derrav3n
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4 Jahre nicht genutzte IDE Platte Daten retten?

Hallo, jetzt nerve ich euch auch mal mit meinen Problemen :D

Ich habe Zuhause noch eine alte IDE Platte rumliegen, auf der noch Fotos und außerdem andere Daten von mir liegen. Ich habe auch vor einem Jahr oder so mal versucht, mit einem IDE>SATA Adapter die Festplatte an meinen PC anzuschließen und eventuell wieder an die Daten zu kommen, allerdings habe ich da einfach ganz normal ins Windows gebootet und darauf gehofft, dass es einfach funktioniert. Leider hat es das natürlich nicht. Die Festplatte ging da nichtmal an.

Nun will ich es vielleicht nochmal versuchen, diesmal mit vielleicht anderer alter Hardware, einfach damit ich mehr Platz habe oder so.

Die Frage ist jetzt erstmal, meint ihr, die Daten sind überhaupt noch zu retten? Die Platte lag jetzt abgesehen von meinem Versuch vor einem Jahr 4 Jahre lang rum und selbst davor war sie schon bestimmt 4-5 Jahre in Gebrauch. Außerdem will ich mir nicht unbedingt viel Geld rein stecken, sooo wichtig wären mir die Daten dann am Ende doch nicht, ich habe allerdings 3-4 alte PCs hier, die ich zum operieren benutzen könnte.

Sonst irgendwelche Tipps? Habt ihr schonmal so einen Ide-Sata Adapter benutzt, wie sind da eure Erfahrungen so?

Content-ID: 328579

Url: https://administrator.de/forum/4-jahre-nicht-genutzte-ide-platte-daten-retten-328579.html

Ausgedruckt am: 22.12.2024 um 16:12 Uhr

michi1983
Lösung michi1983 06.02.2017 um 13:57:29 Uhr
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Hallo,

ich würde einfach einen Adapter kaufen und die Platte per USB an einen Rechner anschließen und diesen mit einem Live Linux booten.

Falls die Platte anspringt, ein Image davon ziehen und dann das Image mittels testdisk durchforsten.

Falls die Platte nicht anspringt, ab in dem Müll damit.
Außer die Daten sind so viel Geld wert, dass du damit zu einem Datenrettungsunternehmen gehen magst.

Gruß
chiefteddy
Lösung chiefteddy 06.02.2017 um 14:09:54 Uhr
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Hallo,

eine HDD, egal ob IDE, SATA, SAS oder SCSI geht durch Nichtgebrauch (auch über Jahre) nicht zwingend kaputt. Ich nutze für solche Fälle immer einen USB-IDE-Adapter. Beachte aber, die IDE-Platte braucht zwingend eine eigene Betriebsspannungsversorgung (eigenes Netzteil mit MOLEX-Stecker). Sie wird NICHT über USB versorgt.

Jürgen
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 06.02.2017 um 14:25:56 Uhr
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Moin,


IDE/SATA-Adapter sind oft eine wacklige Angelegenheit. Wenn Du keien rechner hast, der noch eie IDE-Schnittstelle hat, solltest Du Dir einen USB-IDE-Adapter/-Dock besorgen.

Nach so langer Zeit kann es natürlich auch sein, daß die Mechanik "klemmt", direkt kaputt geht sie selten, wenn man die Platte nicht unsachgemäßt behandelt und aufbewahrt hat.

ich würde Dir auch raten, nicht windows, sondern irgendein Linux-Live-System wie z.B. knoppix zu benutzen, weil Windows immer irgendwelche Schweinerein mit frisch angeschlossenen Platten macht, die man nicht unbedingt haben will.

lks
derRAV3N
derRAV3N 06.02.2017 um 14:37:15 Uhr
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Ah, ich wusste noch garnicht, dass es auch IDE>USB gibt. Und ja, das mit dem Strom habe ich mir fast schon gedacht face-smile

Habt ihr denn schon Erfahrungen mit solchen Diensten gemacht? Wenn es nicht zu teuer ist, dann kann man das ja durchaus Mal probieren.. aber erstmal will ich es selber versuchen.

