deinlakai
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Umfrage Vergütung Rufbereitschaft

Liebe Kollegen,

bei uns im Betrieb wird die geregelte Bereitstellung einer Rufbereitschaft durch die IT diskutiert.

Unser Unternehmen ist aus dem Bereich der Automobilzulieferer und es wird 24/7 produziert.
Beraten wird über eine Rufbreitschaft täglich von 6:00 - 22:00 inklusive Wochenende jeweils wochenweise, wir würden uns zu Dritt die Rufbereitschaft teilen.
Anruf nur bei Prodkutionsstillstand.

Als Reaktionszeit sind 30 Min geplant.

Bisher werden wir im Falle eines Falles auf unseren Privattelefonen angerufen und können auch die Probleme abteilungsintern weiter leiten.
Man ist halt gerade nicht zu Hause, auf einer Veranstaltung etc und verweist dann auf die Kollegen.
Der größte Teil der Probleme konnte bis jetzt ungeregelt und auf "freiwilliger" Basis per Remote von zu Hause aus mit Privatequipment gelöst werden.

Mich würden aktuelle Vergleichswerte der Vergütung einer solchen oder ähnlichen Rufbereitschaft bei Euch interessieren?

Wie wird die tatsächliche Inanspruchnahme bewertet (z.B. Telefon klingelt um 6:00 und Ihr behebt eine Störung, seid Ihr dann trotzdem um 7:30 im Büro, oder geht dann im Zweifel schon um 14:00) ?

Alles was ich bisher dazu im Netz und hier im Forum gefunden habe ist schon etwas älteren Datums.
Des Weiteren haben wir auch einen Betriebsrat der wohl bei einer Regelung eingebunden werden muss.

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße in die Runde

der Lakai

Content-ID: 307007

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brammer
Lösung brammer 13.06.2016 um 13:17:58 Uhr
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Hallo,

gemäß Arbeitszeitschutzgesetz bist du (und auch dein Arbeitgeber muss sich daran halten...) zu einer Ruhepasuse von mindestens 11 Stunden am Stück verpflichtet.
Das heißt du hast Nachts ab 22:00 einen 3 stündigen Éinsatz bis 01:000 Uhr dann darfst du erst um 12:00 wieder zur Arbeit erscheinen.
Außerdem darfst du nicht mehr als 12 Stunden am Tag und nicht mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten.
Die Details und Feinheiten solte dein Betriebsrat dir arber erläutern können. face-smile

Die Vergütung ergibt sich eingetlich aus dem Tarifvertrag dem ihr unterliegt bzw an den ihr angelehnt seit ...

brammer
montana
Lösung montana 13.06.2016 aktualisiert um 13:36:14 Uhr
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Hallo,

bei meinem alten AG hatte ich auch Rufbereitschaft (08.00-22.00 Uhr).

Bei der Bezahlung wurde zwischen kein Anruf, Anruf von zu Hause geregelt und vor Ort unterschieden.

Notebook, Surfstick und Handy wurden von der Arbeit gestellt. Dementsprechend Zuschläge (Feiertag, Sonntag) wurden gezahlt.

Eine vorgeschriebene Reaktionszeit war laut unserem Betriebsrat nicht rechtens, man musste ans Handy gehen durfte aber noch seine gerade ausgeführte Tätigkeit zu Ende führen (Ansonsten wäre es wohl Bereitschaftsdienst und müsste dementsprechend höher vergütet werden) <- keine Ahnung ob, dass so stimmt.


Ich bin echt glücklich darüber keine RB mehr zu haben, denn auch wenn keine Reaktionszeit vorgeschrieben war, ging mir das sehr aufn Keks.

