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NAS als Ersatz für Bandlaufwerk?

Guten Abend zusammen,

ich plane eine neue IT-Infrastruktur für etwa 10-15 Nutzer mit insgesamt eher geringen Anforderungen.
Es wird einen Server mit dediziertem RAID-Controller und entsprechenden Festplatten geben. Da leider die existierende "Breit"bandverbindung ins Internet doch reichlich schmal ist, ich aber auf ein dezentrales Backup nicht verzichten möchte, bleibt vorerst nur die Lösung, auf austauschbare Medien zu sichern, welche ein definierter Mitarbeiter im Wechsel mit nach Hause nimmt.

Es gibt nun diverse Gründe, weswegen ich sehr ungerne ein Bandlaufwerk verwenden soll/will, auch wenn so eine "Kassette" sich natürlich gut und relativ sicher transportieren lässt.
Der Wunsch dort geht nun aber in die Richtung, dass man statt einem Bandlaufwerk ein NAS mit 2,5"-Platten und HotSwap-Einschüben nutzt und statt Bändern dann eben Festplatten mit nach Hause nimmt.

Hat jemand so eine Lösung zufällig in Betrieb oder gerne auch eine bessere Lösung?

Hinsichtlich der mechanischen Anfälligkeit von HDDs würde ich fast schon dahin tendieren, SSDs zu verbauen, aber das geht dann natürlich ziemlich ins Geld.

Ich bin auf jeden Fall dankbar für jeden Gedanken zu dem Thema!

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Philtaer
Philtaer 26.06.2012 aktualisiert um 23:12:58 Uhr
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Wie beschränkt ist denn die Anbindung tatsächlich?

Man könnte darüber nachdenken ein Nas an einem dedizierten Standort aufzustellen und nach einem lokalen vollbackup eine inkrementelle Backupstrategie zu fahren.

Kommt natürlich darauf an wie viel Daten da dann tatsächlich im täglichen Zyklus anfallen.
Hinzu kommt die Frage ob ein externer Standort zur Verfügung stünde.

Daher die Frage: Was für Daten müssen gesichert werden? Viele einzelne kleine Dokumente oder nur als Paket zu sichernde große Datenbanken?
filippg
filippg 26.06.2012 um 23:13:20 Uhr
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Hallo,

klar kann man sowas machen. Aber es wird sicher nicht gut funktionieren. Es wird oft genug vorkommen, dass ein Mitarbeiter vergisst, das Ding mitzunehmen (entweder von der Arbeit mit heim oder von daheim mit zur nächsten Sicherung). Ich als Arbeitnehmer würde mich auch schlicht weigern, in meiner Freizeit Verantwortung für so ein Ding zu übernehmen.
Und BITTE, BITTE verschlüssele das Ding _anständig_! (Neben Transportfähigkeit/-robustheit spricht übrigens alleine die Tatsache, dass Bänder für dritte schlecht zu lesen und für Diebe schwer zu verwerten sind für Bänder).

Bessere Lösung: nimm Bänder, und lasse sei einmal monatlich durch einen Angestellten in der Dienstzeit & auf Firmenkosten mit Taxi in's Bankschließfach bringen. Und einmal die Woche schließt du ein Band in eine feuerfeste Box (gab's für EUR 30,- bei Aldi, gibt's natürlich auch als Einbautresor für mehr Geld), die außerhalb des Serverraums steht.
Selbst bei dieser Lösung wirst du oft genug vergessen, die Bänder einzulegen.

Gruß

Filipp
nikoatit
nikoatit 26.06.2012, aktualisiert am 27.06.2012 um 08:14:24 Uhr
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Moin,

das mit rausrupfen der Platten würde ich gleich wieder vergessen...
Wurde hier im Forum auch schon oft diskutiert.
Wenn Festplatte, dann nimm eine USB!

Gruß
Datenreise
Datenreise 26.06.2012 aktualisiert um 23:54:04 Uhr
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Vielen Dank schon einmal soweit euch beiden!

Die Internetanbindung ist leider wirklich _sehr_ beschränkt, kaum 2Mbit/s im Download, deutlich unterhalb 300 Kbit/s im Upload. Standort liegt außerhalb, über keine der aktuell verfügbaren Technologien bekommen wir dort mehr (habe schon diverse Stunden mit Hotlines hinter mir... ;-( ).

Anfallendes Datenvolumen kann ich noch nicht so recht abschätzen, wird zunächst aber im mittleren zweistelligen Gigabyte-Bereich sein. Wobei täglich vielleicht einige hundert MB dazu kommen oder sich ändern. Also nichts wirklich Dramatisches.
Datenbanken gibt es zur Zeit gar nicht, eher viele Dateien zwischen 5MB und 500MB plus dem üblichen Kleinkram wie *.jpg, *.pdf und so weiter.

