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Ausfallsicherung eines Windows Server 2012-Groupshares

Guten Tag - und frohes Neues allerseits!

In den letzten, ruhigeren Tagen hatte ich Gelegenheit, das Notfallkonzept für unseren Fileserver zu überdenken.

Ausgangssituation:
  • 20 Windows 10-PC
  • Arbeitsgruppe
  • Windows Server 2012, Software-RAID (Spiegelung 2 x 12 TB), Groupshare rund 10 TB
  • Notfallplan für Serverausfall ohne Aussicht auf schnelle Wiederherstellung: Eine der RAID-Festplatten ausbauen und in einen Windows 10-Ersatz-PC einbauen, User einrichten (bereits vorbereitet), Freigabe einrichten, Ersatz-PC mit Rechnername und IP des Fileservers ausstatten => Bis zu 20 User können für die Zeit der Serverreparatur arbeiten und gehen dem Admin nicht auf die Nerven.

Einschränkungen bisheriges Notfallkonzept:
Der Notfallplan soll auch umgesetzt werden können, wenn Admin verdienterweise einmal in Urlaub ist. Ich habe zwar eine bebilderte Anleitung erstellt, der unbedarfte Anwender dürfte dennoch hier und dort auf Probleme stoßen, die man selbst nicht für möglich halten würde. Kurzum: Das Verfahren ist insgesamt zu kompliziert. Hinzu kommt, dass wir aufgrund steigender Datenmenge demnächst zu RAID 5 wechseln müssen - wo unser schönes Notfallkonzept mit dem Festplattenausbau ohnehin nicht mehr funktioniert.

Überlegungen neues Notfallkonzept:
Der Datenbestand des Fileservers sollte idealerweise kontinuierlich auf ein Zweitsystem synchronisiert werden, welches im Falle eines Fileserver-Crashes übergangsweise in Betrieb genommen wird.

Wie ließe sich eine solche Synchronisierung auf ein Zweitsystem am besten realisieren?

  • Robocopy /mir in regelmäßigen Abständen? ... Die normale Datensicherung (nachts) über 10 TB dauert bei uns rund 45 Minuten. Falls wir mehrmals tagsüber sichern, würde die Betriebs-Performance unseres Fileservers wohl deutlich leiden. Außerdem wäre der Datenbestand immer „alt“ - und offene Dateien würden nicht mitgesichert.

  • Windows Server-DFS-Replikation? ... Scheidet bei uns aus, weil keine Domäne/AD.

  • AOMEI Backup Server? ... Habe ich keine Erfahrungen mit.

  • Windows Failover Cluster? ... Habe ich ebenfalls keine Erfahrungen mit. Klingt teuer (2. Server-Betriebssystem erforderlich) und zunächst einmal kompliziert. AD obligatorisch?

  • … ?

Wie ist die „Best Practice“ für die Ausfallsicherung eines profanen Fileservers in einer Arbeitsgruppen-Umgebung? Wer hat mit der einen oder anderen Prozedur gute Erfahrungen gemacht?

Über Vorschläge aus der Community würde ich mich freuen!


Grüße in die Runde

Oliver

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Member: wiesi200
wiesi200 Jan 02, 2021 at 15:05:56 (UTC)
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Hallo,

bei 20 Usern würd ich ganz schnell mit nem AD Arbeiten.

Dann könntest du 2 Server aufsetzen mit DFS

Machst du mit Robocopy ne Datensicherung?
Member: robocop
robocop Jan 02, 2021 at 17:00:41 (UTC)
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Danke, wiesi200!

Hmmja - Domäne vs. Arbeitsgruppe: Wir wollen zunächst bei der Arbeitsgruppe bleiben, um den Aufbau so simpel wir möglich zu halten. Die Verwaltung der Benutzerkonten ist zwar etwas aufwändiger, aber die User melden sich ausschließlich an ihrem eigenen PC an, so dass wir mit der Arbeitsgruppe sehr gut klarkommen. Statt GPOs wird mal das ein oder andere Skript auf den Computern ausgeführt. E-Mail ist extern.

