterentwickelt, aber es gibt nur die beiden Anbieter auf dem Markt :S

Wir entwicklen gerade selbst Softwarelösungen für zwei andere Aufgabengebiete bei denen wir den Markt zu teuer finden. Ich hoffe dass wir diese dann auf der OpenCode Plattform als OpenSource zur Verfügung stellen können. Aber das ist ein recht langer Weg und wird hier "nebenbei" gemacht.

Edit: Beide Softwarelösungen die wir selbst bauen, basieren übrigens auf WordPress. So wird der Code sehr schlank gehalten, da Benutzerverwaltung, DB-Framework etc schon vorhanden sind
ukulele-7
ukulele-7 26.02.2025 um 10:46:24 Uhr
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Das Geld ist nicht das Problem, Software muss Geld kosten. Die Probleme sind A) Datenschutz (Grundsatzfrage) und B) Souveränität. Am Ende braucht man eine Alternative um sich gegen Missstände zu bei beiden oder ungerechtfertigte Preiserhöhungen zu wehren, ohne Alternative ist man in allen drei Punkten unbegrenzt abhängig.

Der Staat sollte mit gutem Beispiel vorangehen und:
a) Die föderale "Landschaft" bereinigen und die Nutzung vereinheitlichen.
b) Eigene interne Ressourcen (Schulung, Administration, Entwicklung, Knowhow) für den Support aufbauen, die immer abrufbar sind für staatliche Institutionen.
c) Alles, was neu gemacht wird, auf Open Source aufbauen. Die eigene Entwicklung muss dann zu diesen Projekten beitragen, so das das Überleben dieser Projekte sichergestellt ist.
d) Das ganze juristisch absichern und fest verankern. Nicht "auf Sicht" fahren und an die nächste Wahl denken.

Wenn es erstmal ein Funktionierendes "System" gibt, für was auch immer (Office, OS, SaaS für Bürgerapps), dann wollen die Länder und Kommunen auch mit machen. Moodle ist so ein Beispiel, wo dann nach Corona das eine Land nicht mehr die Instanzen des anderen Landes bereit stellen wollte wegen der Kosten und keiner ist dahin gegangen und hat mal gesagt wir bauen da jetzt eine Finanzierung auf.

Es kann auch nicht sein das jede Legislaturperiode in jedem kack Dorf neu entschieden wird. So kann man kein Knowhow aufbauen und der nächste Populist sieht nur einen schlechten Start und cancelt dann das ganze Projekt. Man sagt ja man soll schlechtem Geld kein gutes hinter schmeißen aber manche Dinge rentieren sich einfach nicht nach einem Quartal oder einem Wahlzyklus.

Das Problem kenne ich auch aus der Wirtschaft. Große Partnerschaften die kein DMS einführen wollen weil von den 100 Senior Partnern immer 5 kurz vor der "Rente" stehen und es ja bisher auch alles funktioniert hat. Die arbeiten da in einem Gebäude mit 200 Arbeitnehmern lieber in Teams (nicht MS Teams) die dann irgendwo eine eigene NAS und einen eigenen Server für 5-10 Leute stehen haben. Jeder Partner kassiert dann die Gewinne von seinen Mandanten und hat gar kein Interesse an Produktivitätssteigerungen, die Investitionen erfordern.

Ich bin dafür klein anzufangen und Stückweise auszubauen, aber das muss halt auch durchgezogen werden. Und wenn dann OpenDesk auch nur in jedem 5ten Rathaus genutzt wird und die laufenden Kosten sind irgendwo zu hoch dann gibt es eine gute Lösung: Ich öffne mich für weitere Kunden! Ich glaube schon das es kleine Unternehmen gibt die sich dafür erwärmen können. Das "Family Office", das mit drei Mitarbeitern riesige Familienvermögen betreut. Die wollen Datenschutz und keine eigenen IT Ressourcen. Auch wir DATEV Mitglieder könnten das nutzen, wenn alle Fachanwendungen irgendwann SaaS sein sollen und Microsoft uns sowieso die Terminal Server madig macht.

