Eigener Web- und E-Mail-Server oder extern hosten - Rechtsanwaltskanzlei
Brauche Entscheidungshilfe / Lösungsvorschläge
Hallo Zusammen!Ich plane, mich Mitte des Jahres mit einigen Kollegen in einer Rechtsanwaltssozietät selbstständig zu machen. Da ich selbst ein Bastler bin, bin ich daran interessiert, die Technik möglichst selbst zusammen zu stellen und einzurichten.Derzeit stehe ich vor der Entscheidung, wie ich den Internetauftritt/E-Mails einrichten will. Hierzu habe folgende Ideen entwickelt:1. GrundsätzlichesIch bin mir im klaren, dass E-Mails unverschlüsselt versendet werden und werde daher Mandanten anhalten, Verschlüsselungstechniken wie (Open)PGP zu verwenden. Sollte dies -- warum auch immer -- nicht gewünscht werden, werden wir eine Einwilligung zum unverschlüsselten Versand einholen (anderenfalls droht Strafbarkeit).Um mir der Risiken eines unverschlüsselten Versands bewusst zu werden und um diese Einwilligungserklärung richtig ausgestalten zu können würde ich gerne Fragen, ob meine Vorstellung von der Übertragung einer (unverschlüsselten) E-Mail richtig ist, bzw. ich habe einige Fragen: a) Findet diese Übertragung (Pm -> Pk) verschlüsselt oder unverschlüsselt statt? | |(M)andant -------> E-Mailprovider (Pm) -------> E-Mailprovider (Pk) -------> (K)anzlei |_________________________________________________________| | | b) Diese Übertragungen (M -> Pm; Pk -> K) sind verschlüsselt, soweit (M) und (K) dies eingestellt haben und die Provider dies unterstützen. c) Wird die E-Mail bis zum Abruf durch (K) bei (Pk) unverschlüsselt, also von (Pk) einsehbar gespeichert? d) Wird die E-Mail bei (Pm) unverschlüsselt und für (Pm) einsehbar zwischengespeichert, z.B. für den Fall, dass ein erster Zustellungsversuch scheitert?1. HostingInternetseite (unproblematisch) und E-Mails könnten wir extern hosten lassen. Die verschiedenen Angebote mit ca. 6 €/Monat sind ja nicht übermäßig teuer.Zu dieser Lösung habe ich folgende Frage: Wenn ich ein ausreichendes Paket buche, dieses jedoch nur eine Domain enthält, kann ich dann ohne weiteres von Domains, die ich über einen anderen -günstigeren - Anbieter erworben habe, auf diese umleiten? Leider habe ich noch keine Domain registriert oder sonswie Erfahrungen damit gemacht.2. Eigener ServerbetriebIch spiele auch mit dem Gedanken, einen eigenen Web- und E-Mail-Server einzurichten. Als E-Mailserver habe ich mir heute mal Mercury/32 angeschaut, soweit ich das beurteilen kann läuft der ganz gut uns ist einfach zu konfigurieren. Als Webserver würde ich Apache nehmen.Zu dieser Variante habe ich auch einige Fragen, die ihr mir vielleicht aufgrund eurer Erfahrung beantworten könnt:a) Wäre ein übliche DSL-Flatrate vom Upstream her geeignet eine Kanzleihomepage (ansprechendes Design mit Fotos u.ä., kein Flash o.ä.), evtl. einige kleine PDF-Dateien) zu hosten oder wäre die Gefahr groß, die Bandbreite zu überfordern?b) Meines Erachtens würde die Bandbreite zumindest für einen Mail-Server ausreichen, da unser Downstream den Upstream der Mandanten übersteigen würde. Mit dutzenden E-Mails zur gleichen Zeit ist ja eher nicht zu rechnen. Dass ich eine feste IP-Adresse oder einen Relay-SMTP bräuchte, ist mir bewusst. Habe ich bei diesen Überlegungen etwas übersehen?Sollte ein eigener Server Betrieben werden erscheint es mir denkbar, Mandanten einen E-Mailaccount auf diesem einzurichten: Die Daten wären allein bei uns gespeichert und der Übertragungsweg zum Mandanten könnte SSL verschlüsselt werden. Dann würden auch bei unverschlüsselten E-Mails keine Daten an Dritte gesendet, bzw. auf den Übertragungswegen wären die Daten verschlüsselt, also von Dritten nicht einsehbar. Habe ich hier etwas übersehen? Wie Würde Euch diese Lösung als Mandanten gefallen?c) Ist es sinnvoll, ggf. Webserver/E-Mailserver und Fileserver auf demsemlben Rechner laufen zu lassen?Ich hoffe ich habe mit dieser Menge an Fragen nicht Eure Geduld übermäßig strapaziert.Viele GrüßeChris
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Ausgedruckt am: 25.11.2024 um 21:11 Uhr
9 Kommentare
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1 a, b und c Sie findet in 98% aller Fälle unverschlüsselt statt. Die Verschlüsselung muß beim Absender und Emfänger stattfinden !