Ein Active Directory würde die Komplexität erhöhen, ohne uns einen wirklichen Nutzen zu liefern. Zum Auffangen eine PDC-Ausfalls müssten wir z.B. (unabhängig vom Groupshare, um das es hier geht) zwingend einen zweiten Windows Server als DC betreiben.

Falls DFS für uns letztlich das Mittel der Wahl sein sollte, werden wir zum AD migrieren. Zu DFS hätt ich auch gleich schon ein paar Fragen:
  • Bräuchten wir für den zweiten Windows Server, auf den per DFS synchronisiert wird, und der praktisch nur im Notfall (also vielleicht "nie") produktiv geht, einen weiteren Satz Computer-CALs?
  • Da bei uns der Pfad zum Groupshare in einigen Anwendungen fest verdrahtet ist: Kann ich den Notfallserver, auf den per DFS synchronisiert wurde, mit dem Freigabenamen sowie den Netzdaten des (ausgefallenen) Fileservers versehen?


Ja, wir sichern das Groupshare mit Robocopy auf ein NAS.

Oliver
Member: wiesi200
wiesi200 Jan 02, 2021 at 17:48:39 (UTC)
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Natürlich bedeutet eine "Ausfallsicherheit" zu bekommen das du nicht aktiv benötigte Resourcen laufen zu lassen.
Die brauchst du aber nicht zwecks dem AD alleine sondern schon zwecks dem Fileserver.
Denn sonst könntest du gleich sagen bei Ausfall stelle ich die Datensicher wieder her.
Ist eben immer ein Frage was der Ausfall kostet. Denn wenn 20 Leute mal 1-2 Stunden nicht arbeiten könnten geht das richtig in's Geld.

Das AD verhilft dir aber den Administrativen Aufwand zu minimieren bei erhöhter Sicherheit, wenn man es denn richtig macht.
Die Cals brauchst du natürlich nicht doppelt. Etwas zu einfach zu halten ist auch nicht die beste Lösung.

Beim DFS Ausfall sollte der Failover für dich "transparent" sein. Sprich im besten Fall merkst der Anwender nicht mal das was passiert ist.

Das mit deiner Robocopy Sicherung. Wie sind denn Trojaner, Feuer, Wasser oder Überspannungsschäden Abgesichert?
Member: Ad39min
Ad39min Jan 02, 2021 updated at 20:05:50 (UTC)
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Zitat von @robocop:
Hmmja - Domäne vs. Arbeitsgruppe: Wir wollen zunächst bei der Arbeitsgruppe bleiben, um den Aufbau so simpel wir möglich zu halten.

Leuchtet mir nicht ein. Es sei denn, es soll notfalls auch der Hausmeister oder die Putzfrau administrieren können.

Statt GPOs wird mal das ein oder andere Skript auf den Computern ausgeführt.

Und den Überblick darüber behält wer? Du? Deine Vertretung? Bei GPOs kannst Du zentral an einem Ort im Überblick, was wo angewendet wird.

Ansonsten kann ich zum Thema AD die Argumente von @wiesi200 nochmals unterstreichen.

* Da bei uns der Pfad zum Groupshare in einigen Anwendungen fest verdrahtet ist: Kann ich den Notfallserver, auf den per DFS synchronisiert wurde, mit dem Freigabenamen sowie den Netzdaten des (ausgefallenen) Fileservers versehen?

Bei einem Domänenbasieren DFS-Namespace wird der FQDN der Domäne (z.B. contoso.com) und dort die jeweilige Freigabe angesteuert. Hier ist es wichtig, dass sowohl Domänencontroller, DNS-Server, als auch DFS-Server redundant vorhanden sind. Der Namespace verweist auf das synchron gehaltene Verzeichnis (gleiche Freigabe auf mehreren Servern). Bei einen Server-Ausfall geht eigentlich alles ganz von allein, bzw. die Benutzer arbeiten dann auf dem noch laufenden weiter. Umbenannt werden muss da nichts.

