hansdampf06
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Ubuntu wirbt für Pro und ESM

Hallochen Gemeinde,

wenn ich mich per SSH bei den Linux-VM's anmelde, erscheint neuerdings diese Werbung seitens Ubuntu (Canonical) vor dem ersten Prompt.

 * Introducing Expanded Security Maintenance for Applications.
   Receive updates to over 25,000 software packages with your
   Ubuntu Pro subscription. Free for personal use.

     https://ubuntu.com/pro

Erweiterte Sicherheitswartung (ESM) für Applications ist  nicht aktiviert.

15 Aktualisierungen können sofort angewendet werden.
13 dieser Aktualisierungen sind Standard-Sicherheitsaktualisierungen.
Zum Anzeigen dieser zusätzlichen Aktualisierungen bitte »apt list --upgradable« ausführen

2 zusätzliche Sicherheitsupdates können mit ESM Apps angewendet werden.
Erfahren Sie mehr über die Aktivierung des ESM Apps-Dienstes at https://ubuntu.com/esm

Das betrifft sowohl 18.04- als auch 20.04-Maschinen.

Was haltet ihr davon bzw. mit welchen Erwägungen habt ihr Euch wofür entschieden?

Mir erscheint das auf den ersten Blick eher wie der verkappte Versuch, mit vermeintlichem Zusatznutzen ein Abo-Modell für eine freie Software unterjubeln zu können. Canonical ist ja durchaus dafür bekannt, immer wieder solche halbseidenen Versuche zu starten.

Denn welchen Sinn soll die Pro-Variante haben. Was soll ich mit dem Super-Schnell-Service für 25.000 Anwendungen, wenn die jeweilige VM ein Spezialist ist und ohnehin nur das installiert wird, was unmittelbar für die Aufgabenerledigung durch diese VM benötigt wird. Etwaige Updates, auch Sicherheitsupdates, werden doch auch ohne dieses Pro in den Repositories zeitnah zur Verfügung gestellt. Oder etwa nicht? Weil die VM's nicht offen an die Außenwelt angebunden sind, gibt es hier eher keinen Bedarf für übertriebenen Aktionismus.
Ähnlich sieht es mit der ESM-Verlängerung aus. Bei den 18.04-VM's läuft bekanntlich demnächst die reguläre Supportzeit aus. Deswegen werden sie sowieso auf eine höhere Version gebracht (In-Place oder Neuinstallation oder Wechsel auf Debian). Mit dem ESM-Angebot verbleibe ich hingegen auf dem 18.04-Niveau, so dass ich eine zusätzliche Verlängerung der Laufzeit schon nicht für sinnvoll erachte.

Möglicherweise habe ich ja etwas übersehen oder noch nicht bedacht.

Vielen Dank im Voraus für Euren Input und eine gute Nacht
HansDampf06

Content-ID: 6482838721

Url: https://administrator.de/forum/ubuntu-wirbt-fuer-pro-und-esm-6482838721.html

Ausgedruckt am: 21.12.2024 um 17:12 Uhr

maretz
maretz 24.03.2023 um 06:05:20 Uhr
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Nun - du wirst ja nicht gezwungen den Support zu nutzen. Andersrum wollen auch da irgendwelche Leute bezahlt werden. Sei es indem die eben angepasste Treiber bieten, das Updates früher rauskommen oder eben DAS du den Support bekommst falls dir Paket xyz dein System doch mal zerlegt.

Dasslbe ist bei den Versionen - die werden dir dann deine 18er noch am Leben halten weil du ja ggf. irgendwelche Software am laufen hast die genau DIESEN Kernel braucht und der Hersteller (mal wieder) meint die SW-Pflege ist auch nich so wichtig.

Wenn du das nicht brauchst ist das ja ok - ich betreibe hier auch die LinuxVMs ohne grossen Supportvertrag weil ich den da nicht brauche. Es gibt aber eben genug Fälle wo es anders aussieht...
hokaido
hokaido 24.03.2023 um 09:39:34 Uhr
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Das ist für glaube ich bis zu 5 Maschinen kostenlos...
Th0mKa
Th0mKa 24.03.2023 um 09:48:58 Uhr
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Zitat von @HansDampf06:
Möglicherweise habe ich ja etwas übersehen oder noch nicht bedacht.

Moin,

du machst halt den klassischen Fehler deine Bedingungen auf alle zu projizieren. Nur weil du etwas nicht brauchst heißt das ja nicht das es niemand braucht. Insbesondere extended Support wird in vielen Firmen aus diversen Gründen öfter mal benötigt.

