Fileserver: NAS-Cluster als Alternative zu Microsoft DFS?
Guten Tag,
30 User arbeiten auf einem Groupshare, welches von einem nunmehr 5 Jahre alten Server bereitgestellt wird (Xeon E3 1220, 8 GB RAM, RAID1, Microsoft Server 2012).
Besondere Anforderungen an den Server bestehen nicht, die Auslastungskurven dümpeln im unteren Bereich. Allerdings wird der Speicherplatz knapp, RAID1 stößt an seine Grenzen. In den nächsten 5 Jahren sind etwa 50 - 100 TB unterzubringen.
Nun muss was neues her, insbesondere auch weil die bestehende Server-Hardware nicht redundant ausgelegt ist. Das neue System soll zur Vermeidung von Ausfallzeiten nach Servercrash einen automatischen Failover bieten, wie das z.B. bei Microsoft DFS der Fall ist.
Eine Alternative zu DFS könnte eine (vermeintlich) schlankere und preiswertere Lösung mit 2 NAS-Geräten sein, also z.B. Synology High Availability Cluster.
Hat jemand Erfahrungen mit Synology HA-Cluster und vielleicht auch mit dem Failover-Prozess?
Kann man eine solche Technologie in einer Umgebung mit 30 - 50 Usern und 100 TB ruhigen Gewissens als Fileserver einsetzen?
Ist Split-Brain hier ein Thema? Synology empfiehlt gegen Dateninkonsistenz interessanterweise den Einsatz eines dritten Gerätes ("Quorum-Server"), so dass das Gesamt-System im Vergleich zu Microsoft DFS möglicherweise doch nicht mehr so schlank und preiswert ist.
Freue mich über eure Einschätzungen!
Oliver
30 User arbeiten auf einem Groupshare, welches von einem nunmehr 5 Jahre alten Server bereitgestellt wird (Xeon E3 1220, 8 GB RAM, RAID1, Microsoft Server 2012).
Besondere Anforderungen an den Server bestehen nicht, die Auslastungskurven dümpeln im unteren Bereich. Allerdings wird der Speicherplatz knapp, RAID1 stößt an seine Grenzen. In den nächsten 5 Jahren sind etwa 50 - 100 TB unterzubringen.
Nun muss was neues her, insbesondere auch weil die bestehende Server-Hardware nicht redundant ausgelegt ist. Das neue System soll zur Vermeidung von Ausfallzeiten nach Servercrash einen automatischen Failover bieten, wie das z.B. bei Microsoft DFS der Fall ist.
Eine Alternative zu DFS könnte eine (vermeintlich) schlankere und preiswertere Lösung mit 2 NAS-Geräten sein, also z.B. Synology High Availability Cluster.
Hat jemand Erfahrungen mit Synology HA-Cluster und vielleicht auch mit dem Failover-Prozess?
Kann man eine solche Technologie in einer Umgebung mit 30 - 50 Usern und 100 TB ruhigen Gewissens als Fileserver einsetzen?
Ist Split-Brain hier ein Thema? Synology empfiehlt gegen Dateninkonsistenz interessanterweise den Einsatz eines dritten Gerätes ("Quorum-Server"), so dass das Gesamt-System im Vergleich zu Microsoft DFS möglicherweise doch nicht mehr so schlank und preiswert ist.
Freue mich über eure Einschätzungen!
Oliver
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6 Kommentare
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Moin,
Sehe ich auch so.
EIne Qorum-Disk zur Vermeidung eines SplitBrains ist in deinem geforderten Szenario unerlässlich.
Bei IBM ist eine Quroum mittlerweile eine kleine VM/ Java-Applikation, die auf einem NUC oder sonstwas mitlaufen kann. Allerdings hat IBM nur Blockspeicher Systeme, keine Systeme, die du "direkt" nutzen kannst.
Bleibst du bei Synology, musst du idealerweise auf die UC3200 zurückgreifen, denn nur die hat meines Wissens nach zwei Controller je System. Wie das mit der Quorum hier aussieht, keine Ahnung.
Und wenn du zwei Knoten haben willst, brauchst du in Summe ja 200TB Kapazität, da du die Daten ja gespeiegelt haben willst. Ich glaube, da ist der Preis fur das Gehäuse identisch zu den Platten!?
