Produktive Erfahrungen mit kleinen PoE-PD-Switchen
Hallochen Gemeinde,
folgende Ausgangssituation:
In ein paar Räumen ist seitens des Vermieters nur eine einzige LAN-Dose bereitgestellt. Zusätzliche LAN-Kabel zu ziehen, kommt definitiv nicht in Betracht.
In diesen Räumen besteht ein (zukünftiger) Bedarf von zwei bis vier LAN-Anschlüssen, so dass in jedem Fall ein Switch erforderlich ist. Die Nutzung von WLAN ist nicht in jeder Hinsicht zufriedenstellend. Jedoch ist (/wird) in jedem Raum mindestens ein Gerät vorhanden (sein), das (ausschließlich) per PoE versorgt werden soll. Der zugehörige PoE-Switch hängt zentral am anderen Ende der vermieterseitigen LAN-Kabel und ist über eine USV stromversorgt. Wird das PoE-Gerät allein und direkt am vermieterseitigen LAN-Kabel angeschlossen, ist natürlich alles klar.
Das Erfordernis, einen Switch vor das PoE-Gerät hängen zu müssen, macht es erforderlich, die zentrale PoE-Versorgung über diesen Switch bis zum PoE-Gerät durchzuschleifen.
Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, einen Switch zu verwenden, der selbst auch per PoE versorgt wird und zugleich die PoE-Versorgung an die nachfolgenden Geräte weitergeben kann, um insbesondere die USV-gestützte PoE-Versorgung durchgängig bis zu den PoE-Geräten zu gewährleisten. Zugleich ruft das die Frage nach den VLAN-Fähigkeiten auf den Plan.
Bei meiner Recherche habe ich folgende grundsätzlich in Betracht kommende Switche gefunden:
1. Tenda 5 Port PoE Switch TEG1105PD
2. INTELLINET 2-Port Gigabit Ultra PoE-Extender 60W
3. Intellinet 561617 Ultra Poe Extender Gigabit 4 Ports
4. D-Link DGS-1100-05PDV2, 5-Port Layer 2 Gigabit PoE-powered PoE Smart Switch
5. ALLNET 5-Port-Switch PoE in/out 90W/85W ALL-SG8005PD-BT90
Bis auf den vierten Switch sind alle unmanaged. Jedoch bietet der fünfte einen besonderen Betriebsmodus, der quasi VLAN unterstützt und dabei die angeschlossenen Geräte voneinander isolieren; die Kommunikation unter ihnen läuft dann wohl über den übergeordneten PoE-Switch. Leider offenbaren die offiziellen Dokumente keine tiefgehenden Informationen.
Ansonsten bieten die ersten drei Switche, soweit ich das anhand der recherchierten technischen Daten nachvollziehen kann, keine VLAN-Unterstützung. Auch insgesamt überzeugen mich die ersten drei Switche hinsichtlich ihrer PoE-Fähigkeiten und des sonstigen Preis-Leistung-Verhältnisses eher nicht wirklich.
Aufgrund der ordentlichen PoE-Fähigkeiten des fünften Switches beim Weiterreichen der PoE-Versorgung sowie der Tatsache, dass alle Ausgangsports und nicht nur zwei wie beim vierten Switch PoE-fähig sind, lässt mir den fünften Switch gegenüber dem vierten vorzugswürdiger erscheinen. Der fünfte Switch ist zudem deutlich kleiner. Gewiss ist er für eine Hutschienenmontage gedacht, aber kann laut den verfügbaren Bildern auch ohne Hutschiene direkt an der Wand montierbar werden.
Das zur Vorrede. Jetzt meine Fragen:
Hat jemand einen oder mehrere dieser fünf Switche (/Extender) im produktiven Einsatz? Welche positiven, negativen und sonstigen Erfahrungen gibt es bei ihrem Einsatz? Wie zuverlässig funktioniert das Durchreichen der PoE-Versorgung? Weil alle lüfterlos sind: Wie verhält es sich mit der Wärmeentwicklung?
Wie gut funktioniert die VLAN-Unterstützung beim vierten und fünften Switch? Gibt es Einschränkungen oder sonstige Besonderheiten im VLAN-Betrieb zu beachten?
Die Marke Tenda beim ersten Switch sagt mir bisher gar nichts. Was ist ganz allgemein von Produkten unter dieser Marke zu halten? Ist das nur "billige" "Consumer-Ware"?
