michaelfolz
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Aufwand für Administration

Wie viel Zeit und Kosten sind für die Betreuung eines Netzwerkes zu veranschlagen?

Hallo,

ich bin Systembetreuer für ein 15/1-Win-C/S-Netzwerk mit Xchange und 5 Druckern sowie 4 Mobilen Einheiten an einer Schule mit 64 Usern in der AD. Vom Konzept her bin ich also kein klassischer Administrator, diese Aufgaben sollten eigentlich von Fremdfirmen übernommen werden. Der Systembetreuer sollte nur die Schnittstelle zwischen Schulleitung, den Fachschaften und eben den Fremdfimen sein und insofern eher eine Management-Rolle einnehmen.

In der Realität muss ich jedoch häufig die einfachen Administrationsaufgaben selbst erledigen: Programm-Installation an bis zu 15 Clients, Datensicherung, Überwachung, Wartung inkl. einfache Fehlerbehebung bei Hard- und Software. Klassisch ist die Situation: Irgendwem fällt irgendetwas nice-to-have ein und sagt dann zu mir, mach mal.

Für diese meine Nebenaufgabe muss ich eine Stunde weniger Unterricht halten, das entspricht gut 1,75 Zeitstunden Gesamtzeitaufwand weniger in der Schulwoche.

In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, wie viel Zeit und evt. Kosten durchschnittlich für die Administration eines o.a. Netzwerkes im professionellen Bereich angesetzt werden, möglichst genau nach Tätigkeiten aufgeschlüsselt.

Vielen Dank im Voraus!

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60730
60730 16.03.2010 um 14:49:04 Uhr
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Moin,

das wird dir nichts bringen..

Der eine macht Software per Firmenmopped - der andere baut sich ne msi.
Und beim letzten Beispiel braucht der eine 1 Stunde incl. Test - der andere hat nach 1 Woche grade so das msi hinbekommen und nix getestet.
Und wieder ein anderer macht das mit einer Softwareverteilung, die sich auch dann erst rentiert, wenn100+ User und x Standorte betreut werden.

Im Prinzip ist das wie mit dem Autolackieren.

Stimmt die Vorarbeit - ist der Lack schnell und sauber drauf - stimmt die Vorarbeit nicht - siehts nachher auch schlimm aus.

Gruß
maretz
maretz 16.03.2010 um 15:32:59 Uhr
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Moin,

ich würde auch sagen das es dir nichts bringt.

Programm-Installation an 15 Clients? Wenns ne MSI ist dann per GPO eintragen (oder per SW-Verteilungs-SW) und die Sache is erledigt. Datensicherung,... -> das wird einmal eingerichtet und ab und an getestet.

Die andere Sache ist: Für etwas wofür du ca. ne Std. brauchst braucht jemand der das ganze prof. macht ggf. in 10 Minuten. Das ist nicht gegen dich gerichtet - aber das ist einfach die Erfahrung und ggf. die andere herangehensweise. Ich mach das mal mit der Programmierung: Wenn du bisher noch nie Java programmiert hast dann brauchst du für nen simplen Taschenrechner (nur die Grundrechenarten) einige Stunden, ggf. sogar tage. Jemand der Täglich in Java programmiert der nagelt sich das Ding innerhalb von einigen Minuten zusammen - ohne dabei groß nachzudenken...
michaelfolz
michaelfolz 16.03.2010 um 19:47:18 Uhr
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Eben das meine ich ja: Wie viel Zeit veranschlagt ein Professioneller für die Ersteinrichtung eines Netzwerkes, wie viel für die Wartung, wie viel für Programminstallationen usw. - und zwar Standard-Sachen, nix wo man erst sich selber etwas bauen muss.

Wenn ein Softwarehaus o.ä. aufgefordert wird, ein Angebot für so etwas abzugeben, müssen die doch aufgrund von Erfahrungswerten kalkulieren, oder schießen die einfach ins Blaue hinein?
maretz
maretz 16.03.2010 um 21:40:09 Uhr
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Nee - ein SW-Haus wird nicht einfach so ins Blaue reinschiessen. Dafür wird (hoffentlich) ein genaues Pflichtenheft erstellt:
- Welche Dienste soll der Server anbieten
- Welche Software soll auf die PCs drauf
- Wie ist der Netzwerk-Aufbau usw...

