achill
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Suche Orientierung bzw. eine passende Weiterbildung

Hallo zusammen,

bin 33, habe als höchsten Bildungsstand die kaufm. Fachschulreife erworben,
eine klassische Ausbildung zum IT-System-Kaufmann abgeschlossen,
Weiterbildungen zum Wirtschaftsfachwirt IHK (abgeschlossen) und Betriebswirt IHK (n. abgeschlossen)

als Berufserfahrung habe ich ca. 10 Jahre und habe folgende berufliche Praxis gesammelt:


2 Jahre Junior Application Manager SAP
- Releasemgmt
- Transport- und Change-Mgmt
- Systemmonitoring
- User-Help-Desk für 170 User
- User- / Accessmgmt
- Sonstige Administration von weiteren Systemen

Technik: SAP CRM 7.0, SAP Groupware und EEI, MicroStrategy, SharePoint 2010,


2 Jahre IT-Netzwerk u. DB Admin
- Verantwortlich für die IT-Abteilung eines mittelständischen Unternehmen mit 50 MA.
- operative Projektumsetzung für das Call-Center durchgeführt
- Rollouts von HW / SW durchgeführt

Technik: Win Server 2003, Exchange, Win 2000, Win XP, VMWare, Symantec Backup Exec, CAS Genesis World, sonstige SW


1 Jahr Assistent der Geschäftsleitung
2 Jahre Call-Center-Agent (Rückgewinnung von T-Online Kunden)
2 Jahre Fachkraft für Energie- und Datenmanagement (Oracle DB, Stammdatenpflege, User- / Accountmgmt)
1 Jahr IT-Admin als Mini- / Midijob


Am meisten Spaß hat mir bisher die Netzwerkadministration gemacht. In diesem Bereich würde ich mir gerne mehr Erfahrung, Wissen und Praxis aneignen.
Da SAP für den Mittelstand ja immer interessanter wird, kann ich mir vorstellen auch in diesem Bereich weitere Kompetenz zu erwerben. Linux habe ich
immer im Hinterkopf gehabt aber mich noch nie ernsthaft damit auseinandergesetzt. Programmieren ist überhaupt nichts für mich. Das höchste der Gefühle
sind Skripte oder SQL.

Mir ist bewusst, dass ich kein rein technisches Profil aufweise und eher dem Generalisten entspreche als dem Spezialisten. Ein "Technik-Crack" war ich nie
und in manchen Bereichen der klassischen Windows- / Linux Administration fehlen mir noch mehr Kenntnisse.


Zur Zeit bin ich auf Arbeitssuche und stoße öfters mal auf Profile, wo ein MCITP Zertifikat vorausgesetzt oder wünschenswert ist.
So kam ich zu der Überlegung, ob es Sinnvoll ist, diesen Zertifizierungspfad einzuschlagen und mein Wissen damit zu erweitern und nachweisen zu lassen.
Parallel suche ich mir dazu dann eine Stelle, die einen klassischen Admin sucht um hier in den nächsten Jahren mehr Praxis reinzubekommen.

Nach 2-3 Jahre möchte ich mich dann wieder stärker SAP zuwenden und hier in der Basis oder Anwenderadministration tätig sein.


Wie denkt ihr darüber? Macht es für mich Sinn, eine MCITP Zertifizierung zu durchlaufen?
Macht es Sinn so einen Schlenker in die MS Welt zu machen um später wieder auf SAP zurückzukommen...
Sollte ich mich auf eins von beiden entscheiden, oder habt ihr noch weitere Anregungen / Ideen?

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Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 13:11 Uhr

HL1234
HL1234 30.07.2013 um 14:53:14 Uhr
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Hallo Achill,
ohne jetzt länger mich mit Dir beschäftigt zu haben meine kurze Einschätzung zu dem was Du geschrieben hast.

1. Du willst SAP machen - dann mache SAP und nicht Microsoft. Warum ein Microsoft Zertifikat wenn man mit SAP weiter machen will. Es gibt auch Zertifizierungen für SAP:
Habe mal schnell das hier gefunden: http://www.sap.com/germany/services/education/zertifizierung/faqs.epx