96TB : 12 EInschübe = 8 TB / Disk bzw. Einschub
Seagate-Platten kosten derzeit ~ 225€ --> 2x 12 x 225€ = 5.400€ (ganz grob)
em-pie
Sehe ich auch so.
NetApp hat guter Filer die auch entsprechnde HA Szenarien abbilden können. Oder Datacore vFilo, wenns etwas günstiger sein soll. Für beides solltest du dich an ein Systemhaus deines Vertrauens wenden.
Kann zwar zu NetApp und Datacore nichts sagen, dafür "unterschreiben", dass du ein Systemhaus aufsuchen solltest.EIne Qorum-Disk zur Vermeidung eines SplitBrains ist in deinem geforderten Szenario unerlässlich.
Bei IBM ist eine Quroum mittlerweile eine kleine VM/ Java-Applikation, die auf einem NUC oder sonstwas mitlaufen kann. Allerdings hat IBM nur Blockspeicher Systeme, keine Systeme, die du "direkt" nutzen kannst.
Bleibst du bei Synology, musst du idealerweise auf die UC3200 zurückgreifen, denn nur die hat meines Wissens nach zwei Controller je System. Wie das mit der Quorum hier aussieht, keine Ahnung.
Und wenn du zwei Knoten haben willst, brauchst du in Summe ja 200TB Kapazität, da du die Daten ja gespeiegelt haben willst. Ich glaube, da ist der Preis fur das Gehäuse identisch zu den Platten!?
96TB : 12 EInschübe = 8 TB / Disk bzw. Einschub
Seagate-Platten kosten derzeit ~ 225€ --> 2x 12 x 225€ = 5.400€ (ganz grob)
lg,
Slainte
GrußSlainte
em-pie
Dito. Ne FAS2720 würde von den Anforderungen passen. Oder ne FAS2750 mit NL-SAS-Shelf unten drunter wenns ein bisschen flotter werden muss. Wenn der Platz nicht mehr reicht kommt einfach ein neues Shelf unten drunter, und los gehts.
Was vorab geklärt werden sollte: Wie viele Daten habt ihr jetzt, wie ist das Wachstum, wie gut lassen sich die Daten deduplizieren und/oder komprimieren.
:edit: Sprechen wir von DFS oder DFS-R?
Hallo,
Ein richtiges automatisches Failover wie bei einem File-Cluster bietet DFS(-R) natürlich nicht. DFS-R birgt hier bei falscher Konfiguration oder unzureichender Wartung mehr Probleme als du dir Vorteile erhoffst. Eine Lösung neben einem echtem File Cluster wäre zum Beispiel eine HCI Lösung.
Ansonsten natürlich jedes beliebige SAN Storage mit CIFS Unterstützung (Netapp, HP 3Par, Dell).
Mit freundlichen Grüßen
Michael
Ein richtiges automatisches Failover wie bei einem File-Cluster bietet DFS(-R) natürlich nicht. DFS-R birgt hier bei falscher Konfiguration oder unzureichender Wartung mehr Probleme als du dir Vorteile erhoffst. Eine Lösung neben einem echtem File Cluster wäre zum Beispiel eine HCI Lösung.
Ansonsten natürlich jedes beliebige SAN Storage mit CIFS Unterstützung (Netapp, HP 3Par, Dell).
Mit freundlichen Grüßen
Michael
Zitat von @robocop:
Microsoft DFS (bzw. DFS-Replication, diese Rolle muss zur Synchronisation auf den Failover-Server mitinstalliert werden) ist offenbar auch nicht der Königsweg für ein ausfallsicheres Fileshare - oder die MS Fanboys haben diesen Thread noch nicht entdeckt.
Microsoft DFS (bzw. DFS-Replication, diese Rolle muss zur Synchronisation auf den Failover-Server mitinstalliert werden) ist offenbar auch nicht der Königsweg für ein ausfallsicheres Fileshare - oder die MS Fanboys haben diesen Thread noch nicht entdeckt.
Selbst MS Fanboys würden hier DFS-R nicht in Betracht ziehen. DFS-R in Dimensionen von 50-100TB je Server... sowas tut sich kein Admin freiwillig an.
https://docs.microsoft.com/de-de/windows-server/storage/dfs-replication/ ...
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