Gruß
YotYot
Lösung YotYot 13.06.2016 um 13:27:47 Uhr
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Und - als Ergänzung zu brammers Ausführung - gesetzlich ist dafür nichts extra vorgesehen. Habe ich vor ca. zwei Wochen selbst erst nach gesucht.
Von einem Bekannten, der in einem Telekommunikationsunternehmen in Nürnberg arbeitet, weiß ich, dass sie dort pro Woche 250 Euro für die Bereitschaft bekommen. Bei denen läuft das dann so, dass jeweils einer für eine ganze Woche das Bereitschaftshandy am Mann hat und sich nicht allzu weit weg bewegen und auch keine größeren Alkoholmengen trinken darf, weil es immer mal zu einem persönlichen Einsatz kommen kann. Dass sie dort dafür etwas vergütet bekommen nur, damit sie die Bereitschaft haben, ist Verhandlungssache gewesen.

Gruß

Y.
Radioflyer
Lösung Radioflyer 13.06.2016 aktualisiert um 17:31:18 Uhr
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Hi,

also über die Ruhezeiten nach einem Einsatz etc haben wir gelesen. Bei der Reaktionszeit darf keine feste Zeit angegeben sein.
Weniger als 1 Stunde auf keinen Fall. Ans Telefon zur Aufnahme der Störung geht man sofort (5-10 Minuten ist normal).

Wenn es um 24/7 geht wo ja für eure Kunden just-in-time / Sequence ein Thema
ist sollte eine Bezahlung absolut Standard sein. Wichtig auch, wenn die wegen einem eingeklemmten
Zebra anrufen muss unbedingt was passieren. Es darf nur um Prod. Stillstand gehen.

Ich hatte für die faire Einteilung einen Punkteschlüssel eingeführt, das fanden alle fair und das gibt ein klares Bild,
wer als nächstes dran ist. 2x Rufbereitschaft hintereinander sollten ausgeschlossen sein, wobei das bei 3 Leutz spannend
wird.

Sollte es zu einem Einsatz vor Ort kommen (Fahrt mit dem Privat PKW) ist zu beachten, dass der AG für entstandene
Schäden voll aufkommen muss. Nur Falls mal einer mit dem Lambo vom Papa kommt und den versenkt face-smile

Cheerz
RF
DeinLakai
DeinLakai 13.06.2016 um 15:00:17 Uhr
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Hi,

schonmal vielen Dank für Deine Antwort!
Kannst Du vielleicht Deinen Punkteschlüssel genauer erläutern?

Wenn ich das alles mal so überschlage sollte man wohl so auf ca 350€ im Monat bestehen...

Nochmals viele Grüße!
Penny.Cilin
Lösung Penny.Cilin 13.06.2016 um 15:23:10 Uhr
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hallo,

und dann gibt es auch noch zu beachten, daß nicht unendlich Bereitschaft geleistet werden darf.
Wir hatten fürher im Rechenzentrum Bereitschaftsdienst. Allerdings gab es bei uns die Vorgabe mindestens 4 Mann, um ein ganzes Jahre (52 Wochen) Bereitschaft abzudecken.

Ich bin mir nicht sicher, soweit ich weiß gibt es dazu eine gesetzliche Regelung.


Gruss Penny.
Th0mKa
Lösung Th0mKa 13.06.2016 um 15:23:33 Uhr
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Zitat von @DeinLakai:

Wenn ich das alles mal so überschlage sollte man wohl so auf ca 350€ im Monat bestehen...


Moin,

350EUR/Monat ist jetzt nicht besonders viel, wie oft hat man denn Bereitschaft? Mal so als Vergleich, bei uns gibts fuer Rufbereitschaft Mo-Fr 6pm - 6am + WE etwa 700EUR/Woche. Und so offizielle Rufbereitschaft kann schon laestig sein im Privatleben...

VG,

Thomas
Radioflyer
Lösung Radioflyer 13.06.2016 aktualisiert um 15:33:46 Uhr
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Hallo Lakai,

Kannst Du vielleicht Deinen Punkteschlüssel genauer erläutern?

gerne:
Es gab Bereitschaft an Wochenenden die hatten 4 Punkte / Tag
Bereitschaft von 18 - 07 Uhr gab 1 Punkt.
Bereitschaft an Feiertagen waren 6 Punkte / Tag

Die Summen wurden addiert und die Bereitschaft wurde immer für 4 / 6 Wochen
im voraus geplant, damit man auch wechseln/planen konnte

Der Plan hing aus, da musste sich einer mit ner geringen Punktezahl nicht wundern
dass er bald eingeteilt wurde.