Gruß
Alex
Member: maretz
maretz Jan 02, 2021 at 20:35:10 (UTC)
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Zum Thema AD: Hier sehe ich ehrlich gesagt nicht wo die komplexität nennenswert erhöht wird. Du bist ja offentsichtlich schon vom Fileserver abhängig - damit hast du also schon gewisse Anforderungen. Wenn du jetzt also nen AD nutzt kommt da ggf. noch etwas DNS hinzu - ok. Dafür hast du es aber eben auch zentral verwaltet - sei es benutzerkonten oder generelle Einstellungen für die Clients. Du kannst auch mit lokalen Profilen arbeiten - aber spätestens wenn nen Rechner mal abschmiert werden es die Benutzer üblicherweise danken wenn man sagt "ok, neuer Rechner aber deine Daten sind gleich wieder da".

Ob du danach DFS nutzt ist eine andere Frage - du könntest natürlich auch sowas eben per RSYNC machen oder sogar per (eigenen) Cloud-Storage (z.B. Synology - und da halt den Ordner der Cloudstation als Freigabe machen). Hier würde ich aber ehrlich gesagt erst mal für ein RICHTIGES Backup sorgen (und nen Sync ist kein Backup!). Denn mittlerweile hätte ich mehr Angst davor das einer der Anwender mal wieder fröhlich auf die Mail-Exen rumhämmert und plötzlich der Server verschlüsselt ist als das die Hardware kaputt geht. Bei einer Verschlüsselung würde dir aber ja nen Sync nicht helfen da dein "Backup" ja auch verschlüsselt wäre.
Member: Fabezz
Fabezz Jan 02, 2021 at 22:04:52 (UTC)
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Hi,
an Lizenzkosten kommst du so nicht vorbei.
Wenn ich dein Text richtig lese dann würde ich erstmal den Fileserver Richtung virtueller Welt migrieren.
In dem Zug solltest dann zwei Mal Blech haben auf welchen hypervisoren daheim sind.
1.) Hyper-V ( ja hier braucht man eine windows Lizenz aber sehr wahrscheinlich benötigst du eh nur die Standard was nicht die Welt kostet) gibt's VM replika kostenlos dazu. Autofailover möglich. Sprich Server kaputt replika startet.
2.) VMware. Da du meiner Ansicht nach eh nicht an einem Backup vorbei kommst solltest du Mal Veeam anschauen. Auch hier gibt es replika in der Backup Software. Server pfutsch anderer starten und fertig.

Schlussendlich kommst um Lizenzen und Blech nicht Rum.

Ob ne Syno vllt. Replika kann weiß ich nicht.
Oder halt eine Acronis Cyber Infrastructure.

Immer im Hinterkopf behalten:
Kein Backup kein Mitleid.

Gruß
Member: wiesi200
wiesi200 Jan 03, 2021 at 09:30:20 (UTC)
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@Fabezz

Replica funktioniert auch mit dem Kostenlosen Hyper-V. Nur so nebenbei.


@robocop
Laufen da nicht Grad Datenbanken auf dem Fileserver?

Erklär doch bitte mal den Punkt das die Shares fest mit Anwendungen verknüpft sind. Die Shared sind aber doch nicht mit den IP's gemapt. Ihr nutzt schon nen DNS?
Member: Fabezz
Fabezz Jan 03, 2021 at 11:03:51 (UTC)
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Hi,
@wiesi200: sorry wenn ich falsch liege aber muss man die laufende VM nicht lizenzieren? Oder greift hier das 90 Tage Recht?
Member: Ad39min
Ad39min Jan 03, 2021 at 11:28:39 (UTC)
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Zitat von @Fabezz:

Hi,
@wiesi200: sorry wenn ich falsch liege aber muss man die laufende VM nicht lizenzieren? Oder greift hier das 90 Tage Recht?

Ich glaube er meinte, dass man die Core-Version vom Hyper-V-Host nicht lizenzieren muss. Auf die Guest-Systeme war dies vermutlich nicht bezogen.
Member: wiesi200
wiesi200 Jan 03, 2021 at 11:33:34 (UTC)
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Meines Wissens nach muss man unter gewissen Umständen den Guest nicht doppelt lizenzierten.

