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Datenwiederherstellung nach Überschreiben überhaupt möglich ?

Haben Magnetspeicher ein Gedächtnis? Und wenn ja, wie weit reicht das zurück?

Hallo zusammen,

ich bin am Wochenende bei der Lektüre einer 2-buchstabigen Fachzeitschrift mal wieder über ein Programm zur Datenvernichtung auf alten Festplatten gestossen. Das Programm kann aber die Festplatte 'nur' zweimal überschreiben, für den professionellen Einsatz wird daher abgeraten und auf ein anderes (kostenpflichtiges) Programm verwiesen, welches Festplatte wohl bis zu 56-mal mit wechselnden Bitmustern überschreiben kann.

Abgesehen davon, das dies bei modernen Festplatten eine unglaublich lange Zeit braucht, kann ich mir mit meinem physikalischem Halbwissen nicht erklären, wofür das wohl gut sein soll.

Ich meine, wenn ich Daten auf der Festplatte mit zufälligen Mustern überschreibe, woher will die Software dann wissen, welche 'Bitversion' denn dann zusammengehört. Wenn dies möglich wäre, dann müßte man ja auch alle Daten wieder herstellen können, die seit Produktion jemals auf der Festplatte gewesen sind.

Ich vergleiche das gerne mit einem Setzkasten. Wenn ich den auskippe, was außer dem in Festplatten hoffentlich nicht vorhandenen Staubrand deutet darauf hin, ob in einem Fach mal etwas drin war, oder nicht?

Also meine Frage: Gehört der Anspruch auf möglichst häufiges Überschreiben in den Bereich der Computeresoterik, oder hat tatsächlich schon mal jemand Daten von einer, sagen wir mal 2-fach vollständig überschriebenen Festplatte wiederherstellen können?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen!

TWAWLW

Content-ID: 94137

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Ausgedruckt am: 22.12.2024 um 21:12 Uhr

Supaman
Supaman 11.08.2008 um 15:41:03 Uhr
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beim beschreiben wird nicht nur die "ideale" spur beschrieben, sondern auch links und rechts der spur magnetisiert. bei weiterem beschreiben wird "das neben der spur" jedoch nie zu 100% wieder mit überschrieben, so das -rein theoretisch- man aus den fragmenten neben der spur die daten rekonstruiren *könnte*.

das ist aber reine labortheorie - de facto ist es so, das selbst nach 1-maligem überschreiben kein datenrettungslabor noch irgendwas sinnvolles von einer platte holen kann. wer 100% sicherheit will, soll zum vorschlaghammer greifenface-smile
36831
36831 11.08.2008 um 16:32:15 Uhr
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Moin,

ich verwende zum Überschreiben von HDDs meist das Freeare-Tool DBAN, welches du als Boot-Disketten-Image oder als Boot-CD-Image runterladen kannst.

DBAN kann allerdings keine einzelnen Dateien sondern nur Partitions und ganze Festplatten überschreiben.

Wie Supaman schon sagte, die sicherste Methode ist immernoch die Machanische Zerstörung der gesamten Festplatte, wobei du darauf achten solltest, dass du nicht nur die Platine, sondern auch die Platten selber im Inneren der Festplatte zerstörst.

VW
filippg
filippg 11.08.2008 um 21:13:38 Uhr
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Hallo,

ich glaube nciht, dass das hier wirklich mal jemand gemacht hat - ist wohl doch eine Frage von Spezialhardware. Aber angeblich geht das wirklich.
Anmerkend: Du musst ja gar nciht jedes Bit "erraten", du hast immer auch eine Fehlerkorrektur. Daneben geht es wohl auch über Durchschnittswerte. Vereinfacht gesagt: Du hattest erst 1, überschreibst das mit, wobei das Neuschreiben zu 90% gewichtet wird. Dann hast du 0,1 übrig. Überschreibst du 1 mit 1 bleibst du bei 1, und 0 mit 1 ergibt 0,9. Bei nur einer Überschreibung ist es also ganz einfach. Aber das setzt sich fort. Für 1 -> 0 -> 1 ergibt sich demnach ((1*0,1+0*0,9)*0,1)+(1*0,9) = 0,91. Somit ergibt sich für jeden möglichen Pfad eine fast eindeutige Signatur - wobei die Meßgenauigkeit begrenzt ist, vor allem aber auch die Schreibbgenauigkeit (ein Bit wird nicht immer gleichstark geschrieben). Zusammen mit der Fehlerkorrektur (und vielleicht auch der Tastsache, dass Zufallsgeneratoren nur selten wirklich zufällig sind) kann man da wohl etwas machen.

Gruß

Filipp