servern00b
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Speicher auf einem NAS?

Guten Abend,

Frage mich folgendes. Was bevorzugt ihr mehr bei euren Kunden oder im privaten netz. Den Speicher direkt an den Server an zu binden und so über ein netzlaufwerk einzubinden. Oder über ein NAS bspw. über eine QNAP.

Wo wären die Unterschiede?
In meinen Augen doch eigentlich nur das der freigegebene Speicher auf einem separaten Gerät liegt oder?
Gibts sonst noch andere Vorteile/Nachteile?
Hab ich Evtl komplett was durcheinander gebracht?

MfG

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Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 08:11 Uhr

Crusher79
Lösung Crusher79 24.10.2022 aktualisiert um 00:58:09 Uhr
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Hallo,

naja beim Server läuft alles unter der Ägide des Betriebssystems. Windows/ Linux/ Mac. Beim NAS führt das OS auf der Hardware. Windows Domäne kann man je nach Hersteller mit einbinden und dann die Berechtigungen entsprechend setzen.

NAS mit mehreren Platten sind immer für RAID ausgelegt und optimiert Ein Server käme auch mit 1x Single Platte für OS und vlt. 1x Single Platte für die Daten klar. Ohne Netz und doppelten Boden. Bei NAS ist ein RAID von vorn herein vorgesehen.

Server musst du also korrekt vorkonfektioniert kaufen oder selber einrichten. Die Frage in Bezug zu Controller und kompatiblen Platten nimmt dir das NAS ab.

Es kommt immer drauf an, wie groß der Kunde ist. Ob ein NAS reicht, oder man komplett virtualisiert und auf dem Speicher auch die virtuellen Maschinen laufen. IOPS etc. kommen dann zu tragen. Geht natürlich auch mit NAS und NFS. Kommt hier auch auf die Art und Anzahl der Maschinen an.

So pauschal denke ich kann man das schwer sagen. Es kommt immer auf die Situation an. Privat natürlich NAS. Alles andere ist meist - außer wir haben extreme Power-User - zu viel des guten. Allein was Stromkosten etc. angeht.

Ein NAS kann durch die mitgelieferten Apps da eine sinnvolle Ergänzung sein. Auch ohne Domäne hat man eine ordentliche Bentzerverwaltung und Rechtevergabe. Oder man kann die Videoaufnahmen des privaten Carports dort ablegen. Im privaten Bereich also sehr flexibel einsetzbar. Im unternehmerischen Umfeld werden oft nur ein Bruchteil der Apps genutzt - wenn überhaupt. Hier liegt der Focus meist mehr auf der "Datenablage". Ein weiterer Aspekt wäre noch die Datensicherung. Einige Hersteller usnterstützen auch da den Kunden.

In einer Windows Umgebung ist ein Windows Server immer noch die beste Wahl. Gibt ja auch Linux alterantiven - gemischte Umgebung. Immer wenn andere Server mitschwingen treten die vielen Features des NAS in den Hintergrund. Man konzentriert sich meist auf 2 - 3 Services, der Rest wird von entsprechender Software auf den Clients oder Windows Server erledigt.

NAS selber kommt mit einer Softwareauswahl, die auf unterschiedlichsten Bedingungen eingeht. Ist natürlich dediziert und man ist den Hersteller ausgeliefert. Ist man bei Windows zwar auch, aber die großen Hersteller arbeiten eng mit MS zusammen. Sonst würde das ganze System zusammen brechen. Setzt man also den Focus auf windowsgestützte Unternehmenssoftware so unterliegt die den MS Zyklen.

Bei Fremdsystemen wie NAS ist man QNAP oder Synology ausgeliefert. Die Kernaufgaben eines NAS sind davon meist unberührt. Aber die kleinen Helferlein können einen ggf. das Genick brechen.

Vom Formfaktor her sind Server meist "groß". Ein NAS gibt es in versch. Ausführungen. Cube bishin zum Rack-Modell. Auch ggf. ein Argument, wenn die IT beim Kunden in der Besenkammer betrieben wird.

mfg Crusher
lcer00
lcer00 24.10.2022 um 07:56:24 Uhr
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Hallo,

für mich ist der wichtigste Punkt die Frage, wohin die Daten gesichert werden. Wenn ich 2 Geräte habe, würde ich auf einem (dem Server) die Daten - und auf dem 2. deren Backups haben wollen. Die Sache mit wie auch immer externem Storage kommt ins Spiel, wenn ein drittes Gerät vorhanden ist.