Der Host wenn er denn nur HyperV mach zieht keine Lizenz.
Member: Daemmerung
Daemmerung Jan 03, 2021 at 14:56:53 (UTC)
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Da bei uns der Pfad zum Groupshare in einigen Anwendungen fest verdrahtet ist: Kann ich den Notfallserver, auf den per DFS synchronisiert wurde, mit dem Freigabenamen sowie den Netzdaten des (ausgefallenen) Fileservers versehen?

Du solltest die Anwendungen, wenn ihr denn DFS einführt, auf den DFS-Pfad umbiegen, damit das Konstrukt funktioniert. Ansonsten müsstest du den aktuellen Pfad zum Share als DFS-Freigabe einrichten und die Shares umbennen bzw. mit bisschen DNS das ganze zurecht biegen. Mach es also einmal richtig und du hast deine Ruhe, sprich:
- AD einrichten
- DFS einrichten
- Namespace erstellen
- Ordner im Namespace anlegen, Verlinkungen zu den Filern einrichten und Replikation aktivieren
- Dann die Systeme und Anwendungen entsprechend anpassen.

Wenn die verdrahteten Share-Pfade so kompliziert verdrahtet wurden, könntest du die alten Share-Pfade als DNS-Eintrag hinterlegen und auf den DFS-Server umlenken (CNAME).
Member: robocop
robocop Jan 03, 2021 at 15:56:24 (UTC)
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Danke für deinen Beitrag.

Hier soll es nur um die Ausfallsicherung unseres Fileservers gehen, nicht um Datensicherung.

Aber wo do schon fragst: Wir sichern den Fileserver nachts auf NAS, und 2 x wöchentlich auf externe Datenträger, die außerhalb des Gebäudes gelagert werden.

In Bezug auf Trojanern erteile ich den Usern regelmäßig Schulungen, wie mit USB-Sticks, Mail-Anhangen etc. umzugehen ist. Da es hier aber keinen absoluten Schutz gibt, habe ich die GL zum Abschließen einer Versicherung gegen "Trojanerschäden" überredet - das beruhigt ungemein.

Oliver
Member: maretz
maretz Jan 03, 2021 at 16:10:11 (UTC)
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Dir ist aber schon bewusst wieviele Risiken es gibt - und ganz nebenbei das auch die Versicherung dir da nicht viel bringt? Ok - nehmen wir den ganz einfachen Fall - du hast wirklich nen Trojaner gefangen UND die Versicherung prüft nich mal ob dein Schutz ausreichend war oder nicht (nennt sich kleingedrucktes). Ok, der Schaden wird ersetzt - bis du dann merkst das deine Kunden weglaufen weil die das Vertrauen verloren haben bzw. eure Dienstleistung (was immer ihr macht) nicht oder zu spät erbracht wurde. Also nein, die Versicherung beruhigt nicht, die ist nur ne Augenwischerei. Du kannst genausogut nen Duftbäumchen aufhängen und sagen das dich der Lavendelgeruch im Serverraum beruhigt.

Da sind die externen Datenträger in jedem Fall schon mal besser - und das ganze mit dem NAS ja auch (je nachdem welche Strategie ihr da so habt). Dann hast du aber ja auch schon die Ausfallsicherung - im Zweifel gibts eben den Zugriff aufs NAS und gut ist.
Member: robocop
robocop Jan 03, 2021 at 16:17:59 (UTC)
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Ich danke dir, Alex.

Unsere Clients werden bei Auslieferung und dann vielleicht einmal jährlich per Script konfiguriert. Da alle Clients nahezu identisch sind und die Unternehmenshierarchie flach ist, sind auch keine individuellen Anpassungen oder besondere Sicherheitsrichtlinien erforderlich.

Auch wenn GPOs unbestreitbar einen großen Vorteil der domänenbasierten Administration darstellen, sehe ich bei uns den Nutzen eher nicht oder zumindest wäre es kein Killerkriterium gegen Arbeitsgruppe.

DFS habe ich nun verstanden. Der Geräte- und administrative Aufwand scheint allerdings hoch.

