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Netzwerk Analyse

Hallo,

ich interessiere mich sehr über WLAN und allgemein über Netzwerke, kenne mich allerdings nur in ein paar wenigen Grundlagen aus.

Da ich sehr neugierig bin, interessiert mich wie bei uns das Schul WLAN aufgebaut ist.

Vor meinen Fragen erstenmal ein paar Daten:

In der Schule (verschiedene Schularten) sind insgesamt über 900 Schüler fast jeder hat Zugang zu dem WLAN.

Mit einer App, habe ich herausgefunden das überwiegend TP-Link Technik verwendet wird. Gesichet habe ich schon einige TL-WR841 er. Einen von Cisco habe ich auch schon gesehen :D.

Die Schule benutzt einen Radius Server für die Authentifizierung, jeder durfte sich bei dem Lehrer über eine Web Oberfläche am PC ein Passwort vergeben.

[Internetleitung ist von Unitymedia 200k]
[Manchmal sind per Speedtest 70000 messbar]

Nun zu meinen Fragen:

Ich habe gelesen das bei einem herkömmlichen Router "nur" 254 IP Adressen vergeben werden kann.

Daher wie könnte man theoretisch mehr IP Adressen vergeben?
Welche Geräte benötigt man? (Wer verwaltet überhaupt dann die IP Adressen?)


Ich habe auch oft gelesen, das von solchen Lösungen abgeraten wird, weil die Kanäle sich überschneiden und dies keine große Leistung u.Ä. bietet.
Ist die Lösung dann nicht auch Empfehlenswert?
Es wird ja scheinbar eine relativ ausrechende Performance geliefert.


Schätzungsweise wie viele Access Points benötigt man für so viele Clients?


Ich hoffe Ihr könnt mir die Sachen ein wenig näher bringen, um ein wenig zu Lernen :D.

Vielen Dank schoneinmal!

Content-ID: 326093

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Ausgedruckt am: 23.11.2024 um 00:11 Uhr

Eratosthenes
Lösung Eratosthenes 11.01.2017 um 22:53:28 Uhr
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Hallo Tooobii,

Zitat von @Tooobii:
Ich habe gelesen das bei einem herkömmlichen Router "nur" 254 IP Adressen vergeben werden kann.
Daher wie könnte man theoretisch mehr IP Adressen vergeben?
Das kommt auf den verwendeten Adressbereich an. Das "Standard-Netz" ist meist ein Klasse C-Netz. Es gibt aber auch Klasse B und Klasse A Adressbereiche, die für die private Nutzung vorgesehen sind (geregelt in RFC 1918).
Das Netz 192.168.0.0/24 kann 254 Hosts aufnehmen.
Das Netz 172.16.0.0/16 kann 65534 Hosts aufnehmen.

Letzteres würde man in diesem Fall verwenden, vorausgesetzt es handelt sich tatsächlich um ein Netz.
Man würde normalerweise Subnetze oder VLANs verwenden, u.a. um die Kollisionsdomänen zu verkleinern. Mit steigender Anzahl an Hosts sinkt die Netzwerkgeschwindigkeit durch den Overhead (Mehr Broadcasts, ...).

Welche Geräte benötigt man? (Wer verwaltet überhaupt dann die IP Adressen?)
Die Adressen werden von einem DHCP-Server vergeben. Dieser kann auf einem speziellen Controller laufen. Es kann aber auch eine dedizierte Maschine verwendet werden, z.B. die, auf der schon der RADIUS-Server läuft. Die Einstellungen trifft der Netzwerkadministrator.

Ich habe auch oft gelesen, das von solchen Lösungen abgeraten wird, weil die Kanäle sich überschneiden und dies keine große Leistung u.Ä. bietet.
Sich überschneidende Kanäle stören sich gegenseitig. Da das 2,4 GHz Band schon sehr überfüllt ist, und zu wenig überschneidungsfreie Kanäle bietet (Bei 20 MHz Bandbreite sind dies sie Kanäle 1,6 und 11, bei 40MHz gibt es keine), weicht man heute auf das 5 GHz Band auf. Der oben genannte TL-WR841 unterstützt dieses jedoch nicht. Es ist immer im Vorfeld eine sorgfältige Frequenzplanung erforderlich.

Schätzungsweise wie viele Access Points benötigt man für so viele Clients?
Das hängt von den baulichen Gegebenheiten ab. Hier könnte man nur raten. Die Anzahl der Hosts pro Accesspoint wird durch dessen Leistungsfähigkeit begrenzt. Man kann vielleicht mit 40 Hosts pro Accesspoint (TL-WR841) rechnen.