2. Ich halte von Zertifikaten überhaupt nichts, dann das ist nur Geldmacherrei! Aber das ist meine persönliche Sicht. Ich habe schon zweimal in meinem Leben ein Zertifikat gemacht (DEC Systemintegrator + Microsoft MCP) und es hat mir auch keinen Job gebracht. Andererseits für Firmen oder für die Karriere macht es dann doch durchaus Sinn, den a) haben es Firmen, insbesondere im Admin-Bereich, es leichter jemanden einzustellen, wenn er gerade die notwendige Zertifizierung des im Hause verwendeten Produktes mitbringt. b) können Firmen zertifizierte Dienstleitungen verkaufen wie "Microsoft Gold Partner" wenn sie Mitarbeiter haben, die selber zertifiziert sind. Deshalb bezahlen Firmen manchmal gerne fähigen Mitarbeiten ein Zertifikatsausbildung. Und genau deshalb sind dieses Schulungen dann auch so teuer weil sie ja eigentlich von Firmen bezahlt werden, die dann wiederum richtig mit Geld machen können. Es ist unter diesem Gesichtspunkt auch für deine Karriere förderlich weil Du immer mehr wert wirst. Jedoch sind die Zertifikate auf das Produkt bezogen; d.h. Du must ständig nachziehen, um auf den neusten Stand zu bleiben. Im Vergleich zu einem Bildungsabschluss bringt mir eine Zertifikat also auf Dauer nichts. Was nutzt die ein Windows Server 2003 Zertifikat wenn jetzt zertifizierte Admins für Windows 2008 oder am besten gleich 2012 auf dem Markt gesucht werden.

Wenn Du aber Spaß am dem MCITP Schulung hast und jemand hast der Dir das finanziert, warum nicht - besser als nichts tun.

Grüße Harald
Achill
Achill 30.07.2013 aktualisiert um 18:52:22 Uhr
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Hallo Harald,

danke für deine Antwort.

zu a) ist absolut richtig auch aus einem anderen Gesichtspunkt her: Eine Zert. erleichtert es den AG einen AN einzustellen, weil er sich
besser exkulpieren kann, wenn der AN einen Schaden verursacht

zu b) /signed der Punkt Aufwand sehe ich als großen Nachteil an, wobei sich die Frage stellt, ob man wirklich alle 3 Jahre sich neu zertifiziert.
ich glaube, es hängt da auch stark vom Produktlebenszyklus beim AG ab. Ist er ein Systemhaus / Integrator, dann ist sehr wahrscheinlich davon
auszugehen. Ist er hingegen ein normales mittelständisches Unternehmen, dann wird der PLZ deutlich länger sein, bis wieder neue Reinvestitionen
gemacht werden, denn meist bedeutet ja ein Upgrade des OS auch ein Upgrade der HW und ggf. Schulung der MA

Tja, habe leider nur meinen Geldbeutel, der mich finanziert^^ Spaß hab ich schon an der Windows Technologie


SAP aus dem Grund, weil es in Zukunft auch relevanter für den Mittelstand wird und ich mir durch Fähigkeiten und Kompetenzen in
SAP hier bessere Berufschancen / Verdienstmöglichkeiten ausrechne. Dennoch möchte ich die klassische Administration von Windowssystemen
nicht missen. Auf diesem Gebiet habe ich bisher die meisten Erfahrungen gesammelt

Habe mir das iX Heft "Beruf und Karriere" gekauft. Einige Punkte sprechen bei mir gegen Zertifizierung. zB. "wenn das Zert. Praxiserfahrung ersetzen
soll"; "wenn die Kosten selbst getragen werden müssen" "wenn die Zert. einen schlechten Ruf hat, da Massenware/BrainDump"
Dennoch sehe ich einen großen Vorteil bei Zert. durch den autodidaktischen Ansatz zB. der MS Examen. Klar, Praxis ersetzen die nicht und wer
ganz ohne Praxis an die Sache rangeht hat verloren.

Auf der anderen Seite frage ich mich, wie soll ich bitte weitere, umfassendere Kenntnisse erlangen, wenn ein AG zB. Linux gerne sieht,
ich aber Linux nicht mitbringe? Wenn ein AG auf MCITP / MSCE schwört und jmd der bei der letzten AA-Aktion halt mitgerutscht ist und
jetzt eher den Job bekommt als ich, der kein Zert. nachweisen kann?

Also irgendwo muss man ja mal Anfangen und selbst etwas für seine Weiterbildung tun, wenn man sich auf den AG immer verlässt,
kann man dabei alt werden.

Vor 2 Jahren hab ich mir das "Configuring Windows 7 Exam (70-680) autodidaktisch vorgenommen und mir eine eigene Testumgebung aufgebaut
Einige IT Grundlagen wurden nochmals aufgefrischt wie zB. IPv4/6, SubNet - berechnen, ISO / OSI, Protokolle und ich muss sagen, es hat viel Spaß
gemacht und danach hab ich mich wieder deutlich fitter gefühlt.

Fakt ist leider, dass man das Wissen mit der Zeit verliert, wenn man es nicht ständig praktiziert. Und da ich schon in einigen Bereichen
tätig war, komme ich mir immer ein wenig "nackt" vor.

Desshalb ist es mein Ziel, in einem Bereich tiefgehendere Kompetenzen zu erlangen ohne ein Fachidiot zu werden oder in einem Gebiet
Spezi geworden zu sein, obwohl schon gar nicht mehr danach gefragt wird.

