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Namenskonvention AD - Automatisierung?

Hallo zusammen,

ich bin in einem neuen Unternehmen welches sich bisher noch nicht an eine Namenskonvention gehalten hat, Präfixe etc. und ich versuche gerade das Thema dort einzuführen. Ich wurde gefragt wo denn dort genau der Mehrwert besteht und warum man sich die Mühe machen solle.

In dem Zusammenhang habe ich im Internet u.A. öfters das Stichwort Automatisierung vernommen, allerdings ohne praktische Beispiele. Ist damit bspw. das Scripting gemeint, um Clients, Server etc. zu unterscheiden und gezielt anzusteuern und zu sagen wenn der Clientname WXXX ist dann mach folgendes oder Servername gleich SXXX mach jenes, automatisch in richtige OUs zu verschieben...etc?

Mit freundlichen Grüßen

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Printed on: June 26, 2024 at 06:06 o'clock

Member: em-pie
em-pie Jun 06, 2022 updated at 20:28:50 (UTC)
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Moin,

eine definierte (einheitliche) Namenskonvention hilft ja in erster Linie, Ordnung in komplexere Strukturen zu bekommen. In zweiter Linie sollen eine einheltiche Namensgebung helfen, die Endgeräte zu benennen, auch wenn deren Nutzer die ABteitlung/ das Unternehmen gewechselt hat.
Ein Computer, der Max-PC oder Laptop-Heike heisst, mag in einer 3-Mann Bude ganz nett sein, in einer 300.000-Mann Bude aber völlig unpassend.
Bei letzterem würde man ja dann eher in Land-Standort-Typ-InventarNr titulieren - als Beispiel.
Ein Laptop am Standort Frankfurt könnte so DE-FRA-NB-0815 lauten wobei hier natürlich Geräte so ohne weiteres den Standort nicht wechseln sollten...
Und am Ende kann man dann auch noch von irgendwelchen Scripts & Co. profitieren, wobei ich mich da in aller Regel eher aufs AD stützen würde, anstatt den Namen des Clients direkt auszuwerten, aber das sind immer Einzelfallentscheidungen.

Aber: eine Namenskonvention hilft, wenn per Deployment-Tools Clients/ Server ausgerollt werden sollen. Auf diese Weise kann man dann den Client im AD automatisiert benennen, weil man sagt
"Rolle dieses Image am Standort Frankfurt aus, benennen den Client DE-FRA-NB-#### und nehme ihn ins AD auf." #### ist dann nur ein Platzhalter für einen automatischen Zähler...

Gruß
em-pie
Member: chiefteddy
chiefteddy Jun 07, 2022 at 09:31:56 (UTC)
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Hallo,

wie @em-pie schon schrieb, geht es bei einer einheitlichen Namenskonvention um die bessere Übersichtlichkeit im Netzwerk, seinem Monitoring und seiner Dokumentation.

Für die Funktionalität ist es völlig egal, ob ein Drucker "Dagobert", "Drucker23" oder "DE-MU-K107-BH-C308" (Deutschland - München - Gebäude K, 1. Etage, Raum 07 - bizhub c308) heißt.
Wenn ein Drucker aber per Mail zB. meldet, dass sein Resttoner-Behälter fast voll ist, erleichtert der letzte Name natürlich die Einordnung dieser Service-Meldung und die Einleitung entsprechender Maßnahmen.

Bei "DE-MU-K107-BH-C308" spricht man von "sprechenden Namen": d.h. aus der Bezeichnung kann ein "Eingeweiter" schon eine Vielzahl von Informationen entnehmen (siehe oben), ohne in eine Dokumentation schauen zu müssen.

Das Bsp. von @em-pie ("DE-FRA-NB-0815" - Deutschland - Frankfurt - Notebook - xxxx) gehört auch in diese Kategorie. In der Nummer könnte man noch die Abteilung kodieren: yxxx (y - Abteilung, xxx - fortlaufende Nummer).
Oder zusätzlich noch das Betriebssystem (yyzzxxx: yy - Abteilung, zz - Betriebssystem, xxx - fortlaufende Nummer).

Über diese Kodierung/Nomenklatur lässt sich natürlich auch viel einfacher suchen (zB. alle Notebooks mit Window10 im Standort Frankfurt)
Was man mit diesem Suchergebnis dann anfängt (scriptgesteuerte Verteilung von Software, Auflistung für Inventur usw.), ist dem Einfallsreichtum und den Fähigkeiten jedes Admins überlassen.