Noch eine Frage: Meint ihr, ich soll lieber alte Hardware, die sowieso mit IDE läuft, benutzen, oder den Adapter benutzen? Ich weiß eben nicht, ob die andere alte Hardware überhaupt an sich läuft.. andererseits wäre das halt nativ, und man würde dann die Fehlerquelle Adapter ausschließen.
michi1983
michi1983 06.02.2017 um 14:40:59 Uhr
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Vergiss die Datenrettungsunternehmen face-wink
Es gibt wenige gute am Markt und die haben ihren Preis.
Da kannst du locker höhere 3-stellige Beträge (wenn du Glück hast) rechnen, ansonsten eher 4-stellig.

Ich würde es mit einem IDE-USB Adapter versuchen und dann mit Linux nachdem ich ein Image gezogen habe.
Mit testdisk habe ich super Erfahrungen gemacht.

Gruß
em-pie
Lösung em-pie 06.02.2017 um 14:48:42 Uhr
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Moin,

verwende den von michi oben genannten Adapter.
Ich habe hier einen von DELOCK (das Fabrikat gibt es leider nicht mehr, dafür den Nachfolger, welcher auch etwas teurer ist https://www.amazon.de/Delock-61486-Konverter-Backup-Funktion/dp/B00OV97B ..) und das Teil läuft hervorragend.

Wichtig immer:
zuerst die HDD komplett an den Adapter und das beiliegende Netzteil anschließen und erst dann das USB-Kabelk mit dem PC/ Laptop verbinden.
Ansonsten erkennt dein OS nur den Adapter, aber keine dahinter sitzende Festplatte....

Gruß
em-pie
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 06.02.2017 um 15:18:03 Uhr
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Zitat von @derRAV3N:

Habt ihr denn schon Erfahrungen mit solchen Diensten gemacht? Wenn es nicht zu teuer ist, dann kann man das ja durchaus Mal probieren.. aber erstmal will ich es selber versuchen.

Ich arbeite mit Kroll-Ontrack zusammen. Alles was sich nicht einfach per ddrescue und testdisk sich retten läßt, geht an die.

Die sind auch recht günstig. Erste Analyse für ca. 100€ + Märchensteuer und die Rettung zwischen 1000€ und 5000€ zzgl. Märchensteuer, meistens knapp über 1000€ . Ist eigentlich recht presiwert, wenn auch nicht billig. Meine Kunden waren bisher zufrieden.

lks

PS: im internet gibt es viele Anbieter, die den Kostenvoranschlag fast kostenlos anbieten, Aber ob die auch die entsprechende Reinräume haben, kann ich nicht beurteilen.
GrueneSosseMitSpeck
GrueneSosseMitSpeck 07.02.2017 aktualisiert um 13:10:31 Uhr
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Nun ich kenn das Problem zu gut, aus Zeiten wo man noch MFM Festplatten hatte .. sowas hatten wir in der Werkstatt öfters, auch weil man damals (Ende der 80er) zu Reparturzwecken oder Ausschlachten immer wieder solche Leichen auf den Tisch hatte.

Technischer Hintergrund: Viele Platten laufen nicht an weil die Lager durch Nichtgebrauch bei älteren Modellen mehr Reibung verurschen wie der Festplattenmotor beim Anlaufen schafft. Je nach Modell ticken die ein paar mal und stellen sich tot oder sie laufen 2-3 mal an und fahren dann wieder runter.

Dagegen helfen erstmal normale Küchengeräte... was hier noch vollkommen zerstörungsfrei ist:

Vorbereitung: Genug Platz um die Platte zu klonen (wenn sie sehr voll ist ist klonen am schnellsten) oder genug Platz für ein Xcopy

Die Festplatte mal im Backofen bei 60 Grad eine Stunde lang tempern, das entspricht ungefähr der maximalen Betriebstemperatur.

Dann an ein 5/12 Volt Kabel anstöpseln und gucken ob sie anläuft. Wenn ja retten was zu retten ist.