Danke auch für den Hinweis bzgl. des Datenverschlüsselung, allerdings geht es vorwiegend um geologisches Kartenmaterial, welches ich als weitestgehend uninteressant für Diebe einstufe.
Sicherheitskritisch ist das Ganze also wohl nicht wirklich, aber es geht letztlich um die Arbeit mehrerer Geo- und Bio-Wissenschaftler, welche natürlich auch den Worstcase, also z.B. das Abbrennen der ganzen Einrichtung, überleben sollten.

Was die "Konditionierung" der dortigen Mitarbeiter angeht: Vollkommen richtig, dass dies immer ein kritisches Thema ist und Inkonsequenz hier die beste Backup-Strategie zerstören kann. Da dort aber extrem eigenverantwortlich gearbeitet wird und jedem quasi "seine" Daten am Herzen liegen, kann es denke ich funktionieren.

Es ist halt furchtbar ärgerlich, wenn man so schnmalbandig am Internet hängt, ansonsten wäre das ganze komplett automatisch zu lösen und man könnte den Faktor "Mensch" weitestgehend draußen lassen.
Philtaer
Philtaer 27.06.2012 um 00:02:59 Uhr
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Ist vielleicht eine "hausinterne und trotzdem externe" Sicherung möglich?


Sprich: Lankabel oder Powerlan in einen anderen Gebäudeteil?
Murzel
Murzel 27.06.2012 um 00:07:44 Uhr
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meine meinung!:
fuer die geringen angaben:
usb wechselfestplatten.
täglich gewechselt, mit software eingestelt.also autom. bckp
die aufgabe auf jemanden abwälzen zur pers. absicherung..
mit der versicherung abklären, wann die in kraft tritt, falls ein ausfall bestehht, anhand dessen die backuplösung planen und nicht anhand dessen was ein backupsoftware hersteller sagt.
wichtig hierbei ist in erster linie: ist der backupsoftware hersteller im falle eines falles durch deutsches recht angreifbar bzw. in deutschlnd vertreten?
und immer wichtig egal, ob es von irgendwelchen idioten noch benutzt wird oder nicht:
bandlaufwerke sind obsolete. selbst cd oder dvd halten bei idealer lagerung, die bei kunden oder firmen nicht eingehalten wird keine 20 jahre. also festplattenbackups ueber usb(fuer kleine unternehmen), weils billig ist .aber irgendwer muss das machen. und eine platte sollte immer getrennt von rechenzentrum oder ähnlichem in einem safe oder einem brandschutzbereich liegen!
manne2000
manne2000 27.06.2012 um 00:14:22 Uhr
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Hi,

hast Du Dir schonmal RDX angesehen?
Gibt's als Einbaurahmen oder externes Gehäuse in welches 2,5" Festplatten eingeschoben werden,
die in einem stossfesten Gehäuse eingebaut sind.
Die Dinger sind problemlos zu handeln und in jeder beliebigen Grösse verfügbar.

Habe bisher nur gute Erfahrungen gemacht.

Gruss
Manne
Datenreise
Datenreise 27.06.2012 aktualisiert um 00:19:25 Uhr
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Aaaalso, das Gebäude besteht nur aus einem wirklichen "Teil" und ist freistehend, so dass dieses "quasi-dezentral-Backup" leider ausscheidet.

Der Gedanke mit den USB-Platten war die Grundidee, die meine eigentlich Frage ja auch überflüssig machen würde. Allerdings müsste man die Platten dann sinnvoller Weise an den Server direkt hängen, da die Clients nicht 24/7 laufen. Und der Server wiederum ist nicht allgemein zugänglich.
Daher sah ich als Ausweg nur die NAS-Lösung, wobei das mit dem HotSwapping der Platten natürlich "DAU-tauglich" umgesetzt werden können müsste...

EDIT: Oh, RDX sagt mir bislang nichts. Da werde ich aber direkt einmal recherchieren, danke sehr!
Murzel
Murzel 27.06.2012 aktualisiert um 00:27:43 Uhr
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was oft vergessen wird ist:
was sagt die versicherung im falle eines qusfalles.
sicherungen muessen in einem anderen brandabschnitt gemacht werden.
machst du eine sicherung im kasten wo der server steht, bringt die sicherung nichts!
also muss auxh gewechselt werden!

da muss jemand her der das halt macht!

wie gewechselt wird(ausser mqgnetbänder)

ist egal, hauptsache die sicherung liegt weeeeeiiiit weg vom ort wo dr schaden enstanden ist!

oder wuerdest du fuer ne verbockte sicherung bezahlen, weil die oder derjenige das nicht richtig gemqcht hat?
also falls du ne versicherung wärest....
Datenreise
Datenreise 27.06.2012 um 00:33:05 Uhr
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@Murzel: Ja, genau das ist ja der Plan, über dessen Umsetzung wir hier diskutieren. Es soll sich jederzeit mindestens ein Medium mit einer vollständigen Sicherung außerhalb des Geländes befinden.