Oliver
Member: robocop
robocop Jan 03, 2021 at 16:36:34 (UTC)
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Hallo maretz,

ja, servergespeicherte Profile können vorteilhaft sein. Nützt aber nichts, wenn beim Arbeitspatz-PC das Netzteil streikt. Wir haben für den Fall eines Client-Ausfalls einen Ersatzrechner.

Rsync ist doch das LINUX-Derivat von Robocopy, oder? Wenn ich mit solchen Tools auf einen Ersatz-Server spiegle, habe ich immer einen alten Stand. Außerdem: 10 TB Daten wollen erst einmal abgeglichen werden!

Den Ansatz, statt des Windows-Fileservers ein NAS für das Groupshare einzusetzen, hatte ich auch schon einmal überlegt. Aber auch hier würde sich die Frage der Ausfallsicherheit stellen. Bei Defekt des NAS einen der RAID1-Partner entnehmen und in ein anderes NAS einpflanzen - würde das funktionieren? Gibt es bei Synology & Co. eine elegante Technik des permanenten Spiegelns auf ein zweites NAS, welches dann im Notfall einspringen könnte?

Danke!

Oliver
Member: robocop
robocop Jan 03, 2021 at 16:59:31 (UTC)
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Danke, Fabezz.

Hmm, Virtualisierung des Fileservers - OK. Schützt mich vor Hardware- und Software-Defekten des Blech-Servers.

Wie stelle ich mir hier die Anbindung unserer 10 TB-Datenfreigabe vor? Schließlich brauche ich ja auch hiervon möglichst eine 1:1 Kopie.

Cloud-Backup käme für uns eher nicht in Frage, da alleine das Hochladen des täglich Daten-Deltas irgendwas mit 5 Stunden dauern würde. Ein vollständiger Restore liefe 1 Woche ( VDSL 100).

Acronis Cyberdings schaue ich mir an.

Oliver
Member: Daemmerung
Daemmerung Jan 03, 2021 at 17:02:32 (UTC)
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Ich habe eher das Gefühl, dass du dir die Einrichtung einer AD-Struktur noch nicht zutraust und es deshalb ablehnst. Die ganzen Probleme, die du in diesem Thema aufgezählt hast, hättest du mit einer AD-Struktur lösen können. Angefangen bei dem Share und aufgehört beim einzelnen Client.

Gut, musst du natürlich nicht, aber dementsprechend sind deine Möglichkeiten eben eingeschränkt. Am Ende entscheidest du dich selbst. Ich persönlich bin ein fauler Admin. ALso nehme ich mir lieber anfangs bisschen Zeit, lese mich in Sachen ein und habe es später einfacher.
Member: maretz
maretz Jan 03, 2021 at 17:08:21 (UTC)
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Also - fangen wir mal mit den Profilen an. Jetzt kommst du mitm Ersatz-Rechner - da is aber ja nix drauf (also vom Benutzer). GENAU da kommt das Profil ja ins Spiel: Benutzer meldet sich an, Profil wird am neuen Rechner geladen, sieht genauso aus wie vorher. Da gehts ja grad darum das am CLIENT was wegsemmelt - ob jetzt Netzteil oder ob da einfach ne Cola gepflegt übers Mainboard süffelt is egal ;).

Beim NAS dasselbe - die Idee wäre ja nicht alles aufm NAS zu haben sondern das NAS als Cloud-Server zu nutzen. D.h. Daten die geändert werden würde der Cloud-Service automatisch zum NAS syncen. Fällt dir das NAS aus - so what, is ja noch lokal aufm Server... Fällt der Server aus - ok, is alles aufm NAS. Fällt beides aus - naja, dann is nen Sch... Tag und ich würde eh nen Jobwechsel in Betracht ziehen :D

Und ja - das nennt sich bei Synology "CloudStation", gibt es aber bei fast jedem Hersteller... EIGENTLICH zwar für was anderes, aber sollte auch für sowas gehen... Nur bitte nochmal bedenken: Das ganze wäre nen Workaround für wenig Geld, eine vernünftige oder professionelle Lösung würde anders aussehen, dann aber eben auch Lizenzen und Hardware erfordern.
Member: maretz
maretz Jan 03, 2021 at 17:09:40 (UTC)
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Zitat von @Daemmerung:

Ich habe eher das Gefühl, dass du dir die Einrichtung einer AD-Struktur noch nicht zutraust und es deshalb ablehnst. Die ganzen Probleme, die du in diesem Thema aufgezählt hast, hättest du mit einer AD-Struktur lösen können. Angefangen bei dem Share und aufgehört beim einzelnen Client.

