kgsill
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Firmen-Netzwerk mit Thin-Clients unter folgenden Rahmenbedingungen sinnvoll?

Bei uns soll ein Organisationsinternes-Netz entstehen (erster Versuch einer Vernetzung) bei der etwa 500 verschiedene Arbeitsstellen (1-30 Arbeitsplätze) an verschiedenen Orten über Thin-Clients an einem entsprechenden Terminalserver (WindowsServer?) angeschlossen sein sollen. Es gibt den Verwaltungsbereich mit klar umrissenen Arbeitsbereich und einem arbeitstechnischen Bereich, in dem eine sehr inhomogene Arbeitsstruktur mit sehr unterschiedlichen Anforderungen vorherrscht. Hier kommen neben den typischen Office-Anwendungen auch die unterschiedlichsten Programme für Bildbearbeitung, DTP sowie eine Vielzahl (>30) von Fachanwendungen zum Einsatz, sehr vereinzelt auch Video-Bearbeitung, wobei nicht jeder alles nutzt, je nach individueller Veranlagung. Die Individualität und Kreativität in der Arbeit ist gewollt und erforderlich. Die Anbindung der meisten dieser Arbeitsstellen wird über DSL erfolgen, wobei i.d.R. ADSL 2000 vorhanden sein dürfte, die Verwaltungseinheiten dürften über schnellere SDSL-Leitungen angebunden sein, in einigen wenigen Arbeits-Bereichen ist sogar nur ISDN-Anbindung vorhanden.

Ich halte die Anbindung über DSL auf Grund der Bandbreiten für problematisch. Für Seitengestaltung soll MS-Publisher zur Verfügung gestellt werden, das sicherlich eher eingeschränkte DTP-Möglichkeiten zur Verfügung stellt, aber das ist ein anderes Problem.

Ich denke nicht, dass ein sinnvolles Arbeiten über die via DLS angebundenen Thin-Clients hier möglich ist. Z.B. von einer Veranstaltung liegen 20 Foto’s (je Foto ca. 3MB) vor, die ich dann via Thin-Client auf den Server übertrage, dort auswähle, welche der Bilder ich brauche, diese dann bearbeite und auf einer Seite z. B. in einer Broschüre (A5, 16 Seiten, 20-120MB) einfüge. Alle Seiten dieser Broschüre werden ähnlich erstellt. Ist das über die oben skizzierten Rahmenbedingungen überhaupt sinnvoll machbar? Sehr-oft werden auch nur kleinere Seiten gestaltet. Hier sei z.B. als etwas typisches eine einseitige Einladung oder mehrseitige Arbeitszettel für Kurse als Beispiel genannt, auf der neben Text 1-2 Grafiken / Fotos pro Seite eingearbeitet werden sollen, wobei vieles wieder vor Ort über den Thin-Client eingespielt werden müßte. Typisch sind auch A3-Plakate, die auch schnell 5-15MB erreichen und die nach der Gestaltung über einen Farb/SW Drucker vor Ort ausgegeben werden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein einigermaßen zügiges Arbeiten für die vorgenannten Arbeiten unter den Rahmenbedingungen möglich ist oder täusche ich mich da?

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n.o.b.o.d.y
n.o.b.o.d.y 15.12.2008 um 10:11:23 Uhr
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Hallo,

das RDP-Protokoll "lebt davon" dass zum Client so wenig Daten wie möglich übertragen werden. Bei diesen Daten zählt vor allem wie viel oder besser wie wenig sich der Inhalt des angezeigten Desktops verändert. Wenn Du nun mit Grafiken und DTP anfängst widerspricht das also per se dem Grundgedanken eines Terminalserver. Von Videoschnitt wollen wie hier mal gar nicht reden, denn dass ist was wo man auf schnellen Bildaufbau und CPU-Leistung angewiesen ist. Auf einem Terminalserver müssen sich aber alles angemeldeten Benutzer die vorhandene CPU-Leistung teilen. Also kann an solchen Standorten schon mal kein Thinclient zum Einsatz kommen. Ein weiteres KO-Kriterium sind natürlich die langsamen Leitungen, der Upstream einer DSL2000-Leitung haut nun keinen vom Hocker, von ISDN ganz zu schweigen.

Also als Fazit kann man sagen, dass eine 100%ige Versorgung der Standort per TS oder Citrix nicht wirklich Sinn macht. Aber was ich überlegen würde ist eine "Zwischending". Alles was sinnvoll auf einem Terminalserverlaufen kann dort auch hosten. Klassisch sind natürlich die Officeprogramme, SAP, FiBu um es alleine hinzubekommen so viele Server wie möglich zentral vorzuhalten, also Mailserver, Fileserver...

Gruß
Arch-Stanton
Arch-Stanton 15.12.2008 um 10:30:34 Uhr
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Du solltest Dir jemanden ins Haus holen, der Dich umfassend beraten kann. Wenn es eine größere Sache ist, macht es doch keinen Sinn, wenn ein Laie losgeschickt wird, um mal ein paar kleine Informationshappen aus einem Forum zu klauben, in der Hoffnung, daß dies dann die optimale Lösung ist. So etwas muß vernünftig geplant werden, sonst ist der Ärger vorprogrammiert.

