Merz will MediaMarkt-Manager zum Digitalminister machen
Das neue Digitalministerium soll mit Karsten Wildberger ein im politischen Berlin unerfahrener MediaMarkt-Saturn-Manager führen. Die Aufgaben sind groß.
...
Der 55-jährige Karsten Wildberger leitete seit 2021 die Geschäfte bei der Ceconomy AG, die hinter den Marken Media Markt und Saturn steht. Von ihm sind bislang wenige politische Äußerungen öffentlich bekannt, seit 2017 allerdings engagierte sich Wildberger bereits ehrenamtlich im CDU-Wirtschaftsrat.
...
Vor seiner Zeit beim Elektronikhändler war Wildberger unter anderem beim Energieunternehmen E.ON und bei Telstra tätig, einem Telekommunikationsanbieter aus Australien, der in Deutschland unter anderem mit MedionMobile tätig wurde. Der promovierte Physiker Wildberger könnte bei der Verwaltungsmodernisierung neben diesen Erfahrungen vor allem den Kundenbegriff aus seiner bisherigen Laufbahn mitbringen.
...
Kern des neuen Ministeriums, das erst aufgebaut werden muss, werden die beiden Abteilungen Digitale Verwaltung und Digitale Gesellschaft aus dem Bundesinnenministerium sowie die Abteilungen für Daten- und Digitalpolitik und für Digitale Konnektivität aus dem bisherigen Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Der Koalitionsvertrag sieht dabei (...) unter anderem die umfassende Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen vor. Das schließt unter anderem die Einrichtung eines verpflichtenden Bürgerkontos und einen Wechsel zu "Digital Only" als Verwaltungszugang ein, aber auch den Abschluss der Registermodernisierung und der Neuordnung von Zuständigkeiten zwischen Bundes- und Länderebene.
...
Der 55-jährige Karsten Wildberger leitete seit 2021 die Geschäfte bei der Ceconomy AG, die hinter den Marken Media Markt und Saturn steht. Von ihm sind bislang wenige politische Äußerungen öffentlich bekannt, seit 2017 allerdings engagierte sich Wildberger bereits ehrenamtlich im CDU-Wirtschaftsrat.
...
Vor seiner Zeit beim Elektronikhändler war Wildberger unter anderem beim Energieunternehmen E.ON und bei Telstra tätig, einem Telekommunikationsanbieter aus Australien, der in Deutschland unter anderem mit MedionMobile tätig wurde. Der promovierte Physiker Wildberger könnte bei der Verwaltungsmodernisierung neben diesen Erfahrungen vor allem den Kundenbegriff aus seiner bisherigen Laufbahn mitbringen.
...
Kern des neuen Ministeriums, das erst aufgebaut werden muss, werden die beiden Abteilungen Digitale Verwaltung und Digitale Gesellschaft aus dem Bundesinnenministerium sowie die Abteilungen für Daten- und Digitalpolitik und für Digitale Konnektivität aus dem bisherigen Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Der Koalitionsvertrag sieht dabei (...) unter anderem die umfassende Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen vor. Das schließt unter anderem die Einrichtung eines verpflichtenden Bürgerkontos und einen Wechsel zu "Digital Only" als Verwaltungszugang ein, aber auch den Abschluss der Registermodernisierung und der Neuordnung von Zuständigkeiten zwischen Bundes- und Länderebene.
Quelle: https://www.heise.de/news/Regierungsbildung-Merz-macht-MediaMarkt-Manage ...
Ich bin gespannt, was da so kommt.
Der Vorteil ist hier natürlich, dass K. Wildberger noch nicht allzu politisch festgefahren ist (hoffe ich jedenfalls) und aufgrund seiner Erfahrungen als (Top) Manager in großen Konzernen weiss, was Prozessoptimierungen sind. Er muss ja keinen technischen Plan von IT haben, aber wissen, was es bedeutet, Prozesse (durch IT) zu optimieren. Für das "Wie?" hat er ja (bestenfalls) fähiges Personal unter sich. Allerdings wird er hier - anders als bisher - natürlich mit viel mehr monetären Restriktionen zu kämpfen haben.