Jürgen
Member: Doskias
Doskias Jun 07, 2022 at 10:17:19 (UTC)
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Moin und willkommen hier im Forum

Zitat von @Systemabfrage:
ich bin in einem neuen Unternehmen welches sich bisher noch nicht an eine Namenskonvention gehalten hat, Präfixe etc. und ich versuche gerade das Thema dort einzuführen.
Ernst gemeinte Frage: Warum? Du bist neu in dem Unternehmen. Tu dir selbst einen gefallen und wirf nicht alles über den Haufen was es in der Firma gibt, nur weil du es anders kennst. Wenn du als der Neue gleich alles woran sich die Anwender gewöhnt haben über den Haufen wirst, wirst du viele nicht glücklich machen, was deiner Akzeptanz nicht helfen wird.

Ich wurde gefragt wo denn dort genau der Mehrwert besteht und warum man sich die Mühe machen solle.
Und genau da ist der Punkt. Wenn es dann noch nie gab, dann muss für die Anwender ein Mehrwert dabei heraus kommen, nicht für dich als Admin. Wenn du die Drucker jetzt einfach umbenennst, dann wird der Mitarbeiter nicht verstehen, wieso er nicht mehr Drucker-3 hat, sondern Brother-1EG-Raum12. Sofern es die Anwender betrifft, lieber erstmal abwarten. Besser ist es dann, das neue Namenschema nach und nach beim Ersetzen von Geräten einzuführen.
Außerdem gibt es noch das Problem, dass manche Software und Skripte die Druckernamen erwarten. Wenn du als neuer die Zusammenhänge noch nicht kennst, dann legst du mit einer einfachen Umbenennung schnell mal nicht Optimal programmierte Software lahm. Unser ERP-System verlangt zum Beispiel, dass die Drucker im Userprofil innerhalb der ERP-Anwendung per UNC-Pfad hinterlegt sind. Der Name muss identisch mit dem Drucker im Windows-Profil des Users sein. Leider gib es im ERP keine Möglichkeit den Pfad zu kopieren. Wenn ich also im ERP einen neuen User Anlege, dann muss ich den UNC-Pfad jetzt händisch eingeben. Unschön, aber damit kann ich leben. Wenn ich jetzt aber die Drucker umbenenne, dann kann ich das ganze wunderbar per GPO an die Windows-Profile erteilen, muss aber immer noch ca. 100 ERP-Profile per Hand austauschen. Die Mühe ist an der Stelle den Mehrwert nicht wert.


In dem Zusammenhang habe ich im Internet u.A. öfters das Stichwort Automatisierung vernommen, allerdings ohne praktische Beispiele. Ist damit bspw. das Scripting gemeint, um Clients, Server etc. zu unterscheiden und gezielt anzusteuern und zu sagen wenn der Clientname WXXX ist dann mach folgendes oder Servername gleich SXXX mach jenes, automatisch in richtige OUs zu verschieben...etc?
Gegenfrage: Wenn du es einführen willst, dann musst du doch wissen wieso du es haben willst. Was das Internet sagt ist da erstmal zweitrangig. Ich würde zum Beispiel niemals automatisiert Server und Clients auf Grund von Namen in OUs verschieben und Server auch nicht. Liegt aber auch daran, dass die Zahl der neuen Server und Clients bei uns überschaubar ist. Bei Servern haben wir eine einheitliche Namensstruktur, bei Clients nicht.

Worauf ich hinaus will: Was dir eine Namenskonvention bringt hängt davon ab wie groß ihr seid, wie viele Standorte ihr habt, was für Software ihr einsetzt und was du damit vorhast. Dazu können wir dir allerdings nichts sagen, da die von dir gelieferten Informationen dazu nicht ausreichen. Einfach nur darauf zu pochen eine Namenskonvention zu haben, weil man das so macht, ist auf jeden Fall nicht hilfreich.

Gruß
Doskias
Mitglied: 3016726741
3016726741 Jun 08, 2022 at 09:16:57 (UTC)
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Ein Fachinformatiker, dem einheitliche Konventionen nicht bekannt sind, das ist mir mehr als nur suspekt.

Du kannst per Automatisierung (und dank DISM) ein Image auf alle anderen PCs verteilen, exakt immer dasselbe Image, welches du für die PCs brauchst.

So kann man sich das Leben in der IT vereinfachen, allein schon durch festgelegte Konventionen.
Anders gleicht alles einem Saustall. So kann keiner arbeiten.