Gut, musst du natürlich nicht, aber dementsprechend sind deine Möglichkeiten eben eingeschränkt. Am Ende entscheidest du dich selbst. Ich persönlich bin ein fauler Admin. ALso nehme ich mir lieber anfangs bisschen Zeit, lese mich in Sachen ein und habe es später einfacher.

Woran erkennt man einen guten Admin? Er sitzt im Office und liest nen Buch/Comic oder guckt Netflix... :D Denn wenn der gut ist läuft ja alles und er hat nix zu tun (und is nur dafür da wenns doch mal schief geht ;))
Member: Fabezz
Fabezz Jan 03, 2021 at 17:15:21 (UTC)
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Hallo,
das ist dein Server nur virtuell.
Sprich an der Freigabetechnik ändert sich nichts für dich außer am Unterbau.

Aber was für dich vllt. besser wäre ist vielleicht jovianDSS von open-E. Ist Software defined Storage und genau für deine Einsatzzwecke + Snapshots + Mirroring etc. Kein Windows mehr nötig.
Member: robocop
robocop Jan 03, 2021 at 17:16:47 (UTC)
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Hallo Daemmerung,

danke für deine wohlsortierten Erläuterungen zu DFS.

Wir brauchten bei insgesamt 21 Rechnern bisher keinen DNS-Server, insofern haben wir aktuell keine Möglichkeit der Namensumlenkung. Aber guter Tipp, danke!


Oliver
Member: wiesi200
wiesi200 Jan 03, 2021 at 18:32:54 (UTC)
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Zitat von @robocop:

Wir brauchten bei insgesamt 21 Rechnern bisher keinen DNS-Server, insofern haben wir aktuell keine Möglichkeit der Namensumlenkung. Aber guter Tipp, danke!

Lass uns doch mal ehrlich sein. Du sagst das brauchen wir nicht und das macht es nur komplizierter usw.
Auch wenn es sich gemein anhört. Ich glaub du selber kannst nicht mehr oder traust es dir einfach nicht zu. Da du bei der Firma "Externer Dienstleister" bist was auch aus deinen anderen zwei Fragen hervorgeht tut mir dein Kunde eher leid.

Mein Tipp ist immer noch, mach es vernünftig. Das läuft dann und du musst dir keine Sorgen machen wenn du mal Urlaub hast.
Aber bei so Flickschusterwerk bin ich jetzt nicht dabei. Somit klinke ich mich hier aus, denn meine Vorschläge würdest du alle ablehnen.
Member: robocop
robocop Jan 04, 2021 at 08:53:15 (UTC)
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Die User haben bis auf vielleicht ein Pferd als Hintergrundbild keine besonderen Profil-Einstellungen. Dass ein Client ausfällt, kommt höchstens einmal im Jahr vor, insofern hält sich der Aufwand mit der Profileinrichtung in Grenzen.

CloudStation schaue ich mir an, danke.

Wie sähe die vernünftige und professionelle Infrastruktur für 20 Arbeitsplätze und 1 Fileserver (E-Mail extern, Drucker am Netz) grob aus?

  • Server1: PDC + DNS-Server
  • Server2: Backup-DC und Backup-DNS-Server
  • Server3: Eigentlicher Fileserver mit DFS
  • Server4: Backup-Fileserver mit DFS

Oliver
Member: robocop
robocop Jan 04, 2021 at 08:55:14 (UTC)
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Klingt interessant, danke!
Member: wiesi200
wiesi200 Jan 04, 2021 at 13:32:59 (UTC)
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Na dann gut.

du brauchst 2 Server. Da kommst du nicht drum rum wenn du einen Failover haben willst.