Vielen Dank im Voraus für Eure Erfahrungsberichte und viele Grüße
HansDampf06
PS: Mir geht es AUSDRÜCKLICH nicht um "Kaufe doch den oder den.". Das werde ich zur gegebenen Zeit entscheiden, wenn ich alle relevanten Informationen eingesammelt habe, um mir eine abschließende Meinung über die Tauglichkeit der fünf Aspiranten bilden zu können.
folgende Ausgangssituation:
In ein paar Räumen ist seitens des Vermieters nur eine einzige LAN-Dose bereitgestellt. Zusätzliche LAN-Kabel zu ziehen, kommt definitiv nicht in Betracht.
In diesen Räumen besteht ein (zukünftiger) Bedarf von zwei bis vier LAN-Anschlüssen, so dass in jedem Fall ein Switch erforderlich ist. Die Nutzung von WLAN ist nicht in jeder Hinsicht zufriedenstellend. Jedoch ist (/wird) in jedem Raum mindestens ein Gerät vorhanden (sein), das (ausschließlich) per PoE versorgt werden soll. Der zugehörige PoE-Switch hängt zentral am anderen Ende der vermieterseitigen LAN-Kabel und ist über eine USV stromversorgt. Wird das PoE-Gerät allein und direkt am vermieterseitigen LAN-Kabel angeschlossen, ist natürlich alles klar.
Das Erfordernis, einen Switch vor das PoE-Gerät hängen zu müssen, macht es erforderlich, die zentrale PoE-Versorgung über diesen Switch bis zum PoE-Gerät durchzuschleifen.
Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, einen Switch zu verwenden, der selbst auch per PoE versorgt wird und zugleich die PoE-Versorgung an die nachfolgenden Geräte weitergeben kann, um insbesondere die USV-gestützte PoE-Versorgung durchgängig bis zu den PoE-Geräten zu gewährleisten. Zugleich ruft das die Frage nach den VLAN-Fähigkeiten auf den Plan.
Bei meiner Recherche habe ich folgende grundsätzlich in Betracht kommende Switche gefunden:
1. Tenda 5 Port PoE Switch TEG1105PD
2. INTELLINET 2-Port Gigabit Ultra PoE-Extender 60W
3. Intellinet 561617 Ultra Poe Extender Gigabit 4 Ports
4. D-Link DGS-1100-05PDV2, 5-Port Layer 2 Gigabit PoE-powered PoE Smart Switch
5. ALLNET 5-Port-Switch PoE in/out 90W/85W ALL-SG8005PD-BT90
Bis auf den vierten Switch sind alle unmanaged. Jedoch bietet der fünfte einen besonderen Betriebsmodus, der quasi VLAN unterstützt und dabei die angeschlossenen Geräte voneinander isolieren; die Kommunikation unter ihnen läuft dann wohl über den übergeordneten PoE-Switch. Leider offenbaren die offiziellen Dokumente keine tiefgehenden Informationen.
Ansonsten bieten die ersten drei Switche, soweit ich das anhand der recherchierten technischen Daten nachvollziehen kann, keine VLAN-Unterstützung. Auch insgesamt überzeugen mich die ersten drei Switche hinsichtlich ihrer PoE-Fähigkeiten und des sonstigen Preis-Leistung-Verhältnisses eher nicht wirklich.
Aufgrund der ordentlichen PoE-Fähigkeiten des fünften Switches beim Weiterreichen der PoE-Versorgung sowie der Tatsache, dass alle Ausgangsports und nicht nur zwei wie beim vierten Switch PoE-fähig sind, lässt mir den fünften Switch gegenüber dem vierten vorzugswürdiger erscheinen. Der fünfte Switch ist zudem deutlich kleiner. Gewiss ist er für eine Hutschienenmontage gedacht, aber kann laut den verfügbaren Bildern auch ohne Hutschiene direkt an der Wand montierbar werden.
Das zur Vorrede. Jetzt meine Fragen:
Hat jemand einen oder mehrere dieser fünf Switche (/Extender) im produktiven Einsatz? Welche positiven, negativen und sonstigen Erfahrungen gibt es bei ihrem Einsatz? Wie zuverlässig funktioniert das Durchreichen der PoE-Versorgung? Weil alle lüfterlos sind: Wie verhält es sich mit der Wärmeentwicklung?
Wie gut funktioniert die VLAN-Unterstützung beim vierten und fünften Switch? Gibt es Einschränkungen oder sonstige Besonderheiten im VLAN-Betrieb zu beachten?
Die Marke Tenda beim ersten Switch sagt mir bisher gar nichts. Was ist ganz allgemein von Produkten unter dieser Marke zu halten? Ist das nur "billige" "Consumer-Ware"?