Wenn ich dann bedenke, dass obendrauf noch Fähigkeiten in Präsentationen, Schulungen, Projektarbeit, Organisieren usw. zT. auch noch
verlangt werden, dann frag ich mich, ja was soll der IT Admin für sein Geld denn noch alles machen. Bzw. dann hätte man gleich studieren
können.

Und damit sind wir dann bei dem Punkt angelangt, den du auch angesprochen hast "Im Vergleich zu einem Bildungsabschluss bringt mir
ein Zertifikat also auf Dauer nichts" Demzufolge würde ich nur richtig weiterkommen wenn ich ein Studium aufgenommen hätte... hab ich
das so richtig verstanden?

ist ein Studium der einzigste Weg? es gibt ja auch viele ITler, die nicht studiert haben und dennoch reichlich Kompetenzen aufgebaut haben.
Also klar ist mir zwischenzeitlich, wenn ich Kompetenzen in einem Bereich aufbauen will, dann sollte ich nicht gerade alle 2 Jahre
in einem anderen Fachbereich arbeiten sondern mich länger mit einem Themenbereich auseinandersetzen.


Bleibt zu guter letzt die Frage, was bringt mich jetzt nach vorne? Nur die Berufspraxis?
uLmi
uLmi 19.08.2013 aktualisiert um 14:02:39 Uhr
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Hallo,

ich finde die Diskussion sehr interessant weil ich mir die selben Gedanken mache..
Ich bin zwar nicht am SAP Bereich interessiert aber grundsätzlich bin ich auch am überlegen wie sich ein Informatik Studium gegenüber diverser Zertifizierungen auszahlt... Das Thema "aktiv" einen Bereich wirklich praktisch "leben" finde ich auch sehr interessant. Ich glaube man muss schon eine gewisse "Kernrichtung" oder "Kernprodukt" haben und aktiv leben um darin fit zu sein.

Bei einem Studium geht es ja auch viel um mathematische Grundlagen, Elektrotechnik. Sicherlich alles hilfreich aber wie häufig ? Wenn ich an das Thema Verschlüsselung im allgemeinen Denke, sehe ich ein Studium schon sehr hilfreich aber wenn es um Spezielle Produkte: NetApp, VMware, Microsoft, Watchguard geht ist eine Zertifizierung sicherlich besser...

Mich reizt eine Auszeit vom Arbeitsleben um ein Vollzeitstudium anzugehen aber ich habe bereits über 6-7 Jahre ein gutes Fundament in Bereichen MS, Storage, VMWare, Networking auf gebaut und will nicht ein Studium machen um danach wieder hier zu stehen und dann doch mich auf Produkte und Hersteller zu Zertifizieren.

Schlussendlich wenn du Zertifiziert bist für ein Produkt oder eine Lösung ist das schon sehr gut, weil du einfach belegen kannst, dass du das gelernt hast... Ein Studium belegt auch, dass du was gelernt hast, fragt sich nur ob dir das was bringt wenn du einer Welt voller spezial Produkte von: MS, Symantec, VMware, EMC usw. usw. usw. unterwegs bist...

Dann lieber doch auf das Produkt spezialisieren und zertifizieren.

uLmi

PS: gerne Feedback, Kritik, Ideen, Meinungen.
Achill
Achill 20.08.2013 um 19:36:56 Uhr
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Hallo uLmi,

das ist auch meine Denkrichtung. Ich komme als IT-System-Kaufmann und habe den Wirtschaftsfachwirt gemacht. An Systeme und Produkte habe ich
mehrere kennen gelernt und selbst wenn man in einem SAP Umfeld arbeitet, kommt man an Windows / Linux nicht drann vorbei. Desshalb habe ich mir
überlegt, mich in 3 Kompetenzen aufzustellen. 1. Wirtschaft (Prozesse, BWL) als Grundsprache für die IT, 2. Windows / Linux Netzwerk Erfahrungen/Zert.
und 3. das System/Produkt um das es geht (SAP, CRM etc...)

zB. Windows/Linux + SAP => Basis Administrator für SAP

Studium sehe ich dann für erforderlich, wenn es zB. ins Business Engineering geht, oder Big Data Mining/ BI Specialist, da kommt man dann an einem
Studium nicht mehr vorbei. Bis zu einem gewissen Spezialisierungsgrad wird man wahrscheinlich ohne Studium zurecht kommen.

Also für mich kommt ein Studium nicht mehr in Frage, da bin ich fördertechnisch nicht mehr ontop. Daher meine Denke, dass es für meinen LL sinnvoller
ist mehr auf Berufserfahrung und Weiterbildungen / Zertifizierungen zu setzen.