Vorher war das immer ein gemecker, danach hat man sich auf die Punkte und die
privaten Vorhaben konzentriert und alle waren zufriedener.

Wir hatten auch Früh / Spätdienst, den habe ich da mit rein gebracht - war auch besser als vorher.

War ne Exceltabelle .

Gruß, RF
maretz
Lösung maretz 13.06.2016 um 15:34:48 Uhr
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Über die genaue Summe würde ich mir noch Gedanken machen:
a) hängt die von deinem Gehalt ab... bekommst du im Monat brutto 2500 euro is 350 sicher eine Menge. Bekommst du im Monat 10.000 E is das wohl eher nen Scherz

b) Wieviel Einsätze sind zu erwarten? Rufen die einmal im Monat an oder rufen die praktisch täglich an?

c) Ich würde ggf. eine Unterscheidung zwischen "Rufbereitschaft" und wirklicher Arbeit machen. Selbst wenn du nur ne Std. telefonierst ist das ja Arbeitszeit.

Ganz wichtig ist: Ich würde nicht zu weit unten ansetzen. Denn dir muss klar sein das dich das auch eine gewisse Einschränkung im privatleben bedeutet. Triffst du dich mit Kumpels bist du ggf. der der nix trinken darf und das Laptop im Kofferraum hat. Sowas sollte man da nicht vergessen...
n.o.b.o.d.y
Lösung n.o.b.o.d.y 13.06.2016 um 16:47:27 Uhr
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Moin,

ich möchte mal ein paar Begriffe versuchen klar zu stellen, da das sehr oft vermischt/verwechselt wird.

Reaktionszeit:
Hiermit ist die Zeit gemeint, bis Du auf einen Anruf reagierst, also den Anwender zurückrufst und fragst was los ist. Ich kenne das so mit 0,5 bis max. 1 h. Ab dem Zeitpunkt tickt dann die Uhr für diesen Einsatz.

Wiederherstellungszeit:
Wird manchmal auch definiert. Bestimmt die Zeit, bis das System wieder im Regelbetrieb läuft. Habe ich in der IT noch nie gesehen, da die Fehlerfälle viel zu komplex und vielschichtig sein können, als das das definiert werden kann.

Rufbereitsschaft/Bereitschaft:
Eine Bereitschaft bedeutet einen Anwesenheit am Arbeitsplatz oder zu mindest in der der Firma zu sein. Rufbereitschaft bedeute, dass die im Privatleben ein Telefon mitschleppst. Bei Rufbereitschaft gilt nicht(!) die 11 h Ruheregelung wie bei der normalen Arbeit oder Bereitschaft.

Vergütung:
Kenne ich meist tariflich geregelt. Meiner Erfahrung nach so 12-15% des normalen Stundensatzes für die passive Rufbereitschaft (also kein Anruf) In der aktiven Zeit, wenn Du ein Problem fixt 200%. Feiertags/WE ggf. noch mehr. Wobei eine Einsatz mit dem Entgegennehmen des Anrufs beginnt, ggf. in die Firma fahren falls remote nicht möglich, bis Du dann wieder zu hause auf dem Sofa sitzt.

Mit drei Mann werdet ihr aber so eure Probleme haben, die Dienste abzudecken. Es ist immer mal einer krank oder im Urlaub. Das muss auch mit beachtet werden.

Gruß

Ralf
Th0mKa
Lösung Th0mKa 13.06.2016 um 16:51:19 Uhr
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Zitat von @n.o.b.o.d.y:
Bei Rufbereitschaft gilt nicht(!) die 11 h Ruheregelung wie bei der normalen Arbeit oder Bereitschaft.

In der Rufbereitschaft nicht, wenn man angerufen wird gilt sie natuerlich schon (e.g. Anruf um 2200, Problemloesung bis 2300 = 1000 fruehester Arbeitsbegin am naechsten Tag).

VG,

Thomas