Vielen Dank im Voraus für Eure Erfahrungsberichte und viele Grüße
HansDampf06
PS: Mir geht es AUSDRÜCKLICH nicht um "Kaufe doch den oder den.". Das werde ich zur gegebenen Zeit entscheiden, wenn ich alle relevanten Informationen eingesammelt habe, um mir eine abschließende Meinung über die Tauglichkeit der fünf Aspiranten bilden zu können.
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19 Kommentare
Neuester Kommentar
Gucke dir mal die InWall von Ubiquiti Unifi an.
I> Zitat von @HansDampf06:
Diese Geräte sind offenkundig für meinen Anwendungsfall untauglich. Sie können zwar andere Geräte per PoE versorgen (= PoE-out), aber eben NICHT per PoE versorgt werden (= PoE-in).
Doch können sie allesamt ! Lies mal ganz genau ..
Zusätzlich hast du bei denen dank RouterOS bzw. SwOS alle Freiheiten was Konfiguration betrifft, VLANs sind ne Lachnummer für die .
Solltest dir die Manuals besser durchlesen.
Zitat von @150704:
https://mikrotik.com/product/RB960PGS
https://mikrotik.com/product/RB260GSP
https://mikrotik.com/product/rb5009upr_s_in
https://mikrotik.com/product/RB960PGS
https://mikrotik.com/product/RB260GSP
https://mikrotik.com/product/rb5009upr_s_in
Diese Geräte sind offenkundig für meinen Anwendungsfall untauglich. Sie können zwar andere Geräte per PoE versorgen (= PoE-out), aber eben NICHT per PoE versorgt werden (= PoE-in).
Number of DC inputs 2 (DC jack, PoE-IN)
Sie erfordern alle ein eigenes Netzteil.
Nein, sie haben alle auch PoE-IN und können das auch auf andere Ports weitergeben! Läuft hier ja schon jahrelang ...Zusätzlich hast du bei denen dank RouterOS bzw. SwOS alle Freiheiten was Konfiguration betrifft, VLANs sind ne Lachnummer für die .
Solltest dir die Manuals besser durchlesen.
Moin,
vorweg - ich kenne deine fünf Kandidaten nicht und kann daher dazu im Speziellen nicht eingehen. Doch frage ich mich, welche Anforderungen du konkret an die Geräte hast: PoE-PD? Haken dran. VLAN? Ja/nein/vielleicht? Was ist für dich „VLAN“-Unterstützung?
Um nicht nur Fragen aufzuwerfen, sondern auch konstruktiv mitzuwirken: ich würde an erster Stelle festlegen, welche Kriterien das Gerät mitbringen muss.
Wenn das steht, dann mit diesen Kriterien eine Preismaschine wie Geizhals füttern, bei der du deine festgelegten Kriterien als Suchbedingung eingibst.
Also bspw. „PoE+ PD“ bei „PoE-Standard“ und „802.1q“ bei „unterstützte Funktionen“, um VLAN-Funktionalität zu haben, etc.
Wenn sich die Beteiligten Switches an den VLAN-Standard IEEE 802.1q halten, sollten sie untereinander diesbezüglich auch keine Probleme haben. Du solltest allerdings vorab klären, ob der zentrale (vermieterseitige) Switch auch mit VLAN umgehen kann, damit VLAN im gesamten Netzwerk funktioniert und nicht nur auf den Teilabschnitten. Und welche Leistung über PoE vom zentralen Switch geliefert wird, denn mehr als von ihm angeboten wird kann der nachgeordnete Switch über PoE auch nicht ausgeben.
Gruß
TA
vorweg - ich kenne deine fünf Kandidaten nicht und kann daher dazu im Speziellen nicht eingehen. Doch frage ich mich, welche Anforderungen du konkret an die Geräte hast: PoE-PD? Haken dran. VLAN? Ja/nein/vielleicht? Was ist für dich „VLAN“-Unterstützung?
Um nicht nur Fragen aufzuwerfen, sondern auch konstruktiv mitzuwirken: ich würde an erster Stelle festlegen, welche Kriterien das Gerät mitbringen muss.
- PoE PD/PoE+ PD/PoE++ PD
- Anzahl und Art der Ports
- Geschwindigkeit der Ports
- VLAN-Fähigkeit
- aktive/passive Kühlung
- Preisgrenzen
Wenn das steht, dann mit diesen Kriterien eine Preismaschine wie Geizhals füttern, bei der du deine festgelegten Kriterien als Suchbedingung eingibst.
Also bspw. „PoE+ PD“ bei „PoE-Standard“ und „802.1q“ bei „unterstützte Funktionen“, um VLAN-Funktionalität zu haben, etc.
