alexanderm
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Domänencontrollerproblem nach kopieren einer Datei

Hi, ich hoffe mir kann in diesem Forum von Experten jemand eine Antwort auf meine Frage geben.

Letzte Woche wollte ich eine große Datei (15 GB) in unserem Firmennetzwerk vom Server auf einen lokalen Rechner kopieren, wie ich es in der Vergangenheit schon öfters gemacht habe und immer ohne Probleme.

Diesmal wurde der Kopiervorgang nach kurzer Zeit abgebrochen und ich erhielt eine Meldung, dass das Netzlaufwerk nicht mehr erreichbar ist. Zwei weitere Versuche verliefen identisch. ich habe unseren Systemadministrator darüber informiert. Ein paar Stunden später hatten einige Kollegen Probleme, das Netzlaufwerk zu erreichen. Auch hier wurde unser Systemadministrator (ein externer Dienstleister, da wir nur eine kleine Firma mit 10 Mitarbeitern sind) informiert, der dann auch kam und den Server neu startete.

Nachdem wieder alles normal lief musste ich mit meinem Chef einen Tag später für 2 Tage auf Geschäftsreise und wir erhielten auf der Rückreise die Nachricht, dass das System komplett steht und nichts mehr geht. Es war schon Freitag Nachmittag und der Systemadministrator würde sich übers Wochenende daran machen, das System wiederherzustellen.

Am Montag wurden wir dann mit der Nachricht von ihm überrascht, das am Domänencontroller vieles nicht mehr passt (wir haben nur einen Server, der als Domänencontroller und Dateiserver dient) und einige dateien beschädigt sind. Und vor allem die Schuld an dem ganzen Problem am kopieren dieser Datei liegt. Das kopieren führte zu einem Systemabsturz und laut seiner Aussage sind voraussichtlich die Lesearme auf der Festplatte aufgeschlagen und haben mehrere wichtige Dateien beschädigt. Er kann es nicht genau sagen, was passiert ist, aber er ist sich sicher und konnte es anhand der Protokolle nachvollziehen, dass der Kopiervorgang der Auslöser für diese Probleme war.

Nachdem es nur ein paar ältere Teilsicherungen und keine gespiegelten Festplatten (was ich beides schon für sehr fahrlässig halte) oder ähnliches gibt, haben wir nun seit 3 Tagen massive Probleme, da wir nur sehr eingeschränkt arbeiten können. Der Sysadmin ist dabei, einen neuen Server aufzusetzen und die beschädigten Dateien (darunter sind auch einige Outlookdateien) wieder herzustellen.

Nachdem die Schuldfrage aufgrund der Aussage des Systemadministrators in meine Richtung geschoben wird, wüsste ich nun gerne, ob das kopieren der Datei wirklich so einen Systemzusammensturz auslösen kann. Ich kenne mich zwar ein bisschen mit Computern aus, bin aber kein Systemadministrator und brauche deshalb einfach fachliche Hilfe.

Vielen, vielen Dank schon mal für die Hilfe
Alex

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Ausgedruckt am: 23.11.2024 um 14:11 Uhr

St-Andreas
St-Andreas 17.06.2010 um 09:16:47 Uhr
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Hallo,

die Begründung klingt, vorsichtig gesagt, merkwürdig.

Natürlich kann der Kopiervorgang Auslöser eines Problems sein, aber er wird nicht die Ursache des Problems sein. Das die Schreib/LeseKöpfe der Festplatte (der einzigen?) die Festplatte an sich beschädigen kann auch vorkommen, aber dsa ist bei einem Server wohl äusserst unüblich, ausser vielleicht Ihr betreibt den Server in einem Erdbebentestzentrum oder auf einer Rüttelplatte.
Vermutlich ist die Festplatte "einfach" nur defekt, hat defekte Sektoren oder was auch immer und ich wette fast das die Festplatte nicht für einen 24/7 Betrieb ausgelegt ist, keinerlei Überwachung vorhanden war/ist und der Server eigentlich kein Server sondern ein PC mit Serverbetriebssystem ist.

Sorgen machen brauchst Du Dir nicht, zumindest theoretisch nicht. Sorgen machen sollte sich Dein Chef und der Dienstleister.
BigWim
BigWim 17.06.2010 um 10:02:31 Uhr
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die Begründung klingt, vorsichtig gesagt, merkwürdig.
ja, sehr vorsichtig ausgedrückt.

Wenn Du in Deiner Firma den Wasserhahn aufdrehst und die Pumpe geht kaputt, mußt Du die dann auch ersetzen?

Ob kleine oder große Firma - es immer eine Kostenfrage, wie die EDV-Welt abgesichert wird. Wenn ich aus welchen Gründen auch immer nur einen DomänenController einsetze und diesen dann auch noch als Fileserver benutze, muß ich wenigstens eine funktionieren Notfallplan haben. Ansonsten ist die Schuldfrage bereits geklärt!

Wird Dir jetzt nicht helfen, wenn ein "Experte" mit dem Finger auf Dich zeigt. Ich hoffe nur, dass Dein Chef Dir mehr vertraut als dem Dienstleister.

Markus
AlexanderM
AlexanderM 17.06.2010 um 10:58:47 Uhr
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Vielen Dank schon mal für die aufmunternden Hinweise. Kann vielleicht noch jemand genauer darauf eingehen, wie ein System dann normalerweise abgesichert sein sollte, um solche Ausfälle, bzw. Katastophen zu vermeiden?

