ghekkolaner
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Neue Server Infrastruktur

Hallo allerseits

Mein Vorgesetzter hat mich damit beauftragt, eine neue Systemumgebung aufzubauen. Das bisherige System sieht so aus:
3x HP DL380G7, Windows Server 2012 mit der Hyper-V Rolle. Die drei Server beherbergen 50 VM's, allesamt Windows Maschinen.

Server 1
Intel Xeon E5630, 2.53 GHz
RAM 144 GB, davon in Benutzung 100 GB
Festplatten:
2x 146 GB, RAID 1
SAS 10000 RPM
Verwendungszweck: Reserviert für Betriebssystem

6x 1 TB, RAID 10
SATA 7200 RPM
Verwendungszweck: Ablage VM's
650 GB frei von 2.7 TB


Server 2
Intel Xeon E5630, 2.53 GHz
RAM 96 GB, davon in Benutzung 60 GB
Festplatten:
2x 146 GB, RAID 1
SAS 10000 RPM
Verwendungszweck: Reserviert für Betriebssystem

4x 600 GB, RAID 10
SAS 10000 RPM
Verwendungszweck: Ablage VM's
650 GB frei von 1.09 GB


Server 3
Intel Xeon E5630, 2.53 GHz
RAM 72 GB, davon in Benutzung 65 GB
Festplatten:
2x 146 GB, RAID 1
SAS 10000 RPM
Verwendungszweck: Reserviert für Betriebssystem

4x 600 GB, RAID 10
SAS 10000 RPM
Verwendungszweck: Ablage VM's
650 GB frei von 2.7 TB

2x 1 TB, RAID 1
SAS 7200 RPM
Verwendungszweck: Ablage WSUS Updates
300 GB frei von 1.09 TB

Ich habe mir überlegt, wie ich dieses System am besten bereinigen kann und habe daher die Leistung zusammengetragen.
Von 312 GB RAM sind ca 220 in Verwendung. Die VM's verbrauchen knapp 4 TB Speicherplatz. Ist es möglich, wenn wir zwei baugleiche HP DL380 G9, mit je 448GB RAM und 10x900 GB SAS3 15k HDD's ausrüsten ein Server Cluster 2016 aufzubauen? Somit könnte wir uns einen Server sparen oder gibt es einen viel einfacheren Weg? Ich kenne mich leider mit der Thematik SAN's nur wage aus und habe dies bisher nicht in betracht gezogen.

Liebe Grüsse

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Member: maretz
maretz Aug 14, 2017 at 17:45:53 (UTC)
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Moin,

was du natürlich tun kannst:
2x Storage
2x Server

Die Storages replizieren sich dann via Netzwerk (bei Dell z.B. LiveVolume). Dann die beiden Server die sich gegenseitig als Cluster überwachen und übernehmen. Frage ist ob du das braucht, deine Konfig sieht bisher so aus als wenn du eh nicht viel mit sowas rumtobst (kein zentraler Storage,...).

In dem Fall würde ich dann zu nem entsprechenden Blade-Center raten. 2-3 Blades (mit guter RAM-Bestückung) rein und gut, dann hast du noch 1 Blade als Spare das du einsetzen kannst. Nachteil is natürlich das du alles in einem Gehäuse hast -> gehäuse platt, system weg... Aber das Risiko ist normal überschaubar. Dafür hast du eben alles in einem Gehäuse - Storage, kleiner switch (mit PortChannel auch recht flott),...

Wie üblich: Es gibt 1000 Wege nach Rom - und keiner ist "der richtige". Es hängt von deiner genauen Anforderung usw. an. Nur: Wenn du noch nie mit zentralem Storage gearbeitet hast hol dir dafür Hilfe ins Haus. Du kannst da auch schnell viel mit zerlegen (wenn du x Server aufs Storage zugreiffen lässt und jeder Server glaubt es wäre sein exklusives Dateisystem - so schnell wie du dir da das Dateisystem zerlegst kannst du gar nicht Kabel aus der Wand reissen...)
Member: Dani
Dani Aug 14, 2017 at 18:03:59 (UTC)
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Moin,
neue Infrastruktur ist nur ein Teil... parallel solltest du das Thema Sicherung bzw. Wiederherstellung betrachten -> SLA. Denn damit werden meist schon Parameter bzw. mögliche Varianten der Hardware (Cluster) eleminiert.