Jeder Verein in DE krebst irgendwo mit Zoom und E-Mail rum und wurschtelt sich durch. Die sind vielleicht nicht Zahlungskräftig, aber können so ein Projekt super brauchen. Das Vereinswesen in Deutschland sollte gefördert werden, die gesellschaftliche Rendite ist halt nicht wirklich messbar aber das muss nicht heißen das es sie nicht gibt...
kreuzberger
kreuzberger 26.02.2025 um 10:49:48 Uhr
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Also, ich weiß nicht wieso alles webbasiert laufen sollte. Es gibt da sicher auch genug andere Anwendungen, die nich webbasiert sein sollten. Eingangs sprach ich ja nur von den Diensten, die „von aussen“ den Bürgerinnen und Bürgern angeboten werden sollen (ummelden, führerschein .......).

@Vision2015

Die Gründe für eine Abkehr von Microsoft und Co (Andere ausländische Anbieter) sind reichhaltig:

Hoheitliche aufgaben sollten in Gänze Hoheitlich bleiben.

Ich mags nicht, wenn die Gerichte, Justizverwaltungen etc. mit Microsoft arbeiten, wo als Nebenprodukt ggf. alle Gefängnisinsassenlisten Richtung USA wandern.

Kosten

Die Preistreiberei in Monopol(ähnlichen)Stellungen wird ja jetzt schon massiv ausgenutzt. Veeam, VMware, Microsoft etc. erhöhen massiv die Preise.

Technische Verlässlichkeit

Was Microsoft für einen Zirkus aufführt wegen Win11 ist kaum auszuhalten. Wie soll man da Investieren können, wenn scheinbar nie eindeutig klar wird, welche Hardware für Win11 kompatibel sein und bleiben wird?

Sicherheit, Datenschutz, Angreifbarkeit

Alles weitere Ideen, wo man durchaus noch zulegen kann und sollte.

Im Prinzip haben wir doch ein europäisches Betriebssystem: das nennt sich Linux. Warum nutzen wir das nicht?

Und ja, so ein Standard-Desktop-System darf auch gern für den privaten Bereich einfach nutzbar sein. Das würde dann auch die Akzeptanz dieser Systeme weitaus mehr erhöhen.

Ich darf mal an Apple erinnern, die haben uns das ja schon vorgemacht: Denn die haben aus Linux (FreeBSD) ihr MacOS X gebastelt. So mies scheint mir das MacOS X nicht zu sein, dass man damit auch ggf. als Laie nicht arbeiten kann, oder?

Kreuzberger
kpunkt
kpunkt 26.02.2025 um 14:36:40 Uhr
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Zitat von @ukulele-7:

Das Geld ist nicht das Problem, Software muss Geld kosten. Die Probleme sind A) Datenschutz (Grundsatzfrage) und B) Souveränität.

Da bin ich voll bei dir. Datenschutz, bzw. die Sicherheit der Daten ist im Grunde nur ein Problem, weil man die Digitalisierung seit zig Jahren auf die lange Bank geschoben und auf sowas wie PDF verwiesen hat.
Bei der Sache mit der Souveränität hat tatsächlich die Fraunhofer-Gesellschaft einen sehr interessanten Ansatz:
https://www.fraunhofer.de/de/forschung/fraunhofer-initiativen/internatio ...

Ich verfolge das schon eine Weile und finde die Idee dahinter ziemlich gut. Es scheitert da aber immer an der Denke derer, die vermeintlich die Hoheit über Daten haben.

Generell ist die Sache ja die: es ist völlig Wumpe, welche Software eingesetzt wird. Kosten verursachen alle (und ich denke ich hab da mal gegengerechnet: OpenDesk und Microsoft nehmen sich aktuell(!) nicht sonderlich viel).
Der Spaß beginnt ja mit der Portabilität (wie es im Versicherungsdeutsch so schön heißt).
Ideal wäre eine einzige, allumfassende Schnittstelle. Wirds halt einfach aus praktischen Gründen nie geben. Aber dann brauchts zumindest eine übergeordnete Stelle, die die Schnittstellen überwacht, vorgibt und auch durchsetzt.

Die nächste Krux ist: da jetzt national rumzuwurschteln ist ja auch wieder eine Totgeburt, bzw. für bestimmte Einrichtungen eine Gelddruckmaschine. Da brauchts eine EU-weite Lösung. Und zwar so, dass die auch europaweit verwendet werden kann.
Backend und Frontend können die entwickeln wie sie lustig sind. Solange die API steht ist alles knorke.