Also wenn jemand als Systemadministrator ein System in einem Betrieb seit doch schon seit längerer Zeit (ca. 2 Jahre) betreut, gibt es doch sicher irgendwelche grundlegende Sicherungsmaßnahmen oder Überwachungsmaßnahmen, die auf jeden Fall vorhanden sein müssen, selbst wenn es sich nur um eine Firma mit 10 Mitarbeitern und einem vielleicht kleineren Budget handelt....(obwohl unser Chef schon auch was investiert, wenn ihm die Wichtigkeit bewusst ist).

Hintergrund ist der, dass mein Chef gesagt hat, dass ihn auch niemand davor gewarnt hat, dass so etwas passieren könnte. Das sollte doch eigentlich dann auch die Aufgabe des Systemadministrators sein, oder? Da ich als normaler Angestellter keine Zugriffsrechte auf den Server habe, sondern nur das freigegebene Verzeichnis nutzen und einsehen kann, fehlt mir ja jede Möglichkeit, festzustellen ob der Server einwandfrei läuft oder ob da Probleme vorhanden sind.
Auf meinem eigenen, privaten Rechner führe ich regelmäßig Datensicherungen durch. Nicht nur vom System, sondern auch von den Daten. Das müsste doch in einem betrib wo Arbeitsplätze davon abhängen dann erst recht gemacht werden, oder?
Unser Systemadministrator hat mir gesagt, dass er gar nicht alle Daten sichern kann, da nur ein Bandlaufwerk vorhanden ist, auf das gar nicht alle Daten passen.

Und deshalb sind jetzt viele Daten vermutlich verloren. Vor allem Outlookdaten (Adressen, Mails usw.). Ich denke, wenn jemand als Systemadmin monatlich eine Pauschale für die Betreuung des Systems bekommt und alle anfallenden Arbeiten noch zusätzlich abrechnet, dürfte doch so etwas nicht passieren. Oder liege ich da grundsätzlich falsch?

Wäre super, wenn mir da noch jemand was dazu sagen könnte, denn ich habe echt keine Lust, hier den Sündenbock abzugeben.

Alex
BigWim
BigWim 17.06.2010 um 15:49:23 Uhr
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Zitat von @AlexanderM:
Hintergrund ist der, dass mein Chef gesagt hat, dass ihn auch niemand davor gewarnt hat, dass so etwas passieren könnte.
Das sollte doch eigentlich dann auch die Aufgabe des Systemadministrators sein, oder?
Das ist erste Pflicht des Dienstleisters. Allein schon aus eigenem Interesse sollte er eine Dokumentation oder Konzept haben, in dem die Rahmenparameter abgeklopft sind. Was sicher und was notwendig ist, wird immer unterschiedlich definiert und ist auch stark von der Umgebung abhängig. Aber dafür gibt es ja Entscheidungsträger oder Chefs, die Risiko, Kosten & Nutzen bewerten und entscheiden müssen!

Da ich als normaler Angestellter keine
Zugriffsrechte auf den Server habe, sondern nur das freigegebene Verzeichnis nutzen und einsehen kann, fehlt mir ja jede
Möglichkeit, festzustellen ob der Server einwandfrei läuft oder ob da Probleme vorhanden sind.
Angestellter = Anwender <> Administrator. Wenn ich es richtig machen will, geht nur eins von beiden, oder ich habe meine eigenen Betrieb face-wink

Auf meinem eigenen, privaten Rechner führe ich regelmäßig Datensicherungen durch. Nicht nur vom System, sondern
auch von den Daten. Das müsste doch in einem betrib wo Arbeitsplätze davon abhängen dann erst recht gemacht werden,
oder?
Im Prinzip richtig. Ist wieder abhängig von der Umgebung. Wenn mir z. B. ein geregeltes Verfahren zur Verfügung steht, einen Client innerhalb einer "kurzen" Ausfallzeit wiederherzustellen, also zu installieren, und Daten nicht lokal gespeichert werden, brauche ich keine Clientsicherung. Dafür habt ihr doch einen Fileserver, oder nicht? Im voraus muß einfach klar sein, was brauche ich, was will ich und was darf es nicht kosten ....

Unser Systemadministrator hat mir gesagt, dass er gar nicht alle Daten sichern kann, da nur ein Bandlaufwerk vorhanden ist, auf
das gar nicht alle Daten passen.
Würde ich als Frechheit empfinden. Wenn ich als Administrator erkenne, dass ich in Probleme laufen kann, gilt wieder oben gesagtes. Erste Pflicht, ist meinem Entscheidungsträger / Kunden klar zu machen, dass hier am falschen Ende gespaart wird, sei es, weil die Kapazität nicht ausreicht und einfach aufs falsche Pferd gesetzt habe. Soll es trotzdem so bleiben und es passiert der GAU, dann habe ich wenigstens etwas in der Hand!

Und deshalb sind jetzt viele Daten vermutlich verloren. Vor allem Outlookdaten (Adressen, Mails usw.). Ich denke, wenn jemand als
Systemadmin monatlich eine Pauschale für die Betreuung des Systems bekommt und alle anfallenden Arbeiten noch zusätzlich
abrechnet, dürfte doch so etwas nicht passieren. Oder liege ich da grundsätzlich falsch?
Nein, warum solltest Du keine Leistung für den Geld verlangen dürfen. Als Entscheidungsträger / Kunde gebe ich vor, was mir wichtig ist (Ausfallzeiten, Kosten, ...) und darf im Gegenzug erwarten, dass überzogene Vorstellungen korrigiert werden bzw. so umgesetzt werden wie gefordert und die Umgebung läuft, wie erwartet.

Markus
stevoe
stevoe 17.06.2010 um 16:58:36 Uhr
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Nonsens! Die Kiste hat bestimmt schon vorher einen Knacks im Bereich der Platten gehabt. Lass dir doch mal die Ereignisprotokolle zeigen? face-wink