Das Thema Cloud würde ich nicht außen vorlassen. Im Rahmen der Machbarkeit auf jeden Fall aufarbeiten. Ob es schnlussendlich sinnvoll und wirtschaftlich ist, steht auf einem anderen Stück Papier.


Gruß,
Dani
Member: em-pie
em-pie Aug 14, 2017 at 18:11:06 (UTC)
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Moin,

ich würde mich da dem Kollegen maretz anschließen wollen:
Meine grundsätzliche Empfehlung wäre: zwei sich spiegelende Storages und Anzahl X an Hosts/ Hypervisoren.
Hat den Vorteil: bricht dir ein Host weg, müssen die VMs lediglich auf einen anderen Host umgeschwenkt werden (ob nun manuell oder automatisiert ist erstmal irrelevant). Ohne ein zentralisiertes SAN müssen die VMs erst "mühsam" und zeitaufwändig von dem defekten Host wegkopiert werden. Und dann ist die Frage wohin. Hat der Schwesterhost genügend Kapazitäten?
Wenn man gar nicht mehr an den Host dran kommt (weil der gerade im Löschwasser schwimmt), muss die DaSi bemüht werden.
Und wenn Host A irreparabel ist, ist es ziemlich trivial, einen Ersatz herbeizuführen, dem die Storage zeigen und dann die VMs dort wieder laufen zu lassen.

Zum Sizing des Storages: Kannst du ermitteln, was so euer jährliches Datenwachstum ist? Das würde ich einkalkulieren. Zudem schauen, ob ihr IOPS-hungrige DBs/ Anwendungen habt oder nicht (und aktuell Performance-Probleme verzeichnet). Wenn ja, ggf. die beiden Storages in Teilen mit SSDs und EasyTiering ausstatten.

Hier wäre zu überlegen, ob man dann nicht lieber einen Mix aus
  • HDDs: 900GB, 10k rpm und
  • SSDs: 400GB
einsetzt.

Würde mir aber (schon alleine wegen den kaufmännischen Aspekten) ein benachbartes/ vertrautes Systemhaus hinzuziehen... Die können sich zuvor mal eure derzeitige Situation/ Landschaft anschauen, eigene Erfahrungen und Expertise einfließen lassen, und euch u.U. noch gute Preise beim Hersteller einholen...

Welches Budget hat man dir eigentlich vorgegeben?
Oder ist das eher so: "Such mal raus, dann sehen wir, was es kostet und am Ende verhandeln wir noch mal"?

Gruß
em-pie
Member: Dr.EVIL
Dr.EVIL Aug 29, 2017 at 12:42:52 (UTC)
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Zitat von @ghekkolaner:

Mein Vorgesetzter hat mich damit beauftragt, eine neue Systemumgebung aufzubauen. Das bisherige System sieht so aus:
3x HP DL380G7, Windows Server 2012 mit der Hyper-V Rolle. Die drei Server beherbergen 50 VM's, allesamt Windows Maschinen.

Hat er auch ein Budget vorgeschrieben?

Ich habe mir überlegt, wie ich dieses System am besten bereinigen kann und habe daher die Leistung zusammengetragen.
Von 312 GB RAM sind ca 220 in Verwendung. Die VM's verbrauchen knapp 4 TB Speicherplatz. Ist es möglich, wenn wir zwei baugleiche HP DL380 G9, mit je 448GB RAM und 10x900 GB SAS3 15k HDD's ausrüsten ein Server Cluster 2016 aufzubauen? Somit könnte wir uns einen Server sparen oder gibt es einen viel einfacheren Weg? Ich kenne mich leider mit der Thematik SAN's nur wage aus und habe dies bisher nicht in betracht gezogen.

Welchen Anspruch habt ihr bezüglich Hochverfügbarkeit?
Idealerweise konfiguriert man mindestens zwei (besser 3) Server gemeinsam an einem Storage.
Fällt einer der Server aus, starten dessen VM auf dem anderen Server(n)

Die "Budget" Lösung sieht vor, das die VM nicht auf einem gemeinsamen Storage liegen, sondern durch eine Software (bspw. Veeam o.ä) zyklisch auf den zweiten Server repliziert werden.
Bei einem Ausfall verliert man dann allerdings die Daten, welche seit der letzten Replikation geändert wurden ("No Go" bei Datenbanken)

Mein Vorschlag:
Die beiden o.g. Server, jeweils mit zwei SATA SSD im RAID1 für das OS, ansonsten OHNE Platten, aber mit einem H241 SAS Controller an einem gemeinsamen Storage wie z.B. einer MSA 1040 SAS oder 2040 SAS
Member: maretz
maretz Aug 30, 2017 at 03:52:14 (UTC)
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Zitat von @Dr.EVIL:

Welchen Anspruch habt ihr bezüglich Hochverfügbarkeit?
Idealerweise konfiguriert man mindestens zwei (besser 3) Server gemeinsam an einem Storage.
Fällt einer der Server aus, starten dessen VM auf dem anderen Server(n)


Moin,

eben da liegt das Problem.... ein gemeinsames Storage ist _keine_ Hochverfügbarkeit und noch viel weniger eine höhere Sicherheit. Wenn man jetzt nicht weiss was man da macht dann hat man im dümmsten Fall direkt mal alles zerlegt. Nehmen wir an ich habe mein Storage an Nic1, Arbeitsnetz an Nic2. Leider fällt jetzt der Switch von Nic2 aus - und alle Server glauben das die nun Master sind, versuchen sich gleichzeitig die VMs zu ziehen. Je nach VM-Lösung geht jetzt ein grosser Spass los. Kann aber noch viel besser werden: Wenn die Lösung für HA gut ist dann kann die durchaus auch Server abschiessen (bevor ich 2 aktive Master habe schiesse ich dann halt lieber einem gleich in den Kopf - d.h. Strom weg.). Dumm wenn das HA-System jetzt auch den Server wieder einschalten kann. Denn dann schaltest du Server 2 wieder ein, der fährt hoch, beide glauben die sind Master und ein Server wird wieder durchgestartet.... das Spiel können die tagelang machen - bis irgendwann nen OS aufgibt und sich beim Starten / absemmeln einfach mal zerlegt.

Von daher: Shared Storage ist sicher ein Teil für ein HA-System, aber mit Sicherheit nicht der einzige (und ehrlich gesagt noch so ziemlich der leichteste...)
Member: Dr.EVIL
Dr.EVIL Aug 30, 2017 at 07:39:29 (UTC)
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Zitat von @maretz:


eben da liegt das Problem.... ein gemeinsames Storage ist _keine_ Hochverfügbarkeit und noch viel weniger eine höhere Sicherheit. Wenn man jetzt nicht weiss was man da macht dann hat man im dümmsten Fall direkt mal alles zerlegt.

Ich glaube immer noch an das gute im Menschen und an den Sachverstand der Teilnehmer eines Boards, welches sich "Administrator" nennt...
face-wink

Nehmen wir an ich habe mein Storage an Nic1, Arbeitsnetz an Nic2. Leider fällt jetzt der Switch von Nic2 aus - und alle Server glauben das die nun Master sind, versuchen sich gleichzeitig die VMs zu ziehen.

Das wäre schon der erste schwere "Designfehler"!
Ein einzelner Switch reicht nicht für HA.
HA bedeutet, so wenige "Single Points of Failure" wie möglich.

In diesem Fall spielt dies aber keine Rolle, da das Storage über zwei SAS Pfade direkt an die Storage Controller angeschlossen ist.

Je nach VM-Lösung geht jetzt ein grosser Spass los. Kann aber noch viel besser werden: Wenn die Lösung für HA gut ist dann kann die durchaus auch Server abschiessen (bevor ich 2 aktive Master habe schiesse ich dann halt lieber einem gleich in den Kopf - d.h. Strom weg.). Dumm wenn das HA-System jetzt auch den Server wieder einschalten kann. Denn dann schaltest du Server 2 wieder ein, der fährt hoch, beide glauben die sind Master und ein Server wird wieder durchgestartet.... das Spiel können die tagelang machen - bis irgendwann nen OS aufgibt und sich beim Starten / absemmeln einfach mal zerlegt.

Aus diesem Grund gibt es ein "Quorum" der als "Failover Manager" solche Situationen vermeiden soll.
Zumindest unter VMWare und RHEV (bzw. KVM) funktioniert das n.m.E. sehr gut...


Von daher: Shared Storage ist sicher ein Teil für ein HA-System, aber mit Sicherheit nicht der einzige (und ehrlich gesagt noch so ziemlich der leichteste...)

Daher meine Rückfrage!
Für eine "echte" Hochverfügbarkeitslösung sollte man, je nach gewünschtem Sicherheitslevel, ein passendes Budget haben.
In diesem Fall relativiert sich dies aber dadurch, das man die einbgebauten Platten im Server (Bis auf die Bootplatten) einspaart und man kein dediziertes SAN o.ä. benötigt.