Was allerdings spannend werden wird (und das ist eigentlich in allen politischen Belangen der Fall): die amtierende Regierung kann ja immer nur von Legislaturperiode zu Legislaturperiode denken. Eine ganze Bundesrepublik zu digitalisieren wird man freilich nicht innerhalb von 3,5/ 4 Jahren schaffen. Es ist also spannend, was Wildberger schafft, auf den Weg zu bringen, was er mit seinem Ministerium schafft umzusetzen und was nach den kommenden 3,5/ 4 Jahren passieren wird. Macht er seinen Job gut und wird in der neuen Regierung (in ca. 4 Jahren) wieder das Amt bekleiden dürfen (und wollen) könnte es was längerfristiges werden.
Alles in allem aber zur Abwechslung mal mehr als nur sinnvoll, ein reines Digitalministerium zu etablieren und es nicht an andere Ministerien "anzuflanschen".
Bin gespannt.
Bitte markiere auch die Kommentare, die zur Lösung des Beitrags beigetragen haben
Content-ID: 672647
Url: https://administrator.de/info/merz-will-mediamarkt-manager-zum-digitalminister-machen-672647.html
Ausgedruckt am: 20.05.2025 um 12:05 Uhr
9 Kommentare
Neuester Kommentar
Moin,
tatsächlich eine Überraschung. Ich will mal nicht den Pessimistisch-Zurückhaltenden spielen und sehe daher ebenfalls gespannt darauf. Alleine der Ansatz, ein ganzes Ministerium dafür neu zu schaffen, belegt, dass künftig massiv Ressourcen eingesetzt werden. Hoffen wir, in die richtige Richtung.
Denn ein wirklicher Hemmschuh ist, dass Digitalisierung, die "bei uns" ankommt, über die Länder bis in die Kommunen stattfinden muss, und da hängen der Föderalismus und viele Landesregierungen und -parlamente dazwischen... da haben es zentralistisch organisierte Länder (in diesem Punkt) leichter.
tatsächlich eine Überraschung. Ich will mal nicht den Pessimistisch-Zurückhaltenden spielen und sehe daher ebenfalls gespannt darauf. Alleine der Ansatz, ein ganzes Ministerium dafür neu zu schaffen, belegt, dass künftig massiv Ressourcen eingesetzt werden. Hoffen wir, in die richtige Richtung.
Denn ein wirklicher Hemmschuh ist, dass Digitalisierung, die "bei uns" ankommt, über die Länder bis in die Kommunen stattfinden muss, und da hängen der Föderalismus und viele Landesregierungen und -parlamente dazwischen... da haben es zentralistisch organisierte Länder (in diesem Punkt) leichter.
Naja - auch da nehmen wir uns halt nen Vorbild an dem "grossen Bruder" USA... wo der Autoladen-Besitzer halt "Minister" wird und das weisse Haus flugs mal eben zur Werbebühne umfunktioniert wird...
Denn ich sehe bei sowas eben auch ein recht grosses Risiko -> das nämlich die Leute entsprechende Kontakte haben (wo auch durchaus mal die "private Mobilnummer" dann schnell getauscht ist) und Zuschläge dann eher unter der Hand abgewickelt werden... Oder glaubt hier jemand wirklich das Schröder sich nach seiner Kanzlerzeit mit nem Pipeline-Deal grad noch unterzeichnet rein _zufällig_ danach bei Gazprom beworben hat?