Viele Grüße

Eratosthenes
StefanKittel
StefanKittel 12.01.2017 um 07:43:14 Uhr
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Moin,

das mit dem TL-WR841 ist zumindest merkwürdig.
Das ist nämlich ein Router und kein AP.

Man kann den auch als AP betreiben, aber warum verwendet man dann einen Router?
Klingt ein bisschen nach Flickwerk. Mal schauen was man so da hatte.

Bei besseren APs (z.B. Ruckus) bekommst Du auch das 10fache an Benutzern untern pro AP.

Mehr APs sind nicht automatisch besser. Im Zweifel stören die sich mehr.

Wichtig ist vor allem, dass es eine Ausleuchtung vorab gab und dass es einen WLAN-Controller gibt der die Clients steuert und zuordnet.

Stefan
Tooobii
Tooobii 12.01.2017 aktualisiert um 14:12:15 Uhr
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Dankeee!

Zwei kleine Frage hätte ich noch:

Was ist eine Frequenz Planung?
Und was sind Kollisionsdomänen? :D

Habe über Google das leider nicht richtig verstanden.


Man kann den auch als AP betreiben, aber warum verwendet man dann einen Router?
Klingt ein bisschen nach Flickwerk. Mal schauen was man so da hatte.

Was die sonstige Hardware an der Schule angeht, sind diese wegen den APs, relativ gut bestückt. Die WLAN Leistung, ist aber trotzdem relativ inordnung und man hat bei einem Speedtest gute 8000 kbit im Download je nach Standort des APs habe ich auch schon 60000 kbit gemessen.

Nochmal vielen Dank!

Grüße
Tooobii
Eratosthenes
Eratosthenes 12.01.2017 um 15:22:35 Uhr
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Hallo Tooobii,

Was ist eine Frequenz Planung?
Es wird dargestellt, welche Kanäle schon an welchen Orten in Benutzung sind. Daraus leitet man dann für jeden Accesspoint den optimalen Kanal ab.
Und was sind Kollisionsdomänen? :D
Eine Kollisionsdomäne umfasst alle Hosts, die gemeinsam auf ein Übertragungsmedium zugreifen möchten. Da zu einem bestimmten Zeitpunkt nur ein Host senden kann, muss der Zugriff über CSMA/CD (im Ethernet) geregelt werden. Wenn man statt Hubs Switche einsetzt, wird diese Kollisiondomäne geteilt, weil der Switch mindestens auf Layer 2 arbeitet.

Viele Grüße

Eratosthenes
Tooobii
Tooobii 12.01.2017 um 17:08:57 Uhr
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Interessant - vielen Dank!

Nun wieder ein wenig schlauer :D.

Grüße
Tobii
108012
108012 12.01.2017 um 19:26:51 Uhr
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Hallo nachträglich,

Ich habe gelesen das bei einem herkömmlichen Router "nur" 254 IP Adressen vergeben werden kann.
Das ist nicht immer so, denn ein Router kann bis zu 254 IP Adressen pro Port vergeben und ein Router mit sehr vielen
Ports kann dann natürlich auch mehr IP Adressen und Netze vergeben, wenn dann auch noch mit VLANs gearbeitet
wird dann kann man je VLAN 254 IP Adressen vergeben.

Daher wie könnte man theoretisch mehr IP Adressen vergeben?
VLANs mit je einem eigenen IP Adressbereich

Welche Geräte benötigt man? (Wer verwaltet überhaupt dann die IP Adressen?)
Router und Switche und WLAN APs die alle VLAN fähig sind.

Ich habe auch oft gelesen, das von solchen Lösungen abgeraten wird, weil die Kanäle sich überschneiden und dies keine
große Leistung u.Ä. bietet.
Entweder ist hier Supernetting gemeint und ja davon sollte man abraten und zwar in jeder Hinsicht.

Ist die Lösung dann nicht auch Empfehlenswert?
Es wird ja scheinbar eine relativ ausreichende Performance geliefert.
Das kann dann an dem ausbalancieren aller Benutzer liegen. Und es kommt immer auf die Anzahl und der gebotenen Leistung
der WLAN APs an. Wenn alle 900 Schüler zur gleichen zeit im Internet Youtube aufrufen wird es wohl eher eng werden.

Schätzungsweise wie viele Access Points benötigt man für so viele Clients?
Jeder AP kann mehr oder weniger Klienten bedienen, denn AP ist nicht AP genauso wie ein Auto auch nicht jedem
anderen Auto gleicht in PS, Hubraum oder sonstigen Extras.