Wenn nicht, dann hilft es noch die Festplatte um die Achse händisch hin und herzu drehen, und dann den Strom einzuschalten. Viele Platten "fangen" sich dann und laufen dann doch noch an.

Hilft das auch nicht weiter, dann brauchen wir

a) einen Datenrettungsservice (ggf. mit Verischerung klären oder gucken ob man 1000-5000 Euro übrig hat um den Service selbst zu bezahlen)

b) bei knappem Budget bzw. nicht lebenswichtigen Daten hilft Gewalt.

Um jetzt weiterzumachen bitte den folgenden Disclaimer dreimal vorwärts und rückwärts aussprechen:

ICH BIN MIR KLAR DASS DIE FESTPLATTE DADURCH AUCH GANZ ZERSTÖRT WERDEN KANN UND BIN SELBER SCHULD WENN SIE DABEI KAPUTT GEHT.

ICH BIN MIR KLAR DASS DIE FESTPLATTE DADURCH AUCH GANZ ZERSTÖRT WERDEN KANN UND BIN SELBER SCHULD WENN SIE DABEI KAPUTT GEHT.

ICH BIN MIR KLAR DASS DIE FESTPLATTE DADURCH AUCH GANZ ZERSTÖRT WERDEN KANN UND BIN SELBER SCHULD WENN SIE DABEI KAPUTT GEHT.

Nachdem nun das geklärt ist:

Variante 1 (deren Zerstörungspotential eher mittel ist), ein staubarmer bis staubfreier Raum wär extrem vorteilhaft:

Platte aufschrauben und die Spindel mit sanfter Gewalt etwas drehen. Zuschrauben und gucken ob sie anläuft, was meist mit schauderhaften pfeifenden Geräuschen einhergeht. Ggf. das Anlaufen bei offener Platte unterstützen. Die meisten Platten drehen sich im Uhrzeigersinn.

Variante 2 (deren Zerstörungspotential hoch ist)

Die Festplatte flach auf den Tisch knallen und gucken ob noch was geht.
Damit hab ich dutzende Fesptlatten ncoh ein allerletztes Mal zum Anlaufen gekriegt, speziell Apple Powerbook Festplatten der 1xx Serie waren seinerzeit sehr sehr anfällig für Verharzen bzw Lagerstopp-Phänomene... sind auch einige zu Bruch gegangen, aber das lief dann auch unter der Maßgabe retten was zu retten ist, aber wenns nicht mehr geht ist auch nicht so schlimm.


Anmerkung...

professionelle Datenretter bauen die eigenltichen Datenspeicher, die Spindel mit der oder den Magnetplatten aus und lesen sie mit . baugleichen - und fast neuen - Motoren bzw. Hardware aus. Das ist die eher günstigere Variante (meist so bis 1000 Euro), wobei halt Zeit für Demontage und Montage im Reinraum Geld kostet und das Übertragen der Daten auf high-Level Ebene ganz normal über einen Festplattencontroller in den PC in ein Image oder Kopie auf einen anderen Datenträger.

Die teurere Variante (kann zigtausende von Euro kosten) ist ein Auslesen mit Spezialhardware, hierzu wird die Spindel mit den Platten auf einem Motor monitert und ein eigens dafür gebauter Lesekopf liest Spur für Spur aus und daraus wird ein Rohdatenimage erzeugt, das wird dann noch konsolidiert und zuguterletzt auf einen neuen Datenträger kopiert bzw. als ISO / VHD / sonsgiges Image geliefert.

Und gelegentlihc kommts mal vor daß nur die Platine auf der Platte defekt ist... man kann dann ein baugleiches Fabrikat kaufen und die Platine austauschen. Funktioniert aber nur bei eher älteren Modellen bs ca. 20 oder 30 GB
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 07.02.2017 aktualisiert um 13:32:00 Uhr
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Zitat von @GrueneSosseMitSpeck:

Technischer Hintergrund: Viele Platten laufen nicht an weil die Lager durch Nichtgebrauch bei älteren Modellen mehr Reibung verurschen wie der Festplattenmotor beim Anlaufen schafft. Je nach Modell ticken die ein paar mal und stellen sich tot oder sie laufen 2-3 mal an und fahren dann wieder runter.