Hosting
Kommt auf den Provider an, ob er fremdgekaufte Domains zuläßt.
Eigener Serverbetrieb
a) Für mäßigen Traffic ausreichend. Es gibt z.B. von QSC S-DSL mit 2mbit up/down für ca. 80€/Monat incl 3 Domains / 5 IP-Adressen
b) Ob man Mandanten einen Mailaccount gibt, ich weiß nicht, welchen Sinn macht das ? Hast Du an eine Firewall mit Spamschutz gedacht ? Ein Router bzw. eine Windowsfirewall ist kein Schutz !!
c) Eindeutig NEIN. Ein Webserver gehört in eine DMZ !!
Hosting
Kommt auf den Provider an, ob er fremdgekaufte Domains zuläßt.
Eigener Serverbetrieb
a) Für mäßigen Traffic ausreichend. Es gibt z.B. von QSC S-DSL mit 2mbit up/down für ca. 80€/Monat incl 3 Domains / 5 IP-Adressen
b) Ob man Mandanten einen Mailaccount gibt, ich weiß nicht, welchen Sinn macht das ? Hast Du an eine Firewall mit Spamschutz gedacht ? Ein Router bzw. eine Windowsfirewall ist kein Schutz !!
c) Eindeutig NEIN. Ein Webserver gehört in eine DMZ !!
Hallo Chris,
ich kann dir aus eigener Erfahrung folgende Punkte nahelegen:
1. Lasse einen Anwalt bitte niemals wenn es um seine Emails oder den Webauftritt geht hören "ich bastel gerne".
2. der Betrieb eines Mailserver im Alltag kann und wird dich sehr viele graue/verlorene Haare kosten, da zumal du dich
so wie ich es verstanden habe mit dem Thema Spambekämpfung noch nicht auseinandergesetzt hasst.
3. Wenn ich das richtig verstehe dann solltest du mit den Anwälten zusammen unbedingt vorher einen Katalog von Tätigkeiten
festlegen, für die du nachher verantworlich bist. Ebenso Service Level Agreements. Gerade gegenüber Anwälten sollte man sich absichern.
Gruß
alex
ich kann dir aus eigener Erfahrung folgende Punkte nahelegen:
1. Lasse einen Anwalt bitte niemals wenn es um seine Emails oder den Webauftritt geht hören "ich bastel gerne".
2. der Betrieb eines Mailserver im Alltag kann und wird dich sehr viele graue/verlorene Haare kosten, da zumal du dich
so wie ich es verstanden habe mit dem Thema Spambekämpfung noch nicht auseinandergesetzt hasst.
3. Wenn ich das richtig verstehe dann solltest du mit den Anwälten zusammen unbedingt vorher einen Katalog von Tätigkeiten
festlegen, für die du nachher verantworlich bist. Ebenso Service Level Agreements. Gerade gegenüber Anwälten sollte man sich absichern.
Gruß
alex
Hallo Chris
sorry so war das mit "absichern" nicht gemeint. Ich hatte leider schon den Fall das ein betreuter Kunde, mich deswegen auf Schadensersatz verklagt hat.
Wenn du die Zeit, das KnowHow und den Mut hast diese Arbeiten für euch zu übernehmen, dann kannst du das durchaus machen. Du solltest dich aber dringend mit dem Thema Spam/Spamabwehr befassen, das wird dich im laufenden Betrieb sehr viel Zeit kosten. Daher wäre allein nur aus diesem Grund ein externer Provieder zu empfehln.
Wir haben zum Beispiel einen Hosted Exchange mit Spamfiltern usw. Die SLA s sind auch nicht zu teuer je nachdem ob es reicht das ein Problem vieleicht nicht sofort erledigt werden kann. Es ist im Endefekt nur eine Geldfrage. Und ist für dich viel entspannter.
sorry so war das mit "absichern" nicht gemeint. Ich hatte leider schon den Fall das ein betreuter Kunde, mich deswegen auf Schadensersatz verklagt hat.
Wenn du die Zeit, das KnowHow und den Mut hast diese Arbeiten für euch zu übernehmen, dann kannst du das durchaus machen. Du solltest dich aber dringend mit dem Thema Spam/Spamabwehr befassen, das wird dich im laufenden Betrieb sehr viel Zeit kosten. Daher wäre allein nur aus diesem Grund ein externer Provieder zu empfehln.
Wir haben zum Beispiel einen Hosted Exchange mit Spamfiltern usw. Die SLA s sind auch nicht zu teuer je nachdem ob es reicht das ein Problem vieleicht nicht sofort erledigt werden kann. Es ist im Endefekt nur eine Geldfrage. Und ist für dich viel entspannter.