Grüße

lcer
Franz-Josef-II
Franz-Josef-II 24.10.2022 um 08:59:18 Uhr
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Guten Morgen

Ich würde noch einen Punkt ins Spiel bringen:

Bandbreite bzw Geschwindigkeit

Heutzutage würde ich eine NAS mit 10GBit ...... und einem SSD-Cache ...... allerding nur, wenn auch die entsprechende Datenmenge da ist. Ist der "Speicher" nur eine Backuplösung bzw ist die Geschwindigkeit nebensächlich, dann würde eine GBit Anbindung genügen. Die ist inetwa so schnell wie eine rotierende Festplatte. Bereits eine (alte) SSD wird eingebremst.
108012
108012 24.10.2022 um 09:51:27 Uhr
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Hallo,

es kommt darauf an was man, für wen man, wie man und warum man etwas aufbaut.
Es ist eben immer auf ein Ziel ausgerichtet oder aber eben Aufgabenorientiert.
Mit einem NAS kann man heute so viele Dienste anbieten das ein Server überflüssig wird.
Mit einem Server werde ich aber in die Lage versetzt die Dimensionierung selber mit zu
gestalten, 1, 2 oder 4 CPUs, RAM, RAID Controller, Cache, BBU usw........
Bei einem NAS ist das eher schwieriger bis hin zu gar nicht möglich.
Pros und Cons gibt es alle Male zu Hauf, und das auch noch für jede "Seite", wann nehme
ich was und wofür, bzw. welcher Zweck soll damit erreicht werden, ist nicht zuletzt die Frage.

Mit einem NAS kann am schon recht viel erledigen, mit eine Server ist man flexibler und oft auch
noch in der Lage die Hardwareanforderungen anzupassen. Bei einem NAS ist alles auf die Software
des Anbieters ausgelegt und bei einem Server kann man das meist selber entscheiden bis hin zum
virtualisieren.

Ein NAS nimmt man wenn es reicht bzw. passt und einen Server wenn man muss und es nicht anders geht.

Dobby
NoAiming
NoAiming 26.10.2022 um 09:43:01 Uhr
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Hallo Servern00b,

Frage mich folgendes. Was bevorzugt ihr mehr bei euren Kunden oder im privaten netz. Den Speicher direkt an den Server an zu binden und so über ein netzlaufwerk einzubinden. Oder über ein NAS bspw. über eine QNAP.

Kommt drauf an. In 90% von dem was ich so kennengelernt habe ist das NAS ein Datengrab mit rotierenden Platten. Also in Umgebungen mit weniger als 5 Usern vielleicht noch teils für Daten, ansonsten nur als Target für das Backup. Wurden die Umgebungen sehr groß und es gab je nach Kunde einen horrenden Speicherbedarf kommen NAS auch wieder als Dateiablage ins Spiel. Also um z.B. Unmengen an CAD-Zeichnungen zu speichern, Bilder oder Videos abzulegen. Bei den 90% meiner KMUs ist die Dateiablage der interne Speicher eines DCs/Filers der seine Platten/Speicher von den interne SSDs vom Virtualisierer bekommt.

Wo wären die Unterschiede?
Kurzer Exkurs um meine Antwort besser einordnen zu können: Ich habe für verschiedene Systemhäuser gearbeitet und dort natürlich die Richtlinien der Firma beim Kunden umgesetzt. Eine Davon war, es wurden keine "physischen Server" mehr verkauft - es war stets ein Virtualisierer mit vmware ESXi oder später bei einer andere Firma einen Hyper-V. Einen reinen Windows-Server auf Blech habe ich seit 3 Jahren nicht mehr rausgestellt. Das vorab. Somit gab es nicht die Frage, ob nur ein NAS reicht oder ob auch ein Server vorhanden ist - den gab es dann eh immer.

Als Unterschied dazu (in meinem Beispiel): Ein NAS mit rotierenden Platten (HDD) im Vergleich zum Storage (SSD) eines Hypervisors ist als Basis für die VMs viel zu langsam und kann höchstens im Notfall mal als Storage für die vmdk-Dateien der VMs dienen.

In meinen Augen doch eigentlich nur das der freigegebene Speicher auf einem separaten Gerät liegt oder?

Wenn es nur um ein Datengrab als Fileablage geht dann ist der Unterschied gering. Trotzdem: Ein Fileserver der auf den SSDs eines modernen HVs liegt und die Daten zum Beispiel an einen Terminalserver bereitstellt (also User arbeiten auf dem WTS und greifen auf die Dateiablage des DC/Filer zu) ist bedeutend schneller. Alles passiert ja intern auf dem HV - die Datenpakete gelangen gar nicht erst ins physische Netzwerk. Anders wäre es, wenn der WTS als Netzlaufwerk ein NAS bereitgestellt bekommt mit rotierenden Platten. Die Anfragen des User vom WTS verlassen die Hardware des HV, es wird verpackt zum NAS geschickt, verarbeitet und geantwortet - alles über Kupfer in der echten Welt. Das dauert...

Gibts sonst noch andere Vorteile/Nachteile?
Der Einsatzzweck definiert meiner Meinung nach die Vor- und Nachteile. Willst du ein NAS als Dateispeicher nutzen für simple Dateiablage - dann ist das NAS günstig und kann sogar mit HDDs ausreichend Performance (in kleinen Umgebungen) bieten. Es ist einfach zu verwalten und zu warten.
Soll auf dem Speicher eine SQL-Datenbank für z.B. Datev liegen willst du dir das nicht antun. Das NAS ist dann sofort raus, dann möchte man eine direkt Anbindung an die Server auf schnellen Platten. (Natürlich kann ich in ein NAS auch SSDs einbauen, aber es bleibt halt ein NAS und kein SAN).
Hab ich Evtl komplett was durcheinander gebracht?

MfG
Ich hoffe dir hilft das etwas bei der Entscheidungsfindung. face-smile
Liebe Grüße