Und es ist eben auch was anderes ein öffentliches Amt zu leiten als eine Firma - bei ner Firma sagst du als Chef halt irgendwann "so isses", im Amt wirst du dann genug finden die hinter dem Rücken schon das Messer wetzen. Und auch bei Prozessen sollte er ja da schon die entsprechenden Leute haben die ihm da fähig zur Seite stehen...
ich würde es persönlich eher sinnvoll finden wenn man sich ggf. erstmal um Bürokratie-Abbau (was ja aktuell wieder vollmunding versprochen wird) kümmert - um eben nicht erstmal Prozesse zu digitalisieren die schon analog keinen Sinn gemacht haben.
Und ja - ich hoffe ich sehe das ganze zu pessimistisch und stelle in X Jahren fest "whow, doch was gerissen der Typ". Aber aktuell sehe ich die "digitalisierung" bei den Behörden eher dahingehend dass das Fax halt auf ISDN umgestellt wird und nich mehr am analog-anschluss hängt.
Denn ich sehe bei sowas eben auch ein recht grosses Risiko -> das nämlich die Leute entsprechende Kontakte haben (wo auch durchaus mal die "private Mobilnummer" dann schnell getauscht ist) und Zuschläge dann eher unter der Hand abgewickelt werden... Oder glaubt hier jemand wirklich das Schröder sich nach seiner Kanzlerzeit mit nem Pipeline-Deal grad noch unterzeichnet rein _zufällig_ danach bei Gazprom beworben hat?
Und es ist eben auch was anderes ein öffentliches Amt zu leiten als eine Firma - bei ner Firma sagst du als Chef halt irgendwann "so isses", im Amt wirst du dann genug finden die hinter dem Rücken schon das Messer wetzen. Und auch bei Prozessen sollte er ja da schon die entsprechenden Leute haben die ihm da fähig zur Seite stehen...
ich würde es persönlich eher sinnvoll finden wenn man sich ggf. erstmal um Bürokratie-Abbau (was ja aktuell wieder vollmunding versprochen wird) kümmert - um eben nicht erstmal Prozesse zu digitalisieren die schon analog keinen Sinn gemacht haben.
Und ja - ich hoffe ich sehe das ganze zu pessimistisch und stelle in X Jahren fest "whow, doch was gerissen der Typ". Aber aktuell sehe ich die "digitalisierung" bei den Behörden eher dahingehend dass das Fax halt auf ISDN umgestellt wird und nich mehr am analog-anschluss hängt.
Ich hoffe auch, dass die Regierung hier bei der Digitalisierung auch mal Gas gibt.
Auch wenn das bedeutet, dass einige Stellen zukünftig nicht neu besetzt werden, wenn einige Mitarbeiter in Rente gehen.
Auch wenn Jobs komplett überflüsig werden. Die Personen kann man in der Privatwirtschaft auch sehr gut gebrauchen.
Auch wenn das bedeutet, dass einige Stellen zukünftig nicht neu besetzt werden, wenn einige Mitarbeiter in Rente gehen.
Auch wenn Jobs komplett überflüsig werden. Die Personen kann man in der Privatwirtschaft auch sehr gut gebrauchen.
Zitat von @em-pie:
Ich bin gespannt, was da so kommt.
noch nicht allzu politisch festgefahren ist ........Für das "Wie?" hat er ja (bestenfalls) fähiges Personal unter sich.
Ich bin gespannt, was da so kommt.
noch nicht allzu politisch festgefahren ist ........Für das "Wie?" hat er ja (bestenfalls) fähiges Personal unter sich.
Hi em-pie,
die Fähigkeit möchte ich niemandem absprechen. Aus der Erfahrung heraus hängt sein Personal aber schon viel zu sehr am Nippel der Lobby.
Von da her erwarte ich das unser Sondervermögen in Rekordzeit wirkungslos (zumindest für´s Land und für den Normalbürger) verdampft.
Da wird mal eben die Telekom beauftragt (siehe de-mail) und schon ist die Kohle weg.
mfg
kowa
Zitat von @em-pie:
Das neue Digitalministerium soll mit Karsten Wildberger ein im politischen Berlin unerfahrener MediaMarkt-Saturn-Manager führen. Die Aufgaben sind groß.