Variante 1:
Man könnte überlegen ob der Essentials für dich in Frage kommt. Die Benutzergrenze liegt hier bei 25, was mit persönlich zu knapp ist.
Aber "angeblich" kann man neuerdings 2 von denen betreiben. Diese stellen das AD und den Fileserver breit und könnten sich replizieren.
Müsste man aber noch genau prüfen.

Variante 2:
2 Hyper-V Server. Je nach Lizensierung kann man da drauf 2 Virtuelle Standard Instanzen betreiben mit Replica. 1x AD 1x Fileserver.
Oder 2 Hyper-V Core mit einem Essentials als Replica

Variante 3:
2 Hyper-V mit jeweils 2 Virtuellen Instanzen Hier AD und Fileserver getrennt. Fileserver Sync kann dann mit DFS und vielleicht Storage Space Replica laufen. Storage Space Replica ist recht neu und Erfahrungen fehlen mir. Hätte aber gewisse Vorteile, währ also zu Prüfen.

Gedanklich kann man da auch etwas mischen.

Zusätzlich:
Sicherung würd ich Richtung Bandlaufwerk gehen.
Dann kann man sich noch Gedanken machen über Daten Dedublizierung. Ganz toll währ noch ein eigener Backuprechner, der sich die Daten per Agent zieht. (mehr Schutz vor Verschlüsselungstrojaner) - Backup2Disc2Tape
Printserver Rolle kann man noch überlegen.
Hardware Raid.
Aber das währen dann die Sahnehäubchen, findet sich sicher noch mehr.


Sind aber jetzt auf die Gedanken auf die schnelle bei Läuft ein richtiger Hyper-V Cluster mit Redundanten SAN. Sprich meine Umgebung ist etwas größer.
Man müsste sich aber alles etwas genauer ansehen, welche Daten es sind, wie gearbeitet wird . Mich wunder z.b. das Datenbanken hier keine Rolle Spiel.
Member: robocop
robocop Jan 04, 2021 at 16:43:50 (UTC)
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Schön, dass du dich wieder eingeklinkt hat, wiesi200 - und danke für deine Vorschläge!

Ja, Windows Server Essentials wäre für das Backup-System sicherlich einer Überlegung wert.

Für Hyper-V-Virtualisierung müssten wir uns zumindest initial externe Unterstützung holen, denn mit dieser Technologie bin ich leider noch nicht vertraut. Wie muss ich mir das vorstellen:
  • Blechserver1: Virtualisierter Fileserver mit DFS + virtualisierter PDC
  • Blechserver2: Virtualisierter Fileserver mit DFS + virtualisierter Backup-DC
... und DFS sorgt dann ähnlich wie RAID1 dafür, dass Dateiänderungen laufend auf den Partner (hier: Blechserver2) synchronisiert werden?
Über welche Technologie werden die beiden Blechserver verbunden? Die DFS-Änderungen permanent über das LAN zu synchronisieren, macht wahrscheinlich keinen Sinn.

Worin siehst du die Vorteile einer Bandsicherung im Vergleich zu einem NAS mit Pull-Sicherung, welches außerhalb der Datensicherungszeiten ausgeschaltet ist? Sind die Daten dort besser gegen Ransomware geschützt?

Oliver
PS: Deine Anmerkung in deinem letzten Posting, dass dir mein Kunde leid täte, war übrigens nicht besonders nett ...
Member: wiesi200
wiesi200 Jan 04, 2021 at 18:08:05 (UTC)
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DFS Arbeitet über LAN und hier ist auch je nach Arbeitsweise deines Kunden eine Schwäche zu sehen. Es gibt einen Zeitverzug. Das Problem hättest aber auch bei Robocopy. Wenn dein Kunde aus dem 10 TB Datenbestand immer nur vereinzelte Dateien verändert ist das nicht so das Problem.