Gibt es Einschränkungen oder sonstige Besonderheiten im VLAN-Betrieb zu beachten?
Wenn sich die Beteiligten Switches an den VLAN-Standard IEEE 802.1q halten, sollten sie untereinander diesbezüglich auch keine Probleme haben. Du solltest allerdings vorab klären, ob der zentrale (vermieterseitige) Switch auch mit VLAN umgehen kann, damit VLAN im gesamten Netzwerk funktioniert und nicht nur auf den Teilabschnitten. Und welche Leistung über PoE vom zentralen Switch geliefert wird, denn mehr als von ihm angeboten wird kann der nachgeordnete Switch über PoE auch nicht ausgeben.
Gruß
TA
Moin
Ich kann Dir praktisch was zu "Nr. 4" sagen. Habe ich mal bei einem Kunden installiert, wo auch nur eine Netzwerkdose zur Verfügung stand und keine Steckdose in Reichweite gewesen ist. Läuft bis heute ohne Probleme.
Was Du natürlich unbedingt beachten musst: Der Switch hat 2 PoE-Augänge bis (ich meine mich so zu erinnern) zusammen maximal 15,4 Watt. Für den AP und das Telefon reichte das in meinem Fall locker.
Natürlich kann der Switch mit VLANs umgehen.
Gruß
Ich kann Dir praktisch was zu "Nr. 4" sagen. Habe ich mal bei einem Kunden installiert, wo auch nur eine Netzwerkdose zur Verfügung stand und keine Steckdose in Reichweite gewesen ist. Läuft bis heute ohne Probleme.
Was Du natürlich unbedingt beachten musst: Der Switch hat 2 PoE-Augänge bis (ich meine mich so zu erinnern) zusammen maximal 15,4 Watt. Für den AP und das Telefon reichte das in meinem Fall locker.
Natürlich kann der Switch mit VLANs umgehen.
Gruß
Zitat von @HansDampf06:
Die Marke Tenda beim ersten Switch sagt mir bisher gar nichts. Was ist ganz allgemein von Produkten unter dieser Marke zu halten? Ist das nur "billige" "Consumer-Ware"?
Die Marke Tenda beim ersten Switch sagt mir bisher gar nichts. Was ist ganz allgemein von Produkten unter dieser Marke zu halten? Ist das nur "billige" "Consumer-Ware"?
ich kenne Tenda nur von nem WLAN USB Stick, den hab ich mir gekauft da er den selben WLAN Chip verbaut hatte wie die teuren Alfa Networks WLAN USB Geräte zwecks Kali Linux Wifi Analyse und so...
Und ja war der Chip drin und funktionierte krass einwand frei, und verglichen mit den teuren wars ein Apfel und ein Ei als Kosten...
Aber im Switch bereich noch nicht benutzt....
Und ja, der vorhandene (zentrale) PoE-Switch kann locker gemäß IEEE 802.3at/3af insgesamt 375 W als PoE-Budget über alle seine Ports verteilen.
Schön, wenn er max. 802.3 at kann ist bei 25,5 W pro Port eh Schluss. Damit ist dein Vorhaben sowieso schon zum scheitern verurteilt, außer du kommst mit den 25,5W für alle Geräte inkl. PoE-PD Switch hin.
Nur mit PoE++ / 802.3bt wäre bei 90W pro Port Schluss.
Gruß,
Avoton
Hi,
DU solltest Dir offensichtlich die Manuals besser durchlesen. Mikrotik-typisch können die Geräte kein standardkonformes, sondern nur passives* PoE, was das benötigte eigene Netzteil nur in den Netzwerkschrank verschiebt. Mit einem Standard-PoE-Switch kannst Du die jedenfalls nicht versorgen.
cu,
ipzipzap
Zitat von @150704:
...
Solltest dir die Manuals besser durchlesen.
Sie erfordern alle ein eigenes Netzteil.
Nein, sie haben alle auch PoE-IN und können das auch auf andere Ports weitergeben! Läuft hier ja schon jahrelang ......
Solltest dir die Manuals besser durchlesen.
DU solltest Dir offensichtlich die Manuals besser durchlesen. Mikrotik-typisch können die Geräte kein standardkonformes, sondern nur passives* PoE, was das benötigte eigene Netzteil nur in den Netzwerkschrank verschiebt. Mit einem Standard-PoE-Switch kannst Du die jedenfalls nicht versorgen.
cu,
ipzipzap
- Man möge mich korrigieren, falls ich das jetzt falsch aus den Datenblättern entnommen habe