rene1976
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Festplatte 512Byte auf 4K Sektoren Clonen- geht das?

Hallo,

ich habe mir eine Seagate IronWolf 8TB (S-Ata, 6GB/s) Festplatten mit nativ 4K Sektoren gekauft und in ein InaTeck UASP USB3.0 externe Gehäuse mit asm1153e Bridge Chipsatz gesteckt.
Ziel war es ein offline Backup mittels klonen der internen 2 TB Festplatte mit nativ 512 Byte zu machen und anschließend die Datendifferenzen zu synchronisieren.

Jetzt muss ich leider feststellen, das der erste Schritt das Klonen der Partitionen, z.B. mit MiniPartition Wizard Home Free, schon einmal gar nicht funktioniert.
Grund: Quell und Ziellaufwerk haben unterschiedliche Sektorgrößen.

Aomei Backupper 6.5 kann sowohl Images, Klonen als auch synchronisieren, zeigt mir zum klonen aber nicht einmal USB Festplatte an.

Frage:
1. Kennt jemand Programme für den Privatgebrauch die Partitionen und ganze Datenträger zwischen unterschiedlichen nativen Sektorgrößen von Quell- und Ziellaufwerken 1:1 kopieren können?
2. Kennt jemand Programme für den Privatgebrauch die Daten zwischen einer externen USB Festplatte und einer internen Platte mit unterschiedlichen nativen Sektorgrößen von Quell- und Ziellaufwerken synchron halten können?

Ist das ein generelle Hardware-Problem?
Wie bringt man die Daten 1:1 von alten 512 Byte Festplatten auf moderne 4K Platten?
Wie kann ich sonst Daten zwischen Platten mit unterschiedlichen Sektorgrößen synchron halten?

Besten Dank.
Rene

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Ausgedruckt am: 06.10.2024 um 06:10 Uhr

LordGurke
LordGurke 20.09.2021 aktualisiert um 13:05:10 Uhr
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Zu 1)
Also, einem "dd" unter Linux sind die Sektorgrößen vollkommen egal. Allerdings sollte man wissen, wie man es benutzt, da man sich sonst versehentlich die falsche Festplatte überschreibt.
Boot-CDs gibt es ohne Ende, ein simples Klonen der gesamten HDD wäre z.B. mit folgendem Befehl erledigt:
(alle folgenden Befehle als root ausführen, ggf. im Terminal vorher mit "sudo -s" zu einer Root-Shell wechseln)
dd if=/dev/sdX of=/dev/sdY bs=512M status=progress
X musst du durch die Quell-Festplatte, Y durch die Ziel-Festplatte ersetzen. Herausfinden, welche welche ist, kannst du z.B. über smartctl, welches die Modell und Seriennummer anzeigt:
smartctl -i /dev/sda
würde dir dann Modell und Kapazität der Festplatte unter /dev/sda anzeigen, womit du dann sicher sagen kannst, ob das die richtige Festplatte ist.


Du solltest vorher aber schauen, wo der Startsektor der Partitionen liegt - wenn dieser nicht glatt durch 4k teilbar ist, hast du spürbare Performance-Einbußen. In dem Fall solltest du die Partitionen auf der neuen Festplatte frisch anlegen und das Dateisystem dort hinein klonen. Beim Anlegen der Partitionen musst du darauf achten, dass du auf das Byte genau mindestens so viel Speicher vergibst wie auf der Quelle - darf aber auch größer sein.

Prüfen mit:
parted /dev/sdX
# Dann in der CLI eingeben:
unit s
print all

Die Ausgabe könnte so aussehen:
# parted /dev/sdX

(parted) unit s
(parted) print all
Model: ATA HGST HTS725050A7 (scsi)
Disk /dev/sdX: 976773168s
Sector size (logical/physical): 512B/4096B
Partition Table: msdos

Number  Start       End         Size        Type      File system     Flags
 1      2048s       609273855s  609271808s  primary   ext4            boot
 2      609275902s  625141759s  15865858s   extended
 5      609275904s  625141759s  15865856s   logical   linux-swap(v1)

Hier sind alle Start-Sektoren sauber auf 4k ausgerichtet, das kann so übernommen werden.
Wäre das nicht der Fall (Start-Sektor z.B. 63), dann solltest du auf der neuen Festplatte die Partitionen entsprechend mit Start und Ende auf durch 4k teilbaren Sektoren anlegen und die Größen möglichst exakt, keinesfalls kleiner, übernehmen.
Das kannst du mit einem Partitionierungstool deiner Wahl machen.

In dem Fall würdest du dann auch nicht die gesamte Festplatte klonen sondern die Partitionen individuell:
dd if=/dev/sdX1 of=/dev/sdY1 bs=512M status=progress

Hier hängst du also die Partitionsnummern hinter den Gerätenamen - die erste Partition auf /dev/sdY hat die Adresse /dev/sdY1, die zweite hat /dev/sdY2, u.s.w.


Zu 2)
Wenn es später nur um das Synchronisieren von DATEIEN geht, nicht mehr um klonen, kann das jedes Tool. In dem Moment kopierst du ja nur Dateien, die wissen nichts davon, wie es unter ihrem Dateisystem aussieht.
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 20.09.2021 aktualisiert um 13:52:34 Uhr
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Moin,

Clonen von Platten oder Partitionen mit dd oder dddrescue ist trivial, Egal wie groß die Sektoren sind.

Die Problematik ist eher, daß dann Windows mit den Dateisystem nicht mehr zurechtkommt, weil die Sektoren andere Größen haben und damit der Verweis auf einen Sektor in den Verwaltungsstrukturen nicht mehr paßt.

Von daher hilft da nur umkopieren der Daten oder sich eine Platte zulegen, die 512-byte-Sektoren emuliert. Moderne Platten haben übrigens immer 4k-Sektoren oder größer.

lks

PS: Clone in eine Imagedatei oder VHD. Das geht immer.
LordGurke
LordGurke 20.09.2021 aktualisiert um 14:23:27 Uhr
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Zitat von @Lochkartenstanzer:
Die Problematik ist eher, daß dann Windows mit den Dateisystem nicht mehr zurechtkommt, weil die Sektoren andere Größen haben und damit der Verweis auf einen Sektor in den Verwaltungsstrukturen nicht mehr paßt.

Das stimmt so nicht. Das Dateisystem verweist auf Blöcke, nicht auf Sektoren.
(Schon alleine deshalb, weil nicht alle Speichergräte sektororientiert arbeiten, wie bspw. USB-Sticks, Speicherkarten, M.2-Speicher... ).
Die Blöcke werden relativ adressiert, ausgehend vom Beginn der Partition oder des Volumes, nicht vom Beginn des Datenträgers.
Auch ein geklontes Dateisystem wird daher problemlos funktionieren - bzw. alle bisher von mir geklonten Dateisysteme haben einwandfrei funktioniert face-wink
GrueneSosseMitSpeck
GrueneSosseMitSpeck 20.09.2021 um 16:30:01 Uhr
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das ist alles am Ende transparent... man könnte allenfalls etwas Probleme mit dem Partitionsschema haben.

Aber... MBR mit 2 TB geht nur mir 4 K Blöcken also wird da schon GPT an der Quelle vorhanden sein und für den Rest wäre ein Xcopy das die Archivbits beachtet wohl ausreichend bzw. Robocopy da Xcopy sich bei mehr als 64K Dateien aufhängt.