Dann wird ggf. der Rechner No. 1 fertiggemacht - und ggf. dann nen Image davon auf die anderen PCs übertragen. Je nach Art der Imageing-Software braucht man daher für den ersten Rechner ggf. 1 Tag - und für jeden weiteren 10 - 20 Minuten. Dabei können aber meistens auch mehrere Rechner gleichzeitig das Image aufspielen - d.h. du kannst locker 3-x Rechner pro Std. schaffen.

Dann kommt die Wartung. Ich würde da nen WSUS aufsetzen - schon hab ich das mit den Windows-Updates sauber gelöst und kann das einmal zentral für alle Rechner einstellen. Dasselbe gilt für den Virenscanner - eine gute Lösung lässt sich zentral verwalten. Die Anwendungen selbst entweder schon im Image mit verteilen (z.B: MS Office wenn man keine unattended-Installation erstellen will) oder das ganze über die GPOs mit verteilen. Dasselbe gilt für den Acrobat Reader - geht gut über die GPO. Firefox auch - d.h. die Basisprogramme sind fertig ohne das ich viel tun muss. Das reinkopieren in das entsprechende Verzeichnis und das erstellen der GPO dauert ggf. 10 Minuten pro (simplen) Programm - kann aber bei komplexen Programmen auch mal einige Stunden dauern (wenn man dann noch Scripte anpassen muss usw.).

Beim "nicht selber bauen" kommt es dann wieder: Muss man die IPs von Hand vergeben oder kann man nen DHCP nutzen? Ist das Netzwerk vorgegeben - oder kann ich mich frei entfalten? (Wir haben z.B. in der Firma einige Router bei denen ich die Konfig nicht ändern kann/darf - daher kann ich den IP-Bereich nicht wirklich ändern). Muss ich beim Switch was beachten - oder einfach ranstecken und gut? Muss ich die Firewall selbst aufbauen - oder wie läuft das? Existiert ein Proxy-Server, soll einer genutzt werden oder is das auch egal?

Das sind alles Dinge die dir eine SW-Firma in einem persönlichen Gespräch näherbringen wird und die bei einer direkten Begehung geklärt werden. DARAUF basiert dann das Angebot der Software-Firma - und das kann von recht günstig (wenn es dann bei der SW-Firma der Azubi aufbaut) bis hin zu extem Teuer (komplexe Umgebung, viel manuelles Zeug, Schulungen für den lokalen Admin,...) gehen. Dir kann hier also keiner sagen "Das ist preis X" - wenn dann wäre das nur ein Schuss ins Blaue...
lefgruen
lefgruen 05.05.2010 um 18:28:23 Uhr
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Hallo,

ich meine, das ist so überhaupt nicht beschreibbar, weil nicht vorhersehbar, Du schreibst ja selbst, irgendwem fällt irgendetwas ein.

Nicht mehr mitspielen bei Wünsch dir was, keine Zusagen machen! Auf eine Frage des Chefs, des Schulleiters, wie lange das denn dauere, da lautet die Antwort: Das werde sich zeigen. Erledige also nichts mehr selbst, koordiniere nur, vergebe alles, dann werden die schon die Kosten der Profis erfahren. Überschreite ganz einfach nicht die gewährte 1,75h pro Woche, lasse einfach den Hammer fallen! Lasse dich nicht unter Druck setzen, lenke das um, rege einfach an, jemand anderes möge das übernehmen.

Am Schönsten ist es, wenn dem Chef abends der Rechner draufgeht, er keinen Zugriff mehr hat auf Daten für eine Ausschreibung, die am nächsten Tag abgegeben werden muss. Oder er seine vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann, weil die Schulungsräume und Pools keinen Internetzugang mehr haben zur Recheche, die verlorene Zeit auch nicht mehr aufholbar ist, weil die Maßnahme endet.

Führe eine to do list, führe ein Dienstagebuch, das ist zwar unbequem und ungewohnt, bei mir hat es sich letztendlich rentiert.

Ich spiel nicht mehr mit bei wünsch dir was, nehme bei Tisch oder auf Hof die "Anträge" zur Kenntnis, falls da aber keine ordentlich schriftliche Störmeldung vom Büro gestempelt kommt, dann passiert überhaupt nichts. Das Büro liest eine schriftliche Störmeldung in die DocuStation ein, ich erhalte sie als Mail, das wird dann weiter abgewickelt, jede Mail geht automatisch als Kopie an den Supervisor, niemand, keine Leitungskraft kann sagen, er habe von nichts gewusst, es habees nicht einschätzen können, er verstehe niichts davon, er stellte sich als unfähig dar.