Und unterm Strich bleibt es meiner Meinung nach dabei: egal, was man macht, der User muss mit. Und ohne ein gefälliges GUI wirds nicht gehen.
Ich versteh aber schon, was @Lochkartenstanzer sagen will.
ukulele-7
ukulele-7 26.02.2025 um 15:16:27 Uhr
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Stimmt, zum Ansatz Open Source gehören auch offene Standards für Datenformate und APIs. Der Staat hat die Macht und Mittel, sowas durchzudrücken, auch wenn es viel kostet (am Anfang). Wir sehen das im kleinen Stil ja z.B. an der E-Rechnung. Blöd finden, kann man daran genug. Aber am Ende hat man plötzlich ein einheitliches Format. Ich kann die Rechnungen aus einem System exportieren und in ein anderes Importieren. Dazu die Buchungssätze, da gibt es auch mit GDPdU einen Standard. Plötzlich kann man Daten von Plattform zu Plattform bewegen. Zweifelsohne ist das nicht trivial zu implementieren aber jede ernsthafte Lösung am Markt kann damit umgehen.

Wenn ich das jetzt auch auf andere Workflows in der Verwaltung anwende und für die Daten Standards definiere dann kann ich auch Plattform unabhängig werden. Eine SaaS Plattform will das natürlich nicht von sich aus aber Migration war ja auch schon vor SaaS am Ende immer möglich, wenn es einer bezahlt hat. Das muss von vornherein vorgesehen sein - und wenn nur als Geisteshaltung face-wink

Die nächste Krux ist: da jetzt national rumzuwurschteln ist ja auch wieder eine Totgeburt, bzw. für bestimmte Einrichtungen eine Gelddruckmaschine. Da brauchts eine EU-weite Lösung. Und zwar so, dass die auch europaweit verwendet werden kann.
Da bin ich zurückhaltender. Ich bin dafür, das man sich zusammen schließen kann und ich finde auch, das man sich Länder angucken sollte, die viel weiter sind als wir oder sogar deren Produkte lizensieren könnte (unter Erhaltung der Souveränität).

Aber am Ende führt das viel zu schnell in die falsche Richtung. Es gibt dann deutlich mehr beteiligte Interessengruppen die alle Lösungen für unterschiedliche Probleme suchen und sich alle die eierlegende Wollmilchsau versprechen. Die Deutschen und die Franzosen wollen ja schon länger eine gemeinsame Plattform für Panzer entwickeln, klappt auch so gar nicht.

Lieber klein Anfangen und wachsen, das bezieht auch die User besser ein.
kreuzberger
kreuzberger 26.02.2025 um 15:51:40 Uhr
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HA!

Ich habe gerade das Rad erfunden!

🤣
Michi91
Michi91 26.02.2025 um 16:08:50 Uhr
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Standards für Datenformate gibts es in der Verwaltung --> https://de.wikipedia.org/wiki/X%C3%96V face-smile
Auch API's / Schnittstellen / Transportwege gibt es, z.B. OSCI (https://www.itzbund.de/DE/itloesungen/standardloesungen/osci/osci.html) )

Die werden ja auch jetzt schon benötigt um Daten von Behörde A zu B zu bringen.
Aber es ist halt auch unglaublich komplex. XBau zum Beispiel.

Großes Thema ist die Registermoderniersierung:
https://www.digitale-verwaltung.de/Webs/DV/DE/registermodernisierung/reg ...

Da brauchts eine EU-weite Lösung
Gibt es zum Teil auch. Aber eine europaweit gültige Software für Wohngeld wird es wohl nicht geben, wir schaffe ja nicht mal eine Lösung für alle Bundesländer...


Vielleicht habt Ihr ja Bock und Geld ein Projekt zu starten: https://media.ccc.de/v/38c3-knste-hacken es werden noch Leutchen gebraucht.
KowaKowalski
KowaKowalski 27.02.2025 um 16:13:11 Uhr
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Zitat von @kreuzberger:
Neeee, neee, @Lochkartenstanzer , das Problem ist in der Tat eher, dass man nicht in der Lage ist, mal eben so Hunderttausende PCs und ggf. Server umzustellen auf Linux. Da fehlt es an eine großen Menge an Leuten, die das mit dem Linux hinbekommen würden, es fehlt an Akzeptanz bei den Usern (siehe München) und an einem bundesweit übertragbarem Konzept, wie man das am besten macht.


In München schwand die Userakzeptanz aber erst als Microsoft begann die Entscheider der Stadt mit Ihren Lobbybeauftragten zu betreuen.

Nicht ohne Grund steht die Deutschlandzentrale nun in München.


mfg
kowa