...
Der 55-jährige Karsten Wildberger leitete seit 2021 die Geschäfte bei der Ceconomy AG, die hinter den Marken Media Markt und Saturn steht. Von ihm sind bislang wenige politische Äußerungen öffentlich bekannt, seit 2017 allerdings engagierte sich Wildberger bereits ehrenamtlich im CDU-Wirtschaftsrat.
...
...
Der 55-jährige Karsten Wildberger leitete seit 2021 die Geschäfte bei der Ceconomy AG, die hinter den Marken Media Markt und Saturn steht. Von ihm sind bislang wenige politische Äußerungen öffentlich bekannt, seit 2017 allerdings engagierte sich Wildberger bereits ehrenamtlich im CDU-Wirtschaftsrat.
...
Will ja nicht gemein sein, nur weil der Firmenchef ist bedeutet es genau garnix.
Um genau zu sein wird hier dem Normalo suggestiert - schau der Chef vom Midiamarkt (für Ahnungslose hört sich das nach Hightek an) soll das nun machen - wird bestimmt super und bestimmt kompetent.
Aber mal Hand aufs Herz, wer in der Firma kennt den Firmenchef der sich um die umsetzung von ERP System Projekte kümmert? das bleibt meist am IT Leiter kleben, oder der Fachabteilung wo das ERP betreut.
Und der Firmenchef arbeitet meist garnicht mit dem system sondern bekommt von der Finanzabteilung nen Report....
Soviel mal zur Fachkompetenz wie ich das sehe.
Klär hört sich kompetenter wie Märchenbuch Author oder Trampolinspringerin an aber.... naja Hoffnung gleich NULL.
Und das Ziel soll ja nicht effizienz sein, sondern der Gläserne Bürger, und Bevölkerungskontrolle sein.
Das muss man dann auch immer im Hinterkopf behalten.
Weil wenn alles Digital ist kann man auch jeden querulanten per Mausklick ausknipsen...
Das heutzutage noch irgendwas "für" das Volk getan wird, kann man getrost in die Märchenbuchecke legen,
da hab ich absolut keine Hoffnung mehr.
Und wer Zweifel an der Kompetenzfrage hat, da beschliesst unser unmoralisch nicht gewählter Bundestag das Schuldenbeschränkungsgesetz aufzuheben im Grundgesetz, wir erinnern uns - es wurde eingeführt damals damit man sagen kann sorry kein Geld mehr für soziales übrig...
Und nun wurde das durch EU Gesetze dennoch gestoppt - WOW das erstemal das es sich lohnt in der EU zu sein.....
Weil die besagen das man keine Kredit aufnehmen darf um Infrastruktur Projekte umzusetzen (nur minimaler Prozentsatz darf per Kredit genommen werden) somit sind die feuchten treume da schon mal beendet worden.
Soviel zur kompetenz, die CDU opfert alle Wahlversprechen, und nun gibts keine Kohle... wenns nicht so traurig wäre könnte man sich totlachen.
Langer rede kurzer Sinn: Mehr wie noch mehr Müll kann man nicht erwarten.
Bin froh vor 2 Jahren ausgewandert zu sein, das schont echt die Nerven... dennoch hänge ich eigentlich an meiner Heimat, daher nervt es trotzdem...
Mal schauen, ob Merz in Zukunft überhaupt was machen kann: Friedrich Merz scheitert im ersten Wahlgang der Kanzlerwahl
das is jetzt schon fast lustig - weil jeder nachrichtensender ja schon immer klar gesagt hat "aber der zukünftige kanzler".. aber es zeigt einfach wie gut das aktuell läuft - und ich hoffe wirklich das die in den nächsten 4 Jahren diese Signale mal erkennen und sich was überlegen statt nur zu sagen "alles was schlecht war is die alte Regierung gewesen".