Altbekanntes Problem bei Platten die sehr lange nich t benutzt wurden. face-smile

Die Festplatte mal im Backofen bei 60 Grad eine Stunde lang tempern, das entspricht ungefähr der maximalen Betriebstemperatur.

Den Trick kannte ich noch nicht.

Dann an ein 5/12 Volt Kabel anstöpseln und gucken ob sie anläuft. Wenn ja retten was zu retten ist.

Wenn nicht, dann hilft es noch die Festplatte um die Achse händisch hin und herzu drehen, und dann den Strom einzuschalten. Viele Platten "fangen" sich dann und laufen dann doch noch an.

das mit dem um die Achse drehen oder leich mit der Kante auf den Tisch klopffen haben wir Ender der 80er/Anfang der 90er auch schon gemacht. face-smile

a) einen Datenrettungsservice (ggf. mit Verischerung klären oder gucken ob man 1000-5000 Euro übrig hat um den Service selbst zu bezahlen)

Die sinnvollste Variante, empfehle ich meine Kunden auch immer.

b) bei knappem Budget bzw. nicht lebenswichtigen Daten hilft Gewalt.

Das hat beoi den Experimenten von mir immer zu Totalverlust geführt!

Variante 1 (deren Zerstörungspotential eher mittel ist), ein staubarmer bis staubfreier Raum wär extrem vorteilhaft:

Platte aufschrauben und die Spindel mit sanfter Gewalt etwas drehen. Zuschrauben und gucken ob sie anläuft, was meist mit schauderhaften pfeifenden Geräuschen einhergeht. Ggf. das Anlaufen bei offener Platte unterstützen. Die meisten Platten drehen sich im Uhrzeigersinn.

Ich würde dieser Methode auch als Zerstörungspotential "hoch" verpassen. Denn bei meinen Experimenten schaffte es offensichtlich immer das eine oder ander Staubkorn, sich reinzumogeln und zur spanabhebenden Bearbeitung der Platten beizutragen. face-smile


Variante 2 (deren Zerstörungspotential hoch ist)

Die Festplatte flach auf den Tisch knallen und gucken ob noch was geht.
Damit hab ich dutzende Fesptlatten ncoh ein allerletztes Mal zum Anlaufen gekriegt, speziell Apple Powerbook Festplatten der 1xx Serie waren seinerzeit sehr sehr anfällig für Verharzen bzw Lagerstopp-Phänomene... sind auch einige zu Bruch gegangen, aber das lief dann auch unter der Maßgabe retten was zu retten ist, aber wenns nicht mehr geht ist auch nicht so schlimm.

Die Methode hat das ein oder andere mal bei den alten SCSI-Platten der Macs geholfen.

Und gelegentlihc kommts mal vor daß nur die Platine auf der Platte defekt ist... man kann dann ein baugleiches Fabrikat kaufen und die Platine austauschen. Funktioniert aber nur bei eher älteren Modellen bs ca. 20 oder 30 GB

Eine zeitlang habe ich das bei den Quantum Fireballs regelmäßig machen müssen (4 bis 8GB-Platten) face-smile

Meine Empfehlung:

Sind die Daten Geld wert, gleich zum Datenretter. Alles andere birgt zu hohe Gefahr, daß man die Daten über den Jordan schickt.

lks
derRAV3N
derRAV3N 16.03.2017 um 10:23:38 Uhr
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So, nach einem Monat hier mal ein kurzes Feedback. Danke für eure Hilfe, ich hab den von @michi1983 verlinkten Adapter gekauft gehabt, hab dann aber bis vorgestern keine Zeit/Lust für das womögliche rumgefummel gehabt, hab mir dann vorgestern die Platte geschnappt, angeschlossen, und es hat sofort alles perfekt geklappt. Ich könnte komplett normal drauf zugreifen, alle Daten sind vorhanden (auch wenn es andere Daten waren, meine gesuchten Fotos z.b. sind leider doch nicht dabei)

Vielen Dank für eure Hilfe nochmal!