Ich hoffe Ihr könnt mir die Sachen ein wenig näher bringen, um ein wenig zu Lernen :D.
Einen kräftigen Router oder Firewall und viele APs die dann auch viele Bereich abdecken und dann
auch nicht unendlich Klienten annehmen wäre da wohl die beste Sache, am besten etwas was Controller
gestützt ist und dann auch die Leitung und den Durchsatz ausbalanciert.

das mit dem TL-WR841 ist zumindest merkwürdig.
Das ist nämlich ein Router und kein AP.
Der wird dann wohl eher im AP Modus laufen oder per DD-WRT bzw. OpenWRT als AP herhalten.

Gruß
Dobby
LordGurke
LordGurke 12.01.2017 um 21:00:13 Uhr
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Zitat von @108012:
Ich habe gelesen das bei einem herkömmlichen Router "nur" 254 IP Adressen vergeben werden kann.
Das ist nicht immer so, denn ein Router kann bis zu 254 IP Adressen pro Port vergeben und ein Router mit sehr vielen
Ports kann dann natürlich auch mehr IP Adressen und Netze vergeben, wenn dann auch noch mit VLANs gearbeitet
wird dann kann man je VLAN 254 IP Adressen vergeben.

Waaaaas? Ist das dein Ernst? face-sad
Realistisch betrachtet vergibt nicht der Router die IPv4-Adressen sondern der DHCP-Server.
Und der vergibt nicht "pro Port" Adressen sondern pro Client der fragt. Und wenn 900 Clients fragen und sein Pool groß genug ist, vergibt er 900 IPv4-Adressen. Da kommt man aber von selber drauf, wenn man für ein paar Sekunden darüber nachdenkt, woher denn der DHCP-Server wissen soll wie viele Switchports im Netzwerk vorhanden sind.
Oder im Falle von IPv6 der Client, der sich per automomer Adressvergabe selbst eine Adresse aus dem advertiseten Präfix zusammenrechnet... face-wink

Zitat von @Eratosthenes:
Das kommt auf den verwendeten Adressbereich an. Dass "Standard-Netz" ist meist ein Klasse C-Netz. Es gibt aber auch Klasse B und Klasse A Adressbereiche, die für die private Nutzung vorgesehen sind (geregelt in RFC 1918).
Das Netz 192.168.0.0/24 kann 254 Hosts aufnehmen.
Das Netz 172.16.0.0/16 kann 65534 Hosts aufnehmen.

Leute... Bringt doch den Schülern von heute nicht Zeug bei, was es seit Anfang der 1990er-Jahre nicht mehr gibt face-sad
Netzklassen gibt es nicht mehr. Die sind tot und wurden durch CIDR ersetzt. Ganz offiziell. Man muss immer eine Subnetzmaske benutzen. Und die kann man so wählen, dass sie für das Vorhaben praktikabel ist.
Eratosthenes
Eratosthenes 12.01.2017 um 23:04:02 Uhr
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Man muss sich natürlich heute nicht mehr an diese Klassen halten.
Es ist oft übersichtlicher, die IP-Adressen in Anlehnung der Netzklassen zu vergeben.
Man könnte hier auch das Netz 172.16.0.0/22 nutzen.

Zitat von @LordGurke:
Man muss immer eine Subnetzmaske benutzen.
Die ist ja in den Beispielen als Suffix angegeben; die Umrechnung in eine Subnetzmaske ist trivial.

Und die kann man so wählen, dass sie für das Vorhaben praktikabel ist.
Technisch sollte es aber keinen Unterschied geben, ob das Netz 172.16.0.0/16 oder 172.16.0.0/22 benutzt wird.


Viele Grüße

Eratosthenes
LordGurke
LordGurke 12.01.2017 um 23:46:26 Uhr
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Zitat von @Eratosthenes:

Man muss sich natürlich heute nicht mehr an diese Klassen halten.
Es ist oft übersichtlicher, die IP-Adressen in Anlehnung der Netzklassen zu vergeben.
Man könnte hier auch das Netz 172.16.0.0/22 nutzen.

Zitat von @LordGurke:
Man muss immer eine Subnetzmaske benutzen.
Die ist ja in den Beispielen als Suffix angegeben; die Umrechnung in eine Subnetzmaske ist trivial.

Und die kann man so wählen, dass sie für das Vorhaben praktikabel ist.
Technisch sollte es aber keinen Unterschied geben, ob das Netz 172.16.0.0/16 oder 172.16.0.0/22 benutzt wird.

Bei kleinen Netzwerken ist das tatsächlich meistens egal.
Es macht aber schon einen bedeutenden Unterschied, ob du nun eine Broadcast-Domain mit "nur" 1022 Clients oder 65.534 betreibst.
Denn bei über 65k Hosts, die alle ARP und Broadcasts machen, ist das Netz mit nichts anderem mehr beschäftigt ;)