Gruß, Arch Stanton
Supaman
Supaman 15.12.2008 um 10:30:35 Uhr
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primäres TS einsatzgebiet ist grafisch anspruchslose software (office, word, erp, email etc), jedoch keine bildbearbeitung, videoschnitt, action spiele etc.

wenn man TS user per DSL anbinden möchte, muss die anbindung im verhältnis zur nutzerzahl stehen. wenn du die DSL anbindung der zentrale durch die anzahl der clients teilst, kommt in deiner konstellation auch unter idealbedingungen ein wert heraus, der weit von "praxistauglich" entfernt ist.

allerdings kann es sinnvoll sein, für die grafisch anspruchslose standard software einen lokalen TS zu installieren, das erleichtert die systempflege erheblich.
FaBMiN
FaBMiN 15.12.2008 um 10:34:17 Uhr
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Der Meinung bin ich auch, allerdings gibt es passende Alternativen. Nur leider konnte ich die Anforderung/den Grund, warum Du WTS/Citrix einsetzen willst noch nicht erfassen.
Geht es hier um zentrale Datenhaltung?
sysad
sysad 15.12.2008 um 11:04:12 Uhr
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Zitat von @kgsill:

Ich denke nicht, dass ein sinnvolles Arbeiten über die via DLS
angebundenen Thin-Clients hier möglich ist. Z.B. von einer
Veranstaltung liegen 20 Foto’s (je Foto ca. 3MB) vor, die ich
dann via Thin-Client auf den Server übertrage, dort
auswähle, welche der Bilder ich brauche, diese dann bearbeite und
auf einer Seite z. B. in einer Broschüre (A5, 16 Seiten,
20-120MB) einfüge. Alle Seiten dieser Broschüre werden
ähnlich erstellt.

Was genau willst Du da machen? Soll der TC ein echter TC sein (d.h. er bedient nur einen Terminalserver) oder möchtest Du eine Arbeitsstation 'light' die per NW mit dem Server verbunden ist, bei der aber lokal gearbeitet wird?
kgsill
kgsill 15.12.2008 um 13:12:04 Uhr
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Besten Dank für die zahlreichen Antworten, die für mich eine hilfreiche Bestätigung sind.

Ich habe mir nach allem, was ich vorher schon gelesen hatte, auch schon gedacht, dass z.B. die DTP-Aufgaben über Thin-Clients und derartig schlechten Datenverbindungen nicht sinnvoll zu erledigen sind, aber bevor ich nun in meiner Organisation die Planungen der Arbeitsgruppe, bestehend aus Fachleuten für EDV, Verwaltung und Datenschutz, moniere, wollte ich mich noch mal vergewissern, ob ich nicht ein Denkfehler habe und vielleicht etwas an der technischen Struktur eines solchen Netzes übersehe.
Das Problem der Planungen bei uns dürfte sein, dass ein wesentlicher Arbeitsbereich durch die Arbeitsgruppe nicht sauber erfaßt wurden und deshalb an deren Bedürfnissen vorbeigeplant wurde, zum Glück sollen diese Bereiche erst im Herbst 2009 angeschlossen werden, zunächst ist erstmal die Verwaltung dran. Da kann also noch dran gedreht werden.

Wenn ich die Anworten und was ich sonst gelesen habe, richtig verstanden habe, ist eine Anbindung der vor Ort vorhandenen Pc*s, i.d.R. mit Windows, ohne Problem möglich.

Das Netz soll die Office-Palette zur Verfügung stellen, eine gute Kommunikation in der Organisation ermögichen, sowie einige wenige ausgewählte Fachprogramme sowie den Zugriff auf die Mitgliederdatenbank, lesend wie bearbeitend zur Verfügung stellen..
Wenn ich vor Ort also normale Pc*s (Fat Clients?) betreibe, die die Dienste des Terminalservers nutzten, aber gleichzeitig vor Ort installierte Software (DTP, Grafik, Video) bereithalten, wo ergeben sich dann evtl. Probleme?
Wo gibt es Sicherheitsbedenken, vor allem wenn die Nutzer (bzw. PC-Verantwortliche in den Arbeitsstellen) vor Ort weitgehend Ihre Admin-Recht auf den Rechnern behalten, um z.B. benötigte Software selber einzuspielen.
sysad
sysad 15.12.2008 um 13:45:56 Uhr
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Zitat von @kgsill:
Besten Dank für die zahlreichen Antworten, die für mich eine
hilfreiche Bestätigung sind.


Aber immer gerne!

Wenn ich die Anworten und was ich sonst gelesen habe, richtig
verstanden habe, ist eine Anbindung der vor Ort vorhandenen Pc*s,
i.d.R. mit Windows, ohne Problem möglich.

Ja, aber speziell bei DTP oder Grafikern oder was auch immer kann es sinnvoll sein, eine andere Plattform zu nehmen. Meine Kunden haben in so einem Fall für die Grafiker Macs. Die können wiederum per RDV auf das übliche Bürozeugs auf dem TS zugreifen.

Wenn ich vor Ort also normale Pc*s (Fat Clients?) betreibe, die die
Dienste des Terminalservers nutzten, aber gleichzeitig vor Ort
installierte Software (DTP, Grafik, Video) bereithalten, wo ergeben
sich dann evtl. Probleme?

Keine, s.o. Fat Clients sind m.E. eh sinnvoller weil flexibler.

Wo gibt es Sicherheitsbedenken, vor allem wenn die Nutzer (bzw.
PC-Verantwortliche in den Arbeitsstellen) vor Ort weitgehend Ihre
Admin-Recht auf den Rechnern behalten, um z.B. benötigte Software
selber einzuspielen.


User mit Adminrechten sind heikel. In einem AD könntest Du lokal Admins machen. Wenn Du OSX hast gibt es damit eh keine Sorgen.