/Thomas
HansDampf06
HansDampf06 25.03.2023 um 02:11:27 Uhr
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Zitat von @Th0mKa:

Zitat von @HansDampf06:
Möglicherweise habe ich ja etwas übersehen oder noch nicht bedacht.

Moin,

du machst halt den klassischen Fehler deine Bedingungen auf alle zu projizieren.
Nein - genau den Fehler mache ich gerade nicht, weil ich einerseits ansonsten überhaupt nicht diese Fragerunde eröffnet hätte und andererseits das von Dir gewählte Zitat noch einmal ganz deutlich unterstreicht, dass ich mich gerade nicht zum Maß aller Dinge erhebe, sondern sehr gerne auch die Sichtweisen anderer in meine Meinungsbildung einbeziehe.

@maretz:
Gewiss sind je nach Anwendungsfall solche Umstände zu bedenken, bei denen eine Betriebssystemversion deutlich länger über den EOL-Zeitpunkt hinaus betrieben werden muss. Gerade bei der Maschinen-/Anlagensteuerung ist das sicher von Bedeutung, wie die bekannten Windows-XP-Fälle zeigen. In solchen Fällen dürfte sich dann aber auch die Frage nach dem Erfordernis von (regelmäßigen) Updates unter ganz anderen Gesichtspunkten stellen als bei einer mehr oder weniger Standardnutzung/-installation.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass ein Forenmitglied (ich meine, @Lochkartenstanzer war es) bei einer anderen Gelegenheit anmerkte, er würde die neueste Ubuntu-Version immer erst zwei bis drei Jahre nach deren Erscheinen ins Rennen schicken. Dann sieht es mit dem Bedürfnis nach einem verlängerten Support natürlich ganz anders aus.

Viele Grüße
HansDampf06
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 25.03.2023 aktualisiert um 12:43:25 Uhr
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Zitat von @HansDampf06:

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass ein Forenmitglied (ich meine, @Lochkartenstanzer war es) bei einer anderen Gelegenheit anmerkte, er würde die neueste Ubuntu-Version immer erst zwei bis drei Jahre nach deren Erscheinen ins Rennen schicken. Dann sieht es mit dem Bedürfnis nach einem verlängerten Support natürlich ganz anders aus.

Moin,

Ich weiß nicht ob ich das tatsächlich war, aber ich selbst habe eine mehrgleisige Strategie:


  • Für Testmaschinen nehme ich, sofern ich nicht eine bestimmte Version des OS benötige, immer das aktuellste LTS, daß aber ja durchaus 2 jahre "abgehangen" sein, kann, wenn die neueste LTS-Release kurz vor der Veröffentlichung steht.

  • Für Maschinen, für die Admins vorhanden sind, die die Dinger regelmäßig anscheune und auch immer auf den neuesten Stand bringen, nehme ich LTS-versionen, die mindestens ein Jahr als sind, also u.U. auch das "vorletzte" und empfehle den Admins, das frühestens ein jahr nach dem Herauskommen des aktuellen LTS auf aktuellen S Stand zu bringen und spätestens 4 Jahre danach. Das verhindert zwar nicht immer, daß eine Maschine auch nach Ablauf des Support der entsprechenden LTS-Version produktiv weiterläuft, minimiert aber diese Fälle.

  • Und für Maschinen, bei denen die "Gefahr" besteht, daß die "jahrzenhntelang" mit demselben OS laufen müssen, nehme ich das aktuellste LTS.

lks

PS: Bei Maschinen, die besonders "langlebig" sein sollen, nehmen ich sogar meist debian.

PPS: Ändere einfach /etc/motd, wenn Dich das stört.
HansDampf06
HansDampf06 03.04.2023 um 14:48:08 Uhr
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Besten Dank für Eure Rückäußerungen!

@Lochkartenstanzer:
Dein Strategieansatz gefällt mir außerordentlich, weil er konzeptionell und perspektivisch sehr gut durchdacht ist. Es bestätigt sich damit ein Gedanke, den ich schon in diese Richtung gehend hatte, aber eben noch nicht zu Ende gedacht.

Erst recht erübrigt sich dadurch die bisher offene Frage, auf welche Debian-Version bei den bestehenden Ubunt-18.04-System gewechselt werden könnte. Immerhin ist im August/September 2023 mit der Veröffentlichung von Debian 12 zu rechnen. Stattdessen auf Debian 11 zurückzugreifen und die Systemaktualisierung schon in Kürze durchzuführen, hat einen großen Charme.

Viele Grüße
HansDampf06