Sollte er aber Aktiv mit einem kleinen Datenbestand arbeiten und diese den Ganzen Tag offen haben während der Rest ein Archiv darstellt währ's jetzt nicht so optimal. Hier der Gedanke mit dem Storage Space Replica. Problem der Standard Server kann das nur mit Partitionen bis zu 2 TB. Hier müsste man dann die Dateien aufteilen. Dann hat du eine Partition von Archiv Dateien die sich langsam repliziert und eine Partition von Aktiv Dateien die sich sehr Schnell repliziert.

Das Ganze passiert hier auch über aber min. 10 Gb InfiniBand gäb's Theoretisch auch noch. Gibt es gebraucht günstig. Selbst hab ich noch nicht damit gearbeitet.

Die Pull Sicherung über nen richtigen Backup Client erfolgt ja eben nicht über SMB und da es noch ne Pull Sicherung ist kannst du das per Firewall relativ gut absichern das man nicht von deinen Produktiv Servern auf das Backup System kommt. Tape hat noch den Vorteil das zwar das Laufwerk teuer ist die Datenträger vergleichsweise günstig und sehr robust. Zudem kann man das Idiotensicher aufbauen. Bei ist da nur noch wie Kasten wechseln beim Videorekorder. Altes Band in die Hülse neues in's Laufwerk und gut ist. Zumal die Bändern nicht wie ein Normaler Wechseldatenträger angesprochen werden können sondern über eine Passende Software.
Aber wie schon geschrieben, das sind dann noch die Feinheiten über die man sich mal Gedanken machen kann.

Gibt natürlich noch genügen andere Lösungen.
Läuft dann unter Software Defined Storage. Ein Beispiel wurde dir ja schon genannt.
Unter Linux gäb's auch Lösungen.

Mir ist bewusst das es von mir nicht nett war, vielleicht rüttelt es wach.
Member: Fabezz
Fabezz Jan 04, 2021 at 18:18:12 (UTC)
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Hi,
bevor man hier aber noch weiter darüber nachdenkt sollte man generell erstmal wissen was genau schon am Start ist und was ggf. als Budget zur Verfügung steht. Dann könnte man ein Konzept erarbeiten.

Grüße
Member: wiesi200
wiesi200 Jan 04, 2021 at 18:26:33 (UTC)
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Zitat von @Fabezz:

Hi,
bevor man hier aber noch weiter darüber nachdenkt sollte man generell erstmal wissen was genau schon am Start ist und was ggf. als Budget zur Verfügung steht. Dann könnte man ein Konzept erarbeiten.

Grüße
Das und wie schon geschrieben, um welche Daten handelt es sich. Wie Arbeitet der Kunde. Zudem welche genauen Anforderungen an die Ausfallsicherheit hat der Kunde usw. Wie sieht die Zukunft aus.

Wobei jetzt die HyperV Replica Lösung mit einem Essentials von den Kosten her sehr überschaubar ist. "Günstiger" wird's nur mit Linux.
Und Doppelte Hardware braucht mann wenn man den so etwas überhaupt will. Da hilft alles drehen und wenden nix.
Member: robocop
robocop Jan 05, 2021 at 17:25:25 (UTC)
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Danke.

DFS repliziert über LAN, hmm, OK. Bei uns ist das täglich Datendelta relativ zur 10 TB Gesamt-Datenmenge eher gering.

Geöffnete Dateien (z.B. Office) werden aber anders als bei einer Sicherung schon auf den DFS-Partner repliziert, so dass sie bei Crash des primären Partners weiterhin nutzbar wären, oder?

Storage Space Replica schaue ich mir an ...

Oliver
Member: Daemmerung
Daemmerung Jan 06, 2021 at 18:35:20 (UTC)
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Mal eine blöde Frage: Wie sollte sich DFS sonst replizieren, wenn nicht über LAN?

Ob die Dateien geöffnet sind oder nicht, spielen nur bedingt eine Rolle. Mit einer gewissen Latenz werden die Daten von a nach b repliziert. Sollte die geöffnete Datei also auf dem DFS-Ordner gespeichert sein, dann wird sie auch repliziert, ganz egal, ob sie gerade geöffnet ist oder nicht. Wenn man regelmäßig speichert, werden dann auch die Änderungen neu repliziert.