@manne2000: Interessantes Konzept mit RDX, hatte ich in der Tat noch nie von gehört. Leider entdecke ich lediglich Laufwerke mit USB-Anschlüssen, kennst du evtl. welche, die ich Rechner-unabhängig ins Netzwerk hängen könnte?
Das Problem ist wie gesagt, dass die Arbeitsplatzrechner nicht 24/7 laufen, und ohnehin alle Laptops sind, die regelmäßig mit nach Hause genommen werden.
manne2000
manne2000 27.06.2012 aktualisiert um 01:02:07 Uhr
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Was spricht dagegen das RDX an den Server zu hängen?
Entweder als internes Laufwerk (SATA oder USB) oder extern, am besten mit USB 3.0
dann geht das Backup wirklich fix.
Es gibt inszwischen auch NAS die ein oder mehrere RDX Laufwerke integriert haben.
Aber die sind relativ teuer.
Ein RDX Laufwerk mit direktem LAN Anschluiss ist mir unbekannt.

EDIT: Habe Deinen Komentar weiter oben übersehen.
Dann kommt wohl nur die Kombination NAS-RDX in Frage
oder eine extra Kiste als Backup Server.

Gruss
SpeakerST
SpeakerST 27.06.2012 um 10:45:09 Uhr
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Also ich habe das ganze bei uns in der firma auch umgestellt und zwar habe wir eine Qnap TS859 U+ geholt mit Plaz für 8 Platten und hotswap fähig. als Platten haben wir 2.5 Zoll SAS Platten verwendet da diese für Server die dauerhaft laufen geeignet sind. Ich rate dir von SSD's difinitiv ab da diese nicht für eine dauervelastung ausgelegt sind und du nur Problemem damit bekommen kannst zumal der Preis viel zu hoch ist, für das was du wirklich damit vorhast.

Ich sichere die Daten auch jedne Freitag auf eine seperate Platte dabei werden bestimmte Verzeichnisse mit rsync abgeglichen udn andere Verzeichnisse 1:1 kopiert und dann auf dem Server gelöscht
102534
102534 27.06.2012 um 13:51:10 Uhr
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Bei RDX hat man eigentlich im Server so ein Laufwerk:
http://geizhals.at/de/619094

Oder halt wie du sagtest per USB:
http://geizhals.at/de/656090

Es kommen dann - exakt wie bei Bändern - Medien rein:
http://geizhals.at/de/619052

Wenn du alle Server auf ein RDX sichern willst brauchst du halt die passende Software dazu...
Evtl kannst du auch auf ein NAS sichern und dann auf externe HDDs wegkopieren. Das wäre auch die billigere Lösung.
summsumm
summsumm 27.06.2012 um 15:32:03 Uhr
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Hallo,

http://www.actidata.com/en/products/what-is-a-nas-system/actinas-cube-r ...

NAS mit RDX Laufwerk. Sicherung der Server erfolgt auf das NAS und kann dann auf die RDX-Medien ausgelagert werden. Wenn das agbeschlossen ist, fährt das Medium automatisch raus und kann von einem Mitarbeiter mitgenommen werden. Wenn man mehrere Medien hat, sollte das kein Problem sein.

Wir haben damit nur gute Erfahrungen gemacht.

Lg
Ninja-AUT
Ninja-AUT 02.07.2012 um 09:29:15 Uhr
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Hallo,

wir haben das so gelöst.
Nas MyBook Live 3TB durch Ethernet Anschluss schnell genug und gut transportabel
Alle Daten zur Sicherheit verschlüsselt.

Ist auf Sicht billiger wie die Bänder.

Daten werden dann auf ein weiteres NAS an einem anderen Standort überspielt. (Muss aber nicht sein)
vana-von-achele
vana-von-achele 02.07.2012 um 09:32:35 Uhr
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Hallo zusammen,

wir haben bei etlichen Kunden genau dieses Szenario - NAS mit Backup auf USB-Platten - im Einsatz, teilweise bereits sogar schon seit Jahren und bisher ohne Probleme. Jeweils ein oder zwei verantwortungsbewusste Mitarbeiter nehmen die Dinger mit nach Hause und stecken sie im Wechsel am nächsten Tag wieder an. Das kann man den Leute schon erklären - und niemand hat sich bisher geweigert, dass zu tun. Zum Einen, weil es die Geschäftsführung so anordnet und zum anderen, weil die Leute mittlerweile ja selbst wissen, wie wichtig das für ihren eigenen Arbeitsplatzu ist. Außerdem bietet diese Variante größtmögliche Sicherheit für das kleinste Geld. Auch sind die Daten aus meiner Sicht so immer sicherer aufgehoben, als auf irgendwelchen imaginären Cloud-Servern, wo niemand weiß, wo diese stehen und wer letzlich wirklich darauf Zugriff hat. Die USB-Platten sind natürlich zu verschlüsseln...
datamatrix
datamatrix 02.07.2012 um 18:25:39 Uhr
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Hi,
empfehle auch RDX. Größere medien sind relativ teuer, aber alles ist schneller und nicht so fehleranfällig wie Bänder. Dazu eine Backupsoftware, die Images erstellen kann.